Wie gesagt, war die Erfindung auf der Nürnberger Erfindermesse, hätte es zu den ernster zu nehmenden Projekten gehört. Der Minister, der dort die Fördergelder zu verteilen hatte, war nicht zu beneiden gewesen. Den Kölner Sieger, der den ersten Erfinderpreis erhielt, kenne ich persönlich. Der Turbowindgenerator dreht sich wenigstens.
Diese Doppeldrehkolbenmaschine könnte theoretisch einen momentfreien Gleichlauf erreichen, wenn das Getriebe, das den Drehimpuls von dem einen auf den anderen Drehkolben übertragen muss, robust genug ist. Zu den wechselnden Drehmomenten muss dieses Getriebe zusätzlich noch das volle Arbeitsmoment übertragen. Das dieses viermal pro Umdrehung auftritt, ist kein Vorteil, da jedesmal ein Kolben abgebremst, der andere voll beschleunigt werden muß. Viermal pro Umdrehung. Das sind meine Bedenken. Die Druckkräfte sind sonst zu 100% ausgeglichen. Die Kolben sind praktisch nicht zu kühlen, sodass sich das Gerät nicht für Verbrennungsmotorzwecke eignet. Als Dampfmaschine, da habe ich meine Bedenken wegen der großen benetzten Flächen und vor allem wegen der ungünstigen Dichtleistenform., die größere Längen, bezogen auf das Volumen, zu dichten haben, als ein Kolbenmotor.
Bitte berichtet, wenn jemand das Getriebe für robust befunden hat. Aber wofür Felix Wankel sein ganzes Leben gebraucht hat, das kann Herr Kupfernagel vielleicht schon lange?
Wankel hatte damals das Fördergeld NICHT bekommen, das bekam jemand, der besser war als er. Denkste.
Sollte "Thermodyna" schwer zu dichten sein, ließe es sich noch für geringe Drücke ohne Dichtleisten verwenden, problemlos. Aber genügte dafür nicht ein Ventilator?
Ich habe hier noch zwei Projekte liegen, die ein derartiges Getriebe benötigen. Bisher kam mir nicht die Erleuchtung. Ich habe zwar schöne Lösungen mit Zahnrädern in Planetenform, aber die Zahnflanken vertragen nunmal keine genügend hohen Kräfte für meine Verbrennungsmotoren.
Was mir aber gerade so in den Sinn kommt: Die großen Beschleunigungsmomente der Drehkolben lassen sich vielleicht so auffangen, indem man die beiden Drehkolben elastisch miteinander koppelt und den Motor sozusagen in einer Resonanzschwingung betreibt. Dann synchronisiert sogar gewisserweise der Einlassdruck den Gleichlauf und es muß schließlich nur der Arbeitsimpuls des vom Druck beschleunigten Kolbens relativ gleichmäßig vom Getriebe aufgefangen werden.
Mir wäre das allerdings zu knifflich. Das Problem kenne ich von Linear-Resonanzkolbenmaschinen in solaren Stirlinganlagen, die allerdings laufen (15% Wirkungsgrad).
Ich hatte schon gar nicht mehr in diesen thread geguckt. Der Spiegel ist ja immer so langweilig in den Ferien.
Ich wünsche Herrn Kupfernagel viel Glück.
Sollten unerwartet Schwierigkeiten auftauchen, vielleicht doch zu N-GINE. Die haben das Know-How, wie man so etwas vermarktet.
Bernd Schlüter