Twike veraltet? - Elektroauto Forum

Twike veraltet?

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Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Angesichts des enormen Aufwands, den es beim Twike bedarf, um Lithiumtechnik sicher anwendbar zu machen, nur, um auf 400 Volt- Industriekomponenten wie Fahrregler und Motor zurückgreifen zu können, möchte ich zur Diskussion stellen, ob es sinnvoll ist, im elektromobilen Bereich mit den kurzen Verbindungsleitungen zwischen Energiequelle und Motor von nur etwa einem Meter, immer noch auf Hochspannungstechnik zurückzugreifen. die für die Überbrückung von Kilometern ausgelegt ist.
Ich persönlich sehe nur Nachteile. Alleine durch das Unvermögen unserer Industrie verschuldet, keine angepassten Motoren anbieten zu können.
Nur der Erfindung von Gabelstaplern verdanken wir es, dass wir wenigstens den Thrige beschert bekamen. Wir sind ja auch alle sehr dankbar deswegen.
Das Twike war mal avantgardistisch. Langsam wird es zum Saurierfossil.
 

Matthias Rau

Neues Mitglied
08.04.2008
5
Hallo Bernd,
wo liegt der "enorme Aufwand" bei der Umrüstung auf Lithiumtechnik?
Die Sony Mangan Zellen brauchen nicht einmal einen Balancer.
Also:Alte Zellen raus,neue Zellen rein,neues Eprom mit Lipo Software rein,fertig!

Gruß Matthias
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Na der Aufwand liegt im Preis, da muß man lange für arbeiten,wenn der Akku 1/3 kosten würde dann wirds langsam interessant.


Gruß

Roman
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Induktionsmotoren sind immer noch üblich und im Twike arbeitet immerhin ein verbesserter mit verdoppelter Drehzahl. Ist das so, dass das Twike Einzelzellenüberwachung hat? Dann nehme ich meinen Vorwurf weitgehend zurück. Wenn man da nur die Batterien ersetzen muss und ein neues Programm aufspielen? Ich dachte, ein Austausch der vielen Batterien sei gar nicht so einfach und man müsse normalerweise schon ganze, fertige Pakete kaufen? Das würde in der tat die Kosten hochtreiben.
Natürlich war zu seiner Zeit die Verwendung erprobter Industriesteuerungen sinnvoll, die eben nur mit mit mindestens 400 Volt liefen. Inzwischen sind die Niederspannungshalbleiter so robust und preiswert, dass eigentlich nichts gegen eine Herabsetzung der Spannung spräche.
Mit der Zahl von Zellen steigt auch das Risiko, dass einmal ein Defekt auftritt.
Im Übrigen ist die Spannung beim Twike schon auf weniger als die Hälfte reduziert. Eine 400 Volt-Halbbrücke würde mit einer Spannung von 1120 Volt als Zwischenkreisspannung arabeiten. Dass man nicht weiter heruntergegangen ist, lag vermutlich daran, dass nur IGBTS die gewünschte Haltbarkeit aufwiesen.
Mein Saxo arbeitet ebenfalls mit IGBTs, bei nur 120 Volt. Ein Nachteil der niedrigen Spannung in Verbindung mit IGBTs sind die hohen Halbleiterverluste, die durch eine Wasserkühlung abtransportiert werden müssen. Diese dürften bei meiner Kiste ca 6% betragen. Bei 1120 Volt wären es nur noch1%.
Ein Fahrzeug mit Mosfets als Steuerelemente und Lithiumakkus kann auf eine Wasserkühlung verzichten.
 

RalfZ

Aktives Mitglied
11.02.2008
761
[quote Bernd Schlueter]Ist das so, dass das Twike Einzelzellenüberwachung hat? Dann nehme ich meinen Vorwurf weitgehend zurück. Wenn man da nur die Batterien ersetzen muss und ein neues Programm aufspielen?[/quote]

In den Twikes mit Lithium-Ionen-Akkus wird nur die Gesamtspannung überwacht. Einzelspannung werden nicht gemessen. Dies funktioniert aber nur weil es sich bei den Zellen um Lithium-Mangan-Oxyd handelt. Diese laufen durch ihre chemische Struktur (Spinell) nicht auseinander.

LiMnO-Zellen gibt es auf dem Markt nicht viele - ich kenne nur die von Sony. Ich fürchte dass deshalb der Preis der Akkus bei FineMobile auch nicht so schnell sinken wird. Sony und BMZ haben da ein Alleinstellungsmerkmal das sie sich gut bezahlen lassen.

Der Umbau von NiCd auf Lithium im TWIKE ist recht einfach - bis auf die Software. Ich denke die notwendige Anpassung der geschützten SW im EPROM ist die grösste Hürde.

Ralf
 

Twiker76

Aktives Mitglied
04.04.2006
1.020
Hallo Bernd,

naja Twike veraltet... gut weiterentwickelt ist da in letzter Zeit nicht mehr viel. Mit Lion Akkus und 3x3 Motor und nun ?

Ja es wurde eine Weiterentwicklung in Richtung XP4 (würde ich als Nachfolger vom Twike bezeichnen) gemacht und nun ?
Keiner weiß wie es weitergeht...

Grüßle
Marcus

 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Ich denke die Orginal Software kann man ignorieren, was man braucht ist eine Software die dem Twike vorgauckelt daß Nicds drinnen sind, sowohl beim Laden als auch beim entladen.

Also wenn an die Orginal Software nicht ran zu kommen ist bleibt ja nichts anderes übrig wenn man günstig Twike fahren will.

Ansonsten wäre ja der Tazzari die preiswertere Alternative sowohl von der Anschaffung als auch vom Akkupreis.

Gruß

Roman
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Wolfgang Jenne hatte ja sein Twike vor fünf Jahren auf Lithium umgerüstet. Da war die Batterieüberwachung noch ein Problem. Er löste das Problem, indem er drei Lithiumakkus (3 mal 4 200Ah-Zellen) mittels zwei Spannunswandlern auf die 400 Volt hochsetzte. das führte natürlich zu erheblichen Verlusten. Die Akkus machen heute Ruppichteroths Straßen unsicher.
Fünf Jahre standen sie unbenutzt herum und sind noch voll gut im Schuss. Ein Beweis für die gute"kalendarische"Lebensdauer der ersten Thunderskies.

Mit Sicherheit würde man heute keine 400 Volt-Technik anwenden, weil es inzwischen vernünftigere Alternativen gibt. Damals war eben nur 400 Volt-Drehstromtechnik erhältlich, um über vollen Vierquadrantenbetrieb zu verfügen. Eigentlich ist das Twike zu klein , als dass der Kurzschlussläufer noch heute das Optimum darstellen würde. Als das Twike 1986 an der ETH entwickelt wurde, waren Selteneerdmagnete auf dem freien Markt noch nicht erhältlich und Proben noch sehr teuer. Kleine gesinterte Nicads hatten jedoch schon den Markt erobert und standen ebenso zur Verfügung wie heute die kleinen Akkus des Tesla. Motor- und Batterieentwicklung schreiten fort. Noch kann man das Twike zu einem der besten Elektrofahrzeuge zählen. Besonders strömungsgünstig ist das Twike nicht, die Front ist für ein ergebundenes Fahrzeug zu hochgezogen. Man vergleiche mit den Fronten von schnellen Zügen, die scharfe Abrißkante des Hecks ist für das kurze Fahrzeug optimal.
 

Martin Heinrich

Aktives Mitglied
21.08.2008
1.533
Hallo,

wenns nach Bernds Einschätzung ginge dass Konzepte mit hoher Spannung zum alten Eisen gehören sähe es fürs TW4XP duster aus, so wie ich weiß gehts da mit knapp 800 Volt zur Sache:eek:
Dafür müßte die Nase aber Gefallen finden, so tief wie die runter gezogen ist.
Da hab ich schon wieder Skrupel wenn ich an Bordsteine und so denke:eek:

Gruß Martin
 

Manfred aus ObB

Bekanntes Mitglied
12.12.2006
7.086
[quote Martin Heinrich]
Da hab ich schon wieder Skrupel wenn ich an Bordsteine und so denke:eek:

[/quote]

Gibts dann eine Sonderoption

http://www.youtube.com/watch?v=mq8B4KFXQMg

Die Spannung war im Dezember 2008 mit 706V angegeben

http://forum.mysnip.de/read.php?569,263254,263267#msg-263267

soll aber eventuell nix heißen

 

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