Anfahren auf Schnee - Elektroauto Forum

Anfahren auf Schnee

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Christian s

Bekanntes Mitglied
28.10.2006
3.226
Es ist wieder soweit! Der winter bricht an und damit die Traktionsprobleme beim El. Ich habe mir voriges Jahr schoneinmal überlegt , eine zweite Telleranpreßfeder zusätzlich zur bestehenden an die Rutschkupplung am Hinterrad zu schrauben .Bei Kälte wird womöglich auch der Kupplungsbelag härter u hat weniger grip. Möglicherweise macht man aber damit die Reifen kaputt oder kann bei rutschiger Fahrbahn keine Kurven mehr fahren.Hat jemand sowas schon ausprobiert?
 

Bernhard Leopold

Mitglied
23.04.2006
167
Was ich mir vorstellen könnte (habe ich aber noch ausprobiert), wäre ein Schmierfett zu verwenden, dass bei tiefen Temperaturen ganz zäh wird. Allerdings ist damit zu rechnen, dass es sich beim Durchrutschen schnell erwärmt und dann ist der Effekt beim Teufel...

Ein anderer Effekt wird bei Visco-Kupplungen (http://de.wikipedia.org/wiki/Visco-Kupplung) angewandt:
Ein scher-verdickendes Öl wird durch das Durchrutschen mit hohen Scherraten verformt und dadurch steigt seine Viskosität an. Geht allerdings nur mit diesen speziellen Ölen und die Frage ist, ob die Reibfläche am City-EL dafür nicht einfach viel zu klein ist.

Mit einer starren Verbindung macht man am ehesten die Antriebsachse kaputt, denn die ist im Bereich der Nutfeder unter der Riemenscheibe ohnehin Dauerbruch-gefährdet. Natürlich ist auch das Fahrverhalten verändert, aber Probleme hat man da eher beim Rangieren.

Was hältst du von Wintereifen? Oder Schneeketten - Spray (eBay!)?

 

Christian s

Bekanntes Mitglied
28.10.2006
3.226
das verlockende an der tellerfeder wäre , daß sie schnelll eingebaut und billig ist.
 

Christian s

Bekanntes Mitglied
28.10.2006
3.226
Die idealvariante wäre wohl Allradantrieb mit 3 Radnabenmotoren vom elektroscooter . ist aber zu aufwändig.
 

Pielenhofer

Mitglied
05.04.2005
90
Hallo
Wer hat schon mal ein Seil verwendet
durch die Felge und über den Reifen .
Wäre mal einen Versuch wert.

Schöne Grüße aus dem schneefreien Bamberg

Josef
 

Bernhard Stroop

Mitglied
17.10.2005
259
Hallo,
Nehmt die Winterreifen, die sind so super ... die kleben auf der Straße.
Ich hab auf einem Schneebedeckten Parkplatz es nicht geschafft, dass das Heck ausbricht.
Auf Blitzeis war ich den konventionellen Autos haushoch überlegen und da, wo der City-El mit 1,2 angetriebenen Rädern anfährt, kommt er mit drei gebremsten sicher zum Stehen. Nachteil: 10-20 % langsamer/weniger Reichweite.

Der Link wurde entfernt (404).
 

ORiepe

Mitglied
21.06.2006
109
Hallo,

wir wohnen in Oberbayern, haben richtig viel Schnee. Da dies jetzt mein erster El-Winter ist, hatte ich diese Woche das erste Mal das Vergnügen, auf Schnee zu fahren. Es ging zwar erheblich besser, als ich befürchtet hatte, aber auch ich kann mir noch Verbesserungen vorstellen. Zum einen liegen die K66 Snowtex schon bereit, zum anderen spinne ich an einer Differentialachse mit Sperrdifferential herum. Leider habe ich weder Zeit, noch Geld, noch maschinenbauerische Erfahrung, das auch umzusetzen. Doch hier die Idee: für verschiedene Quads gibt es manuell sperrbare Differentiale, auch bei Kettenantrieb, z.B. http://www.jordan-motors.ch/37314.html; außerdem gibt es im Motorsport, z.B. in der Formula Student schicke Kettenantriebe mit Sperrdifferentialen: z.B. Der Link wurde entfernt (404). mit einem Differential der Firma Drexler Motorsport. Die Abmessungen des Differentials wären ideal, leider ist das Teil mit 1.850¤ deutlich zu teuer für mich.

Als Fahrer eines Thrige El habe ich mir einen neuen Motorhalter überlegt, mit dem Platz für das Differential geschaffen wäre.
Wenn jetzt noch jemand eine Idee für ein günstiges Differential hätte, dazu noch die Erfahrungen an Drehbank und Fräse, könnten wir eine echt sinnvolle Modifikation für unsere Fahrzeuge zustandebringen.
Bei einem Fahrzeug, dass sparsam mit Energie umgehen soll, vorsätzlich wertvolle Vortriebsenergie in Wärme umzusetzen - in der Reibekupplung, und selbst auf gerader Strecke durch das ständige Radieren der Räder durch die Lenkkorrekturen, die durch die einseitige Krafteinleitung nötig sind - ist schon eine ausgesprochen schwache Lösung...

Oliver
 

ZINNEKE

Aktives Mitglied
03.04.2006
434
Moin Oliver,
herzlichen Glückwunsch für das Auffinden dieser Lonk`s. Bleib drann und verlier nicht die Spur.......

Rainer Partikel

 

Christian s

Bekanntes Mitglied
28.10.2006
3.226
Nachteil der winterreifen ist das umwechseln auf die Felge. wieviel würde ein 2. satz felgen kosten ? übrigens hat sich das umdrehen der stoßdämpfer auf lange sicht bewährt?
 

Christian s

Bekanntes Mitglied
28.10.2006
3.226
wenn man schon größere umbauten macht wäre doch zu überlegen ob man sich nicht vom geliebten titan trennen und auf 3 stück nabenmotoren umbauen soll. man hätte dann auch mehr akku platz
 

Friedhelm Hahn

Aktives Mitglied
19.06.2005
1.483
...anstatt an einem Differntial herumzudoktern, was ja trotzdem immer ein Kompromiss bleibt, was haltet Ihr von 2 einzelnen Motoren, über Kette angetrieben?
Dafür müsste die Achse "nur" aufgetrennt und entsprechend gelagert werden.
Brauchbare Motoren z.B.:
http://www.perm-motor.de/pm_pdf/pmg_80_d.pdf
http://www.perm-motor.de/pm_pdf/PERM_MOTOR_d.pdf

Gruß

 

Bernhard Leopold

Mitglied
23.04.2006
167
Zwei Motoren wären ja ganz schön, aber der Perm 80 ist definitiv zu drehmomentschwach, wenn man ihn nicht ausreichend untersetzt. Mit einer Kette ist aber bei 7:1 Schluss.
2 X 4 Nm x 7 / 9,81m/s2 / 0,3m x 0,8 = 15 kg Vortriebskraft => 4 % Steigfähigkeit

Mindestens die fünffache Untersetzung wäre notwendig, um auch unter widrigen Bedingungen (Tiefschnee) steile Auffahrten rauf zu kommen.

Von der Drehzahl her könnten alle City-EL Motoren noch wesentlich schneller drehen, was fehlt ist Getriebe-Untersetzung.

 

ORiepe

Mitglied
21.06.2006
109
...also, ich möchte auch nicht auf das Thrige-Drehmoment verzichten. Über die Lösung mit zwei Motoren habe ich auch nachgedacht, erschien mir aber zu teuer, da man, wenn ich das richtig sehe, einen Controller mit zwei Ausgängen braucht - schließlich sollen die Motoren doch bei Geradeausfahrt so halbwegs die gleiche Leistung auf die Straße bringen, oder?
Die Gesamtinvestition mit Differential halte ich für geringer - zudem habe ich zwei Motoren nicht wirklich untergebracht im engen Motorraum...

Oliver
 

SB

Aktives Mitglied
19.05.2006
1.841
Da der Thrige schneller drehen kann (mit dann auch höhrerem Wirkungsgrad) und stark genug ist für 80 kmh, gibt es meines Erachtens 3 Möglichkeiten:

- 48V + ev. NiCd parallel nur für Anfahren und Berg. Das gibts ja beides schon!
- Getriebe vom Twike? jedenfalls ein vorhandenes wg Aufwand. Perm geht dann auch.
- 2 x Radnabenmotoren mit je ca. 2 KW

Grüsse Sebastian
 

andreas Andreas

Aktives Mitglied
25.10.2005
1.402
Hallo
Habe gerade gestern einen einfachen Versuch gemacht: Wieviel kg Vortriebskraft bringt der Cityel? Meiner hat 36 V Thrige Titan Riemenantrieb, Rutschkupplung offen, Speed-Widerstand kurzgeschlossen. Batteriestrom lag bei 100A.
Also folgendes Experiment: Eine kleine Mauer in passender Höhe suchen, eine Personenwaage mit Decken zur Schonung zwischen Cityel und Mauer geklemmt. Vollgas geben und ein bischen Wackeln: Ergebnis: 72kg. Das entspricht etwa 180Nm am Rad. Mit diesem Drehmoment erreicht man maximal 20-25% Steigung. Es könnte aber ruhig noch ein bischen mehr Leistung sein.Wenn man also 2 Motoren verwendet, sollten wenigstens 100Nm Spitzendrehmoment pro Motor angegeben sein. Der PMG 80 ist da mit seiner Angabe 2,4Nm bei 72A, Spitzenstrom 115A=> Spitzendrehmoment 3,83Nm, sagen wir 4Nm. Auf 100Nm kommt man dann mit einer Untersetzung von 25:1. Dann kann man aber nur noch 25km/h fahren. Also stark unterdimensioniert.
Nimmt man 2 Stück PMG132 sieht die Sache schon viel besser aus:
Bei S2 sind 38Nm drin, theoretisch also nur noch 3:1 Untersetzung, das geht ganz locker.
Allerdings kann man dann allmählich über den PML Flightlink EW30/30 nachdenken , da braucht man auch kein Getriebe mehr und hat 100Nm Dauer, pro Motor!

PMS als Direktantrieb ist fürs Cityel wohl nicht zu gebrauchen, viel zu wenig wumms!

Gruß
andreas
 

Bernhard Leopold

Mitglied
23.04.2006
167
Ergebnis: 72kg. Das entspricht etwa 180Nm am Rad. Mit diesem Drehmoment erreicht man maximal 20-25% Steigung.

Kreative Messmethode! Wenn ich bloß eine Waage hätte!

Ich krieg bei 72 kg Vortrieb und 400 kg Gewicht nur 18% raus - und das ist auch viel realistischer als die 20-25%.
 

andreas Andreas

Aktives Mitglied
25.10.2005
1.402
Das war zu grob gerechnet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hangabtriebskraft
72kg entspricht grob der Hangabtriebskraft. Bei 360kg sind das 20%, und bei 72/400 kommt 18% raus. Praktisch kann man noch weniger erwarten, die Batts waren voll! Ich werds nochmal nach 25km testen!
Wenn man eine Steigung mit 25% hat, geht das nur mit Schwung und auch dann nur sehr kurz. Aber ich kenne sowas nur von privaten Garagen.
Ich weiß nur, daß ich mit meinem Cityel im Taunus auf unter 30km/h abgewürgt werde. Und die Beschleunigung jenseits der 30 ist nicht wirklich berauschend. Deshalb meine Forderung nach mehr (Dauer-)Leistung, auf keinen Fall weniger.
Gruß
andreas
 

andreas Andreas

Aktives Mitglied
25.10.2005
1.402
Hallo
Ein ungesperrtes Differential ist beim Anfahren auf Schnee eher hinderlich, da ist der Einradantrieb des Cityels sogar manchmal überlegen. Warum? In der Praxis hat die Fahrbahn immer unterschiedliche Reibwerte für die Räder. Das Differential läßt das Rad durchdrehen, welches weniger Reibwert hat, wodurch am andren das gleiche niedrige Moment anliegt. Beim Einradantrieb hat man aber weiterhin den Nachteil, daß das andere Rad (welches zufällig auf Asphalt und nicht auf Schnee rollt) überhaupt kein Moment erhält, es sei denn mit Rutschkupplung. Und falls diese zu schlaff eingestellt ist, kann man doch einfach andere Beilagscheiben verwenden, so daß der Anpressdruck erhöht wird. Wenn man es übertreibt, dann wird die Tellerfeder zur Tellerplaste, verliert ihre Kennlinie und man steht so dumm da wie zuvor.

Wirklich lösen kann man diese Probeme nur mit Elektronik, indem durch Bremsen das durchdrehende Rad so weit abgebremst wird, daß an beiden das Moment anliegt. Oder man regelt Radnabenmotoren entsprechend Kurvenradius und Fahrzeuggeschwindigkeit und den bekannten aber hinlänglich komplexen Algorithmen http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronisches_Stabilit%C3%A4tsprogramm
Wobei eine reine Antischlupfregelung als Differentialsperrenersatz nicht sooo kompliziert ist, aber auch nur suboptimale Ergebnisse bringt.
Also wenn Differential, dann sperrbar
Gruß
andreas
 

ORiepe

Mitglied
21.06.2006
109
Hallo Andreas,

mir ist schon klar, dass ein ungesperrtes Differential auf Schnee keine Lösung ist. Deshalb beziehen sich meine Links auf Sperrdifferentiale. ASR ist für das El bestimmt nicht nachzurüsten. Ein Sperrdifferential hingegen sicherlich, wenn auch mit etwas Aufwand - die Achse muss aufgetrennt und neu gelagert werden, die Motorhalterung muss verändert werden. Ein selbstsperrendes, drehzahlfühlendes Sperrdifferential wäre hier m.E. die Lösung.

Im übrigen hast Du Recht, wenn Du sagst, dass in der Praxis die beiden angetriebenen Räder immer unterschiedliche Reibwerte haben - das führt aber nur zu nennenswertem Schlupf, wenn die Reibwerte sich ausreichend stark unterscheiden, und die Reibwerte so gering sind, dass beim zur Verfügung stehenden Drehmoment am Rad überhaupt Schlupf auftreten kann. Daher ist das Thema eigentlich nur bei winterlichen Straßenverhältnissen relevant. Selbst bei nasser Straße dürfte die Motorleistung des El nicht genügen, um mit einem offenen Differential erheblichen Schlupf zu erzeugen - außer, das eine Rad steht in einer Pfütze und das andere Rad im Trockenen.

Sobald ich eine finanzierbare Lösung gefunden habe, werde ich es ausprobieren - eine zweite Achse habe ich.

Oliver
 

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