Stecker-Leistungs-/Energiemesser - Elektroauto Forum

Stecker-Leistungs-/Energiemesser

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Herbert Hämmerle

Aktives Mitglied
13.12.2004
1.140
Hallo !

Ich habe schon seit Jahren einen Conrad Power Monitor Pro, mit dem ich die Ladung des city-el und des E-Fahrrades überwach(t)e.

Als Zweitgerät für unterwegs legte ich mir den Energy Monitor 3000 zu.
Im Vergleich der beiden Geräte an Schaltnetzteil-Ladern kleinerer Leistung wie beim E-Fahrrad macht sich nun Ernüchterung breit:

Der altbewährte Power Monitor Pro zeigte beim alten Flyer-Lader ca. 95-105 W an (je nach Akku-SOC),
der EM 3000 nur 81W
Was mich jetzt aber vollends schockiert ist die Messung am neuen Li-Ion-Lader für den Flyer:
Power Monitor Pro 175-195W, EM 3000 nur 83W (!)

Die reine Wirkleistung, getestet mit einem alten 150W-Lötkolben, stimmte hingegen bis auf ca. 5 W überein.

Der EM 3000 scheint mir ein Fall für die Elektronikschrott-Kiste zu sein.

Welche Geräte auf dem Markt können die Wirkleistung von Schaltnetzteilen mit genügender Genauigkeit messen ?
 

Sven Salbach

Bekanntes Mitglied
15.03.2007
9.580
46
Hannover
www.litrade.de
das ist genau das Problem weshalb ich allen von diesen 12¤ Geräten abrate.
Habe auch den 3000 Pro und das scheint zu stimmen was der anzeigt.
Billige zeigen meist zu wenig, beim El aber Teilweise sogar fast das DOPPELTE!!! an Stromverbrauch an
 

andreas7zw

Neues Mitglied
08.05.2008
18
Hallo Herbert,

dein Problem ist der sogenannte Powerfactor.
Schaltnetzteile entnehmen dem Lichtnetz keinen sinusförmigen Strom wie dein Lötkolben als rein ohmischer Verbraucher, Bei einer Gleichrichtung mit anschließender Siebung mit Elkos entstehen hohe kurzzeitige Impulsströme. Multipliziert man jetzt einfach Strom und Spannung (cos(phi) ist hier immer = 1) so erhält man eine gemessene Leistung die bis zu 50% höher ist als in Wirklichkeit. Bsp: Ein Schaltnetzteil mit 1kW realer Leistungsaufnahme belastet das Lichtnetz und die Elektroverteilung mit 1,5 kW Stromaufnahme!! Powerfactor hier im Bsp. 0,66. Die EVUs mögen so etwas garnicht und neuere Schaltnetzteile benötigen eine Power Factor Correction PFC die im Idealfall einen sinusförmigen Strom dem Lichtnetz entnimmt.
Der normale Stromzähler zählt übrigens immer den richtigen Wert, da über das Magnetfeld exact zu jedem Zeitpunkt Strom und Spannung zur Leistungsmessung multipliziert werden.
Für Leistungsmessung an Schaltnetzteilen verwende ich ein uraltes Wattavi von Harmann und Braun, was die Multiplikation analog mit Zeigerinstrument durchführt.
Für Profimessungen verwende ich ein Messgerät von Chauvin Arnoux zur Leistungs und Oberwellenmessung des Stromes; kostet ca. 1500 EUR.
Alternative ist da Drehstrom, da geht die Gleichrichtung und Siebung und einer Drossel richtig gut.
Hoffe die Infos waren nicht zu theoretisch und leicht verständlich.

Gruß Andreas
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Am besten gehts mit den Zählern für Hutschienenmontage, die sind sogar geeicht erhältlich, das Gehäuse mit den Steckern müßtest du dann natürlich selbst bauen.

Gruß

Roman
 

Herbert Hämmerle

Aktives Mitglied
13.12.2004
1.140
dein Problem ist der sogenannte Powerfactor.
Schaltnetzteile entnehmen dem Lichtnetz keinen sinusförmigen Strom wie dein Lötkolben als rein ohmischer Verbraucher, Bei einer Gleichrichtung mit anschließender Siebung mit Elkos entstehen hohe kurzzeitige Impulsströme.

Das heißt also, daß der Leistungsfaktor nicht einen konstanten induktiven Wert hat wie z.B. eine alte Leuchtstoffröhrendrossel, sondern er schwirrt gemäß der Oberwellenanteile des Stroms um einen Mittelwert herum ?

Der normale Stromzähler zählt übrigens immer den richtigen Wert, da über das Magnetfeld exact zu jedem Zeitpunkt Strom und Spannung zur Leistungsmessung multipliziert werden.

Gibt es bei den Ferrariszählern keine ansteigenden Meßfehler bei erhöhtem Oberwellenanteil des Stromes ?

Für Leistungsmessung an Schaltnetzteilen verwende ich ein uraltes Wattavi von Harmann und Braun, was die Multiplikation analog mit Zeigerinstrument durchführt.
Für Profimessungen verwende ich ein Messgerät von Chauvin Arnoux zur Leistungs und Oberwellenmessung des Stromes; kostet ca. 1500 EUR.

Für Labormessungen sicher ein notwendiges Equipment. Ich dachte aber an ein Gerät zum Preis von EUR 50-100,- das bei oberwellenbehafteten Strom eine Wirkleistung mit etwa 5% Genauigkeit messen kann.

Hoffe die Infos waren nicht zu theoretisch und leicht verständlich.

Keineswegs. Es war wieder mal eine verständliche Auffrischung von gelernten und lange nicht mehr gebrauchten Themen.
 

Karl-Heinz Jurkiewicz

Aktives Mitglied
14.05.2006
490
Ich habe mir mal das hier gegönnt:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=220218354693
Was halten die Fachleute davon?
Nur am Griff unten die verwendete Netzspannung einspeisen und oben die Zange über die Phase klemmen.
 

Herbert Hämmerle

Aktives Mitglied
13.12.2004
1.140
Hallo Roman,

wäre eine Möglichkeit. Ich muß ja nicht immer die momentane Leistung ablesen. Im Notfall geht das mit Stoppuhr und Blinkimpulse zählen ja auch - ich hatte mir fürs city-el so einen Zähler in ein Gehäuse eingebaut.



Noch eine Frage zur Arbeitsweise dieser Zähler: Anders als die Ferrariszähler, die mit der Scheibe das Zählwerk antreiben, wird hier jede 0,1kWh ein Impuls auf das elektromechanische Zählwerk gegeben.
Was passiert, wenn ich kurz vor dem Impuls den Zähler vom Netz trenne, weil er im Fahrzeug mitfährt ? "Vergißt" er dann, daß er kurz vor der Vollendung einer 0,1kWh-Einheit war ?
Beim mechanischen Zähler besteht dieses Problem ja nicht, der bleibt einfach stehen.

 

Sven Salbach

Bekanntes Mitglied
15.03.2007
9.580
46
Hannover
www.litrade.de
hmmmm, naja....wie sage ich es vorsichtig ....
Also der Messbereich geht bis 10KHz, die meisten Schaltnetzteile arbeiten mit 15 und mehr
Alle Netzteile mit PFC sind natürlich messbar.
Aber auch sonst stelle ich mir Messungen damit schwierig vor.
Habe noch nie mit so einem gerät gearbeitet.
Aber wann hat man schon mal die Phaze einzeln vor sich liegen?
 

andreas7zw

Neues Mitglied
08.05.2008
18
Hallo Karl Heinz,

die Genauigkeit müsse man schlicht weg ausprobieren, bin aber des Preises wegen eher skeptisch.
Folgender Versuchsaufbau wäre denkbar:
Man nimmt einen Gleichrichter danach schaltet man einen Elko 350-400V Kapazität 500-1000µF. Als Lastwiderstand nimmt man zwei in Reihe geschaltete Glühlampen, da man ja ca. 320 Volt Gleichspannung hat. Jetzt kann man die Gleichstromleistung ( P = U*I) mit einfachen Multimetern in die Glühlampen messen, die ungfähr auch der aufgenommenen Wechselstromleistung entsprechen müsste. Der Wirkungsgrad des Gleichrichters müsste über 99% betragen, sodaß die Gleichstromleistung etwa der gemessenen Wechselstromleistung entsprechen müsste. Bei billigen Leistungsmessgeräten wird man dann sein blaues Wunder erleben können.
Alle vom EVU zugelassenen Zähler müssten auch unter solchen Bedingungen genau die verbrauchte Leistung erfassen, damit dann genau abgerechnet werden kann. Strom ist ja nicht gerade billig!!!!!

Gruß Andreas
 

Uuoudan

Aktives Mitglied
29.01.2007
824
Hallo Herbert
Im Zeitraum meiner kurzen Erinnerungsphase (-fase?),2007,2006oder auch 2005 gab es einen Vergleich der gängigsten Energiemesser im Elektor.Ich muss suchen wo und wann.Da wurden natürlich auch Powerfaktor-Einflüsse,sowie Schwächen bei bei der Messung geringer Leistungen (typisch) untersucht.
wotan
 

°Thomas°

Mitglied
13.04.2006
89
Hallo Zusammen

Für meine Elektrofahrzeuge verwende ich den Steckdosenzähler EMU-Check.
Bin sehr zufrieden damit.
Hat zwar ein relativ kleines LCD, ist jedoch genau und das Preis/Leistungsverhältnis stimmt.
Weitere Infos hier: www.emuag.ch

Gruss
Thomas (SAM061)
 

°Thomas°

Mitglied
13.04.2006
89
Hallo ssalbach

Kaufe mir halt lieber 1x etwas rechtes und ärgere mich nicht,
statt 3x Schrott zu kaufen und mich erst noch nicht drauf verlassen zu können. ;-)

Gruss Thomas
 

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