Hallo Johannes,
meiner Auffassung nach enthält Deine Frage mehrere Problemstellungen. Du hast einen Motor, der als Nennspannung 30 Volt hat und Du willst den Motorstrom beeinflussen.
Zum Problem Stromes. Motore in der hier üblichen Leistungsklasse werden durch den Strom der durch sie hindurch fließt erhitzt. Der fließende Strom ist wiederum abhängig von der anliegenden Spannung und der momentanen Drehzahl des Motors. Außerdem bringt ein bestimmter Strom ein bestimmtes Drehmoment, das das Fahrzeug so lange beschleunigt, bis Reibung und Windwiderstand gleich groß sind wie das Drehmoment. Daraus ergibt sich letztlich bei einer bestimmten Geschwindigkeit ein Gleichgewichtszustand.
Daraus ergibt sich nun die Frage, ob das Fahrzeug auf eine solche Geschwindigkeit beschleunigt werden kann, daß der Stom im Motor auf solche Werte gefallen ist, die keine unzulässige Erwärmung des Motors mehr hervorrufen. Der Motor im El zieht bei voller Fahrt etwa 35 - 50 A. An langen Steigungen und beim Anfahren kann es deutlich mehr sein, was er aber kurzfristig durchaus verträgt.
Wenn Dein Motor in etwa die selbe Leistung bringt, dann sollte er ebenfalls Ströme in dieser Größenordnung vertragen ohne "rot" zu werden.
Bis hierher habe ich die Funktion des Fahrreglers völlig aus meiner Betrachtung herausgelassen.
Dieser stellt im Prinzip nur eine regelbare Strombegrenzung dar, mit dem Du die Stöme (und das Drehmoment) im Motor auf Werte zwischen 0 und 130 A begrenzen kannst, was insbesondere beim Anfahren erforderlich ist.
Im normalen Fahrbetrieb, über 25 - 30 km/h könnte man sich den Regler auch gebrückt denken (Fahrpedal durchgetreten). Der Strom ist dann auch ohne Regler geringer als der zulässige Maximalwert von 130 A und wie schon oben erwähnt nur noch von der Batteriespannung und der Drehzahl (Geschwindigkeit) abhängig.
Der Knackpunkt ist eben, daß du mit der sich konstkuktiv ergebenden Übersetzung und dem Drehmoment Deines Motors auf Geschwindigkeiten kommst, die die Ströme im Motor in zulässigen Bereich halten.
Wenn Du Deinen Motor benutzen willst, dann sollte der kurzfristig 130 A und dauernd 30 - 50 A vertragen, damit er zum Regler im El (und letztlich auch zum Vermögen der Batterien) paßt.
Die Spannung des Motors ist, von den oben gemachten Betrachtungen abgesehen, im Prinzip nicht so wichtig. Es ist zwar so, daß ein Motor der an zu viel Spannung betrieben wird, sich auch schneller dreht und es dadurch zu einer Verschiebung der neutralen Zone am Kommutator kommt, was zu höherem Bürstenfeuer führt. Bei Deinem Motor, der für 30 Volt ist, dürfte die Abweichung im El
(32 - 40 V) durchaus zu verkraften sein. Du wirst mit der Spannung keine Probleme bekommen. Die Frage ist eher, ob der Motor mit der vorgegebenen Übersetzung genügend Drehmoment bringt, daß er auf genügend Drehzahl kommt.
Ich denke, wenn der Motor so um die 2 KW hat, dann ist er prinzipiell geeignet. Allerdings, und das wird Dir jetzt vielleicht das Basten verleiden: Motore in dieser Größe haben alle so ziemlich denselben Wirkungsgrad. Du wirst also keine Wunderdinge erwarten dürfen. Ich persönlich glaube, daß eine Konstruktion, die den Zahnriemen zur Kraftübertragung vermeidet (z.B. Nabenmotor) die Reichweite des El deutlich mehr verbessern kann als ein anderer Motor.