Manchmal werden auch schmale Trommelläufer zu Unrecht als Scheibenmotoren bezeichnet. Handelt es sich um einen echten Scheibenläufer, so sind die Magnete parweise in oft 6 bis 10 Kreisringsegmenten = Pole um die kreisförmigen, eisenlosen,radialliegenden Wicklungen mit dem angebauten Kupferkommutator gelegt, sodass die starken , normalerweise ein Feld von 1,4 Tesla ergebenden Neodymmagnete durch die ca 8mm dicke Läuferscheibe getrennt sind. Außerdem ist das Eisenjoch, das sind die beiden äußeren Platten, die sowohl Gehäuse sind, als auch Lagerschild, meist so dünn, dass es nicht den vollen magnetischen Fluss weiterleiten kann, den die Magnete erzeugen könnten. Zu rechnen ist mit einem Feld von ca. 0,8 Tesla. Auch, wenn die Magnete sich berühren würden, würde die magnetische Induktion nicht über 1 Tesla steigen, was einer Magnetkraft von 40 Tonnen pro Quadratmeter entspräche. Mit dieser Kraft etwa hängt der Transrapid unter den Schienen, die also mehr als einen Quadratmeter Fläche haben.
Ist die Magnetfläche der gegenüberliegenden Magnetscheiben 2 dm², so ergibt sich eine Kraft, wenn sie sich berühren, von ca. 0,8 Tonnen. Auf Abstand gehalten, wie im Motor, zerren wohl noch eine halbe Tonne daran. Da braucht man neben einer zuverlässigen Halterung noch eine geeignete Abziehvorrichtung. Dazwischengehaltene Finger dämpfen zwar Aufschlaggeräusche, die deziBellzahl insgesamt wird dadurch nicht gemindert. Bell ist kein Hund, sondern der amerikanische Erfinder, der das Reissche Telefon zu seinem eigenen Patent anmeldete.
Die Kräfte im vollerregten Titan sind zwar nicht minder groß, beim Trommelläufer kompensieren sich aber die symmetrisch von allen Seiten auftretenden Kräfte, außerdem ist der Titan bei der Demontage meist stromlos.
Sind die Magnete erst einmal auseinander, ist der Rest deutlich einfacher. Das Zusammenfügen muss präzise erfolgen, damit die Lager nicht verkannten. Wenn sie stramm genug sitzen und wenn das Kugellager die Belastung verträgt, kann man auch das Lagerschild zusammen mit dem eingesetzten Kugellager mittels einem passenden Rohrstück aufschieben.
Wer vorzieht, vorher zu entmagnetisieren und anschließend aufzumagnetisieren, benötigt einen passenden Kondensator von einigen Tausend Joule Energiegehalt. Ca 100.000 Ampere.
bernd