Komplette Neubestückung mit NICD ist eher unrealistisch - ausser Du findest zufällig irgendwo einen kompletten Satz, der funktioniert - UND - es ist noch alles im Auto drin, was Du brauchst (Schläuche, Kabel, etc..). Bedenke, dass da ja auch Kühlwasser druch muss, usw... Theoretisch, wenn Du einen 106er/Saxo hast, der quasi komplett ist und wirklich NUR die Akkus fehlen - und Du würdest zuuuufällig über einen kompletten, funktioniereden Satz stolpern - UND - der wäre wirklich "gleichmässig bestückt" (=alle Akkus grob gleicher Zustand), DANN.... würde das gehen..
Aber da die Akkus nicht mehr hergestellt werden und man in der Regel wenn dann Einzelzellen oder Kleinmengen findet - ist das doch seeeehr unwahrscheinlich..
Es sind 20 Akkus drin, Gebrauchtpreise pendelten sich vor einiger Zeit so um die 100 Euro für einen guten ein, wenn er wirklich noch richtig fit war auch mal deutlich mehr..
Wichtig ist, dass die Akkus alle wirklich gleich fit sind. Das ist ein bischen eine Wissenschaft für sich , lies mal hier im Forum ein bischen dazu.... Einfach nur irgend einen kaufen, den reinklatschen und los fahren kann schief gehen... Und selbst wenn er zum bestehenden Akkusatz passt, musst Du ihn ja auf gleiche LAdung bringen, alles richtig anschliessen und so... "für den Anfang" wäre mir das zu risky - wie Du am Anfang des Threads gelesen hast, kann man, wenn man nicht genau weiss, wie man die Dinger behandeln muss, da auch was kaputt machen....
Ich habs bei mir so gemacht: Vorher laaaaange gelesen.. Meine laaange Erfahrung über NICD im RC Bereich mit in den Topf geworfen, NICD SAFT Manuals gelesen, Foren gewältzt usw..... Dann hab ich mir einen 106er geholt, der auch nur noch begrentzt Reichweite hatte - auf gut Glück... Den hab ich mit dem Hänger hier auf den Hof gestellt. Dann eine Woche lange gaaanz sanft rumprobiert - was passiert, wenn ich langsam um den Block im Industriegbiet fahre, was passiert wenn ich .... usw.... Nach einiger Zeit hatte ich ein grobes Gefühl und die Hoffnung, dass die Reichweitenverringerung zumindest zu einem Teil durch "Memory Effect" bedingt war... Also immer brav voll geladen, dann laaaangsam leer gefahren, dann nachts vier Stunden lang die 12V Schiene belastet, bis Akkus auf 100V waren, dann wieder komplett voll geladen, dann gefahren, wieder ssaaaanft runtertgezogen, usw.... All diese Vorgehensweisen kannst Du hier im Forum finden - Verständnis für die NICD Technik, die Ladeinfrastruktur, einen Weg die Voltzahl der Akkus abzulesen, usw.. sind seehr hilfreich...
Nach gut 4 Wochen hatte ich dann die erste Wasserwartung hinter mir, zig dieser "regenerationszyklen" und das Auto fuhr immerhin 70 km anstatt 30 und 40km zur Arbeit über die Bundesstrasse gingen... mit LKWs hinter mir, die hupten, weil ich nur 70 fuhr
Stell Dich also auf Gebastel ein, wenn Du einen teildefekten kaufst. Und Leergeld
Ein Diagnosegerät, dass Dir den defekten Akku verrät, gibt es nicht. Alle akkus hängen in Serie, das sind 20 Akkus zu je 5 Zellen = 100 Zellen zu je 1,2 Volt, ergo 120V Nennspannung.... Die Ladebox "Sagem" sieht nur diese Summe, mehr kennt sie nicht... Ob da eine einzelne Zelle kaputt oder lahm ist, kann man nur durch "deduzieren", also ableiten des verhaltens bestenfalls "erahnen"... Im zweifel muss man dann alles aufmachen und eben einzeln nachmessen... Mancher hier hat sich dann einen Einzelblock Abgriff gebastelt um zumindest jeden 6V Block "im Blick" zu haben - so kann man sehen ob einer beim Belasten in die Knie geht, usw... Damit erkennt man dann "fauke Kandidaten" ganz gut.
Was auf jeden Fall auch nicht verkehrt ist: Eine Möglichkeit, einen Block isoliert zu überprüfen - sprich eine Entlademöglichkeit und ein starkes Ladegerät, mit dem man mal testweise prüfen kann, wie viel Ah denn noch drin sind. Und "Gefühl" bekommen
Wichtig ist nämlich, dass die Blöcke im Satz alle grob gleich sind - hat man lauter gealterte Akkus, die an sich aber noch Ihren Job machen und hängt man jetzt da zwischen einen komplett frischen (oder andersrum), kann das auch mal schief gehen, wenn man dolle ins Pedal tritt
Wie wo was genau - lies mal viiiiel hier rum... Manche Konstellationen sind mit Geduld "anpassbar".. aber dazu wurde wirklich schon seit jahren super viel geschrieben
Ich persönlich würde Dir empfehlen, nach einem Ausschau zu halten, der keine große Macke bei den Akkus hat und der die typischen Kinderkrankheiten auch hinter sich hat (wasserpumpe, etc..)... Gib lieber ein paar Euro mehr aus.
Was Du vielleicht noch nicht kennst, aber was hilfreich ist: Chekelec.. eine Android APP, die mit einem ODB Adapter Zugriff auf den Bordcomputer erlaubt. Oder ein "Relight" - oder das PSA Werkstatt Computer Diagnose Dingsi (wie heisst es noch gleich...). Relight Diagnose Geräte sind rar, aber wenn Dein Verkäufer eines hat - prima. Mit der Android APP kannst Du aber eigentlich das wichtigste machen und schön beim Fahren auch sehen, was gerade passiert, wasserwartungen usw....
checkelec.com
Lies Dir auf jeden Fall mal eine Menge durch
Saft Akku Handbuch schon durchgelesen?