Hallo zusammen,
da ich finde, dass es die letzten zwei Jahre recht ruhig geworden ist um unser geliebtes Antriebsgold, möchte ich gern mit euch eine kleine Diskussionsrunde um die nächsten Entwicklungsstufen rund um Lithium führen. Denn ich denke, auf absehbare Zeit wird es keine Alternative geben. Zwar ist mir ein Patent in die Hände gefallen, welches einer Hochtemperatur NaNiCl Batterie ermöglichen soll, statt mit 300°C mit gerade mal 60°C zu funktionieren und damit bedeutend weniger Heizleistung zu benötigen, aber dieses Patent ist von 2005 und seitdem ist nichts neues mehr bekannt geworden. Schade eigentlich, denn ich halte große Stücke auf die ZEBRA Technik. Inwieweit die Firma Der Link wurde entfernt (404). an so einer Technik arbeitet, ist mir nicht bekannt, aber soweit ich weiß ist das der einzige Hersteller, der sich um dieses Produkt kümmert.
Nach diversen Berichten, Expertenmeinungen und Ergebnissen aus dem Labor, bin ich der Meinung, dass die "nächste Evolutionsstufe" zweigleisig fährt.
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Auf der einen Seite wäre da Lithium-Sulfat (LSP) zu nennen, welches schon seit zwei Jahren als angeblich fertiges Produkt auf der Der Link wurde entfernt (404). sein Unwesen treibt. Doch diese Diskussion gab es damals schon, die Zellen sind nicht lieferbar und befinden sich wohl immer noch im Labor.
Die technischen Daten:
Ladeschlussspannung: 2,3 Volt
Entladeschlussspannung: 1,0 Volt
Leerlaufspannung: ca. 1,7-1,8 Volt
Energiedichte: ca. 190 Wh/kg
maximale Dauerbelastung laden / entladen: 3C
Zyklenfestigkeit: >1.000 Zyklen (100% DOD), >2.000 Zyklen (70% DOD)
Temperaturbereich für Ladung und Entladung: -35°C bis +85°C
Eigensicherheit: unbekannt
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Auf der anderen Seite gibt es Optimierungen der bisherigen Lithiumzellen mit einer Lithium-Titanat-Anode (LTO). Lithium-Titanat soll gegenüber dem für gewöhnlich verwendeten Graphitanoden eine deutlich größere Oberfläche aufweisen und damit die Ladung deutlich schneller aufnehmen und abgeben können. Das heißt die Zellen können deutlich höher belastet werden, ohne mit der Spannung einzubrechen oder Zyklen zu riskieren. Beide Vorteile werden zusätzlich dadurch verursacht, dass sich an der Grenzschicht zwischen Anode und Elektrolyt das "Solid Electrolyte Interface" nur bedingt aufbauen kann, was den Innenwiderstand der Zelle reduziert. Quelle: technic-dreams.at
Wenn ich das also richtig verstehe, ist es auch möglich, moderne LFP und LYP Zellen mit LTO als Anodenmaterial zu kombinieren. Der Link wurde entfernt (404). hat bereits eine Zelle veröffentlicht und auch andere Hersteller wie beispielsweise EnerDel scheinen daran zu arbeiten.
Die technischen Daten der Der Link wurde entfernt (404). mit LTO Anode:
Ladeschlussspannung: 2,7 Volt
Entladeschlussspannung: 1,5 Volt
Leerlaufspannung: ca. 2,3 Volt
Energiedichte: 90 Wh/kg
maximale Dauerbelastung laden / entladen: 8C
Zyklenfestigkeit: >6.000 Zyklen (85% DOD)
Temperaturbereich für Ladung und Entladung: -30°C bis +55°C
Eigensicherheit: vorhanden
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Wenn man die Zellen vergleicht, so stellt man fest, dass beide Varianten enorme Unterschiede aufweisen und dennoch ihre Daseinsberechtigung haben.
Positiv hervorzuheben ist bei beiden Typen auf jeden Fall die Temperaturtauglichkeit, was unter Umständen den Verzicht auf eine Batterieheizung ermöglicht, ohne dadurch negative Auswirkungen zu haben. Also offensichtlicher Nachteil ist bei beiden Zellen die Zellspannung anzusehen. Wobei man das ja mit der entsprechenden Anzahl an Zellen wieder ausgleichen kann. Und immerhin liegen beide Spannungsniveaus über denen von NiCd und NiMh, die Zelle mit LTO Anode liegt sogar spannungsmäßig über einer Bleizelle.
Während LSP ein offensichtliches Energiebündel ist, glänzt eine LTO Zelle mit herausragender Zyklenfestigkeit und enormer Belastung um die 8C (im Fall der Toshiba Zelle). Wenn es nach mir ginge, würde ich gern eine LFP+LTO Zelle als nächste Generation in mein Auto stecken. Die Frage ist nur, wann wird es serienreife Modelle zu bezahlbaren Preisen geben?
Jetzt seid ihr an der Reihe, was denkt ihr über die Zukunft, wird es in den nächsten Jahren einen Durchbruch dieser beiden Varianten geben, oder erwartet uns vielleicht etwas ganz anderes? Habt ihr vielleicht sogar schon neuere Infos als die meinen?
Fröhliches Diskutieren.
Gruß
Micha
da ich finde, dass es die letzten zwei Jahre recht ruhig geworden ist um unser geliebtes Antriebsgold, möchte ich gern mit euch eine kleine Diskussionsrunde um die nächsten Entwicklungsstufen rund um Lithium führen. Denn ich denke, auf absehbare Zeit wird es keine Alternative geben. Zwar ist mir ein Patent in die Hände gefallen, welches einer Hochtemperatur NaNiCl Batterie ermöglichen soll, statt mit 300°C mit gerade mal 60°C zu funktionieren und damit bedeutend weniger Heizleistung zu benötigen, aber dieses Patent ist von 2005 und seitdem ist nichts neues mehr bekannt geworden. Schade eigentlich, denn ich halte große Stücke auf die ZEBRA Technik. Inwieweit die Firma Der Link wurde entfernt (404). an so einer Technik arbeitet, ist mir nicht bekannt, aber soweit ich weiß ist das der einzige Hersteller, der sich um dieses Produkt kümmert.
Nach diversen Berichten, Expertenmeinungen und Ergebnissen aus dem Labor, bin ich der Meinung, dass die "nächste Evolutionsstufe" zweigleisig fährt.
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Auf der einen Seite wäre da Lithium-Sulfat (LSP) zu nennen, welches schon seit zwei Jahren als angeblich fertiges Produkt auf der Der Link wurde entfernt (404). sein Unwesen treibt. Doch diese Diskussion gab es damals schon, die Zellen sind nicht lieferbar und befinden sich wohl immer noch im Labor.
Die technischen Daten:
Ladeschlussspannung: 2,3 Volt
Entladeschlussspannung: 1,0 Volt
Leerlaufspannung: ca. 1,7-1,8 Volt
Energiedichte: ca. 190 Wh/kg
maximale Dauerbelastung laden / entladen: 3C
Zyklenfestigkeit: >1.000 Zyklen (100% DOD), >2.000 Zyklen (70% DOD)
Temperaturbereich für Ladung und Entladung: -35°C bis +85°C
Eigensicherheit: unbekannt
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Auf der anderen Seite gibt es Optimierungen der bisherigen Lithiumzellen mit einer Lithium-Titanat-Anode (LTO). Lithium-Titanat soll gegenüber dem für gewöhnlich verwendeten Graphitanoden eine deutlich größere Oberfläche aufweisen und damit die Ladung deutlich schneller aufnehmen und abgeben können. Das heißt die Zellen können deutlich höher belastet werden, ohne mit der Spannung einzubrechen oder Zyklen zu riskieren. Beide Vorteile werden zusätzlich dadurch verursacht, dass sich an der Grenzschicht zwischen Anode und Elektrolyt das "Solid Electrolyte Interface" nur bedingt aufbauen kann, was den Innenwiderstand der Zelle reduziert. Quelle: technic-dreams.at
Wenn ich das also richtig verstehe, ist es auch möglich, moderne LFP und LYP Zellen mit LTO als Anodenmaterial zu kombinieren. Der Link wurde entfernt (404). hat bereits eine Zelle veröffentlicht und auch andere Hersteller wie beispielsweise EnerDel scheinen daran zu arbeiten.
Die technischen Daten der Der Link wurde entfernt (404). mit LTO Anode:
Ladeschlussspannung: 2,7 Volt
Entladeschlussspannung: 1,5 Volt
Leerlaufspannung: ca. 2,3 Volt
Energiedichte: 90 Wh/kg
maximale Dauerbelastung laden / entladen: 8C
Zyklenfestigkeit: >6.000 Zyklen (85% DOD)
Temperaturbereich für Ladung und Entladung: -30°C bis +55°C
Eigensicherheit: vorhanden
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Wenn man die Zellen vergleicht, so stellt man fest, dass beide Varianten enorme Unterschiede aufweisen und dennoch ihre Daseinsberechtigung haben.
Positiv hervorzuheben ist bei beiden Typen auf jeden Fall die Temperaturtauglichkeit, was unter Umständen den Verzicht auf eine Batterieheizung ermöglicht, ohne dadurch negative Auswirkungen zu haben. Also offensichtlicher Nachteil ist bei beiden Zellen die Zellspannung anzusehen. Wobei man das ja mit der entsprechenden Anzahl an Zellen wieder ausgleichen kann. Und immerhin liegen beide Spannungsniveaus über denen von NiCd und NiMh, die Zelle mit LTO Anode liegt sogar spannungsmäßig über einer Bleizelle.
Während LSP ein offensichtliches Energiebündel ist, glänzt eine LTO Zelle mit herausragender Zyklenfestigkeit und enormer Belastung um die 8C (im Fall der Toshiba Zelle). Wenn es nach mir ginge, würde ich gern eine LFP+LTO Zelle als nächste Generation in mein Auto stecken. Die Frage ist nur, wann wird es serienreife Modelle zu bezahlbaren Preisen geben?
Jetzt seid ihr an der Reihe, was denkt ihr über die Zukunft, wird es in den nächsten Jahren einen Durchbruch dieser beiden Varianten geben, oder erwartet uns vielleicht etwas ganz anderes? Habt ihr vielleicht sogar schon neuere Infos als die meinen?
Fröhliches Diskutieren.
Gruß
Micha