Hallo,ein weiterer und wie ich finde sehr wichtiger thread im alten Forum war nachfolgender von Matthias (twikis). Ich hoffe, es kommt hier das Wesentliche rüber. Wenn nicht, bitte den Originalbeitrag in Ralfs Elweb.info (Menüpunkt "4") suchen.
@Matthias: bitte verzeih, daß ICH den jetzt hier reinstelle, kann auch gern wieder raus, wenn Du ihn "umziehst"! (Und vor allem, wenn Du es besser machst als ich ...)
Übrigens: diesmal komplett kopiert mit Strg+A und eingefügt OHNE den Umweg über den Editor zu nehmen, also html direkt ...
Nach Postingversuch mußte ich kürzen. ("Beitrag zu lang"). Habe dann Posts rausgenommen oder gekürzt, die inhaltlich nichts beigetragen haben.
Update: mußte in ZWEI Posts aufteilen, da einer auch nach Kürzung immer noch zu lang.
Umbaubericht des Thrige auf SepEx mit Curtis 1243 #geschrieben von: twikis
Datum: 18. Juli 2018 00:56
Der Umbau gestaltete sich nicht besonders schwierig. Zuerst den Motor raus, dann das Lagerschild mit den Kohlenbürsten ab, danach den Rest vom Motor umgedreht und das andere Lagerschild, an dem der Anker fest mit dem Kugellager verbunden ist, auch abgeschraubt. Was übrig bleibt ist der Mantel mit den 2 Compound- und den 2 Reihenfeldspulen. Die 2 Reihenfeldspulen mussten natürlich gehen, also alle elektrischen Verbindungen durchgeknipst und die Reihenfeldspulen herausgeschraubt. Dabei ist ein mechanischer Schlagschrauber sehr hilfreich, denn die Schrauben (übrigens Schraubkopfgröße PH4 oder PH5) mit denen die Polschuhe am Gehäuse angebracht sind, sind offenbar mit dem Gehäuse verklebt. Als das überstanden war, die Compoundspulen aus dem von Konstantin ("el El") freundlicherweise zugeschickten (vielen Dank nochmal!) Motorgehäuse entnommen und in meinen Mantel eingeschraubt. Die Verlöterei mit allen 4 Compoundspulen in Parallel war nicht weiter kompliziert (natürlich auf die Polung N-S-N-S achten, ergibt sich aus dem Wickelsinn), es gibt dazu im Anhang ein Bild (als ich fertig war ist mir aufgefallen dass 2 zu 3/4 Kreisen geformte Drähte als "Sammelschiene" die bessere Lösung wären, aber so ist es jetzt auch ok...). Da nur noch 2 statt 3 Anschlüsse durchs Gehäuse gebraucht werden, wurde die mittlere Druchführung durch ein Plastikfüßchen ersetzt, das gerade herumlag. Noch einmal die Kohlen kontrolliert und die Federn nachgebogen, den Anker wieder eingesetzt und die Lagerschilder angeschraubt, und der Motor ist fertig umgebaut.
Weiter geht es mit dem Reglerumbau: Zuerst alle Schrauben raus, und den Curtis 1204X mit den Schützen in Sichtweite gebracht. Danach die dicken Kabel für die "Ex" Reihenfeldwicklungen, den Anker und die Nebenverbraucher ab, so lässt sich das Ganze noch etwas angenehmer handeln. Jetzt den neuen Anschlusstecker (übrigens von einem alten ATX Netzteil abgeknipst, passt super) und die Handbücher für den neuen Curtis 1243 und den alten Curtis 1204X auf dem Laptop geöffnet. Anhand dieser lassen sich die Adern für Vorwärts/Rückwärts, Ein/Aus und für das Gaspoti schnell finden und umlöten (einen Hauben- oder Strompedalschalter hat mein El schon lange nicht mehr...). Motor wieder rein, den Regler fix angeklemmt und im Kofferraum deponiert.
Damit ist der Rohbau, mit im Kofferraum liegendem Regler, fertig. Für die erste Probefahrt folgende pi-mal-Daumen Werte in den Regler einprogrammiert: maximaler Ankerstrom 200A (mehr geht nicht), Bremsstrom 50A, maximaler Feldstrom 15A (liegen bei 200A Ankerstrom an), minimaler Feldstrom 5A (liegen ab dem "Feldstromanstieg-Startpunkt"-Ankerstrom und darunter an), Feldstromanstieg-Startpunkt auf 100A Ankerstrom. Zuerst fuhr die Elly bei Schalter auf "Vorwärts" rückwärts. Also schnell die Stecker fürs Feld am Regler vertauscht und gut. Die erste Prbefahrt lief super, der minimale Feldstrom brachte bei vollem Akku die Endgeschwindigkeit die ich wollte (ca. 55 km/h) mit ordentlicher Beschleunigung. Die Probefahrt ging einige Steigungen rauf und runter, so wie ich sie sonst nie fahren würde. Wieder angekommen die Hand auf den Motor gelegt: Mehr als handwarm, aber noch nicht unangenehm. Reicht mir! Der Regler meldete 74° zurück, das war dann doch etwas zu viel (ich hätte doch die 300A Version nehmen sollen...). Also aus einer herumliegenden 1cm dicken Aluplatte eine ins El passende Kühlplatte gesägt (19*28cm glaube ich), Löcher für den Regler gebohrt, Gewinde geschnitten, den Regler aufgeschraubt und im El verschraubt. Damit ist der mechanische Umbau erledigt.
To-do für die nächsten Tage: Shunt vom China-Batteriemonitor wieder einbauen, eine vernünftige Halterung für die 35A Nebenverbraucher-Sicherung finden und das Kabelgewirr etwas eindämmen...Etwas Theorie über die Feldspulen: Im Motor sind alle 4 Compoundspulen parallel geschaltet, jede hat einen Kaltwiderstand (bei 20°C) von etwas über 8 Ohm, damit ergibt sich für die zusammengeschalteten Feldspulen ein Widerstand von ~2 Ohm bei 20°C, bei 130°C Kupfertemperatur liegt der Widerstand schon bei ca. 3 Ohm.
Bei Konstantfahrt mit kalten Feldspulen und 5A Feldstrom liegt die Verlustleistung bei nur ~50W, sind die Spulen heiß sind es ~75W. Ist für mich okay!Das Drehmoment liegt theoretisch bei >50% mehr als in der Originalverschaltung.
Zur Belohnung dass du bis hierhin gelesen hast, gibt es hier noch 2 Videos:
Beschleunigung von 0 auf 50
[youtu.be]
Wie sich das mit der Reku verhält
[youtu.be]
Noch ein paar Bilder: [drive.google.com]
Im Vergleich zum schon ein paar Mal durchgeführten Umbau des Thrige auf "Komplett Reihenschluss" denke ich (/was bei meinen Überlegungen heraus gekommen ist) dass der SepEx etwas weniger effizient ist (auf Grund des Füllgrads der Spulen), dafür aber Reku hat, keine Schütze mehr braucht und durch ein paar Klicks in der Software viele Parameter des Motors (inkl. Endgeschwindigkeit) geändert werden können.
Beim nächtlichen Ausprobieren mit nur 3A Feldstrom lief die Elly problemlos 70 km/h (mit 11 Zähnen auf dem Motor und 70 auf dem Kettenrad), noch schneller traue ich persönlich mich in dem Integralhelmchen nicht, vor allem nicht mit meinem momentanen Lenkungsspiel...
Viele Grüße
Matthias
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