Naja Bolko, die Amplituden auf See sind mit denen beim Autofahren nicht so wirklich vergleichbar. Ich erinnere mich da an einen Versuch, mit unserem 3 Jahre alten Sohn mit einem Segelschiff von Oslo nach Schweden zu fahren. Den ersten Tag sind wir unter Land gefahren, das war völlig OK. Wir waren eine Stunde auf See und der Bub war fertig. Völlig grün und verängstigt. Kein Wunder, das 9,5m Schiff stampfte in der Welle. An einen Aufenthalt in der Bugkabine nicht zu denken! Da hätten wir irgendwie ein Spezialbett im Niedergang oder Hängematte...
Also umgedreht, Auto genommen und zwei Tage später haben wir uns in Schweden wieder getroffen. Dort war wieder alles OK, aber wirklich schnell gesegelt sind wir nur selten. Schön wars, hat dem Kleinen viel Spass gemacht.
Aber zurück zum Thema: Was spricht dagegen, eine Sitzschale für ein 1-4-jähriges Kind im Heck zu befestigen? Kommt einfach auf die Körpergröße an. Ab etwa 1m wirds knapp mit der Kopffreiheit.
Unter dem Kindersitz sollte 10cm dicker Schaumstoff sein. Den Kindersitz befestigt man mit drei Spanngurten (mindestens 100kg zugelassen), einer oben, zwei seitlich. Mit dem oberen befestigt man den obersten Rückwärtigen Teil an der Kopfstütze des Überrrollbügels (der mittlere Querholm). Dabei muß man in Kauf nehmen, daß das Schaumgummi der Fahrerkopfstütze völlig komprimiert wird. Den Gurt zieht man mehrmals durch die Löcher des Sitzes und wickelt sie um die Kopfstütze, zum Beispiel 3 mal, so daß man einen Flaschnezug erhält.
Die unteren Beiden führt man durch eine der mittleren seitlichen Laschen im Kondersitz und führt die Gurte von dort schräg abwärts zu den seitlichen Verstärkungen und bildet einfach eine Schlaufe.
Mit diesen seitlichen Gurten zieht man den Kindersitz gegen den Schaumstoff nach unten und justiert ihn mittig. Dadurch ist der Sitz festgebunden aber er könnte sich unter Last noch verschieben. Das verhindert in der Praxis der Schaumstoff, er gleicht Bewegungen aus ohne zu verrutschen.
Hinter dem Gurtschloss kann man noch einen Knoten machen, das ist aber unpraktisch, wenn man den Sitz schnell wieder ausbauen will.
Das dauert insgesamt etwa doppelt solange wie beim KFZ, also unter 5 Minuten.
Ich habe mir auch schon überlegt, einen Kindersitz diagonal einzubauen. Das gäbe viel mehr Bewegungsfreiheit für die Beine, da kann er sich reinlümmeln. Ab und zu die Seite wechseln...
Also ein Doppelkindersitz?
Mit richtig dimensionierter Rückenplatte, Polsterung und Formgebung? Alles was man braucht sind Sperrholz, Styrodur, Schaumstoff und Bezugsstoffe. Dazu ein paar Schellen oder Gurte. Alu zur Verstärkung, um Ausreißen zu verhindern, ein bischen Epoxy und Glasfaser, um Verstärkungen anzubringen.
In der Mitte braucht man eine ordentliche Beule-um die Köpfe auseinander zu halten. Besser gleich eine Vertikale Wand, die die Hüfte, den Kopf und die Schultern stützt. Das ganze mit 5cm Styrodur überkleben, so daß keine Sperrholzteile Richtung Mensch zeigen, keine Schrauben verwenden.
Weiteres Styrodur einsetzen und ergonomisch bearbeiten, dann endgültig zusammenkleben. Schaumstoffschicht einlegen, ausprobieren. Darauf achten, daß der Sitz für alle Kindergrößen passt (Die wachsen schnell).
Zwei 5-Punkt Gurte.
Die Sitzfläche würde ich integrieren, mit einer dünnen Sperrholzplatte und 2-3cm Styrodur als Basis.
Daran die Rückenlehne, aus dem selben Material. 3 Wangen aus etwas stärkerem Sperrholz mit Glasfaser-Verstärkungen zu den restlichen Flächen.
Darauf bis zu 5cm Styrodur, so daß bequeme Formen entstehen und das seitliche Lümmeln möglich wird.
Auf alle Flächen 1cm dicken Schaumstoff kleben, Bezugsstoff draufkleben- fertig ist der eigene Kindersitz. 1 Woche ablüften und dann 5 Minuten pro Tag anwenden.
Kann ich ja über Weihnachten bauen, vielleicht haben die Kids ja Lust...
Gruß
andreas