Ja unabhängig geht das bei dem 123 BMS? Das ist mein Master Frage.:spos:
Ich verstehe immer noch nicht was Du mit "unabhängig" meinst.
Meinst Du unabhängig von der Balancer-Schwelle?
Und das 123 BMS was macht das? Stehlt das die Komplete Spannung auf alle Zellen gleich hoch, oder tief auf einmal, zur Abschaltung scheinbar ein? Es wird nicht beschrieben dann ist es auch nicht drin davon gehe ich nun aus.
Im Manual steht doch ganz deutlich drin dass man 4 Spannungsschwellen einstellen kann:
Minimum:
If one of the cells gets below this threshold the “L“-indicatoron the electronic dashboard is switched on, and the error relay ( Ry3 ) will be activated provided the contact is on.( factory-setting is 2.50 Volt )
Maximum:
If one of the cells gets above this threshold the “H“-indicator on the electronic dashboard is switched on, and the error relay ( Ry3 ) will be activated provided the contact is on. ( factory-setting is 3,75 Volt )
Bypass:
This is the voltage where you want all the cells to end up. When you have selected
balanced charging you will get to this situation every charging cycle. In quick charge
mode however it may take several cycles. ( factory-setting is 3,40 Volt )
Recharge Threshold:
Assume you leave your electric vehicle connected to the mains for a long time.
Obviously you don’t want to start a charging cycle every day but you want to keep
your battery pack up to date. So, if one of the cells gets below the recharge threshold a new charging cycle will start. ( factory-setting is 3,00 Volt )
Damit kann man Umin, Umax und die Balancer Spannung einstellen.
Und was mach ich dann wen einige Zellen mahl wegtriften ohne der Korrektur Möglichkeit der einzelne betroffenen Zellen?
Du hast noch nicht richtig verstanden wie das Balancing typischerweise funktioniert. Sinnvollerweise beginnt man mit ausgeglichenen Zellen. Dies erreicht man indem man am Anfang erst mal alle Zellen parallel schaltet und mit einem Netzteil gemeinsam auf eine Spannung im Bereich von 3,8 - 3,9 V auflädt und zwar so lange bis nur noch ein Strom von deutlich weniger als 1/100 der Gesamtkapazität fließt.
Wenn dann alle Zellen von gleicher Qualität sind dann sollte die Spannung der Zellen über viele Zyklen hinweg an der Ladeschlussspannung nahe beieinander sein. Wie hoch die Ladeschlussspannung eingestellt werden soll hängt davon ab wie hoch der Ladestrom ist und wie stark die Kapazität ausgenutzt werden soll. In der 123BMS Dokumentation wird empfohlen nur bis etwa 90 % der Kapazität zu gehen. Da es keinen direkten Zusammenhang zwischen der Ladespannung und dem Ladezustand gibt, ist die Einstellung mehr oder weniger eine Schätzung. Auf diese Spannung stellt man die Balancer ein.
Häufig wird hier pauschal 3,60 V/Zelle empfohlen, ohne zu berücksichtigen mit welchen Ladestrom geladen wird.Lädt man mit geringem Ladestrom von 0.1C und schaltet nach dem Erreichen der Spannung den Lader ab, dann erreicht man aber einen höheren Ladezustand als wenn man 0.5C geladen hat, denn bei höherem Ladestrom steigt die Spannung stärker an.
Hat man die Balancer-Spannung eingestellt muss man überlegen wie man die Ladespannung einstellt. Häufig wird empfohlen die Ladespannung etwas höher einzustellen als dem Produkt aus Balancer-Spannung und Zahl der Zellen entspricht. Damit kommen alle Zellen bei jedem Ladevorgang über die Balancer-Schwelle und gleichen sich bei jedem Ladezyklus an. Da aber bei voller Ladeleistung der Balancer Strom eventuell nicht ausreicht um eine Zelle mit höherem Ladezustand oder höherem Innenwiderstand auf Balancer-Spannung zu halten, muss das Ladegerät gesteuert werden.
Ladegerät ein-/ausschalten
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Die einfachste von verschiedenen BMS genutzte Möglichkeit ist das Ladegerät einfach abzuschalten wenn eine Zelle eine etwas höhere Spannung als die Balancer-Spannung hat. Dazu kann man beim BMS123 Umax verwenden. Diese stellt man ein paar 10 mV höher ein als die Balancer Spannung. Über das Relais kann man dann den Laden abschalten. Sinnvollerweise hat das Ladegerät einen entsprechenden Eingang. Wenn nicht kann man das Ladegerät entweder auf der Netzspannungsseite oder auf der Gleichspannungsseite abschalten. Beides ist nicht so optimal, denn beim Abschalten auf der AC-Seite schalten oft interne Relais und wenn das dann beim Balancieren häufig passiert, bis die Zellen angeglichen sind, dann verschleißen auf Dauer die internen Relais. Beim Schalten auf der DC-Seite muss man sehr hohe Ströme schalten, was normale Relais auch verschleißt. Hier kommen in der Regel nur Solid-State-Relais in Frage.
Wenn das Ladegerät nach dem Erreichen seiner Ladeschlussspannung sofort oder verzögert abschaltet, kann man die Spannungen z.B. folgendermaßen einstellen:
Balancer-Spannung = x V
Ladeschlussspannung = n * (x + 0,02 V)
Umax = x + 0,04 V
Damit wird das Ladegerät solange aus- und eingeschaltet bis sich alle Zellen im Bereich von x V - (x + 0,04 V) befinden. Je nach Präzision der Spannungsmessung kann es nötig sein den Bereich noch zu vergrößern. Wenn das Ladegerät zu oft geschaltet wird kann man den Abstand zwischen Balancer_Spannung und Umax auch noch vergrößern.
Ideal ist eine Hysterese für das Schaltrelais, so dass die Spannung aller Zellen wieder unter die Balancer-Spannung fallen muss bis das Relais wieder anzieht. Denn an der Balancer-Schwelle ist der größte Ausgleichseffekt gegeben.
Ladegerät auf niedrigeren Strom regeln
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Das 123BMS implementiert intern mehrere Ladealgorithmen, diese sind aber davon abhängig, dass der Ladestrom auf einen Wert reduziert wird, der unter dem Balancer-Strom liegt. Dadurch erreichen alle Zellen nach und nach die Balancer-Spannung. Haben alle Zellen die Balancer-Spannung erreicht, oder hat eine Zelle Umax erreicht wird der Ladevorgang beendet. Dazu braucht man aber auch das entsprechend TC/Elcon-Ladegerät.
Wenn es eine geringe Spannungsdrift gibt und man nicht die volle Kapazität des Akkus braucht, macht es wenig Sinn die Zellen bei jedem Ladevorgang auf die hohe Balancer-Spannung zu quälen. Denn die Zellen auf hohe Spannung zu bringen und dort zu halten verringert die Lebensdauer.
Beim 123BMS kann man generell die Balancer-Spannung senken, aber je niedriger diese in Abhängigkeit vom Ladestrom ist desto weniger gut wirksam ist das Balancieren. So richtig wirksam wird das erst so ab Spannungen von 3,50 V. Nur dann ist der Spannungsanstieg bei geringem Strom steil genug die Zellen wirklich ausgeglichen werden können.
Verwendet man das erste Verfahren kann man die regelmäßige Ladeschlussspannung auch so legen dass man pro Zelle unterhalb der Balancer-Spannung liegt. Sollte es jetzt bei einer Zelle einen Ausreißer geben, so wird diese balanciert.
In beiden Varianten ist es dann sinnvoll gelegentlich wieder einen Ausgleichsladung mit höherer Spannung durchzuführen.
Du lieferst ja das 123 BMS und ich habe es schon Bestellt bei dir. Dann könntest du mir bitte auch sagen wie genau die Einstellung nun ist. Die Software zeigt immer nur zwei Bilder der Einstellig kein gesamt Grafik oder Einzel Zelle Dokumentation ist das dann so?
Kann ja immer noch um tauchen.
Die Dokumentation des 123BMS ist zugegeben relativ knapp, es steht aber meiner Meinung nach alles nötige drin, wenn man sich intensiver mit dem Thema beschäftigt hat.