Cupra Formentor Hybrid ist eine Mogelpackung



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abp

Neues Mitglied
26.10.2021
7
Hallo,
ich fahre seit ein paar Wochen ein Firmenfahrzeug (Cupra Formentor Hybrid).
Leider hatte ich keinen Einfluss auf die Auswahl des Fahrzeuges.

1. Die Micky-Maus-Batterie mit einer Ladeleistung von 3,6 kwh ist aus meiner Sicht eine Veräppelung der uninformierten Käufer, Ladezeit an einer 22kw-Säule 3 Std, 40 Min.
2. Warum wird vom Staat so ein Schwachsinn auch noch gefördert?
3. An einer von der Gemeinde initiierten Ladesäule in meiner Nähe (22 kwh) wird ab der 1 Minute bis 20 Uhr noch pro Stunde 1 EURO Parkgebühr zusätzlich verlangt. Also verdoppelt sich der Preis für maximal 58 km elektrischer Laufleistung.

Die Konsequenz ist doch zwangsläufig das Spazierenfahren einer schweren Batterie mit fossilem Brennstoff. Ich halte eine grundsätzliche Zulassung eines solchen Fahrzeuges und die Subvention des Kaufpreises und steuerlichen Vorteile für absolut überflüssig.

Liege ich da falsch?
 

Werni

Bekanntes Mitglied
19.02.2019
2.067
Heidenrod
Naja,

wenn man 30 km Arbeitsweg (einfach) hat und zuhause sowie in der Arbeit elektrisch laden kann, kommt man da schonmal ohne Verbrenner aus. Ist halt ein Kompromiss...

Vorteil: Bei max. 3,6 kW Ladeleistung brauchts gar keine Wallbox. Man reduziert auf 2 kw (also etwas unter die 10A die ne Schukodose problemlos kann), und lädt zuhause und in der Firma an ner Verlängerungsleitung. Zuhause über Nacht und während der Arbeitszeit bekommt man die dann nötigen ca. 6 Stunden locker zusammen.

Ich hab nen Smart Schnarchlader. Der kann auch nur 3,6 kW max. laden. Der Akku reicht für ca. 100 km. Damit komme ich die meisste Zeit gut hin in meinem Alltag. Genau planen muss ich nur, wenn ich große Strecken fahre oder einen Anhänger dabei habe.

Das laden an der Gemeindesäule ist allerdings tatsächlich nur für Fahrzeuge sinnvoll, die die 22kW dann auch ausnutzen.

Gruß,

Werner
 
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Emil

Bekanntes Mitglied
04.04.2006
2.887
Auch beim Hybrid gilt noch das Gleiche wie beim BEV:

Man braucht eine bequeme Lademöglichkeit Zuhause oder am Arbeitsplatz. Die Nutzung von öffentliche Ladesäulen sollte die Ausnahme sein, aber dort wo es möglich ist sollte man sie nutzen.

Wenn die Reichweite zur täglichen Fahrt zwischen Wohnung und Arbeitsstätte passt, ist prinzipiell kein großer Unterschied zwischen dem PHEV und dem BEV.

Das Argument dass die Batterie und der Elektrische Motor den Verbrauch bei reinem Verbrennerbetrieb stark erhöhen, kann ich nicht bestätigen. Im Gegenteil, die Rekuperation gleicht das Mehrgewicht aus. Und man bedenke dass ein PHEV als reiner Verbrenner genutzt auch nicht schlechter ist als ein HEV, welches in der Regel auch einen geringeren Verbrauch hat als der reine Benziner.

Richtig ist aber, dass das Konzept der aktuellen PHEV nicht zu Ende gedacht ist. Die sind alle auf die Testbedingungen optimiert und haben eine zu geringe elektrische Reichweite, und kein schnelles Laden. Dies wird sich in Zukunft ändern, und damit die Möglichkeit einen höheren elektrischen Anteil zu erzielen.

Wende Dich an Deinen Arbeitgeber und frag ihn ob er Dir nicht Zuhause oder in der Firma eine Lademöglichkeit schaffen kann. Als Argument kannst Du die weit höheren Betriebskosten im reinen Verbrennerbetrieb anführen.
 
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abp

Neues Mitglied
26.10.2021
7
Apropos Ladezeit und Ladevolumen:
Ich habe soeben die Batterie in 3 3/4 Stunden "vollgeladen". Angeblich sollen es 58 km Reichweite sein. Angezeigt werden aber nur 45 km bei 100%. Ist da was defekt oder ein weiterer Schwindel?
 

abp

Neues Mitglied
26.10.2021
7
Übrigens: Kann mir jemand klar machen, wie das Problem der Ladesäulen in einem Bezirk wie Berlin - Marzahn (rd. 110.000 Einwohner, lass das 15.000 Wohnungen sein) oder München-Neuperlach funktionieren soll. Die Einwohner von Großsiedlungen können eben nicht "zu Hause" laden, brauchen also Ladesäulen. Wenn von den Marzahnern jeder 20. Haushalt ein E-Auto fährt, dann braucht es viele Ladesäulen. Wohin mit den Säulen und woher der nötige Platz, der ja dann für "normales" Parken ausfällt?
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man die E-Mobilität nicht zu Ende gedacht hat. Unabhängig von dem nicht gerade berauschenden ökologischen Fußabdruck.
 

Stefanseiner

Aktives Mitglied
29.10.2021
339
41
Saarland
mona-stefan.de
1. Die Micky-Maus-Batterie mit einer Ladeleistung von 3,6 kwh ist aus meiner Sicht eine Veräppelung der uninformierten Käufer, Ladezeit an einer 22kw-Säule 3 Std, 40 Min.

Ladeleistung beträgt 3,6kW (ohne h) und die Batteriekapazität beträgt 12,8kWh, das sollte man auseinanderhalten.

So ziemlich alle Hybrid haben auf dem Papier knapp über 50km Reichweite, weil es erst ab 50km eine Förderung gibt.
Realistisch schafft das dann kaum einer.
Wenn das für die tägliche Fahrt zur Arbeit und wieder zurück reicht kann man so idR vollelektrisch fahren - wenn man jeden Tag nachladen will und kann.

Hohe Ladeleistung braucht einen potenten Laderegler, und sowas kostet halt Geld. Der VW-Konzern ist ja bekannt dafür, dass die in den Grundausstattungen immer solche schwachbrüstigen Gimmellader verbauen und erst mit Aufpreis was gescheites bieten.
Wenn man eine Garage hat und jeden Tag nachladen kann reichen 3,6kW ja auch aus. Ich selbst hab meinen Lader sogar per Software auf 1,8kW limitiert, reicht vollkommen aus.

An der öffntlichen Säule geht das dann halt nicht, das muss schneller gehen, das ist klar.
Aber ist halt eben ein Hybrid, nichts Halbes und nichts Ganzes :oops:
 
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Werni

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19.02.2019
2.067
Heidenrod
Apropos Ladezeit und Ladevolumen:
Ich habe soeben die Batterie in 3 3/4 Stunden "vollgeladen". Angeblich sollen es 58 km Reichweite sein. Angezeigt werden aber nur 45 km bei 100%. Ist da was defekt oder ein weiterer Schwindel?

Die 45 km sind bezogen auf deine momentane Fahrweise (und die Witterungsverhältnisse) ;-)

Wenn ich mit meinem E-Smart im Winter bei -15 Grad losfahre zeigt er mir 100% Akku und knapp über 70 km Reichweite. Im Sommer bei 20 Grad auch 100% aber 110 km Reichweite. Da hat man auch keine Heizung an und der Akku bringt bei Plusgraden etwas mehr Kapazität... Bei strammen Minusgraden reisst es aber die Heizung runter.

Das ist aber ganz normal... Schalte alle möglichen großen Verbraucher ab und fahre wirklich Pianissimo in der Ebene, dann kommen auch über 50 km raus ;-)

Gruß,

Werner

PS: Wie ein Vorposter habe ich zuhause auch die Ladeleistung auf 1,8 kW gesenkt. Das spart mir die Wallbox, Schukodose reicht, und über Nacht bekomme ich 10 Stunden Ladezeit zusammen, damit ist der Smart wieder voll. Damit mache ich mein gesamtes tägliches Fahrpensum.
 
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Emil

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04.04.2006
2.887
Apropos Ladezeit und Ladevolumen:
Ich habe soeben die Batterie in 3 3/4 Stunden "vollgeladen". Angeblich sollen es 58 km Reichweite sein. Angezeigt werden aber nur 45 km bei 100%. Ist da was defekt oder ein weiterer Schwindel?

Die angezeigte Reichweite, ist wie auch bei Verbrennern von der vorhergehenden Fahrweise und oft auch von der Außentemperatur abhängig. Schließlich wird ja nicht nur Fahrstrom verbraucht, sondern auch Strom für allerlei Nebenverbraucher. Beim reinen E-Auto ist das auch nicht anders.

Bei den aktuellen PHEV mit bis zu 50 km Reichweite, die vorwiegend auf Pendelstrecken unterwegs sind, reicht die Ladegeschwindigkeit von ca. 2,3 kW an Schuko und 3,7 kW an Typ1 völlig aus. Man hat ja immerhin noch den Verbrenner als Fallback. Beim BEV kann man an Typ2 auch nicht schneller ganz vollladen. Oft dauert das sogar mit 11 kW noch viel länger.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man die E-Mobilität nicht zu Ende gedacht hat. Unabhängig von dem nicht gerade berauschenden ökologischen Fußabdruck.

Sagen wir mal so. Die E-Mobilität ist zwar bis zum Ende gedacht, aber noch lange bis zum Ende realisiert.

In der aktuellen Phase ist das BEV und PHEV nur bequem zu nutzen, wenn man eine tägliche Lademöglichkeit entweder Zuhause oder am Arbeitsplatz hat. Wer die Möglichkeit hat, der muss zumindest beim E-Auto teilweise noch große Einschränkungen hinnehmen, weil die Dichte an Ladestation nicht hoch genug ist.

Aber mittelfristig (5-10) Jahren werden sich die Fahrzeuge und auch die Infrastruktur angleichen. Es wird immer mehr Fahrzeuge geben, die in 5 Minuten 100 - 200 km Reichweite laden können, und Schnellladestationen, die wie die heutigen Tankstellen genutzt werden. Die ersten Tankstellenketten fangen ja schon an. In Norwegen sind sie hier schon ein paar Jahre voraus. Da werden tatsächlich schon reguläre Zapfsäulen durch Schnellladestationen ersetzt. Diese werden wie auch heute die Tankstellen die Grundversorgung sein, und die Ladestationen Zuhause, Arbeitsplatz und an vielen anderen öffentlichen Parkplätzen, sind dann eine Ergänzung dazu.

Und was den ökologischen Fußabdruck betrifft, wird immer noch viel Quatsch mit Zahlen von vor 10 Jahren erzählt und auch in der Presse verbreitet. Wir da sicher noch nicht am Ziel, aber wir sind auf einem guten Weg dahin.
 
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Stefanseiner

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29.10.2021
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Saarland
mona-stefan.de
von daher ist der Cupra Formentor keine Mogelpackung sondern ein ganz typischer, normaler Hybrid.

Und mit Verlaub: ich stelle mir auch die Frage, welcher Arbeitgeber sich denkt "Der Cupra Formentor - das wäre ein geeignetes Firmenfahrzeug."
Und das dann obendrein noch quasi ungefragt an seine MA verteilt. Oder ob das hier nicht doch bloss ein "Bashing" sein soll.
 
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abp

Neues Mitglied
26.10.2021
7
Nun, das mit dem Bashing erübrigt sich, da ich ja nicht verlautbart habe, um welchen Arbeitgeber es sich handelt. Also wenn alle "typischen und normalen" Hybride für eine Reichweite von 45 km 3 Stunden und vierzig Minuten zum Aufladen brauchen und dieser Unsinn auch noch finanziell vom Staat gefördert wird, dann bleibe ich bei meiner Meinung bezüglich "Mogelpackung". Es soll ja Menschen geben, die in Mietwohnungen hausen und keine Möglichkeit haben, in der Garage zu laden. Für die wird's aber 2030 oder wann auch immer ganz schön finster, wenn es keine Verbrenner mehr gibt. Ich betone, dass ich kein "Klimaleugner" bin, halte den ganzen derzeitigen elektrischen Hype trotzdem für nicht zu Ende gedacht. Ich bin aber zuversichtlich, dass es in 10 Jahren vernünftige Alternativen gibt, die wird man aber nicht an Ladesäulen tanken müssen. Zwischenzeitlich haben sich die Konzerne eine goldene Nase verdient, weil der Steuerzahler fleißig unterstützt. Ohne Subventionen würde auch Herr Musk wesentlich weniger Autos verkaufen.
 

Stefanseiner

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29.10.2021
339
41
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mona-stefan.de
ich meinte ja auch eher Hybrid- bzw. Elektro-Bashing.

Für mich klingt Deine Story unglaubwürdig und ich halte es für wahrscheinlicher, das Du Dir ein Fahrzeu gekauft hast, das mächtig Verbrenner-PS hat, aggressiv aussieht und dazu noch eine fette steuerliche Förderung einbringt ohne Dich im Vorfeld aber zu informieren was es bedeutet, elektrisch bzw. teilelektrisch unterwegs zu sein.
 

Emil

Bekanntes Mitglied
04.04.2006
2.887
Also wenn alle "typischen und normalen" Hybride für eine Reichweite von 45 km 3 Stunden und vierzig Minuten zum Aufladen brauchen und dieser Unsinn auch noch finanziell vom Staat gefördert wird, dann bleibe ich bei meiner Meinung bezüglich "Mogelpackung".

Klar ist es für Dich eine Mogelpackung, weil Du nicht Zuhause oder am Arbeitsplatz laden kannst. Für Dich wäre dann aber auch ein reines E-Auto eine Mogelpackung, denn auch das kannst Du dann an normalen öffentlichen Ladesäulen nur in einigen h aufladen.

Elektromobilität ob jetzt mit BEV oder PHEV ist heute für die Meisten immer noch nur praktikabel wenn man regelmäßig nebenher Laden kann, weil die Ladezeiten einfach zu lange sind. Das wird sich erst in ein paar Jahren ändern, wenn die Ladezeiten in die Nähe normaler Tankstellenstopps kommt, und solche Ladestationen ähnlich verfügbar wie eine normale Tankstelle werden. Bei den BEV wird das schon so langsam, wenn man auf Hyundai sieht, wo man in 5 Minuten 100 - 150 km nachladen kann. In 10 Jahren lachen wir alle über diese Anfangsprobleme.

Jetzt bleibt Dir nichts Anderes als Dich irgendwie mit der Situation zu arrangieren, oder Dir einen anderen Arbeitgeber zu suchen.
 

abp

Neues Mitglied
26.10.2021
7
Mit dem Argument "Laden zuhause und am Arbeitsplatz" bin ich einverstanden. Mir fehlt allerdings nach wie vor die Phantasie, was die Menschen in zehn Jahren in Mietwohnungen, insbesondere in großen Wohnanlagen machen, wenn es keine Verbrenner mehr geben sollte. Mehr als die Hälfte aller Deutschen wohnt halt zur Miete. Zudem kommt auch das grüner-Strom-Mengenproblem bei entsprechender Ausweitung auf uns zu. Die einzige Phantasie, die meiner Meinung nach erfolgversprechend zu sein scheint: Es gibt in zehn Jahren klimaneutralen Kraftstoff, wie ihn z.B. die Firma AVL in Graz bereits in einer Versuchsanlage herstellt. (https://steiermark.orf.at/stories/3128390/). Damit können dann die vielen Millionen Verbrennerfahrzeuge weiterhin klimaneutral betrieben werden und nicht ganz zu vernachlässigen, dieser kann auch problemlos gelagert werden, wie Benzin und Diesel jetzt auch.
 

Stefanseiner

Aktives Mitglied
29.10.2021
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Zudem kommt auch das grüner-Strom-Mengenproblem bei entsprechender Ausweitung auf uns zu.

Das ist absolut kein Problem, denn für die Produktion von Benzin und Diesel werden etwa 42kWh / 6 Liter benötigt. Während der typische Verprenner mit der Energiemenge 100km weit kommt reichen einem typischen Voll-Elektroauto die selbe Energiemenge für etwa 300km.
Quelle: Unfassbar: 42 kWh Energieaufwand für sechs Liter Diesel? (Kurzzusammenfassung, mit Verweis zum Originalartikel)

Angenommen es wären von heute auf morgen alle Verpenner-Autos weg dann würden ohne weitere Zubauung von PV oder Windkraft schlagartig sogar genug grüner Strom frei, dass auch alle deutschen Haushalte auf Kohlestrom verzichten könnten.


Und zum Thema synthetisch hergestellte Kraftstoffe / Synfuels / E-Fuels: dafür braucht man schon reichlich Phantasie, um sich das schön zu rechnen.

Die Produktion von E-Fuels, ob die nun aus Graz kommen oder von Porsche + Siemens aus Chile (die übrigens von 4€ / Liter Verkaufspreis sprechen), benötigt Unmengen an Strom für das Elektrolyseverfahren - und müssen dann erst noch mittels teilweise irrer Transportwege nach Deutschland gekarrt werden (Afrika ist ja auch im Gespräch als Haupt-Produktionsstätte von synthetischem Wasserstoff).

Bis zu 27 kWh Strom sind nötig, um einen Liter eDiesel herzustellen. Ein Auto, das sechs Liter Diesel auf 100 Kilometer verbraucht, verschlingt also 162 kWh an grünem Strom auf dieser Strecke.

162 kWh / 100km - Das ist exakt das 10-Fache, was mein "riesen Elektro-SUV" auf 100km braucht
Quelle: Sprit aus Strom: Mit E-Fuels will die Autoindustrie den Verbrenner schönrechnen


Noch schlechter sieht es nur noch aus bei Wasserstoffautos, denn H2 wird ebenfalls durch Elektrolyse gewonnen - nur kommt dann noch der schlechte Wirkungsgrad der Brennstoffzelle dazu.
Gesamt-Primärenergieverbrauch des Brennstoffzellen-Autos auf 1.000 km: 2.000 kWh (bei durchschnittlich 10% kinetischer Nutzenergie aus der Primärenergie Strom).

sprich 200kWh / 100km
Quelle: Vergleich Voll-Elektroauto zu Brennstoffzellen-Elektroantrieb


Kurzum:
auch wenn das mancher Petrolhead nicht gerne wahrhaben möchte aber mit Elektroautos verbrauchen wir weniger Strom als bisher und auch deutlich weniger als mit den "Alternativen" E-Fuels und Wasserstoff.
 

abp

Neues Mitglied
26.10.2021
7
Nun, das nehme ich als richtig recherchiert hin. Finde ich spannend. Vielen Dank. Da habe ich bisher wohl die falschen Nachrichten gelesen.

Bleibt aber trotzdem das Ladeproblem sowohl was die Ladezeit als auch das öffentliche Laden anbelangt. Ich habe einen guten Bekannten, begeisterter Tesla-Fahrer. Wenn er allerdings zu seinem Lieferanten nach Slowenien fährt ist es schon öfters vorgekommen, dass er an belegten Ladesäulen und wartenden Autoschlangen davor mehrere Stunden (Längste Wartezeit 8 Stunden) warten musste, um seinen Tesla aufzuladen. Unglaublich praktisch.

Anderes Beispiel: München Neu-Perlach, dem größten westdeutschen Siedlungsprojekt nach dem Zweiten Weltkrieg. Dort wohnen 55.000 Menschen. Wenn nur 5 % der Bewohner von Neuperlach ein E-Auto laden müssen, dann muss mir jemand erklären, wie das gehen soll. Dazu braucht es rechnerisch 2750 Ladepunkte, denn die Menschen kommen am Abend mit leerem Akku nach Hause. Die Lösung von @Stefanseiner mit der selbstgebauten Powerwall scheidet wohl von vornherein aus. Ich lerne gerne, vielleicht kann mir jemand eine Lösung dieses Problems erläutern.

Um Missverständnissen vorzubeugen. Ich bezeichne mich nicht als Petrolhead, wäre mehr als froh, wenn es zur Klimarettung praktikable Alternativen zum herkömmlichen Verbrenner gäbe.
 

Stefanseiner

Aktives Mitglied
29.10.2021
339
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Saarland
mona-stefan.de
jepp, das sind multiple Probleme die faktisch existieren.

1.) Ladesituation an Autobahnen:
Da sieht es innerhalb Deutschland eigentlich sehr gut aus. Da haben wir schon ein recht dichtes Netz an Hyperchargern / Superchargern und es wird hier ja permanent mit Hochdruck weiter ausgebaut. Warteschlangen hatte ich bisher noch nie, im Gegenteil, es waren immer deutlich mehr freie Ladepunkte verfügbar als Zapfsäulen.
Aber:
das hängt sicher auch sehr von Strecke und Uhrzeit ab. An wichtigen Hauptverkehrs-Knotenpunkten und rund um die Ballungszentren dürften gerade zu Ferienzeiten schneller Engpässe entstehen als bei normalen Zapfsäulen.
Dazu sollte man nicht blindlinks irgendwo rausfahren sondern eine der vielen verfügbaren Ladeapps benutzen, die teilweise mittels Fahrprofil ermitteln, wo man am besten abfährt zum Laden und auch freie / belegte Ladepunkte mit einplanen. Das alles ist aber bissel frickelig und bestimmt nicht für jeden Renter zu handeln, der mal eben von seinem 190er Benz umsteigt auf E-Mobilität. Ich persönlich halte mich für sehr fit in technischen Spielereien, aber das was zZ noch ab geht beim Thema Ladeapps / Routenapps / Preisgestaltung / Bezahlarten - das ist zu viel und zu kompliziert und benutzerunfreundlich, das muss sich noch verbessern.
Aber mal die technischen Hürden und spezielle SToßzeiten ausgenommen ist die Ladesituation an den Autobahnen entlang äußerst entspannt und funktioniert besser, als im EU-Ausland

2.) Ladesituation innerstädtisch
Ganz ehrlich: hätte ich eine Mietswohnung in einer Stadt, ich hätte ganz sicher auch kein E-Auto.
Aber hier tut sich ja auch in rasender Geschwindigkeit sehr viel.
  • Ständig neue Ladestationen überall
  • neue Ladeinfrastrukturanbieter schießen aus dem Boden und bedienen auch solche "Plattenbauten", die tendenziell zu wenig Profit für die großen Anbieter abwerfen da das falsche Klientel darin wohnt
  • der bundesweite Fördertopf für Wallboxen wird immer und immer wieder neu aufgefüllt da sich in dem Punkt mal alle Parteien einig sind, dass das sinnvoll ist
  • im Frühjahr dann die Gesetzesänderung, dass Gewerbe ab einer bestimmten Größe bei Neubau zwingend Kabelstrippen für Ladestationen auf den Parkplatz verlegen müssen, selbst wenn sie (noch) keine Ladestationen aufstellen
  • die Technik entwickelt sich auch enorm schnell, aktuell hat sich gerade die Batteriespannung von 400V auf 800V verdoppelt -> theoretisch kann nun dieselbe Menge an Strom in der halben Zeit nachgeladen werden, s. Hyundai Ioniq 5 / Kia EV6 / Merzedes EQE
  • einige Hybrid haben mittlerweile auch den schnellen CCS Anschluss für DC-Laden
  • Städte gehen teilweise (noch sehr behutsam) gegen Verbrenner vor, die Elektrosäulen blockieren
Hier gibt es keine einfache, keine ganz schnell umzusetzende und auch keine pauschale Lösung. Das liegt aber zum Großteil daran, dass Deutschland brutal hinterher hinkt in der Elektromobilität, da wir die letzten Jahrzehnte allesamt gedacht haben "Boah, unsere VW, Merzedes und BMW-Motoren sind so geil, niemand kann uns das Wasser reichen und Musk ist nur ein Spinner aus diesem Internet"
Das rächt sich jetzt und Länder wie Schweden oder China haben währenddessen in jedem Parkhaus ganz selbstverständlich auch Ladepunkte an fast jedem Parkplatz

3.) abends den leeren Akku laden
Auch wenn Selbstbau für die meisten Menschen ausscheidet so gibt es ja auch Kauflösungen. Tesla Powerwall z.B oder im Prinzip jeder PV-Speicher. Die sind nur eben noch viel zu teuer, als dass das wirtschaftlich sinnvoll wäre.
Um das Ganze dezentral zu lösen wäre es meiner persönlichen Meinung nach äußerst sinnvoll, ausgediente E-Auto Batteriepacks wieder zu verwenden als stationären Speicher. Die werden idR ausgemustert bei 80% Rest-Kapazität. Aber 80% von 60kWh ist noch immer eine ganze Menge für einen PV-Speicher und kann nach einem gründlichen Check noch jahrelang im Second Life weiter laufen, s. auch hier -> Second Life oder Recycling? Wie eine neue Software gebrauchte E-Auto-Akkus bewertet
und das passende Thema hier im Forum -> Umfrage zur Kundenakzeptanz von aufbereiteten Elektroautobatterien

Alternativ können solche ausgedienten Batterien auch zentral vom Netzbetreiber genutzt werden um nachts das Netz mit grünem Strom vom Tag zu stützern -> Batterien: „Second Life“ im Stromnetz

Beides aufwändiger und teurer, also irgendwo Kohle nachlegen, aber es ist möglich und zudem auch wirtschaftlich.

Was mir daran besonders gut gefällt: wir können schon jetzt 96% Anteil der LiIon Batterien recyceln. D.h. einmal aus Rohstoffen produziert können wir die Batterien immer und immer und immer wieder verwenden, ohne dass dabei weitere Rohstoffe benötigt werden, verloren gehen oder, wie beim Verbrenner, nunja, eben verbrannt werden,
s. auch Volkswagen startet in Salzgitter seine Pilotanlage für Batterie-Recycling
 

wolfgang dwuzet

Bekanntes Mitglied
23.11.2006
3.902
ich misch mich da nur mal nebenbei ein, OHNE zu wissen ob es bei den heutigen großserienmodellen überhaupt möglich ist,
ABER ich habe durch einbau von 2 zusätzlichen ladegeräten meine ladezeiten auf 1/3 reduziert, früher mehr als 3 stunden für 100km RW jetzt ca, 50min für die selbe strecke,,,
bye wolle
 
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Emil

Bekanntes Mitglied
04.04.2006
2.887
Genau das ist die Lösung, die Autos müssen schneller Laden und die Tankstellensäulen müssen nach und nach durch Schnelllader ersetzt werden.

Die ersten Autos können schon in 5 Minuten 100 - 150 km laden.

Die Tankstellenkonzerne bauen Schnellladeparks.

Das Wachstum der BEV Fahrzeuge im Bestand und der Ladeinfrastruktur ist ein kontinuierlicher Prozess. Deshalb kann man nicht einen zukünftigen Bestand an BEV Fahrzeugen mit dem heutigen Stand der Ladestruktur vergleichen, sondern muss auch den zukünftigen Ausbau der Ladeinfrastruktur mit berücksichtigen.

Das Gleiche gilt auch für den Ausbau der EE Erzeugung. Hier besteht die Hoffnung, dass die Ampel die Zügel wieder lockert, so dass das Wachstum exponentiell wie vor 10 Jahren wird, als 10 GWp pro Jahr PV installiert wurde. Dann können in 10 Jahren 100+ GWp hinzu gebaut werden. Die Flächen sind als Dachflächen vorhanden. Bei Freiflächenanlagen sollte man sensibel vorgehen, und überwiegend schon belastet Flächen in Kombination mit einer extensiven Nutzung verwenden.

Es ist letztliche gar nicht so wichtig ob man sich Vorstellen kann ob in 10 Jahren überwiegend Elektrofahrzeug zugelassen werden, und diese dann ausreichend Lademöglichkeiten haben.

Jeder sollte die Situation für sich selbst betrachten.
  • Habe ich eine täglich einfach und bequem nutzbare Lademöglichkeit?
  • Oder kann ich eine solche realisieren?
  • Gibt es ein für mich finanziell tragbares BEV das den Verbrenner ersetzen kann?
  • Wenn es kein BEV gibt, gibt es ein PHEV das den Verbrenner ersetzen kann, und täglich elektrisch gefahren werden kann?
Kann ich diese Fragen mit einem ja beantworten, dann gibt es grundsätzlich kein Hindernis beim Umstieg.

Da mit der weiteren Entwicklung der BEV und der Ladeinfrastruktur der potentielle Nutzerkreis ständig ausgeweitet wird, ergibt sich ein gleitender Übergang. Dieser wird nicht nur 10 Jahre sondern mindestens 20-30 Jahre dauern. Deshalb sind alle Argumente gegen die Elektromobilität, die auf den plötzlichen Umstieg abzielen, nicht relevant und deshalb nur vorgeschoben.
 
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Wertungen: Stefanseiner

abp

Neues Mitglied
26.10.2021
7
@Emil

Den Großteil der Argumente teile ich. Interessanterweise gleitet die Diskussion in eine Grundsatzdiskussion über E-Mobilität ab. Ich habe ja gar nichts dagegen, allerdings ging es mir eigentlich eher um den aus meiner Sicht zu nennenden Hybrid-Schwindel, insbesondere meines Fahrzeuges aus dem VW-Konzern. Was nutzt mir eine Schnell-Ladestation, wenn das Ding nur 3,6 kwh lädt? Eher nichts. Mir ist schon klar, dass mein Fahrzeug dafür gedacht ist, dass man sowohl zu Hause als auch in der Firma stundenlang laden kann, um die Fahrt zur und von der Arbeit elektrisch erledigen kann. Gleichwohl bin ich nach wie vor skeptisch. Gestern habe ich z.B. an der 22kw-Säule 3 Stunden und 40 Minuten geladen. Das enttäuschende Ergebnis im Display: 99% (10,7 kwh geladen lt. Säulenangabe) und 39km (!!!) Reichweite. Da würde ja ein Ladevorgang über 6 oder 8 Stunden in der Garage auch nichts ändern, oder?

Ich werde den Verdacht nicht los, dass an dem Ding irgendwas nicht stimmt. DAS kann es eigentlich nicht sein oder liege ich schon wieder falsch?
 

Stefanseiner

Aktives Mitglied
29.10.2021
339
41
Saarland
mona-stefan.de
10,7 kWh in 3.40h bei 3,6kW Ladeleistung passt doch. Die fehlende Differenz entsteht durch Wandlungsverluste am Onbord-Lader.
Das ist wie gesagt der Sparlader bei den Hybriden. Den bekommst Du auch zu Hause / auf Arbeit nicht schneller voll. Aber wozu auch? Wenn Du zu Hause laden kannst dann ist er über Nacht immer voll, dann ists doch egal, ob er dazu 3 Stunden 40 braucht oder 20 Minuten - solange er es innerhalb einer Nacht schafft ist alles gut. Und wenn es unterwegs mal schnell gehen soll - da dann eben mit teurer Super-Plörre. Das ist dann eben der Preis des Kompromisses, dass man auf einen Vollelektro mit Schnelllader verzichtet hat.


Und die niedrige Reichweite wurde oben ja schon erklärt, Fahrverhalten und winterliche Temperaturen, wobei letzteres der Hauptgrund sein dürfte.

Deswegen sind Hybridfahrzeuge auch nur in einigen bestimmten (seltenen) Fällen wirklich sinnvoll und Vollelektrofahrzeugen vor zu ziehen.