... und eh ich mit meiner kleinen 5 oder 6 kW Solaranlage an das Wohl des gesamteuropäischen Netzes denke, verbrauche ich aus purem Egoismus doch lieber soviel Strom in meinem eigenem Hausnetz wie irgend möglich. Vor allem auch über geeignete wallboxen. Der 64 kWh Speicher im Auto ist da ein willkommener Puffer. Aber das Thema ist jetzt für mich weitgehend abgeschlossen, weil es oft genug erwähnt wurde und weil es mittlerweile auch ganz gut funktioniert. Also wenn mal wieder genug Sonne da ist.
Die Physik drängt mich auch dazu, damit die Übertragung über weite Strecken zu vermeiden. Das Prinzip finde ich ganz natürlich: Verbrauchsnah produzieren und verbrauchen. Sozusagen regional, ohne lange und teure Transportwege nutzen zu müssen.
Die Überwindung langer Strecken - was die Anlieferung von Energie angeht - überlasse ich gerne der kosmischen Strahlung. Wie vielfach erwähnt: der wahre Energieskandal liegt für mich darin, dass viel Energie fast flächendeckend und kostenlos angeliefert wird, und dass aus Unkenntnis und Trägheit viel zu wenig davon genutzt wird. Früher hieß es noch: zu teuer. Das ist schon lange nicht mehr.
Ok, ich kenne aus eigener beruflicher Erfahrung natürlich die Nachteile mit dieser Energie. Geringe Energiedichte und damit relativ grosser Flächenbedarf, und dann die tages- und jahrezeitlichen Abhängigkeiten. Na ja, ein wenig kenne ich das auch von den Nahrungsmitteln, die gibts ja auch manchmal im Überfluss und dann wieder gar nicht. Also speichern. Äpfel aus Neuseeland oder Chile? Nö, genauso wenig nötig wie Strom vom Kongo oder aus der Sahara. Ich kann mit Eigengewächsen, also eigenem Solarstrom mittlerweile ganz gut leben.
Mit der Energie mache ich es dann so: so viel wie möglich zeitnah selbst verbrauchen. Dazu gehört auch das Laden des E-Autos mit einer dafür geeigneten wallbox (wobei wir wieder beim Thema wären). Und wie Andreas schon schrieb: die Preisgestaltung ist der Knackpunkt. Bei einer möglichen Vergütung von 3 C/kWh verbrauche ich soviel wie möglich selber, und dann ist auch die Speicherung im Akku rechnerisch noch sehr günstig.
Die Versorgungssicherheit ist ein anderes Thema. Ist bei unseren doch ganz ordentlichen Netzen möglicherweise unnötig und kostet Geld. Will ich aber trotzdem, zumindest für einige wichtige Bereiche. Und wenn ich es nicht kann, wer dann? Berufliche Arbeiten: 8 Jahre Systemtechnik für Photovoltaik und 9 Jahre Netzleittechnik. Da lassen mich solche Spielerein mit solar und Akkus und Elektroautos einfach nicht los. Sozusagen mein Darma, also eine Art Bestimmung. Und wo auch noch mein Name auf EL endet....Sorry, ich kann nicht anders.
Statt gesamteuropäischen Netzen beschäftige ich mich lieber mit Insel- und Heimnetzen und mit Hybridwechselrichtern. Und zur Zeit gehe ich wieder und wieder ums Haus und schaue, wo noch Platz ist für meine Solarmodule.
Und um nochmal zum Kernthema zurückzukommen: Die wallbox Förderung ist wohl vorbei. Nun sollten die Preise wieder sinken. Oder selbst bauen. Ja, auch das ist möglich. Dann kann man sie wirklich so bauen, dass sie für einen selbst genau die Richtige ist.
Mit solarmobilen Grüßen, Roland