Bahntransport CityEl / Transportwagen? - Elektroauto Forum

Bahntransport CityEl / Transportwagen?

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M. St.

Mitglied
17.09.2007
59
Hallo,

hat sich denn noch niemand mal (ernsthaftere) Gedanken gemacht, wie man das El (und ggf. andere E-Fahrzeuge) über weitere Strecken transportiert kriegt? In irgendwelchen Zukunftsszenarien waren zwar schon vor Jahrzehnten Zeichnungen mit Güterwagen, die Elektroautos befördern sollen, aber in der Realität hat sich da überhaupt nichts getan.
Offenbar geht so etwas wohl auch nur mittels privater Initiativen, so wie bei den Elektrotankstellen, die sonst wohl auch eher weniger als mehr werden würden.
Natürlich kann das kaum eine Einzelperson stemmen. Aber ein Verein. Und evtl. kann man dafür Zuschüsse beantragen.
Hier als ein denkbares Szenario:

Erwerb eines gebrauchten, zugelassenen, Niederbordwagens oder ähnliche Bauart.

Beispielsweise ein Remms 665: http://www.stinnes-freight-logistics.de/gueterwagenkatalog/deutsch/gueterwagen/gattung_R/R_KlappeSeiteStirn_Rungen_4Rad.html


Solche Wagen kann man natürlich auch mieten, aber bei etwas häufigerem, unregelmäßigem Einsatz mit Standzeiten dazwischen dürfte Kaufen vielleicht wirtschaftlicher sein.

Die Ladebreite passt haarscharf zum quer-beladen mit City-Els (und wenn es doch nicht passen sollte, könnte man immer noch schräg einparken, dabei geht bloß etwas Platz verloren).

Dann sucht man sich eine NE-Bahn, die regelmäßig Güterzüge auf einer geeigneten Relation fährt, etwa Ballungsraum - Ballungsraum oder Ballungsraum - Urlaubsgebiet (beispielsweise Bochum - München).
Man ermittelt die Kosten und sammelt Buchungen.
Schon hätte man ein solches Pilotprojekt realisiert, was natürlich auch für Presse und TV sehr interessant wäre.
Dazu müssten bloß genügend Leute an einem Strang ziehen (und vorzugsweise in die gleiche Richtung). Das wäre natürlich das größte Problem dabei.

So, dann sagt mal was zu meiner Spinnerei.
 

Sascha Meyer

Bekanntes Mitglied
18.05.2007
5.343
Meine Phantasien gingen in die aehnliche Richtung. In manchen InterCity-Abteilen kann man auch heute noch Fahrraeder mitnehmen. das sind solche Großraumabteile mit breiter Tuer und mit ohne Sitze. Mein Traum geht dahin, dass die Bahn so etwas fuer die Zukunft (das sind WIR) oeffnet und bereitstellt. Leider geht die Planung der Bahn eher in Richtung Abschaffung der IC´s.

Deine Idee geht meiner Meinung nach in die richtige Richtung.Waere moeglich, die Bahn (mit genuegend Unterschriften und etwas schoenreden) dazu zu bringen, das Ganze als Pilotprojekt medienwirksam (ach Gott sind wir als Bahn ja so umweltfreundlich..) zu testen. In einer Gegend, in der es auch genuegend EL&#180;s gibt. Aachen oder München oder so was. Und in der Zukunft koennte man dann solche Abteile bestellen, d.h. <Hallo liebe Bahn, wir braeuchten ein Grossraumabteil fuer 8 EL&#180;s> ab Saarbruecken nach Muenchen.>.
Vielleicht sollten wir alle gleichzeitig bei der Bahn ne Anfrage fuer den Transport eines EL&#180;s stellen.

Arbeitet jemand bei der Bahn? Hat schonmal jemand versucht, seinen Schatz mit der Bahn zu verlasten?

Viele Gruesse aus dem Saarland, Sascha
 

M. St.

Mitglied
17.09.2007
59
Hallo,

an die DB (Deutsche Beamtenbahn oder so) habe ich am allerwenigsten gedacht. Von da kommt bestimmt nie etwas, darauf braucht man nicht zu hoffen.
Das Schienennetz ist schon längst freigegeben. Es werden inzwischen vermutlich mehr Güterzüge von NE-Bahnen (Nichtbundeseigenen Eisenbahnen) gefahren als von der DB selber. Auch NE-Personenzüge im Fernverkehr gibt es schon (Inter-Connex), abgesehen von zahlreichen durch NE-Bahnen betriebenen Nah- und Regionalverkehrsstrecken.
Man braucht also nur mit einem dieser Anbieter zu verhandeln, die schon Züge auf einer geeigneten Relation fahren. Zwischenstopps wären natürlich auch nicht schlecht.
Dafür müsste man nicht unbedingt einen neuen Verein gründen, vielleicht macht das ja einer der schon bestehenden. Entweder aus der Elektrofahrer-Szene oder auch der Eisenbahnszene. Da gibt es abseits der "Pufferküsser" auch so Einiges Professionelles, wie, jetzt nur als Beispiel, die DRE (Deutsche Regionaeisenbahn) oder die RSE (Rhein-Sieg-Eisenbahn).

 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Nette Idee wieviele ELs willst du den transportieren, für regelmäßiges Pendeln wirds ja wohl nicht sein, da ist es einfacher und billiger an jedem Ende der Strecke ein Fahrzeug zu haben, für einzelne Fahrten gibts heute schon eine Lösung: Spedition mit Bahnanschluß suchen, EL auf Pallete, verzurren fertig.
Wenn die Zeiten mal so sind daß die Mehrheit begriffen hat daß es unsinnig ist 1500 kg von A nach B zu bewegen um 75 kg Mensch zu transportieren dann wird die entsprechenden Mietangebote auch geben, ökologisch fragwürdig find ich die Sache mit dem Bahntransport sowieso egal ob Elektro oder Benziner.
Besser wäre auf jeden Fall am Ankunftsort ein Fahrzeug zu mieten, gerade für den Urlaub könnte das Angebot Elektromobile zu mieten doch ein Geschäft sein das sich rentiert und die Leute auf den Geschmack bringt.

Gruß

Roman
 

Reinhold Schebler

Aktives Mitglied
17.12.2005
510
Hallo!
Die Idee ein Elektromobil per Bahn wo anders hin zu transportieren hatte ich auch schon.
Ich dachte da zwar eher an einen Kewet, ist aber egal.
Möglich ist es schon!
Aber:
Es kostet viel.
Das verladen ist nur an bestimmten Bahnhöfen möglich.
Es nennt sich Autoreisezug!
Der Transport der Fahrerpersohn geht Extra.
Laden während der Fahrt ist nicht möglich.
Fliegen ist billiger!
Euer Ansatz (An jedem Bahnhof laden) wäre gut!!!
Grundsätzlich gilt zu bedenken dass es für den Zugang zum Zug keine Fahrmöglichkeit gibt.
in der Periferie müssten zuerst Rampen geschaffen werden.
der Zug muss immer (auf ein paar Meter gleich) halten!
Die Haltezeit ist kurz.
Innerhalb der Haltezeit müsste geladen und gezurrt werden.
Und dann muss man auch noch zum Abteil gehen, denn im Fahrzeug (Ladegut) mitfahrene geht nicht!
Es gibt derzeit noch keinen Massenbedarf und kein lukratives Geschäft!
Deshalb wird es noch lange nicht gemacht!
Tschau
Reinhold
 

M. St.

Mitglied
17.09.2007
59
Hallo,

an herkömmliche Autoreisezüge hatte ich eigentlich nicht gedacht, die sind wirklich viel zu teuer. Passt das CityEl mit seinen drei Rädern auf einen Autotransportwagen? Ich glaube nicht. Und um spezielle Solo-Transportzüge (mit mehreren Wagen) zu fahren, reicht die Nachfrage nicht aus. Einen einzelnen Wagen als Zug zu fahren wäre jedoch völlig unwirtschaftlich. Meine Idee war vielmehr, einen privaten (oder gemieteten) Niederbordwagen in ohnehin verkehrende Güterzüge einzustellen.
Personen dürfen dabei nicht mitfahren, das ist klar. Man könnte vielleicht einen Personenwagen zusätzlich mit einstellen, also einen gemischten Zug fahren, das ist aber keine gute Lösung. Güterzüge sind lange unterwegs und haben zwischendurch Rangieraufenthalte. Da ist es besser, die Insassen fahren mit herkömmlichen Zügen. Normalerweise sind sie dann rechtzeitig am Zielort, um das Fahrzeug abzuladen.

Das Be- und Entladen sollte kein großes Problem sein, viele Güterwagen werden ja über Seitenrampen beladen. Diese dürften normalerweise für Straßenfahrzeuge zugänglich sein. Falls zufällig jemand über einen Gleisanschluss verfügt (oder vielleicht gute Beziehungen zu einer Firma mit Gleisanschluss hat, die ihr Image durch die Unterstützung umweltfreundlichen Verkehrs aufpolieren möchte), wäre das natürlich Ideal. Dann müsste man zwar vsl. eine Laderampe bauen, das geht aber auch aus Holz. Ein Privatanschluss wäre auch im Hinblick auf eventuelle Standgebühren interessant, die sonst fällig werden, wenn der zeitweilig unbenutzte Wagen auf DB-Gleisen herumsteht.

Bei möglichen Zwischenhalten müsste der Wagen abgekoppelt werden und steht dann eine bestimmte Zeit an einer Laderampe bereit. Er wird dann in einen anderen Zug eingestellt, um die Fahrt fortzusetzen. Das kompliziert das Ganze natürlich etwas.

Wie kurz ist ein Kewet? Die Ladebreite bei dem Beispielwagen Remms 665 beträgt 2,78 m. Vielleicht passt das ja noch? Sonst müsste es eben längs rangiert werden.

@ R.M: Du hast natürlich recht, die Mietwagenlösung wäre ökogisch günstiger. Aber so schlecht schneidet der Schienenverkehr auch nicht ab: Im Schnitt liegt der Energieverbrauch beim Personenverkehr (wegen teilweise unvollständiger Auslastung der Züge) bei der Hälfte dessen, was auf der Straße verbraten wird, beim Güterverkehr sogar nur bei einem Fünftel! Liegt vor allem am wesentlich geringeren Rollwiderstand.
Natürlich sollte man unnötige Leerfahrten vermeiden und den Wagen als Nächstes für einen Transport in Gegenrichtung nutzen, aber das dürfte sicher klar sein.
 

inoculator

Bekanntes Mitglied
19.04.2006
5.044
Hallo Martin,

das mischen von Personen und Güterzügen ist nur unter bestimmten Bedingungen möglich, da die Bremsprozente anders berechnet werden müssen.

Warum muss eine Rampe vorhanden sein???

Es gibt Ladekräne auf Ladewaggons, welche für den Wartungsbetrieb benutzt werden.
Solch einer sollte Lasten bis 1000kg ohne Probleme auf den Wagen heben können.

Letztlich glaube ich aber, daß hier Vereinsmeierei gefragt ist. Ein Bahnhistorischer Verein könnte den Wagen zur Verfügung stellen. Diese Vereine haben meistens auch besondere Beziehungen zum laufenden Betrieb und können Fahrten schneller und evtl. günstiger organisieren.

Gruss

Carsten
 

Friedhelm Hahn

Aktives Mitglied
19.06.2005
1.483
Moin,

angenommen, es würde ein Markt zum "roll-on/roll-off" - Transport bestehen (Elektrofahrzeuge bis zu einer bestimmten Baugröße), wäre doch ein kombinierter Waggon denkbar:
1/3 mit Abteil zur Personenbeförderung, 2/3 für El & Co.
Geht natürlich nur über den Güterverkehr, im Personenverkehr wären die Wechselintervalle einfach zu lang.
Lademöglichkeiten sind nicht undenkbar, zumindest bei Oberleitung.
Sicherlich ein stückweit Spinnerei, aber wer weiß, wo uns die Zukunft hinträgt.
Die Anzahl der E-Fahrzeuge am Straßenverkehr wird zunehmen, spannend ist nur die Frage: um wieviel?

Gruß
 

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