Da jetzt hier das Thema Nepal angesprochen ist, möchte ich, passend zum Artikel von Jens Schacherl von meinen Erfahrungen in Kathmandu berichten. Der meiste Verkehr wird dort von den kleinen Dieseldreirädern abgewickelt, die aus Fahrradteilen und alten Borgwardteilen entwickelt wurden, die Tempo Vicking und Matadores sind ebenfalls noch in anders benannten Versionen zu finden.
Außer in der Nähe der riesigen amerikanischen Miltärlager im Norden von Kathmandu, wo mein Krankenhaus lag und wo man getrost schonmal Tempo 60 fahren kann, sinkt Durchschniitsgeschwindigkeit in Richtung Innenstadt auf unter 10km /h, unterbrochen von dauernden Halten. Die kleinen Diesel verbrauchen dadurch über 10 Liter auf 100 km, was sich zur Hälfte auf den Fahrpreis auswirkt. Viele holen ihr Gefährt dann gar nicht mehr hervor, das dann nur zur Ölschleuder wird. Luftwiderstand spielt dabei überhaupt keine Rolle mehr und ein Elektroantrieb ist das idealste, was man sich dort denken kann. Da die Beschleunigung sich an den Rikschas mit den 300 Watt Anfahrleistung ihrer Bändiger orientiert, reicht auch ein gleichstarker Elektroantrieb. Den höchsten Verbrauch dürfte dabei die Hupe haben, die mindestens zu 60% das Vorwärtskommen verursacht. Kühe schrecken die Hupen überhaupt nicht, man hält an, ein kleines Gebet, bis es der Gottheit zu langweilig wird. Energie gibt es im Überfluss. Es besteht noch lange kein Grund, die nur selten vorhandene Wasserkraftnutzung effektiver zu gestalten.
Eines ist sicher: Nepal ist ein Land mit einem nicht zu unterschätzenden Menschenpotential. Wenn unsere korrupten papparazzi dort erstmal verschwunden sind und das Land die Regierung selbst in die Hand nehmen kann, wird es sehr schnell die einstige Größe, von der dort alle Bauwerke künden, wieder erreichen. Es war schier unglaublich, auf welches Interesse ich in dem Land mit meinen elektronischen Kenntnissen stieß, dessen wirtschaftliche Entwicklung von der korrupten Regierung auch mit ausländischer Hilfe unterbunden wird. Möglicherweise wird sich die zukünftige Regierung dann weniger an Indien, als an China orientieren, sprich an tibetanisch-buddhistischen Tugenden.
Manchmal behindern wir Westler eine demokratisch-fortschrittliche Entwicklung, unter anderem mit unseren Waffenlieferungen. Mit der nötigen Menge Cannabis im Blut finden das manche dann auch noch gut.
Statt Waffen, Technik. In Nepal fänden wir lernwillige Partner dafür. Jede technische Entwicklung wurde bisher von der herrschenden Clique absorbiert. Der Trolleybus ist eine der sinnvollen amerikanischen Investitionen in Nepal. Ein Land, das Hydroenergie, wie kein zweites , besitzt.
Allein, wenn man bedenkt, wie viele Menschenleben in Bangladesh bei vernünftiger Nutzung der Wasserenergie in Nepal gerettet würden...
Nepal ist eine Land, dessen Energiebdarf zu 100% aus Wasserkraft gedeckt werden könnte. Energiehunger wird es dort nie geben. Ob unsere Papparazzihubschrauber dort die falsche Bevölkerungsgruppe beobachten?
Ein ganzes ehemals reiches Land liegt seit 200 Jahren brach.