Typ2 ist schon schön, weil es mittlerweile fast überall ist. Nehme ich daher auch gerne, vor allem unterwegs.
Aber: mein Auto nimmt AC leider nur 3,2 kW max., also einphasig 14 A (gemessen). Das ist natürlich etwas langsam unterwegs. Übernacht prima, aber sonst würden die Ladepausen zu lang.
... und DC ist zwar prima, wenn es denn vorhanden ist. Ist aber leider nicht überall dort, wo ich es brauchen könnte.
Zum Verständnis: gegenüber früher, also gegenüber meinen emobilen Anfangsjahren 1985 und später, haben wir heute goldene Zeiten, und ich habe auch unterwegs bisher keine Probleme gehabt. Vor allem, weil ich mich auskenne und ein ganz klein wenig vorplane. Ich habe zwar blaue Augen, bin aber nicht wirklich blauäugig (wie man so sagt). Dank
www.lemnet.org,
www.chargeprice.app und der mobility+ app der EnBW und dank goingelectric geht das heute super. Jedenfalls habe ich mit meinen apps und Ladekarten schon beim Überführen von Fahrzeugen geholfen, und der Kollege (der schon seit 5 Jahren elektrisch fährt und noch nie außer Haus geladen hatte) war beeindruckt davon, was heute unterwegs möglich ist und wie leicht das geht. War damals ein Peugeot Ion mit Chademo.
Bleiben zwei Anwendungs- bzw. Problembereiche übrig:
Bei Verwandten oder Bekannten am Haus laden, z.B. bei Besuchen dort. Schuko gibts fast immer, Drehstrom nur manchmal. Gilt auch für viele Hotels und fast alle Jugendherbergen. Nie wurde mir dort Strom verweigert, als ich seinzeit mit meinem AX electrique unterwegs war. Ein einfaches ICCB ist immer dabei. Nachdem ich ein gutes Gerät mit Mess- und Anzeigegerät für 123 Euro fand, liegt eines davon immer im Auto und eines hängt als semi-permanente Ladestation zuhause im Auto-Unterstellplatz. Einfach so aus Bequemlichkeit.
Für zukünftige und geplante Autos mit 11kW Typ2 Eingang ist ein äußerlich fast gleiches Gerät mit Drehstromstecker für 230 Euro auch preislich tragbar. Einphasig geht auch, jedenfalls nach meinem ersten Test problemlos. Beide übrigens über aliexpress aus China, aber ab Auslieferungslager Tschien und nach wenigen Tagen angekommen.
Zweiter Fall ist Schnellladen unterwegs über Chademo-Eingang auch dort, wo keine DC Lader sind oder wo sie zu weit weg von meinen geplanten Zwischenstopps sind. Da könnte ich natürlich einen mobilen Adapter von 22 kW Drehstrom auf DC nehmen. Gibts mit 60A Ausgangsstrom für schlappe 5.500 Euro zu kaufen beim Dennis ab Sylt. So ganz spontan konnte ich mich noch nicht zum Kauf durchringen, aber so ganz aus dem Blickfeld bleibt diese Möglichkeit bzw. dieses Gerät auch nicht. Vielleicht wird sowas ja noch kleiner, leichter und billiger. Mein Leistungsteil mit 50A Ausgang und 11kg Gewicht würde ich auch gerne für sowas hernehmen, mir fehlt nur der Chademo Controller dazu. Und mit Energie- hin-und-her Funktion, also Vehicle to home. Das wäre dann wirklich schön. Die bisherigen Angebote haben nach meinem Geschmack doch immer noch zu viel Pionier- und Forschungscharakter.
Also zur Frage zurück: "Ladeinfrastruktur" finde ich, dass es keine wirklichen Probleme mehr gibt (außer natürlich zugeparkten oder kaputten Ladestationen). Außer man hat keine Ahnung und will nicht wirklich dazulernen. Aber Raum nach oben bzw. Verbesserungspotential gibt es freilich je nach individuellen Wünschen und Bedürfnissen. Zum Beispiel auch für Reisen durch Marokko, oder zum Nordkap, oder sonstigen exotischen Wünschen und Bedürfnissen. Man darf ja noch....
Und zum Thema "selektive Wahrnehmung": Meine Frau sucht gerne Pilze. Die sieht sie im Wald überall, auch dort wo ich nix sehe. Ich sehe dafür überall Lademöglichkeiten, auch dort, wo andere nix sehen. Aber so geht es nach vielen Berichten den meisten E-Auto-Fahrern. Nach einiger Zeit habens fast alle drauf und wissen, wo es Strom gibt. Bleibt nur noch der Run auf die kostengünstigen bzw. kostenlosen Stationen. Die z.T. wahnsinnig überteuerten sind manchmal das Problem, doch die kann ich mittlerweile gut meiden. Ich denke, der Markt wirds richten. Die Probleme von einem der bekanntesten Abzocker-Systeme geistern gerade durchs Netz. Suchen frisches Kapital, und selbst VW will da nix mehr geben.
Mit solarmobilen Grüßen, Roland
... und selbst das E-Autofahren ohne eigene Heimladestation sollte heute gehen dank grossen Akkus und vielen öffentlichen Stationen. Auch Ladestationen beim Arbeitgeber sind da hochwillkommen (habe eigene Erfahrungen dazu bereits 1993 mit dem Aufladen meines damaligen ATW Ligier bei Siemens in Nürnberg, seinerzeit noch an einer normalen vorhanden Schuko-Außensteckdose). Berichte dazu finden sich zum Ärger der Verbrennerlobby immer mehr im Netz.