Hallo zusammen!
Zunächst möchte ich allen Leserinnen und Lesern der Foren ein frohes neues Jahr wünschen.
Nun zur Dampfmaschine. Ich war von Ende 98 bis Mitte 2001 an dem Projekt, teilweise als Projektleiter beteiligt. Hauptauftragnehmer dieses Forschungsprojektes war TEA (Technologiezentrum emissionsfreie Antriebe), eine Tochter der IAV. Ich war seinerzeit Mitarbeiter der Fa. Sachsenring Fahrzeugtechnik GmbH. Seinerzeit sind ein einzylindriges Blockheizkraftwerk und ein dreizylindriger Fahrzeugmotor (50kW) entstanden. Eine Aufgabe meines Teams war die Integration des 3-Zylinder-Aggregates in ein Serienfahrzeug. Nach Ende des offiziellen Forschungsprojektes gründeten einige Mitarbeiter die Enginion AG, die sich heuite der Entwicklung der SteamCell angenommen hat.
Ob die EZEE (Equal Zero Emission)-Technologie für die Stromversorgung von Elektroleichtfahrzeugen eingesetzt werden kann muß man abwarten bis die ersten Aggregate zur Verfügung stehen. Eine Hauptanwendung der Technologie ist jedenfallls die Stromversorgung von LKW und warum dann nicht auch von Elektofahrzeugen. Wenn heute ein 100 kW-Aggregat einen 1-1,5 Tonnen schweren Pkw im Stadtverkehr mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 20km/h antreibt, sollten wir zumindest für bestimmte Anwendungen mal darüber nachdenken. Natürlich macht es mehr Sinn einen Verbrennungsmotor (auch einen mit kontinuierlicher externer Verbrennung) stationär einzusetzen und mit dem Strom das Elektrofahrzeug zu laden. Ich persönlich bin der Meinung, daß wir erstmal die Fahrzeuge, die es heute bereits gibt zur Serienreife und zur Alltagstauglichkeit bringen sollten, bevor wir von Dingen träumen, die noch Jahre in der Zukunft liegen und deren Probleme noch gar nicht abzusehen sind. Es kann sonst leicht passieren, dass wir ständig nach den tollen Möglichkeiten zukünftiger Technologien warten und damit eine Entschuldigung haben heute bereits verfügbare Technologien nicht einzusetzen. Es kommt mir etwas wie das Pferd vor, dem die Möhre vor die Nase gehalten wird, die es aber nie erreicht.
Mit meinem AX fahre ich selbst in der Stadt fast 100 km pro Ladung bei ca. 15kWh/100km (übrigens so einen hat Thomic tr@solarmobil.net gerade abzugeben)...
Anfang Oktober war ich auf dem Pariser Autosalon und habe über eine Stunde mit dem GF vom Druckluftauto gesprochen. Darüber später mehr. Sonnige Grüße
Andreas Manthey, Berliner Institut für innovative Energie- und Antriebstechnologien