Hallo Sprecher von Radio-Eriwan,
warum fragst Du anonym, namenlos und ohne Unterschrift, und mit einer e-mail Adresse mit .com.za. Wo ist denn das?
Das ist in diesem Forum nicht üblich. Identifiziere Dich!
Zum Getriebe:
Ein Fahrzeug braucht Drehmoment und Drehzahl, und man kann die erforderlichen Werte sehr schön in einem sogenannten Zugkraftdiagramm grafisch darstellen.
Die Werte ändern sich je nach Gewicht des Fahrzeugs und den Anforderungen an Steigfähigkeit und Höchstgeschwindigkeit.
Soweit waren Josef Brusa und Axel Krause in der Schweiz schon vor vielen Jahren. Sie hatten nämlich genau darüber eine schöne Veröffentlichung gemacht.
Da sind sie denn drauf gekommen, dass Benzinmotoren nur über vielstufige Getriebe die erforderlichen Drehmomente (=Kraft) oder Geschwindigkeiten (=Drehzahl) liefern können. Das kommt z.B. auch daher, dass sie aus dem Stand heraus (Drehzahl = 0) gar kein Moment haben. Sie müssen immer erst mal hochdrehen.
Bei Elektromotoren sieht es ganz anders aus. Das gibt es Typen, die haben bei Drehzahl = 0, also aus dem Stand heraus, ihr höchstes Drehmoment, also höchste Kraft.
Und nun kann man tatsächlich elektrische Antriebe bauen, die in allen Arbeitspunkten die erforderliche Kraft und die erforderliche Drehzahl für einen ordentlichen Fahrbetrieb liefern - und das ist gemacht worden (Antriebe von Brusa z.B., auch ähnliche Antriebe mit Asynchronmotoren im Hotzenblitz, im ATW Ligier und im TWIKE und mit Gleichstrommotoren z.B. im Citroen AX oder CityEl).
Synchronmotoren sind etwas anderes, da nimmt man lieber ein Getriebe in Kauf. Zwei Gänge, höchstens drei reichen aber allemal aus.
Und noch etwas: Wenn man einen Verbrennungsmotor überlästet, würgt man ihn ab. Elektromotoren kann man leicht um Faktoren von 2, 3 oder 10 überlasten - bis sie den Wärmetod sterben, also verbrennen. Ein kurzzeitiges Überlasten für rasante Beschleunigung liegt vom Motor her immer drin, vorausgesetzt, die Motorelektronik und die Batterien machen es mit.
Wer heute ein Elektrofahrzeug neu konstruiert, wird sicher kein Schaltgetriebe einbauen. Man kann von der Antriebsseite so dimensionieren, dass man leicht 20% Steigung oder mehr schafft. Ich jedenfalls bin damals die 20% zum Kloster Banz bei Staffelstein mit fast 50 km/h hochgefahren, und das mit zwei Personen. Der Wagen hatte kein Schaltgetriebe und schnurrte problemlos von 0 bis 100 km/h dahin. Beim CityEl hätte ich es mir manchesmal gewünscht, denn zu meinem Haus geht es 13% bergauf, und das fast einen km.
Übrigens habe ich das von meinem Sohn entwickelte Programm "Solarsoft" eingesetzt, wo ich die erforderlichen Motorleistungen, Drehmomente und Drehzahlen blitzschnell nachrechnen kann, wenn ich Gewicht, Reifenrollwiderstand und Luftwiderstand abschätzen kann.
Gruss, Roland Reichel, bsm