Compound-Wicklung - Elektroauto Forum

Compound-Wicklung

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Manuel

Guest
Hallo,

ich werde mir demnächst einen 4QD Steller mit Reku in mein El einbauen und hätte dazu noch eine eher grundsätzliche Frage zum Compound-Motor (Orginal):
Was passiert eigentlich wenn ich die Compound-Wicklung nicht beschalte? Wie funktioniert das eigentlich ohne äußeres Feld? Man macht das ja um höhere Drehzahlen zu bekommen, dabei sinkt aber auch der Anfangsmoment oder?

Mir geht es darum, dass ich die Reku stufenlos machen will und ich frage mich ob eine variable Beschaltung der Compoundwicklung die Lösung wäre... Was meint ihr?

Grüße aus Freiburg
 

Jürgen G.

Aktives Mitglied
02.12.2004
412
Die Compoundwicklung kompensiert den Magnetfeldverlust in der Ständerwicklung der auftritt wenn die Strömstärke sinkt - zb. bei höheren Drehzahlen.
Dadurch ist der Drehmomentverlauf fast linear wie beim einem permanenterregten Gleichsrommotor.
Mit anderen Worten: Unbeschaltet wird es Dir den Motor bei einem Riemen oder Kettenriß zerreissen.
Ausserdem wird Deine Motordrehzahl sehr stark lastabhängig sein.
Am besten mal in einem Fachbuch wie zb. "Elektrische Maschinen" nachgucken.
Da sind sehr schöne Drehmoment/Last Kurven für allerlei Motoren abgebildet.
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Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Ist zwar nicht ganz so, weil zu einem Motor immer zwei Magnetfelder gehören, also beide, Läufer und Ständer von Strom durchflossen sein müssen (wenn nicht Permanentmagneten an die Stelle treten), aber das ist richtig, durch die Änderung des Stromes durch die Feldwicklung (gleich ob durch Compound- oder Hauptwicklung oder besser beide) reguliert man Rekuperationsspannug und -Strom.
Dazu ist es erforderlich, dass man die Feldwicklung von der Ankerwicklung trennt (geht meist durch Änderung der Steuerung der Richtungsschütze), dafür den Stromfluss durch die Feldwicklung regelt (mit dem Curtis, + der Wicklung an Plus statt an den Anker) und die Minusseite des Ankers gegen Minus legt.
Aber Vorsicht, da gibt es Unterschiede!!

Der Rekuperationsstrom steht dann ab einer ausreichenden Drehzahl in einem relativ festen Verhältnis zum Feldspulenstrom, der um den Strom zur Überwindung des Luftspaltes vermindert ist.
Kraftfahrzeuglichmaschinen werden genauso geregelt. Auch diese sind Motoren. Allerdings heute kommutatorlos, also Synchronmotoren. Gut gekühlt, leisten diese oft 5 kW, bei voller Drehzahl. Diese wären, wenn sie eine feine Eisenblätterung (gegen Wirbelströme) enthalten und durch einen elektronischen Kommutator ergänzt würden, auch als Antrieb geeignet...
 
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Manuel

Guest
Gut, so ähnlich hab ich mir das gedacht -
kannst du mir sagen welche Anschlüsse am Thrige Titan für die Ständerwicklung sind?
Wie genau muss ich diese dann verschalten? Meine neue Steuerung hat nur 2 Ausgänge für den Motor (- und +) - diese müssen dann nur noch an den Anker oder? Die Ständerwicklung müsste dann wie jetzt auch mit dem Microschalter Gas angehen bzw. wenn ich rekuperieren will... Bin halt sehr unerfahren was Motor und Steuerung angeht :-(

Apropos Bernd: Was meinst du eigentlich zur Strombegrenzung für den Ausgleichslader? Macht die Netzdiode das oder muss ich meinen Widerstand drin lassen?

Gruß

Manuel
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Der Ausgleichslader sollte auch noch funktionieren, wenn der auszugleichende Akku leer ist, der Lader sollte unbedingt kurzschlussfest sein und, wenn es geht, voll bis zur maximalen Spannung laden. Deshalb möglichst nur eine passende Diode vorsehen, aber keinen Widerstand. Als Strombegrenzer könnte theoretisch eine Autoscheinwerferbirne dienen, deren zweiter Faden ruhig durchgebrannt sein kann. Deren Widerstand steigt ja, wenn der Strom zu hoch wird, aber das wäre nur eine schlechte Verlegenheitslösung.
Nein, wenn der Wandler den Strom nicht selbst voll begrenzt, würde ich ganz davon absehen. Wie war das, ich glaube, Werner wollte doch drei Stück bestellen und berichten?

Wenn Du in Fahrtstellung das Feld wegschaltest, brennt Dir der Anker durch, ohne das geringste Drehmoment zu erzeugen.
Über den Feldstrom regulierst Du andererseits das Drehmoment beim Bremsen.

Hier hattu Anschlussplan: http://www.ralfwagner.de/mini/technik/emotor.htm

Die beiden Feldwicklungen wirken in gleicher Weise: Bei vollem Feld hast Du das höchste mögliche Drehmoment und nicht umgekehrt!
Allerdings: steigt wegen des starken Feldes die Induktionsspannug im Anker auf die angelegte Spannung, fließt kein Strom mehr. Um dennoch schneller zu fahren, verschlechtert man sozusagen den Motor, indem man das Feld durch Ausschalten der einen Wicklung oder sogar Einbau eines parsitären Widerstands in die Hauptschlusswicklung schwächt, dann zieht der Motor auch bei höherer Geschwindigkeit wieder Strom. Nachteil: Der Motor wird nicht mehr voll ausgenutzt, ein unwesentlicher Vorteil entsteht dadurch, dass die Ummagnetisierungsverluste geringer werden. Viele ziehen deshalb eine Spannungserhöhung der Feldschwächung vor.
Was von beiden Methoden sinnvoll ist, hängt auch davon ab, ab wann der Kommutator Funken schlägt: das kann passieren sowohl durch allzu hohe Spannung, aber eher noch durch zu hohen Strom bei zu starker Feldschwächung. Fahre bloß nicht ohne Feld, dann stirbt der Motor, ohne, wie Caro, in die Kette gebissen zu haben.

Rekuperiert wird fast immer im Nebenschluss, um den sonst instabilen Rekuperierstrom begrenzen zu können.
Also, ein Buch wäre gut. Du hast es trotz nur zwei Bestandteilen des Motors mit einer ganzen Menge miteinander wechselwirkenden Größen zu tun, Du musst alle Kombinationen einmal durchdenken! Drehmoment : Feldstrom mal Ankerstrom, aber : Induktionsspannung: Feldstrom mal Drehzahl, auf die Richtungen achten ...
 

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