Wenn ich das schon höre,
"hocheffiziente und emissionsarme Dampfkraftwerke mit Höchstdruckturbinneteilens für ultra-überkritische Frischdampfparameter",
dann wird mir schon klar, dass da mächtig hochgestapelt wird.
Nein, das ist noch kein hypersuperaffengeilhöchsteffektives phenomenalextraüberkritisches Wunderkraftwerk, sondern das, was es fast immer schon gab: Nein, da ist keine Wassergasbetriebene Gasturbine mit Kompressor vorgeschaltet. Nein, nur die erste Dampferhitzung erfolgt mit einem Druck, der nur sehr mäßig über den kritischen 226 bar liegt.
Bei den vielen folgenden Druckstufen ist nichts mehr überkritisch und der Wirkungsgradgewinn dürfte nicht mehr weit über 1% liegen. Jedenfalls vom Teil, der auf die anfängliche Druckerhöhung alleine zurückzuführen ist. Adam und Eva überhitzten bereits den Dampf, der langsam anfängt, rot zu glühen. das sollte man aber trennen von der Druckerhöhung, die man heute superhyperorbitantüberkritisch bezeichnet. nein mit meinem Vorschlag bin ich der Zeit voraus und mir fehlen die Worte, meinem Kind auch noch einen Namen zu geben.
Kochen wir doch mal einfach mit Wasser:
226 bar ist der kritische Druck. Großkraftwerkskondensatoren kommen am Niederdruckturbinenaustritt nicht unter 1/10 bar wegen der Schallmauer, die der Überschallgeschwindigkeit im Wege steht. Also ein Druckverhältnis von 2260:1 gegenüber dem eines Airbus380-Triebwerkes von nur 39:1, Dreiwellentriebwerk Trent 900. Durch die Erhöhung des Druckes auf 350 bar wird das Expansionsverhätlnisder ersten Stufe lediglich um den Faktor 1,55=350:226 erhöht. Das macht in der erdten von vier Überhitzungsstufen einen Temperaturgefällegewinn von 1,55^0,2=1,09, also 9%:4 Gewinn auf die 50%, dazu Verluste, macht knapp 1%. Die weiteren Stufen haben wegen des weit geringeren Druckes eh keine Temperaturprobleme.
Üblich sind immer noch Überhitzungstemperaturen von nur 700°C, wobei noch nichts kirschrot glüht.
Der Druck-Temperaturkoeffizient von Luft liegt durchschnittlich bei 1,28, das von Wasser bei 1,2.
Um bei der Expansion von 700 Grad auf 600 Grad abzukühlen, benötigt man demnach ein Druckverhältnis von 2:1, praktisch aber etwas mehr. 16:1 sind mit 4 Zwischenüberhitzungen schon mal verbraucht.141:1 bleiben. Damit sinkt die Abdampftemperatur von 600 Grad auf 50°C, was etwa den 0,1 bar entspricht. So leicht ist da nicht viel mehr zu machen. Dass man mit GUD weiter kommt, ist den weit höheren Verbrennungstemperaturen, dem kappa=1,4 von Luft und den viel niedrigeren Drücken zu verdanken.
In diesem Sinne gibt es "überkritische " Kraftwerke schon seit weit über einem halben Jahrhundert ,1954, obwohl da herzhaft wenig überkritisch ist.
Den 39:1 des Trent entspricht ein theoretischer Wirkungsgrad von ca 1-39^-0,28 = 64%, der aber bei weitem nicht erreicht wird. Aber immerhin weit mehr als die nur theoretischen 9% in nur der ersten Turbinenstufe des superhypereffizienten Kohlekraftwerks. Nein diese Kraftwerker mahlen auch nur mit Kohle.
Ich stelle fest, auch 1960 waren die besten der Kohlekraftwerke auf überkritischen Anfangsdruck ausgelegt und hatten bis zu 47% Wirkungsgrad. Die waren nur zu teuer und man muss auch heute noch die alten aufbrauchen, die werfen den meisten Gewinn ab, Heute hat man Geld für bessere Materialien und alleine wegen der mäßigen Temperaturerhöung liegt man etwasl darüber. Siemens und etliche andere bauen weit wirkungsgradstärkere GUD-Kraftwerke, aber die arbeiten mit Gasturbinen. die sind weder überkritisch noch mit sonstigen hochtrabenden Täuschungsausdrücken geschmückt.
Bienen sind fleißige Tiere. Ich lasse mal eine solche zu Wort kommen und schließe mich den meisten Aussagen an. Außer der, dass es 1954 noch nicht möglich gewesen sein soll, Dampfturbinen mit 47% Wirkungsgrad zu bauen. damals war nur die Energie so billig, Braunkohle kostete gar nichts, dass niemand bereit war, Geld für die benötigten Materialien auszugeben.
Eine Biene sagts der anderen Wenn wir effektiv Energie sparen wollen, dann geht das nur über das dezentrale smart grid mit Kraft-Wärmekopplung und einem anderen Steuer- und Umlagensystem. Dann ist es auch keine Frage, dass sich die elektrische Mobilität durchsetzen wird und das Klima endlich entscheidend geschont wird. Auch Kohle hat dann noch ihren Platz und Solardächer lohnen sich richtig. Ich bin es leid, dass mein Elektroauto 165 Gramm CO2 pro km in die Luft pustet. Noch hat sich kein teuer eingekauftes norwegisches Wasserstromelektron nach Düsseldorf verirrt.