Puls-Laden von NiCads - Elektroauto Forum

Puls-Laden von NiCads

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wolfram_f4

Aktives Mitglied
20.12.2007
1.677
Kreis Soest
Moin Folks,

mir ist da gerade ein ziemlich stranger Gedanke gekommen.

Hintergrund:
Ich lade mein NiCads CC/CC (I-I), wie im Manual empfohlen. Für die Nachladephase mit nur 2,5 A CC verwende ich ein kleines Schaltnetzteil von Meanwell, bei dem ich die Strombegrenzung auf besagte 2,5 A modifiziert habe.
Allerdings habe ich hier noch ein ähnliches Netzteil rumfliegen, welches kein Strombegrenzung hat, sondern bei Überlast runter- und anschl. direkt wieder hochfährt (Hiccup), und das hat mich auf eine Idee gebracht:
Im Prinzip ist das ja nichts anderes als eine Pulsladung.

Bei Bleiakkus wird ja von vielen speziellen Ladern in der Nachaldephase zum Zellenausgleich mit kleinem Strom gepulst.
Wäre das nicht auch eine Methode, um NiCad-Zellen auf schonendere Weise in der Nachladephase auszugleichen, da ja durch das Pulsen i.d.R. diejenigen Zellen, die noch nicht voll sind, relativ einen grösseren Anteil des "Stromstosses" abbekommen?
Ich würde mir dadurch eine Schonung der schon vollen Zellen, und inbes. weniger Wasserverlust erhoffen.

Was haltet Ihr davon?
Ich habe noch nie von Pulsladung bei NiCads gehört. Mögen die das vielleicht nicht?
 

martin.b

Mitglied
01.05.2007
140
Hallo,

schau mal hier rein, Seite 2 und 3 beantworten deine Frage:

http://www.robitronic.com/files/download-de/anleitungen/elektronik/prolader_de.pdf

Diese Lademethoden waren im Modellbau der Standard als es noch NiCd gab :)

Gruß Martin
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Hat eine von Euch schon mal die Ladespannung während der Endladephase verfolgt? Höchst interessant, was die Sagembox, oder sind es die Akkus selbst? da tut!
ich möchte auf die überaus starken Spannungseinbrüche hinweisen. Was ist das?

Erst schnell herunter und dann geht es so peut a peut ganz langsam in die Höh.
 

inoculator

Bekanntes Mitglied
19.04.2006
5.044
Hallo Bernd,

wenn Du wissen willst, ob es die Box oder die Akkus sind, dann schalte einen 0,1 Ohm Widerstand in Reihe.
Messe vor und hinter dem Widerstand

Anhand der Spannungsunterschiede kannst Du rückschließen, ob es aus den Akkus kommt, oder aus der Box -eine ShotkyDiode könnte hier sogar noch genauere Ergebnisse bringen.

Gruss

Carsten
 

wolfram_f4

Aktives Mitglied
20.12.2007
1.677
Kreis Soest
Hi Martin,

vielen Dank für den interessanten Link!!!
Demnach scheint das Pulsladen den NICads ja gut zu tun.
Insbes. sollen sie dadurch wohl steifer werden, und wenn ich den Text weiterinterpretieren, sehe ich auch meine Vermutung in Ansätzen bestätigt, dass es dem Wasserverbrauch und der Lebensdauer zugute käme.

Jetzt würde mich nur noch interessieren, ob das bei den Saft-Nasszellen wohl ähnlich aussieht :confused:
Was meint Ihr?
Könnte das Pulsen mit C/10 bis C/5 in der Nachladephase der Saft-Akkus eine geeignete Methode sein??

Ich würde mich über jede Meinung freuen!!!!!!
 

wolfram_f4

Aktives Mitglied
20.12.2007
1.677
Kreis Soest
Hi all,

also ich teste gerade mal, und habe das kleine Schaltnetzteil mit 60V / 6,7 A im Hiccup-Mode an meine NiCads dran gehängt:

Das Gerät "pulst" in etwa 1-2 Sekunden-Takt von 0 A - 7,5 A und läd effektiv 3,6 Ah pro Stunde ein.

Für mich hört sich das perfekt für die Ausgleichsladung von NiCad-Zellen an :)

Es läuft jetzt seit fast 5 Std., hatte vorhin ca. 16 Ah eingeladen, und ist nicht mal ein bisschen warm geworden.

Das wirklich "Wunderbare" hat aber die Messung der Einzelzellspannungen ergeben:
Bei etwa 15 Ah eingeladener Kapazität (die Akkus waren vorher leer) sind die Zellen dermassen symmetrisch, wie ich es vom normalen Laden nicht kenne:

Abweichung im Bereich von 0,01 V :hot:

Jetzt hätte ich aber noch eine Frage an die Experten:
Seht Ihr ein Problem, das Schaltnetzteil im pulsenden Hiccup-Mode parallel zum Benning und insbes. zum Thiessen-HF-Lader zu betreiben?
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Da würde ich schon Probleme sehen, mich persönlich aber trauen, das auszuprobieren. Nur, der Benning lädt schnell genug, da brauchst du die Impulsladung nicht.
Das schlimmste, was Du machen kannst, ist, mit geringem Strom dauerzuladen. das passiert beispielsweise bei solarer Ladung. Wer das tut, muss die Ladung in einem dicken Kondensator sammeln und dann impulsweise in die Batterie abfeuern. Genauso bei einem zu kleinen Ladegerät.
Ansonsten wurden über Reflexladungen solche Wunderdinge erzählt, Autos konnten plötzlich fliegen...dass selbst Batman vor Neid erblasste.
Was auf jeden Fall stimmt, eine andauernd geringer Ladestrom tötet Nicads, dann bohren sich fürchterliche Zahnungeheuer durch die Separatoren und es kommt zum berüchtigten Kurzschluss mit Explosion.
Dies Untiere heißen Dendriten und kommen nicht von einem anderen Stern. Hast du Zellen, die vor 1999 gefertigt sind, solltest Du Dendriten die Freundschaft aufkündigen und sie mit Stromstößen wegballern. Wichtig sind die Pausen dazwischen, in denen wachsen die Dendriten nicht. Wagt sich einer zu weit hervor, kriegt er eins auf die Nase von Deinem Ballermann. Batman brauchst Du dann gar nicht mehr zu Hilfe rufen.
Batman wird in manchen Ländern als Nationalheiliger verehrt. Hierzulande halte Dich zweckmäßigerweise an Ballermann.
Auch, wenn ich den Eindruck habe, dass meine Sagemkiste negative Ladungen verteilt, reicht das "Ballern."
http://www.bmz-gmbh.de/veroef/pm050909.html
Ja, Carsten, das ist die Idee. Da brauche ich nicht einmal Diode oder Widerstand, ich nehme einfach ein Verbindungskabel als shunt.
Fütterst Du auch Eure elektrischen Welse schön? Demnächst hole ich mir einen zum Ballern.
 

Sven Salbach

Bekanntes Mitglied
15.03.2007
9.402
46
Hannover
www.litrade.de
wobei auch daran kann ich nicht wirklih glauben.
Damals habe ich und alle andern wohl auch ihre rundzellen mit normalen 14h Ladern geladen und die Akkus wurden jahrzente alt!!
Ich teste gerade eine Mono Zelle mit 4Ah die schon sit sicher 15 Jahren auf dem DAchboden lag!!
Ich hatte die damals aufgeladen eingelagert, unwissen wie ich in diesem azrten Alter war:)
Bisslang bin ich bei 3,6Ah !!! Obwohl der Akku wirklich nicht mehr gut aussieht, schicke nachher mal nen Foto :)
Die Selbstentladung werde ich in 3 Wochen testen...bin echt gespannt
Der Dachboden ist nicht ISoloert!!!
Also -20 im Winter und +60 oder so im Sommer
 

wolfram_f4

Aktives Mitglied
20.12.2007
1.677
Kreis Soest
Hallo Bernd, Du "Batman der Worte" :)

so gerne ich Deinen spritzigen Schreibstil ja lese, fällt es mir doch manchmal schwer, den eigentlichen Kern in der fantasievollen Hülle ausfindig zu machen.

Kurz nochmal meine Konfiguration erklärt:
Parallelladung mit Benning (36 A), Thiessen-HF-Lader (18 A) und Mean Well (0-7,5 =>3 A).
Ladekennlinie CC/CC (I-I)
Also Full-Power (57 A), bis bei 62 V der HF-Lader aussteigt (mehr macht der nicht), dann bei ca. 63V (nach Temperatur) der Benning abschaltet und die Hauptladephase beendet, und dann das MeanWell alleine noch für ca. 2 Std. für den Zellenausgleich sorgt.

Angefangen hatte ich für die Ausgleichsphase mit einem 2,5 A CC-Netzteil, aber ich musste dann festellen, das durch die Hiccup-Pulsadung des MW die Zellen viel symmetrischer zu werden scheinen.

Dein Link ist wirklich sehr interessant (@ all: unbedingt lesen!!!), und sagt u.a. dass Pulsladung keine Auswirkung auf Memory-Effekt/Lebenserwartung etc. hat.
Aber darum geht es ja in der Zellenausgleichsphase auch gar nicht!
Allerdings scheinen sich die Zellen durch Stromimpulse von 7.5 A schneller und besser in der Spannung anzugleichen als durch kleineren Konstantstrom.
Das wiederum könnte dazu führen, dass man die Nachladephase verkürzen kann (hier muss ich noch etwas mehr testen), was dann wiederum das Überladen der "schnelleren" Zellen und Wasserverluste vermindert.

Wenn man dann bedenkt, dass man besagte Netzteile für 30-40 EUR bekommt, und einen Benning meist um 100 EUR hätte man mit dieser Kombi ein optimales und extrem preiswertes CC/CC-(Halb-)-Automatik-Ladegerät für NiCad-Akkus mit knapp 40 A Gesamtleistung.

Der Benning wird so eingestellt, dass er automatisch abschaltet, und die Nachladephase des MW per Hand oder Zeitschaltuhr (kommt ja nicht auf 10 min. bei der Nachladephase an) gestoppt.
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
So weit habe ich wiederum nicht gedacht, Hartmut, aber das hört sich sehr plausibel an. Die Sagembox macht normalerweise bei mir zum Schluss so zwei, drei Sägezähne, dann schalte ich spätestens ab.
Deine Idee ist insofern gut, weil Du zum Schluss im Endeffekt etwas entlädtst, was Saft bzw. die "Wissenden" bei Citroen (was ist das?) sagen: Du sollst nach Ende der Ladung ein sehr kurzes stück fahren, um die zu hohe Spannung möglichst bald herunterdrücken, um der Dendritenbildung vorzubeugen. Insofern Reflex"ent"ladung, wobei die kurzen Ladeimpulse völlig unschädlich sind.
Ja,halte ich für eine sehr gute Idee. Sollten wir so machen.
 

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