Hi wieso auch immer und immernoch Unbekannter,
ihr habt Vorgaben erhalten und versucht, moeglichst nah an selbiger Begrifflichkeit zu bleiben. Das funktioniert nicht und ist vermutlich der Hauptfehler.
Wenn man innerhalb einer Gruppe, sagen wir mal eines Volksstammes kommuniziert, dann verwendet man die gleiche Sprache und hat damit eine Kommunikationsgrundlage. Diesen Sprachschatz nennt man Thesaurus.
Bewegt man sich nun in einer spezielleren Gruppe, z.B. in der Welt der Mathematik, dann kann ein gemeinsamer Thesaurus dieser Gruppe Sinn machen, er ist aber fuer Aussenstehende nicht zu begreifen. Ich kann also mit linearen Untermannigfaltigkeiten, dem Lipschitz-Theorem oder einem komplexen Raum auf Basis von Herrn Euler durchaus etwas anfangen, sollte aber nicht davon ausgehen, dass andere das auch koennen.
Daher Grundsatz Nummer eins, welcher das gesamte deutsche Business durchzieht:
Spreche immer in der Sprache deiner Zielgruppe!
Anleitungen sind immer so zu gestalten, dass mein Gegenueber in der Lage ist, selbiger zu folgen. Es ist schoen, wenn man sich in Trivialbegriffen ergehen kann, es hilft aber nicht weiter, es sei denn, mein Gegenueber befindet sich auf identischem Niveau und - wichtig - verwendet den gleichen Thesaurus.
In einer Clique kann "buddediebuu" durchaus Sinn machen, fuer Aussenstehende aber halt nicht. Nur ein Beispiel fuer einen gemeinsamen Thesaurus einer engen Untergruppe.
Zweiter Fehler, vermutlich durch die rigide Vorgabenmatrix bestimmt: Verhaeltnisfragen mit einer sinnfreien Aussagenlogik.
Vergleichende Fragestellungen sind ueblich und beliebt. Was gefaellt einem lieber, a oder b..
In dieser Umfrage befindet sich am Anfang ein Glossar zur Begriffsverdeutlichung. Wenn sowas notwendig erscheint, koennt ihr schonmal davon ausgehen, dass ein Grossteil der Teilnehmer resigniert.
Lesen wir mal weiter: Konnektivitaet versus Fahrzeug-Intelligenz. spaetestens hier kriegt der geneigte Leser eine Hirnblutung. Also wieder hoch ins Glossar und mal nachschauen, was zur Axt der Autor mit Konnektivitaet und mit Fahrzeug-Intelligenz meint. Klar ist fuer euch die Intension klar, aber fuer das restliche Volk eben nicht, da der Begriff Konnektivitaet erstmal mehrfach belegbar sein kann und die Fahrzeug-Intelligenz ein netter Neologismus ist. Metaphorischer Sprachgebrauch ist aber nicht jedermanns Sache. Also hoch, im Glossar nachschauen und die Teleologie klaeren.
Daher Grundsatz Nummer zwei:
Fragen eineindeutig (wichtig) und verstaendlich formulieren, z.B.
"Was waere Ihnen wichtiger: eine gute Konnektivitaet (intelligente Verbindung zwischen Ladestation und Fahrzeug, z.B. durch Fernabfrage mittels Smartphone) oder eine Fahrzeug-Intelligenz (selbststaendiges Erkennen etc..)?"
Abgesehen davon, dass eure Inhalte ineinander verschwimmen und daher gar nicht mit a vs. b trennbar sind, kommt weiter unten die Umkehrung, also Konnektivitaet vs. Fahrzeug-Intelligenz und dann unten Fahrzeug-Intelligenz vs. Konnektivitaet.
Hier mal ein kleiner Ausflug in den Bereich Komplexitaets- und Berechenbarkeitstheorien:
a v b (a oder b) ist das absolut selbe wie b v a (b oder a).
Die Fragen sind also schon beantwortet. Klar, ihr wollt eine Gewichtung im direkten Vergleich, aber es macht logisch keinen Sinn.
Grundsatz Nummer drei:
immer auf die Aussagenlogik achten.
Da ich bei der Beantwortung der Fragen folglich Probleme mit der Intension und der Teleologie, mit der Aussagenlogik in der Folge und mit der Gewichtung beim gegenseitigen Ausspielen von heutzutage schon laengst miteinander verwobenen Vorgaengen habe (Konnektivitaet und Fahrzeug-Intelligenz sind bei meinem Ioniq eng miteinander verknuepft und im Grunde das selbe), ist meine Antwort also bei jeder Frage eine kopfschuettelnde 1.
Mit meinen Antworten kannst du demnach nichts anfangen, also sind die Aussagen und Antworten dispers (zerstreut). Die Information, die du als Produzent an mich als Rezipient uebermitteln willst, kommt einfach nicht an. Und du hast im uebrigen auch keine Chance zu erkennen, ob deine Botschaft angekommen ist. Keine verwertbare Interaktion, kein Benefit in der Umfrage.
Ich koennte jetzt noch ein paar Seiten lang ueber Kommunikation, Sender-Empfaenger- oder Transmissionsmodelle und ueber handwerkliche Fehler in der Kommunikation referieren, aber sowas vorher abzuchecken ist eigentlich euer Bier. Watzlawick laesst gruessen.
Sei mir bitte nicht boese, aber ihr habt die Umfrage sehr nah am Aufgabenblatt verfasst und euch wenig Gedanken ueber die Adressaten gemacht. Das ist als wissenschaftliche Arbeit IMHO duerftig. Meine Professoren an der Universitas Saraviensis haetten mir mit Anlauf den Schliessmuskel bis zum colon descendens getreten, um es mal blumig auszudruecken.
Man moege mich gerne korrigieren, falls ich in meiner Auffassung irre.
Viele Gruesse aus dem Saarland, Sascha