Dynamische Strombegrenzung und Fahrspannungsbegrenzung

  • Themenstarter Johannes Henkens
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J

Johannes Henkens

Guest
Hallo Ihr ich habe zwei Fragen an die Spezialisten
a) Würde gerne wissen ob man die Dynamische Strombegrenzung mit einem Schalter oder Regler von Hand regeln kann ,ohne jedesmal die Sitzbank hoch zu klappen.
b) kann man den Fahrstrom auf 30 Volt begrenzen da ich einen 30 Volt Lynch Motor testen möchte ?

Bin leider kein Elektroniker nur Hobby Elektriker, hat vielleicht zufällig jemand eine Bauanleitung für einen Leihen oder Gute Ideen ?

Danke im Voraus Johannes
 
L

lutz Zienert

Guest
Hallo Johannes,

meiner Auffassung nach enthält Deine Frage mehrere Problemstellungen. Du hast einen Motor, der als Nennspannung 30 Volt hat und Du willst den Motorstrom beeinflussen.

Zum Problem Stromes. Motore in der hier üblichen Leistungsklasse werden durch den Strom der durch sie hindurch fließt erhitzt. Der fließende Strom ist wiederum abhängig von der anliegenden Spannung und der momentanen Drehzahl des Motors. Außerdem bringt ein bestimmter Strom ein bestimmtes Drehmoment, das das Fahrzeug so lange beschleunigt, bis Reibung und Windwiderstand gleich groß sind wie das Drehmoment. Daraus ergibt sich letztlich bei einer bestimmten Geschwindigkeit ein Gleichgewichtszustand.

Daraus ergibt sich nun die Frage, ob das Fahrzeug auf eine solche Geschwindigkeit beschleunigt werden kann, daß der Stom im Motor auf solche Werte gefallen ist, die keine unzulässige Erwärmung des Motors mehr hervorrufen. Der Motor im El zieht bei voller Fahrt etwa 35 - 50 A. An langen Steigungen und beim Anfahren kann es deutlich mehr sein, was er aber kurzfristig durchaus verträgt.

Wenn Dein Motor in etwa die selbe Leistung bringt, dann sollte er ebenfalls Ströme in dieser Größenordnung vertragen ohne "rot" zu werden.

Bis hierher habe ich die Funktion des Fahrreglers völlig aus meiner Betrachtung herausgelassen.
Dieser stellt im Prinzip nur eine regelbare Strombegrenzung dar, mit dem Du die Stöme (und das Drehmoment) im Motor auf Werte zwischen 0 und 130 A begrenzen kannst, was insbesondere beim Anfahren erforderlich ist.

Im normalen Fahrbetrieb, über 25 - 30 km/h könnte man sich den Regler auch gebrückt denken (Fahrpedal durchgetreten). Der Strom ist dann auch ohne Regler geringer als der zulässige Maximalwert von 130 A und wie schon oben erwähnt nur noch von der Batteriespannung und der Drehzahl (Geschwindigkeit) abhängig.

Der Knackpunkt ist eben, daß du mit der sich konstkuktiv ergebenden Übersetzung und dem Drehmoment Deines Motors auf Geschwindigkeiten kommst, die die Ströme im Motor in zulässigen Bereich halten.

Wenn Du Deinen Motor benutzen willst, dann sollte der kurzfristig 130 A und dauernd 30 - 50 A vertragen, damit er zum Regler im El (und letztlich auch zum Vermögen der Batterien) paßt.

Die Spannung des Motors ist, von den oben gemachten Betrachtungen abgesehen, im Prinzip nicht so wichtig. Es ist zwar so, daß ein Motor der an zu viel Spannung betrieben wird, sich auch schneller dreht und es dadurch zu einer Verschiebung der neutralen Zone am Kommutator kommt, was zu höherem Bürstenfeuer führt. Bei Deinem Motor, der für 30 Volt ist, dürfte die Abweichung im El
(32 - 40 V) durchaus zu verkraften sein. Du wirst mit der Spannung keine Probleme bekommen. Die Frage ist eher, ob der Motor mit der vorgegebenen Übersetzung genügend Drehmoment bringt, daß er auf genügend Drehzahl kommt.

Ich denke, wenn der Motor so um die 2 KW hat, dann ist er prinzipiell geeignet. Allerdings, und das wird Dir jetzt vielleicht das Basten verleiden: Motore in dieser Größe haben alle so ziemlich denselben Wirkungsgrad. Du wirst also keine Wunderdinge erwarten dürfen. Ich persönlich glaube, daß eine Konstruktion, die den Zahnriemen zur Kraftübertragung vermeidet (z.B. Nabenmotor) die Reichweite des El deutlich mehr verbessern kann als ein anderer Motor.
 
A

Arne Peters

Guest
Hallo Lutz

Deine ausführliche Information habe ich gerade mit großem INteresse gelesen. Der letzte Satz verlangt die Gegenfrage: Gibt es schon einen Antrieb, der dirakt auf die Nabe des City-els wirkt. Ist das vielleicht der hier oft erwähnte Scheibenläufer?

Alles Gute

Arne
 
C

Christian Feldmann

Guest
Hallo Lutz und andere

Auch ich habe die ausführlichen Informationen mit wachsender Freude gelesen. Es ist schon erstaunlich, was man als Laie und Halblaie bei euch Spezialisten in diesem Forum lernen kann. Das Forum ist ein echter Knüller!!! Ich selber habe bis jetzt vor allem nur profitiert und möchte darum all den fleissigen Ratgebern mal von ganzem Herzen für ihre Unterstzützung danken.

Christian Feldmann
 
J

Johannes Henkens

Guest
Hallo Lutz Danke für deine ausführliche Stellungsnahme, vieleicht einige grobe Daten des Motors vorweg.
Motortyp ist ein Lynch 30 Volt neustes Modell zulässsige Belastbarkeit laut Hersteller ca. 250 AH bei 30 Volt also grob 7,5 KW Spitzenleistung.
Im Moment fahre ich einen 60 Volt Lynch aber leider zur Zeit nur mit 36 Volt also ca. 4,5 KW Spitzenleistung . Zur Kraftübertragung habe ich eine Kette gewält,welche momentan leider etwas lauter aber zum testen der optimalen Übersetzung wesentlich günstiger ist als mit Riehmen.
Der Sinn der Spannungbegrenzung ist das man den Motor nicht überdrehen kann.
Mit der Einstellung der Dynamischén Strombegrenzung möchte ich die Leistungabgabe am Motor auch mit Hand regulieren können.
Schönen Dank für die Mühe Johannes
 
W

Wolfgang Klievering

Guest
Hy Johannes,

du brauchst keine Spannungsbergrenzung, denn der Lynchmotor ist ein Motor der solange der maximalstrom nicht überschritten wird seine Drehzehl fest mit der Spannung erzeugt. Deshalb gibt es bei den Motoren auch die Angabe z. Bsp.: 65 Umdrehungen pro Volt. Deine Angabe kenne ichnicht, Dennis hat sie aber bestimmt.
Du brauchst nur deine maximale Motordrehzahl ( die wird wie bei meinem áuch 4000 U/Min sein ) mit der Übersetzung die Du einbauen möchtest verrechnen um die theoretische Höchstgeschwindigkeit zu bestimmen. Die darfst du dann aber auch bei Himmelsleiter abwärts nicht überschreiten sonst fliegen dir die Magnete um die Ohren.

Noch mal: keine Spannungsbegrenzung notwendig, nur Drehzahlgrenze einhalten.

Versuche mal eine Übersetzung von 1:6, damit kannst du dann bei leeren Akkus noch etwa 60 fahren, maximal halt 66, auch bergab, es sei denn Freilauf . . .

Zum Strom, einfach das liegende Poti der Strombegrenzung auslöten und ein etwas größeres( ich habe glaube ich 47o Ohm genommen) mit drei Litzen versehen in die Sitzplatte einbauen, fettich :)))

Bis demnächst mal, Wolfgang

PS.: fuck Strombegrenzung
 
J

Jürgen

Guest
Hallo Arne

Ich habe mich auch für den Aufbau des Scheibenläufers interessiert und habe dazu diesen Link gefunden.

http://www.discmotor.com/produkte.htm

Verblüfft hat mich der sehr leichte Leerlauf. Ja, der Läufer hat keinen Eisenkern. Dadurch keine Eisenverluste. Durch den großen Rotordurchmesser große Drehmomente und dadurch geringere Getriebeübersetzungen. Der Wirkungsgrad liegt zwischen 85 und 95%.
Hier sind mal ein paar Kennlinien des Permmotors bei verschiedenen Versorgungsspannungen.

http://www.perm-motor.de/pmg_132.html

Auch kann man diesen Motor problemlos als Generator schalten.(Rekuperation)
Im Windgenerator WG913 von Rutland ist auch ein Scheibenläufer drin. Allerdings dreiphasig und den Wicklungen als Stator.

Mit freundlichen Grüßen, Jürgen aus Finsterwalde.
 
L

Lutz Zienert

Guest
Lieber Arne,

der Ingenieur Barth entwickelt Nabenmotore. Auch einen um die 2 - 3 KW für ein 12"-Rad.
Das Teil hat je nach Geschwindigkeit 88 -97 % Wirkungsgrad und war ursprünglich für 24 V gedacht.
Es läuft aber auch noch mit 36 V (bei 24 V übrigens ca 45 kkm/h) Ich habe noch ein Simson Gamma E im Keller stehen dafür ist das Teil offenbar geeignet. Allerdings kostet der Motor so um die 1500 Eur. Das hat mich bisher davon abgehalten, mir einen zuzulegen.

Die Frage beim City-El wäre, ob solch ein Motor nicht besser vorn angebracht sein sollte, um die Rutschkupplung hinten gegen eine bessere Konstuktion zu ersetzen. Alternativ wären auch zwei Motore hinten denkbar - allerdings ist das sicher zu viel des Guten was die Akkus anbelangt. Das Teil beschleunigt ja auch so genug.

Habe mit Herrn Barth heute fast eine halbe Stunde gesprochen. Er ist noch so ein richtig guter alter deutscher Ingenieur, der was zu entwickeln vermag. Er ist der Auffassung, daß ein Riementrieb heutzutage etwas unmodern ist, dem kann ich mich nur anschließen.

Wir sollten davon ausgehen, daß bei der Kraftübertragung beim El ca. 15 - 25 % der Leistung in der
Mechannik verbraten werden. Insofern würde ein Nabenmotor schon was bringen. Ich sende Dir mal die Mail, von Herrn Barth an mich. Vielleicht interessiert dich das.

Tschüßi


Lutz
 

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