Technik Einbindung Ladestationen in die Hauselektrik



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Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.710
Filderstadt
www.elweb.info
Vorhandene Schukosteckdose

Der einfachste und sicher häufigste Fall ist die Nutzung einer vorhandenen Schukosteckdose zur Ladung des eigenen Fahrzeuges. Die Lösung ist bekannt und soweit unproblematisch.

In D sind Steckdosen üblicherweise mit 16A abgesichert, d.h. es sind maximal 230 V x 16 A= 3680 VA aus der Steckdose zu bekommen. Ein pauschale Umrechnung in W ist nicht möglich, mit modernen Ladegeräten können rund 3000 W Ladeleistung aus einer einzelnen Steckdose gezogen werden, was schon eine ganze Menge ist.

Der Stromkreis sollte durch einen RCD (FI) Schalter geschützt sein und man sollte nicht gleichzeitig darauf kritische oder starke Verbraucher haben. Gemäß dem Motto "der Schuster hat die schlechtesten Schuhe" habe ich meinen Zivan Lader auf den Stromkreis des Hauswasserwerks gelegt. Volle Ladeleistung und Anlauf der Pumpe brachte dann prompt den Leitungsschutzschalter zum auslösen.

Neuer Stromkreis 16A 1 phasig
Geräte ab 2000 W sollten einen eigenen Stromkreis bekommen, dies sind z.B. Spülmaschine, Waschmaschine, Trockner... . Für das Elektrofahrzeug einen eigenen Stromkreis im Verteiler zu haben ist demnach nur konsequent. Die Nachrüstung eines einzelnen Stromkreis mit 16A sollte in modernen Verteilern eigentlich immer möglich sein, wenn die notwendigen Platzreserven noch vorhanden sind. Auch leistungsmäßig bringt man kaum eine Wohnungs oder Hausstromversorgung in Schwierigkeiten mit der zusätzlichen Leistung. Wie im Thread "RCD" beschrieben sollte man z.B. einen kombinierten RCBO, d.h. kombinierten Leitungsschutzschalter mit RCD einsetzen um den zusätzlichen Stromkreis abzusichern.

Neuer Stromkreis 16A 3 phasig
Auch die Montage eines Drehstromkreis mit 3 x 16 A (über 11 kW) sollte sich, sofern Drehstrom im Verteiler vorhanden ist relativ leicht umsetzen lassen. Ein sicherer Hinweis auf vorhandenen Drehstrom, ist ein Drehstromleitungsschutzschalter für den Herd. Bei Drehstrom muss dann auch ein Drehstrom-RCD dem Leitungsschutzschalter nachgeschaltet werden.

Neuer Stromkreis 25 oder 32 A 3 phasig
Bei höheren Absicherungen, z.B. für die neue Drehstromkiste muss man deutlich mehr aufpassen. Grundsätzlich will man bei Sicherungen Selektivität haben, was bedeutet, dass die dem Fehler nächste Sicherung auslöst. Bei einem Kurzschluss an der Steckdose soll z.B. nicht die Hausanschlusssicherung auslösen. Wer die Drehstromkiste mit 32 A belastbar bauen will, hat einen B32A Leitungsschutzschalter in der Kiste. Um selektiv zu schalten, muss die Kiste mit mindestens B40A Leitungschutzschalter im Verteiler vorsichern und selbst hier ist noch nicht sicher gesagt, dass die Auslösung selektiv ist, d.h. in der Kiste erfolgt. Jetzt ist zu beachten wie der Verteiler vorgesichert ist vom Zähler her, bei mir mit Schmelzsicherungen 35A :-( . Bei einem Kurzschluß an der Kiste ist damit nicht vorhersehbar welche Sicherung auslöst, im Zweifelsfall die Vorsicherung des Verteilers. Es macht in jedem Fall Sinn sich den Weg des Stromes aufzuzeichnen.

Ich will hier nicht abschrecken, sondern etwas aufwecken. Wenn wir in höhere Leistungsbereiche vorstoßen müssen Elektrofachkräfte eingebunden werden.

Für meinen Fall gibt es auch eine Lösung, da das Haus mit 63A SLS vorgesichert ist, ich also nur etwas früher d.h. hinter dem Zähler für die Kiste abzweigen muss.

Soweit für heute
Grüße
Ralf






 
Hallo Ralf,
deine Lösungsmöglichkeit mit dem Anschluss eines B40A-Automaten direkt hinter dem 63A-SLS finde ich gar nicht gut.
Da brauchst du nämlich zur Drehstromkiste eine Zuleitung von mind. 5x10qmm.
Die ist recht teuer.
Ich habe das gleiche Problem gehabt und habe mir einen 35A-SLS direkt hinter dem mit 63A verbaut.
Da konnte ich bei 6-qmm Anschlussleitung bleiben und habe doch Selektivität.
Unfreiwilligerweise habe ich auch bei einem sattem Kurzschluss feststellen können, daß nur der
32A-Sicherungsautomat (B-Charakteristik) in der Drehstromkiste fällt.

Bei einem Bekannten habe ich einen 40A-Motorschutzschalter anstelle des 35A-SLS verwendet.
Auch hier hat man uneingeschränkte Selektivität, muß allerdings eine Zuleitung von 10qmm verwenden. Allerdings ist der Motorschutzschalter viel billiger als ein SLS.

Die Aufkleber sind übrigens angekomme. Vielen Dank.
Sie werden baldmöglichst verteilt bzw. verklebt.

mfG Peter
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Wär ja auch etwas unpraktisch wenn gleich die Vorsicherung mit auslöst.

Es reichen ja einfache 35A Schmelzsicherungen als Vorsicherung wenn ich meinem Elektriker glauben darf, die halten auf jeden Fall länger als der Automat.

Gruß

Roman
 

M. St.

Mitglied
17.09.2007
59
[quote R.M]Hallo

Wär ja auch etwas unpraktisch wenn gleich die Vorsicherung mit auslöst.

Es reichen ja einfache 35A Schmelzsicherungen als Vorsicherung wenn ich meinem Elektriker glauben darf, die halten auf jeden Fall länger als der Automat.

[/quote]

Vollkommen richtig. Die Selektivität bei Kurzschluss ist dann gewährlistet, wenn die letzte Sicherung ein Leitungsschutzschalter ist und alle vorgeschalteten Sicherungen Schmelzsicherungen. Bei Überlastung kann das anders aussehen, hängt von den jeweiligen Kennlinien ab.

Würde man mehrere Schutzschalter, auch mit unterschiedlichen Werten, in Reihe schalten, passiert bei einem Kurzschluss folgendes:
entweder
1. nur der letzte Schalter springt raus
oder
2. nur der vorgeschaltete Schalter springt raus
oder
3. beide springen raus.
Kann mal so und beim nächsten Mal wieder anders sein. Grund ist, dass bei einem Kurzschluss der Ansprechstrom für beide elektromagnetische Schnellauslöser deutlich überschritten wird und diese sehr schnell schalten. Daher soll man immer Schnelzsicherungen vorschalten.
 
Hallo Martin,
das ist völlig richtig. Aber nur wenn man Leitungsschutzschalter mit der gleichen Auslösecharakteristik verwendet.
Klar kann man Schmelzsicherungen verwenden, oder eben SLS (Selektiver Leitungsschutzschalter).
Genau dafür werden diese gebaut.
Wer verbaut denn heutzutage noch Schmelzsicherungen ??

mfG Peter


 

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.710
Filderstadt
www.elweb.info
Hallo Peter,
in Hauptverteilungen sind bis 400A Schmelzsicherungen immer noch der Standardfall, dann allerdings als Sicherungslastschalter in Leistenform. Die Leistungschalter egal ob offen (ACB) oder Kompakt sind immer noch deutlich teurer, wenn man das ganze modular aufbaut.

Die SLS habe ich leider noch nicht in meinem Rechenprogramm (Simaris) um die Selektivität nachzurechnen.

Ist der 35A SLS selektiv gegen den B32A in der Kiste, das würde mir die Sache auch erleichtern? Nach Deinem Test offensichtlich ja, ich wills mal noch rechnen.

Sonnige Grüße
Ralf
 
Hallo Ralf,
sorry, ich habe gerade noch mal nachgeschaut.:eek:
Es ist bei mir nicht wie geschrieben ein 35A SLS-Schalter sondern einer mit 32A verwendet worden. Der ist natürlich natürlich selektiv gegenüber dem B32A-Automaten.

Ich glaube nicht, daß ein 35A-SLS selektiv gegen einen B32A ist.
Wenn du dies allerdings mal irgendwie berechnen könntest, wäre es für mich sehr interessant das Ergebnis zu erfahren.

mfG Peter
 

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.710
Filderstadt
www.elweb.info
Hallo Peter,

32A SLS gegen B35 ist ja noch ungünstiger als 35A SLS gegen B32. Der zweite Falls sollte dann erst recht passen.

Ich versuche mal die Daten von SLS für mein Berechnungsprogramm bekommen. Man kann allerdings auch die Selektivitätskennlinien nebeneinander bzw aufeinander legen. Den Kurzschlusstrom könnte man rechnen, wenn man weiß was verlegt ist oder messen per Schleifenwiderstandsmeßgerät, oder noch einfacher per dynamischer Messung, d.h. das Netz belasten z.B. Lader einschalten und über das Delta Strom / Delta Spannung den Netzinnewiderstand ausrechnen. >>> Einige verstehen nur Bahnhof? Kein Problem, Netzberechnung mach ich als Stromer gerne. Die Praxis funktioniert auch, ich ergründe aber auch gerne die Theorie.

Also Peter wenn ich Daten habe, rechne ich was...

Grüße
Ralf

 

Uuoudan

Aktives Mitglied
29.01.2007
824
>Wer verbaut denn heutzutage noch Schmelzsicherungen ?? <
Ich.
(Wegen der Selektivität)
wotan
 

inoculator

Bekanntes Mitglied
19.04.2006
5.044
Hallo Ralf,

also es mag ja sein, daß ich mit meiner Praxiserfahrung etwas zurückliege, aber mir wurde beigebracht -und das war auch Prüfungsfrage; daß Selektivität durch die Erhöhung um jeweis 2 -in Worten ZWEI; Sicherungsstufen erreicht wird.

Wird Sinngemäß (1,6fach) auch im Wiki so gehalten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Selektivit%C3%A4t_(Stromkreis)

Also ein Absicherung mit 35A der Zuleitung zu einem 32A DSK ist schon recht unfachmännisch.

Gruss

Carsten
 

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.710
Filderstadt
www.elweb.info
Hallo Carsten,
die zwei Größen "Abstand" stimmen immer noch, bei gleichen Kennlinien.

Eine Schmelzsicherung und z.B. ein Leitungsschutzschalter mit einer B-Kennlinie verhalten sich ziemlich verschieden, so dass die Faustregel nicht gilt. Auch die SLS ähneln eher der Schmelzsicherung von der Kennlinie her. Sie ersetzen die NH-Sicherungen (Messersicherungen) am Zählerkasten.
Z.B. SLS von ABB
http://library.abb.com/global/scot/scot209.nsf/veritydisplay/c178c1a96587ed41c1256de80045e62e/$File/04004%2001%20s0101%20Hauptsicherungsautomat%20S%20700.pdf


Was dann tatsächlich auslöst bestimmt auch der sich tatsächlich einstellende Kurzschschlusstrom, den man rechnen oder messen kann.



Gruss
Ralf
 

Halreuther

Aktives Mitglied
28.06.2007
680
*brrrr* ich lese immer Schuko ;o))

Ohne jetzt das Thema zu zermetzeln, aber wenn wir von hohen Ladeleistungen sprechen - also an die 3KW pro 16A Phase >>> da hat Schuko nix mehr zu suchen.

Ihr könnt mich ruhig CEE-Thomas nennen ;o))

Grüße aus Lev... - Thommes
 

Ruxy

Neues Mitglied
17.09.2008
9
Also ich habe am meinem Haus nur noch CEE zum Laden und werde jetzt auf der Arbeit in Dortmund am Ostwall die Schuko-Steckdose gegen eine 16A CEE Drehstromsteckdose austauschen lassen. Wer demnächst in Dortmund laden möchte und nur einen Schukostecker hat sollte ein Adapter dabei haben.
Gruß Ruxy
 

Halreuther

Aktives Mitglied
28.06.2007
680
[quote Ruxy]Also ich habe am meinem Haus nur noch CEE zum Laden und werde jetzt auf der Arbeit in Dortmund am Ostwall die Schuko-Steckdose gegen eine 16A CEE Drehstromsteckdose austauschen lassen. Wer demnächst in Dortmund laden möchte und nur einen Schukostecker hat sollte ein Adapter dabei haben.
Gruß Ruxy[/quote]

*applaus*

Besser ist das - ich bin der Meinung bis 1kw Dauerlast ist Schuko noch zu tolerieren.
Zum Glück geht der Trend ganz klar zu "ordentlichen" Ladeleistungen.
Die sollten ganz klar nur über CEE abgewickelt werden.

Warum ne schlechte Lösung benutzen, wenns doch für paar Euro ausm
Baumarkt ne ordentliche Lösung gibt ? *kopfschüttel*

Übrigens habe ich auch schon in Dortmund an der P&C direkt an der Fussgängerzone geladen - da müsste auch ein "Besucherheft" rein -
so wie in vielen Drehstromkisten. Schön zu sehen, wer schon da war - und wohin die Reise ging.

Grüße - CEE-Thomas ;o))
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

So billig ist die Lösung leider nicht immer, bei meiner Kiste ist so wenig Platz daß eine CEE Dose die da rein passt über 30¤ kostet, deshalb bleibt da Schuko drin, ich tausche da lieber die Automaten gegen 10A Typen aus dann wird die Dose auch nicht überlastet, wer trotzdem mit 16A je Phase laden will muß sich halt mit Adapter an der Drehstromdose bedienen.

Gruß

Roman
 

Herbert Hämmerle

Aktives Mitglied
13.12.2004
1.140
Hallo Ralf !

Ich möchte meine Schuko, die seit einigen Jahren im Lemnet gelistet ist, endlich durch was stärkeres ersetzen.
In einem Mehrfamilienhaus sind natürlich Grenzen gesetzt. Erstens kann ich keine frei zugängliche Lademöglichkeit anbieten, weil Parkplätze Mangelware sind und ich auch nicht mit Leitungen quer durch Keller und Heizraum fahren will.
Das Haus hat 6 Wohneinheiten, der Hausanschluß ist mit 100A NH abgesichert. Von dort geht es auf eine Sammelschiene mit den Neozed-Zählervorsicherungen pro Wohnung. Diese sind nur mit 25A Neozed bestückt. Nach den Zählern gehen die Leitungen zu den Verteilern in den Wohnungen.

Was kommt nun auf mich zu, wenn ich eine direkte Leitung zu einer Drehstromkiste in der Garage legen will ? Kann ich zählerausgangsseitig 2 Leitungen draufklemmen (eine zur Wohnung, eine zur DSK), wenn ich die 25A Zählervorsicherung behalte ? Wie hoch kann ich dann die DSK-Dosen absichern ? Max. 16-20A ?

Kann ich die Zählervorsicherung auf 35A verstärken bei einem Zähler 10(60)A ?
Dann werde ich am Zählerausgang nochmals 25A-Sicherungen brauchen, um die dünne Wohnungszuleitung zu schützen. Reichen dann die LS-Schalter in der DSK, wenn der Querschnitt für 35A ausgelegt ist oder muß ich gleich nach dem Zähler nochmals Sicherungen für den Abgang zur DSK setzen ?

 

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.710
Filderstadt
www.elweb.info
Hallo Herbert,
ich empfehle Dir die DSK mit einem dreiphasigen Leitungsschutzschalter C16A abzusichern. In der DSK nochmal mit B16. Das ganze ist zwar nicht ganz selektiv, aber besser gehts nicht. Bei einem satten Kurzschluß werden wahrscheinlich beide Leitungsschutzschalter auslösen.Zur selektiven Absicherung sollte man zwei Sicherungsgröße Abstand haben.

Zur Erinnerung mit B16 kann man immerhin auch mit 10 kW laden.

Vielleicht hat jemand noch einen besseren Vorschlag...

mfG
Ralf
 

Herbert Hämmerle

Aktives Mitglied
13.12.2004
1.140
Danke Ralf für die schnelle Antwort.
Ich denke auch, daß 16A dreiphasig auch schon eine Menge Saft ist gegenüber den momentanen 12A einphasig mit einem großen Spannungsabfall. Bei der jetzigen Lösung geht es zuerst über die Hauptleitung in die Wohnung im zweiten Stock und dann mit einem 1,5qmm zur Schuko-Dose.
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Du kannst auch mal beim Energieversorger nachfragen, oft werden die Anschlüsse in älteren Gebäuden kostenlos hochgerüstet.

Am besten wärs du sagst denen daß du einen Durchlauferhitzer anschließen möchtest, dann bekommst du schnell eine höhere Absicherung.

Bei mir in der Gegend werden die alten 25A Absicherungen bei Altanlagen kostenlos auf 63 A hochgerüstet, vorrausgesetzt die Hausinstallation läßt das zu.


Gruß

Roman
 

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