Hallo.
Fahre seit Jahren NiCd Think A266 und Zebra Think A306 und habe mich zu Anfang auch stark mit der Schnellladefrage bei der Zebra Zelle beschäftigt.
Mein Kurz und schmerzvoll: Es geht nicht.
Die Erkenntnis fußt auf Informationen aus dem Norwegischen Elektroautoforum, Datenblättern von Mesdea, einem Vortrag zur Zebrabatterie und den Erfahrungen von Louis Palmer auf der Weltumrundung.
Wegen des hohen Innenwiderstandes der Zebrazelle ist sie eigentlich nur langsam "voll zu kochen". Dabei spielen Temperaturanstiege eine Schlüsselrolle (Für Kühlung sorgt ein Walzenlüfter, der im Kofferaumboden zwischen Staufach und Sitzen eingebaut ist.)
Wenn du es hinbekommen solltest, SUPER, ich wär der erste der es nachmacht, aber ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass es nicht möglich ist.
Ganz pragmatisch, mal abgesehen, davon was die Zelle abkönnte (siehe weiter unten) gibt es unüberwindliche Hürden.
Verbaut ist folgender Zelltyp: Z36-371-ml3x-76
Die Z36 Zelle hat ja das Zebra eigene BMI (anderes Wort für BMS) angedockt. Dieses regelt ALLES was Laden und Entladen angeht:
In all the working conditions the PCU manages the system to respect the ZEBRA®battery limits sent by the BMI via CAN bus.
In discharge the PCU limits the total torque request to respect the following limits:
• V oltage Min (for peak power). • V oltage Max (for regenerative mode). • Current Max discharge (for peak power). • Current Max charge (for regenerative
mode).
Das heißt ganz praktisch, selbst wenn du es schaffst einen Zusatzladeanschluss direkt an die Z36 zu bekommen, was praktisch mit den Spezialanschlussklemmen noch möglich wäre, sitzt das BMI immer noch dahinter und misst die Ströme. Wenn dann dein Zusatzlader lädt, wird das BMI den Bordlader abregeln und im schlimmsten Fall das Batterieschütz trennen.
Mesdea und Think gehen von typischen durchschnittlichen Entladeraten von C2 aus.
Der Think Zebra fährt in Eco auch nur mit C1. Also knapp 80A (bei 76 Ah Kapazität)
Man sollte ja eigentlich denken, wenn er lange rekuperiert lädt er ja auch schnell. Aber auch das ist genau überwacht und geregelt.
Eigentlich hatte ich auch überlegt, dass von der Zelle her eventuell eine schnellere Ladung bis etwa 50% SOC möglich wäre. Es gibt dazu eine Grafik in dem Vortragspaper, die ich aber hier nicht veröffentlichen darf. Man sieht dort schön, wie sich die Leerlaufspannung der Einzelzelle (nominal 2,58V), bei tieferer Entladung plötzlich stark absenkt. Ab 45% Entladung stürzt er von relativ konstanten 2,55V runter auf 2,35V. Das ist die einzige Möglichkeit an der ich eine Art Schnellladung für möglich halten würde.
Hier noch ein paar Fehlermeldungen bezüglich des Ladens:
6.2.2 Charge Overvoltage
In Charge state, the BMI monitors the actual battery voltage vs. maximum charge voltage. When the battery voltage exceeds the maximum charge voltage for a certain time, the BMI sets the “Peak/Long deviation voltage max error”. When the BMI detects a Charge Overvoltage Fault, the BMI instantaneously opens the main contactors. If the battery open circuit voltage is higher than the limit the BMI does not connect the ZEBRA®battery to the PCU charger.
6.2.3 Charge Overcurrent
In Charge state, the BMI monitors the actual battery current vs. maximum charge current. When the current into the battery exceeds the maximum charge current for a certain time, the BMI sets the “Peak/Long deviation current max”.
Quelle:
Die englischsprachigen Abschnitte sind zitiert aus einem Vortrag der zur EVS24 International Battery, Hybrid and Fuel Cell Electric Vehicle Symposium gehalten wurde. Von Federico Resmini (Mesdea) und Joergen Ohlson (Th!nk)
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