Wer hat einen alten Landert-Motor/Getriebe übrig? - Elektroauto Forum

Wer hat einen alten Landert-Motor/Getriebe übrig?

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omitreligion

Aktives Mitglied
26.02.2011
371
Hallo,

suche zwecks Tuning-Experimenten einen alten - auch funktionsunfähigen - Twike-Landert Motor.

Ich habe im Twike Forum schon gepostet, erhoffe mir aber hier mehr Resonanz, da es dort sehr still zugeht.
( http://www.ecocarforum.com/twike-klub/forum.html?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=1904&tx_mmforum_pi1%5Bfid%5D=53 )

Mir schweben da einige Dinge vor, die bei diesem Motor noch umsetzbar wären, bzw. könnte ich dann mit dem Motor mal zu Experten gehen und mir mal Ratschläge erteilen lassen, was man da energieeffizienter gestalten kann.

Habe dazu einige Threads entdeckt:
http://forum.mysnip.de/read.php?568,259948,260461#msg-260461

Heinz Peter ( http://forum.mysnip.de/read.php?363,236731,236766#msg-236766 ) schrieb mal:

das Twike-Getriebe ist ein 2-stufiges Stirnradgetriebe mit Differential.
Bei meinem Getriebe (Landert-Motor, identisch zum Foto) sind folgende Zahnradstufen verbaut:
Motorritzel 20 Zähne, schrägverzahnt
Zwischenwelle Eingang 66 Zähne, schrägverzahnt
Zwischenwelle Ausgang 14 Zähne, geradeverzahnt
Diff-Eingangsrad 50 Zähne, geradeverzahnt
Gesamtuntersetzung 11,78

Wer kennt nun die baulichen Maßnahmen die bei neueren Twike Motoren umgesetzt wurden? Der Wirkungsgrad der neuen Motoren soll geringfügig schlechter sein als beim alten Motor aber dafür sind diese völlig lautlos. Genannt wurde mir einmal: Komplette Schrägverzahnung, stärkere Lager die die seitlichen Kräfte besser aufnehmen, dickeres geripptes Gehäuse (gegen Resonanzen und für die Kühlung).

Interessant wäre nun folgendes das man umsetzen könnte:
1. Bessere Bleche oder gar Ersatz der Bleche gegen hochwertige Ferritmaterialien (z.B. im Lautsprecherbau bekannt als "Corobar", dass sind hoch magnetisierbare Ferrite die erst spät in die Sättigung übergehen, viel später als billig-Ferrite und normalerweise viel besser als Bleche)
2. Eine Wicklung die optimiert ist (höhere Packungsdichte, bessere Wärmeabfuhr durch leichtere Isolierung)
3. Ersatz der bewegten Teile durch leichtere und stabiliere Materialien (Aluminium, Titan? Was für ein Material ist original verbaut worden und was bringt das überhaupt)
4. Aufhebung der seitlichen Kräfte der Schrägverzahnung durch den durchgehenden Einsatz der Pfleilverzahnung (a la Citroen). Gleichzeitige Geräuschminimierung beim alten Motor.
5. Gibt es spezielle Lager die geringere Reibungskräfte haben? Bringt das etwas?

Wer kennt die Twike Motoren und weiß noch mehr darüber? Oder hat weitere Ideen?

Gruß, Dragan

links anklickbar gemacht; weiss
 

Matthias Rau

Neues Mitglied
08.04.2008
5
Hallo Dragan,
gebrauchte Twike Motoren wirst Du nicht so einfach finden.
Ich hatte mal einen aus einem Unfall Twike.
Da diese Motoren bei Fine Mobile sehr teuer sind,werden sie meistens in einem Tresor gelagert, um bei einem Motorschaden einen Ersatz zu haben.:D

Gruß Matthias
 

omitreligion

Aktives Mitglied
26.02.2011
371
Es gibt wohl eine Reihe von Leuten die ihren alten Motor durch einen neuen ersetzt haben (ABM Motor, 3x3 Motor oder wie sie heißen mögen). Da eine Getrieberevision alte Motoren wieder fit machen kann gibt es anscheinend keinen großen Bedarf an alten Motoren die man gebraucht loswerden kann. Wer kann kauft sich wohl immer einen Motor der neuen Generation.

Falls also jemand einen alten Landert "rumliegen" hat und diesen günstig abgeben würde fände ich Experimente jenseits der schon guten Modifikationen/Verbesserungen vom Hersteller interessant. Wahrscheinlich kostet das dann auch erheblich mehr als ein neuer Motor, aber ich finde es technisch eben viel interessanter etwas besonderes herzustellen. Vorausgesetzt es gibt überhaupt Spielraum für technische Verbesserungen. Das soll ja erstmal eruiert werden.

Habe gerade mal genauer über Ferrite gelesen. Ich vermute, dass die technische Belastung durch Temperatur und Schwingungen Ferrite im Motor ausscheiden lassen. Siehe:
http://www.amidon.de/contents/de/d641.html

Dann müßte man sich auf optimierte Bleche stützen. Mit Sicherheit gibt es noch feinere Bleche zu bekommen...

Gruß, D.
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Dieses thread habe ich ganz übersehen. Offensichtlich hat der Motor, der zum Twike-Motor umebaut wurde, bessere, also vor allem dünnere und spannungsfreier (mechanisch) eingebaute Bleche als üblich. Sonst wäre es nicht möglich gewesen, die Drehzahl auf ca 6000 zu verdoppeln, was es ermölicht, die Wirkunsgradgrenze stark herabzusetzen. Für welche Nennleistung der Ursprungsmotor bei 50 Hz ausgelegt war, habe ich vergessen.
12 kW ist normalerweise bei 50Hz die Grenze, ab der der Wirkungsgrad von Asynchronmotoren erträglich wird und zum Generatorbetrieb geeignet.
Die Blechung dürfte bei einer Sättigungsinduktion von 1,8 Tesla liegen, mindestens aber 1,5 Tesla.
Ferrit kommt nicht über 0,5 Tesla, die Motorleistung würde rnd auf 1/10 sinken, also, keine Chance.
Amidon, vergiss das minderwertige amerikanische Material, das Westinghouse/Conrad auf den europäischen Markt schwemmt, Wahnsinnsverluste.
Die deutschen Ferritschmieden haben fast alle in den letzten drei Jahrzehnten geschlossen, die schlechteren Produkte haben den Markt erobert. Dein Corobar, ich selbst kenne nur Corovac der Siemens - Vakuumschmelze in Hanau, bekannt geworden durch den Plutoniumunfall, hatte drei Jahrzehnte die Produktion eingestellt. Das verlustfreiere Corovac liegt bei einer Sättigung von 1,2 Tesla. Das Verhältnis musst Du quadrieren, um die Leistungsreduktion abzuschätzen, dann kannst Du diesen Motor vergessen und solltest eher einen völlig neuen Antrieb konzipieren. In Amerikanien gibt es genug geeignete Motoren und Johannes steht auf Amerikanern, nicht ohne Grund. Das hieße aber auch, geringere Spannung. das Twike würde einem solchen Umbau Schwierigkeiten gegenübersetzen wie kein zweites Fahrzeug. Ein weiterer Mantel von dünnen Blechen würde allerdings die Eigenschaften des Motors im unteren Drehzahlbereich durchaus verbessern, aber auch das Gewicht erhöhen. Die Eisenverluste bleiben bei höherer Drehzahl.
Trotzdem, Corovac war immer sehr teuer, es ist als Weichmaterial aber sehr gut für unsere Zwecke, vor allem Wandler, gut geeignet und man sprach von der Absicht, den Materialpreis auf weit weniger als 1/10 des alten Telekom-Preises herabzusetzen.
Es ist im Vakuum aufgedampftes oder gespluttertes, nahezu amorphes Eisen, dass kaum elektrische Leitfähigkeit besitzt. Normale Lieferform: Dünne Bänder ohne magnetische Vorzugsrichtung. Insofern auch für Deinen geplanten Zweck gut handhabbar, als zusätzliche Jochverstärkung. Nutten zu formen, ist ein nahezu unbezahlbares Vergnügen. Vermutlich hat der Twike-Motor viele Nuten.
Tatsächlich, Siemens lässt offensichtlich das ganz Programm amorpher materialien wiederaufleben...unter neuen Namen wie Corobar.
Zu den Materialien passen sehr gut Neodymmagnete.Fahrzeugmotoren baut man mit möglichst hohem Eisen-, dafür geringeren Kupferfüllfaktor, die Dynamoblechlieferanten haben sich praktisch schon alle darauf umgestellt. 50% Eisenfüllfaktor sind üblich, bei Corobar würde man dann gerne noch höher gehen. Eine weiter erhöhte Drehzahl für einen Twikeantrieb würde für beinen Außenläufer sprechen...der Zentrifugalkraft wegen. Dann gehts auch gut asynchron.
 

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