Phil, meine Aussage bezieht sich nur auf die etwas wüst aussehenden Zellen von Alpay, die dem Aussehen nach mehrfach aussortiert waren. Ich habe auch gute Nicads von Alpay bekommen, ansonsten waren die übrigen Zellen extrem unterschiedlich und hatten hohe Selbstentladung. Die großen Fluggesellschaften haben offensichtlich strengere Vorschriften, wann sie die nachlassenden Zellen aussondern, die dann immer noch gut genug für unsere Zwecke sind. In privaten Fliegern werden die Akkus in der Regel benutzt, bis wirklich nichts mehr geht, bei Preisen von 170 Euro pro neuer Zelle mit 23 Ah aufwärts kein Wunder.
Ich verstehe überhaupt nicht, warum die Nicads nicht durch A123-Lithiumbatterien ersetzt werden.
Sicher eine Zulassungsfrage. Lithiumakkuproduzenten kommen da offensichtlich noch nicht ins Geschäft.
vielleicht liegt es an der Temperaturempfindlichkeit, das Militär verlangt eine Funktionsfähigkeit auch bei -70 Grad.
Also, bei genügender Zellenzahl ist die erste bis dritte Wahl sicher gut brauchbar, die vierte bis zehnte Wahl sollte mit Vorsicht genossen werden. Die kapazitätsmäßige Streuung der Zellen von Alpay lag zwischen ca. 15 Ah und knapp 50Ah. Thomas hatte vor mir schon die aussehensmäßig besseren Zellen ausgewählt.
Die Selbstentladung meiner Zellen aus den Linienfliegern, also nicht von Alpay, ist übrigens sehr viel geringer. Sehr auffällig ist die sehr starke Erholung des Stromliefervermögens, nachdem man die zuvor scheinbar völlig entladenen Zellen einige Tage oder auch Wochen einfach stehen lässt. Dieses Verhalten ist bei den VHP sehr viel stärker ausgeprägt als bei den STM.
Dass sich unter den Zellen von Alpay ausgesprochen miserable befanden, kann ich mir nur so erklären, dass man bei den im militärischen Bereich verwendeten keine große Sorgfalt gezeigt hat und völlig defekte Zellen neben intakten zusammen betrieben und zusammengeschaltet hat.
Die VHPs in Flugzeugen haben im übrigen recht undichte Ventile und ventilieren entsprechend mit den Luftdruckschwankungen im Flugbetrieb. Entsprechend deutlicher sind die weißlichen Verfärbungen infolge der Reaktion der Kalilauge mit dem Kohlendioxyd der Luft.
Thomas und Carsten berichteten über eine ausgeprägte und unterschiedliche Selbstentladung der 50 Ah-Flugzeugzellen militärischer Herkunft, die ich bei den ausgesonderten aus denm zivilen Bereich nicht beobachtete. Das kann aber auch an der Sorgfalt im jeweiligen Fliegerhorst liegen.
Aussonderungsgrenze größerer Fluggesellschaften: 95% Nennkapazität, 90% kamen dabei nicht vor, Alpays , wahrscheinlich mehrfacher Auswahl, 50Ah - Zellen zeigten das volle Spektrum von 90% bis 0%.
Vorteilhaft ist, das man bei den VHPs Einzelzellen aussondern kann. Aussehen und Kapazität haben weniger miteinander zu tun, als man annehmen sollte.
Ich verwendete eine Konstantstromsenke zur Kapazitätsmessung.