Wasserwartung bei Frost - Mindesttemperatur?

[henzi]

So, heute früh leuchtet dann erstmals bei mir die Wasserwartungsbedarfslampe im Armaturenbrett. Ein passendes Anschlussstück (von Herrn Stüber bezogen) habe ich schon bei mir daheim liegen, Anleitung zum Selbstnachfüllen habe ich auch gelesen. Was ich darin auf die Schnelle nicht gefunden habe ist eine Angabe zu den vorgesehenen Außentemperaturen. Kann ich auch bei den derzeitugen Frost-Verhältnissen unbedenklich (nach Ausgleichsladung) nachfüllen?

Liebe Grüße,
Henning

 

[citicar75]

Natürlich kann man auch bei Frost die Wasserwartung durchführen. Es empfiehlt
sich sowieso, das einzufüllende Aqua dest. Vorzuwärmen, damit eine Dichteschichtung in der Akkuzelle erreicht wird und dem Ausschwemmen von Lauge
vorgebeugt wird.
Was absolut tödlich für neuere Akkus sein kann, ist, sich nach der Wasserwartungslampe zu richten. In der Software beider Rechner ist ein Limit von Ah
hinterlegt, ab wann “Wassergewartet“ werden sollte. Das ist an die Daten der Akkus bis Bj.2003 gebunden. Rechner mit S/W und Baudatum nach 2003 gibt es nicht. Die S/W 3.5 ist die letzte.
Akkus ab Bj.2004 haben intern einen geometrisch anderen Aufbau als ihre „älteren Brüder und Schwestern“ und somit auch andere “Überlade - Ah“. Ich nehme mal an, bei Dir sind die „neueren“ Akkus eingebaut.
Über längere Zeit könnten dann Teile der Elektroden „an die Luft kommen“ und später
inaktiv werden, was mit einem Kapaverlust einher geht. Ich habe viele solche Akkus aussortiert, bei denen der Laugenstand nicht stimmte und die dann nur noch weniger als 80Ah ablieferten.
Ist von den Herstellern übrigens nirgendwo publiziert worden 😢

 

[henzi]

Danke! Habe verstanden. Zukünftig warte ich also nicht auf das Licht. Da die Info ja vom Hersteller nicht publiziert wurde und mir bisher nicht über den Weg gelaufen ist: Was ist denn das passende Wartungsintervall für Akkus ab Bj. 2004 - alle wie viel Monate, km oder Ah sollte ich nachfüllen?
Viele Grüße,
Henning

 

[Admini]

Hallo,

aus der Erfahrung der Dresdner Runde etwa alle 500Ah (Überladungszähler) oder nach etwa 5.000km.
Gilt nur, wenn immer "normal" geladen wird, so wie es das Auto selber regelt.
Also nicht abgebrochen beim Ausgleichen oder ähnliches.

MfG. Admini

 

[citicar75]

…richtig, es werden immer so um die 12 bis 13 Liter nachgefüllt, es empfiehlt sich, die
Daten irgendwo abzuspeichern um die Wasserwartung nicht zu vergesse, ich mache das auf der oberen dreier Akkukiste - Foto, das gleiche empfiehlt sich mit den Längen der Kohlebürsten zu veranstalten - dann ist es fast störfest 🤓

 

[henzi]

Herzlichen Dank für die Hilfestellungen. Ich habe damit die Wasser-Nachfüllung "zwischen den Jahren" erfolgreich hingekriegt. Es hat gedauert, bis das bestellte Bidest-Wasser kam, der Frost war also kein Thema mehr. Die Kanister hatte ich trotzdem zum Vorwärmen auf dem Pelletsofen. Beim Kasten hinten rechts musste ich den Ablaufschlauch von einer Vestopfung befreien (vermutlich hatte sich da eine Wildbiene ihr Winterquartier eingerichtet), damit das Wasser gut durchlief. Ansonsten klappte alles ziemlich unkompliziert. Insgesamt gingen ca. 12 Liter rein, einigermaßen gleichmäßig verteilt - in die großen Kästen etwas mehr, in die kleinen etwas weniger. Mein Fazit: Die Wasserwartung funktioniert unkomplizierter und schneller, als ich gedacht hatte.

Herzliche Grüße,
Henning

 

[saxobernd]

Ich würde auch sagen, warmes destilliertes Wasser nachfüllen.bis es Überläuft: Langsam, damit keine Lauge ausgespült wird. Egal.wie kalt es ist, die über drei Meter langen Gummischläuche schaffen es nicht, in der kurzen Zeit einen Eispfropf zu fabrizieren. Nur ein hauchdünne Eisschicht entsteht auf der Innenseite der gut drei Meter langen Gummischläuche, die vom nachfolgenden Wasser wieder geschmolzen wird. Das Wasser, das in den Schläuchen stehen bleibt, gefriert natürlich und blockiert eine zweite Wasserwartung.
Um das zu vermeiden, mit Luft nachpusten. Notfalls einen Nachbarn mit geheizter Garage fragen.
In Sibirien sind die selten.

 

[citicar75]

Problemlos ist, wenn man die letzte Wasserwartung im Jahr in den Dezember legt, wo noch keine Minusgrade auftreten. Dann gehts problemlos bis in das Frühjahr hinein, bis man das Ganze im Sonnenschein und bei plusgraden zelebrieren kann.
Die (originale) Wartungsvorschrift geht eh davon aus, in einer beheizten Werkstatt Wasserwartung durchzuführen.
Und bis Sibirien braucht man nicht zu schauen, auch im europäischen Teil Russlands
wird es eisekalt. Auch dort fährt man SAXO&Co, aber mit NiCd‘s, gibts einiges bei Youtube anzugucken, auch in den russischen Elektroautoforen iss das ein Thema.
Mit der ukrainischen Seite https://electroavtosam.com.ua ist es z.Zt. Aus erklärlichen Gründen etwas schwierig.
Übrigens, wenn ich schon, abweichend von den Herstellervorschriften handle, wird es für die gerade befüllten Akkus mit großer Wahrscheinlichkeit tötlich sein, noch brachialere Methoden, wie mit Druckuft nachzupusten, anzuwenden.
An Saxobernd: Was machen überhaupt Deine fast 100 Akkus, in Deiner ungeheizten
Halle ist das auch nicht gerade empfehlenswert, der saftige Hersteller hat so an 20+/-? Grad Celsius gedacht um stimmige Ergebnisse zu erhalten …🤓

 

[saxobernd]

Die Temperatur war durchgehend über 0 Grad.
Die Akkus werden beim Test nur mit 8 Ampere belastet.
Ich nehme an, dass die Temperatur bei dem Vergleich keine Rolle spielt.
Sorgen machen mir die unterschiedlichen Selbstentladungsraten.
Ob die nur von der Fremdionenkonzentration abhängen??

 

[citicar75]

„Die Temperatur war durchgehend über 0 Grad. - und -
Ich nehme an, dass die Temperatur bei dem Vergleich keine Rolle spielt.“
… Diese Annahme ist grundsätzlich falsch, bei 20 grd im Sommer fährst Du entschieden weiter als im Winter bei 0 grd Celsius, ein guter stabiler Akkusatz:
im Sommer 90 bis 100km, im Winter (jetzt) 80 bis 90 km - und das soll keine Rolle spielen ?????

„Die Akkus werden beim Test nur mit 8 Ampere belastet.“
… und was sagt das Datenblatt? Entladen mit C/10, also 10A, so kann man sich auch
Akkus mit zu wenig Kapazität „schönmessen“, wenn noch weniger A fließen (nur 5A
z.Bsp), dann sind auch noch geschundene Akkus mit ursprünglich NUR 70Ah soooo was von gut.
Beispiel: im grünen Bereich fahren - man kommt weiter als wenn man gelb oder rot fährt, je geringer der Entladestrom - desto größer die entnehmbare Kapazität aus dem Akku, mit 1A Entladestrom kann man vielleicht sogar die 140Ah Grenze „knacken“

Also, das sieht mir nach einem Vergleich „Birnen mit Äpfeln“ aus, ja beides ist Obst,
aber schmeckt grundsätzlich verschieden 🥺

“Sorgen machen mir die unterschiedlichen Selbstentladungsraten.
Ob die nur von der Fremdionenkonzentration abhängen??“
Daran kannst Du nichts ändern, deswegen auch keine Sorgen machen, dazu gibt es
die Nachladephasen und die Ausgleichsladung, funktioniert problemlos aber nur mit einem gut, der saftigen Meßvorschrift entsprechend, ausgemessenen Akkusatz 🤓
“Fremdionenkonzentration“ das Problem liegt in der Vergangenheit, vorherige Kollegen, die es mit der Wasserwartung und mit dem AquaDest nicht so genau nahmen - irreversibel, da gibt es einen prima Satz in den saftigen Dokumenten:

7.1. Electrolyte specific density
Low maintenance STM monoblocks equipped with a centralized filling ramp welded to the cover can be considered as being closed. Measuring or reconcentrating the electrolyte density is impossible.
However, if a concentration of the electrolyte is deemed necessary, this can only be done by specialists from Saft.

Na dann los, für mich gibts da keine weiteren Fragen …😎