Ich fürchte mich zwar nicht vor den hohen Betriebsspannungen, aber frage mich doch, ob diese bei den Elektroautos sinnvoll sind. Lichtbögen können ganz schön zerstörend sein und so lang müssen die Leitungswege im Fahrzeug auch nicht sein.
Ich plädierte schon für etwa 10 Volt Betriebsspannung, die sich sehr bequem absichern lassen. Vor allem gibt es preiswerte, robuste Mosfets dafür. Gut, 12 Volt, da wäre man bei einem alten Standard.
Der Hauptgrund für Brusa Entscheidung für 750 Volt dürfte in der Verfügbarkeit entsprechender Industriekomponenten sein. So kann man bequem Industriegleichstrommotoren für 400 Volt einsetzen, die ja auch mit mehr als 50 Hz betrieben werden können. Bei strommäßiger Nennbelastung kommt ein Motor mit Nenndrehzahl 3000 in Dreieck-statt Sternschaltung auf ca. 9000 Touren, die man, wie bei den Siemens -Induktionsmotoren notfalls bis zur Höchstdrehzahl von 22.000 steigern kann. Wohlgemerkt, bei Motoren von der Stange, die überall preiswert zu bekommen sind.
China grüßt da sehr.
Die relativ preiswertesten und leistungsfähigsten Halbleiter sind IGBTs, die "Normspannung" liegt bei ca 3000Volt, auch mit noch deutlich höheren Werten, und die gibt es preiswert. 750 Volt ist da ein sehr gesunder Abstand zur Nennspannung und der hohe Durchlassspannungsabfall der Hochvolt-IGBTs von ca 5 Volt fällt dann auch nicht mehr sehr ins Gewicht.
Falsch muss die Entscheidung nicht sein, man muss sich allerdings auf die Zuverlässigkeit von ca 250 Akkuzellen felsenfest verlassen können. Mein Ding ist es eigentlich nicht, aber wenn man dadurch die Tore für leistungsfähige Elektrofahrzeuge mit Komponenten von der Stange weit aufmachen kann?
Wenn ich das richtig sehe, ist Brusa im Wesentlichen ein Zulieferer von elektronischen Komponenten und er könnte hier auf einen großen Absatzmarkt stoßen. Spannungen von 750 Volt sind im Obus-und Straßenbahnberich verbreitet, meist 1,5kV, wie in den Niederlanden auch die Eisenbahn. da soll man sich nicht wundern, wenn demnächst Elektroautos mit merkwürdig langen Stäben und Pantographen in der Gegend herumfahren.
Eine Frage der Zeit, wann auf deutschen Bahnstrecken die ersten mit 15kV-IGBTs umgebauten Elektroautos die Schallgeschwindigkeit überschreiten...
Zum Vergleich: es bedarf weniger Euro für die Halbleiter, um bei 750 Volt einen 100kW-Elektromotor zu betreiben.
Mit dem anderen Extrem, meinem 12 Volt-Antrieb, muss ich für die Halbleiter schon 500 Euro hinlegen, die dann immer noch nicht so beriebssicher sind wie die Hochvolt-IGBTs.
Mein Saxo träumt nur von solch einer hohen Spannung, weil die IGBT-Verluste (der Saxo besitzt solche) bei 120 Volt so hoch sind, dass es ohne eine Elektronik-Wasserkühlung nicht geht.
Ein 750 Volt-Controller lacht da nur drüber. Preis: deutlich niedriger.
750 Volt heißt außerdem, eine große Oberfläche zur Kühlung bei Schnelladung, die Ladekabel sind isolationsmäßig nur wenig aufwendiger, aber wegen des geringen Kupferquerschnitts sehr viel besser handzuhaben. Ich denke hier an Schnellladestationen, die ohnehin durch Mittelspannungsleitungen versorgt werden müssen.
Mittelspannungsstrom kostet in Europa ca 10 Cent die kWh. Die Netznutzungsgebühren sind extrem niedrig.
Aber dazu werden sich unsere Regierungen schon etwas Passendes einfallen lassen...
Vor allem muss aberdiese Bastelei an den Autos einmal aufhören...
Mennekes-Stecker? Der ist noch nicht für 750 volt Gleichspannung zugelassen. Bei Volladung dürfte die Spannung sogar bei 1000 volt liegen..
Das Mittelspannungsnetz ist übrigens auf dem Land relativ gut ausgebaut. Eine Einbeziehung von Versorgungsleitungen der deutschen Bahn (andere Frequenz ist keinerlei Hindernis) ist anzudenken..Der Schwerlastverkehr in der Schweiz ließe sich leicht auf elektrischen Antrieb umstellen, mit Verladung und Völladung während des Transports.
Die rätische Spannung passt schon halbwegs.
Ich halte Brusas Entschluss auch in anderer Hinsicht für nicht dumm: Brusa dürfte erst einmal der einzige Hersteller eines Hochvoltsystems sein. Während die Konkurrenz ein chaotisch unterschiedliches Angebot bietet, wäre hier eine Standardisierung sehr viel wahrscheinlicher. Würde mich nicht wundern, wenn demnächst sogar die Appenzeller Kühe mit Brusas Elektronik über die Almen stapfen. Die Touristen vermissen bereits die selten gewordenen Originale, die in die Ställe entschwunden sind...
Ich plädierte schon für etwa 10 Volt Betriebsspannung, die sich sehr bequem absichern lassen. Vor allem gibt es preiswerte, robuste Mosfets dafür. Gut, 12 Volt, da wäre man bei einem alten Standard.
Der Hauptgrund für Brusa Entscheidung für 750 Volt dürfte in der Verfügbarkeit entsprechender Industriekomponenten sein. So kann man bequem Industriegleichstrommotoren für 400 Volt einsetzen, die ja auch mit mehr als 50 Hz betrieben werden können. Bei strommäßiger Nennbelastung kommt ein Motor mit Nenndrehzahl 3000 in Dreieck-statt Sternschaltung auf ca. 9000 Touren, die man, wie bei den Siemens -Induktionsmotoren notfalls bis zur Höchstdrehzahl von 22.000 steigern kann. Wohlgemerkt, bei Motoren von der Stange, die überall preiswert zu bekommen sind.
China grüßt da sehr.
Die relativ preiswertesten und leistungsfähigsten Halbleiter sind IGBTs, die "Normspannung" liegt bei ca 3000Volt, auch mit noch deutlich höheren Werten, und die gibt es preiswert. 750 Volt ist da ein sehr gesunder Abstand zur Nennspannung und der hohe Durchlassspannungsabfall der Hochvolt-IGBTs von ca 5 Volt fällt dann auch nicht mehr sehr ins Gewicht.
Falsch muss die Entscheidung nicht sein, man muss sich allerdings auf die Zuverlässigkeit von ca 250 Akkuzellen felsenfest verlassen können. Mein Ding ist es eigentlich nicht, aber wenn man dadurch die Tore für leistungsfähige Elektrofahrzeuge mit Komponenten von der Stange weit aufmachen kann?
Wenn ich das richtig sehe, ist Brusa im Wesentlichen ein Zulieferer von elektronischen Komponenten und er könnte hier auf einen großen Absatzmarkt stoßen. Spannungen von 750 Volt sind im Obus-und Straßenbahnberich verbreitet, meist 1,5kV, wie in den Niederlanden auch die Eisenbahn. da soll man sich nicht wundern, wenn demnächst Elektroautos mit merkwürdig langen Stäben und Pantographen in der Gegend herumfahren.
Eine Frage der Zeit, wann auf deutschen Bahnstrecken die ersten mit 15kV-IGBTs umgebauten Elektroautos die Schallgeschwindigkeit überschreiten...
Zum Vergleich: es bedarf weniger Euro für die Halbleiter, um bei 750 Volt einen 100kW-Elektromotor zu betreiben.
Mit dem anderen Extrem, meinem 12 Volt-Antrieb, muss ich für die Halbleiter schon 500 Euro hinlegen, die dann immer noch nicht so beriebssicher sind wie die Hochvolt-IGBTs.
Mein Saxo träumt nur von solch einer hohen Spannung, weil die IGBT-Verluste (der Saxo besitzt solche) bei 120 Volt so hoch sind, dass es ohne eine Elektronik-Wasserkühlung nicht geht.
Ein 750 Volt-Controller lacht da nur drüber. Preis: deutlich niedriger.
750 Volt heißt außerdem, eine große Oberfläche zur Kühlung bei Schnelladung, die Ladekabel sind isolationsmäßig nur wenig aufwendiger, aber wegen des geringen Kupferquerschnitts sehr viel besser handzuhaben. Ich denke hier an Schnellladestationen, die ohnehin durch Mittelspannungsleitungen versorgt werden müssen.
Mittelspannungsstrom kostet in Europa ca 10 Cent die kWh. Die Netznutzungsgebühren sind extrem niedrig.
Aber dazu werden sich unsere Regierungen schon etwas Passendes einfallen lassen...
Vor allem muss aberdiese Bastelei an den Autos einmal aufhören...
Mennekes-Stecker? Der ist noch nicht für 750 volt Gleichspannung zugelassen. Bei Volladung dürfte die Spannung sogar bei 1000 volt liegen..
Das Mittelspannungsnetz ist übrigens auf dem Land relativ gut ausgebaut. Eine Einbeziehung von Versorgungsleitungen der deutschen Bahn (andere Frequenz ist keinerlei Hindernis) ist anzudenken..Der Schwerlastverkehr in der Schweiz ließe sich leicht auf elektrischen Antrieb umstellen, mit Verladung und Völladung während des Transports.
Die rätische Spannung passt schon halbwegs.
Ich halte Brusas Entschluss auch in anderer Hinsicht für nicht dumm: Brusa dürfte erst einmal der einzige Hersteller eines Hochvoltsystems sein. Während die Konkurrenz ein chaotisch unterschiedliches Angebot bietet, wäre hier eine Standardisierung sehr viel wahrscheinlicher. Würde mich nicht wundern, wenn demnächst sogar die Appenzeller Kühe mit Brusas Elektronik über die Almen stapfen. Die Touristen vermissen bereits die selten gewordenen Originale, die in die Ställe entschwunden sind...