Teslas Pressekonferenz zum autonomen Fahren



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Tesla hat am 22.04.2019 20:00 Uhr Deutscher Zeit eine sehr ausführliche Pressekonferenz zum autonomen Fahren gegeben.

In mehrere Teilen wurden die Entwicklungen beschrieben, bis hin zu Robotertaxis, die laut Tesla in Zukunft das Verkehrsgeschehen beherrschen werden.

Als Rückblick:
Im Jahr 2014 wurde der Autopilot 1 eingeführt mit einer Kamera, Frontradar von Bosch und Technik des israelischen Herstellers Mobileye. Mobileye war zu dieser Zeit führend und nennt sich auch heute noch selbst führend in der Technologie. Zwischenzeitlich wurde Mobileye von Intel gekauft. Systeme von Mobileye finden sich z.B. auch bei BMW, Hyundai und Kia.

Der nächste Schritt (AP2) waren 8 Kameras, 12 Sensoren und eine leistungsfähigere Rechnerhardware von NVIDIA. NVIDIA hat für das autonome Fahren spezielle Rechner entwickelt für den Fahrzeugmarkt. Tesla war damals der Meinung dass die Rechenleistung bereits ausreicht für vollautonomes fahren (SAE Level 5). Für vollautonomes fahren muss das Fahrzeug aber alle Systeme redundant ausgelegt haben, so war schon von dem Punkt her klar, dass der AP 2 kein Level 5 sein kann.

Autopiloten
Alle Schritte und Funktionen des Tesla Autpiloten sind gut in der Wikipedia beschrieben.

SAE Level zum autonomen fahren
Wer fachsimpeln will beim autonomen fahren kann sich hier die 5 Stufen ansehen. Tesla steht nach meiner Ansicht zwischen Level 2 und 3. Level 5 braucht man um das Fahrzeug alleine loszuschicken.

Im Detail:

Full Self-Driving Computer (FSD)

Tesla hat vor zwei Jahren angefangen eigene Chiptechnologie für das autonome fahren zu entwickeln und hat diese heute vorgestellt.

Das Entwicklungsziel war eine sehr leistungsfähige Hardware zu entwickeln für Fahrzeuge die Level 5 erreichen können. Weitere Entwicklungsziele waren auch die Nachrüstbarkeit und geringer Energieverbrauch. Das Ergebnis war überzeugend, wurden doch einige bisherige Benchmarks verzwanzigfacht. Konnte die Hardware 2.5 110 Bildframes pro Sekunde verarbeiten, sind es jetzt 2300, bei 2,5 Giga Pixel pro Sekunde. Bilder werden im Standard H265 encodiert. Eine ähnliche Steigerung gibt es bei der Rechenleistung (144 TOPS), bei nur 72W Stromverbrauch, durch optimiertes Chipdesign. Vergleichbare Systeme brauchen ein mehrfaches an Leistung, was im Elektrofahrzeug zu Lasten der Reichweite geht. Die Chipkosten des Systems sind günstiger als das bisher zugekaufte System ( x 0,8).

So wie es zu verstehen war, sind seit 10 Tagen ausgelieferten Fahrzeuge (S,X,3) mit AP 3 ausgestattet. Für das FSD sind redundante Systeme notwendig z.B. an der Lenkung (zwei Servomotoren). Nicht ganz klar war ob die Fahrzeuge mit FSD jetzt bereits die redundante Technik verbaut haben. Eine Nachrüstung des AP1 ist nicht mehr möglich, ihm fehlen die notwendigen Kameras.

Sensoren
"Lidar is doomed" meint Elon Musk, das meint so viel wie Lidar ist dem Untergang geweiht. Hier ist die Meinung in der Fachwelt geteilt. Viele Firmen sagen mit Lidar wird durch Abtastung eine Punktwolke geschaffen, mit der sich der Computer orientiert. "Ohne Lidar gehts nicht" hört man öfters. Die Lidar Sensoren sind aber je nach Typ vergleichsweise teuer.



Tesla geht einen anderen Weg, sie setzen auf Kameras. Der Mensch hat auch nur Augen und ist in der Lage schnelle Objekte zu steuern, also muss dies der Computer mit ausreichend Rechenleistung und Kameras auch schaffen. Ergänzend hat Tesla Radarsensoren die auch durch Nebel oder Schneetreiben sehen können. Nach vorne ist die einzige Richtung in der sich das Fahrzeug schnell selbst bewegt, deshalb nur der Radar nach vorne. Aus dem Publikum kam die Frage ob nicht auch seitliche Sensoren für Querverkehr an Kreuzungen sinnvoll seien. Für den Nahbereich werden auch Ultraschallsensoren genutzt.








Tesla setzt auf künstliche Intelligenz und das Netzwerk aller Fahrzeuge "fleet learning". All die letzten Jahre in der Tesla Fahrzeuge mit Autopilot unterwegs sind, sammeln sie Daten für die Datenbasis von Tesla die einen großen Vorsprung vor vielen anderen Fahrzeugherstellern darstellt. Die kontinuierliche Verbesserung war bereits beim AP 1 deutlich spürbar. Alle Fahrzeuge lernen zusammen Situationen zu erkennen und wahrscheinliche Verhaltensmuster anderer Verkehrsteilnehmer vorauszusagen. "Seltsame" Situationen wie z.B. ein Fahrrad das quer hinter einem fahrenden Auto hängt können so identifiziert werden, z.B. das sich das Fahrrad voraussichtlich mit dem Auto bewegen wird (da es am Heckträger montiert ist). Tesla erklärt dass sie mit der Technik (fleet learning) fast alle Situationen beherrschen, da fast alle Situationen schon mal da waren und gelernt wurden.

Master Plan

Elon Musk zeigte nochmal seinen Masterplan. Nicht ohne Stolz sagt er dass das Model S aus dem Entwicklungsjahr 2012 immer noch nicht von anderen Fahrzeugen "geschlagen" ist.
Anmerkung: In Teilbereichen hat der eine oder andere "Tesla Jäger" aufgeholt oder überholt, in Summe der Eigenschaften aber immer noch nicht. - Eigentlich ist das schade -






Tesla Network (sharing)

Die meisten Fahrzeuge stehen 90-95% der Zeit. Tesla kann helfen die Fahrzeuge temporär zu vermieten. Den Nutzerkreis kann man selbst festlegen und so helfen das Fahrzeug zu finanzieren. Einige tun dies heute bereits schon mit Ihrem Tesla. Tesla würde diese Dienstleistung organisieren und dafür (25-30%) der Mieterlöse bekommen.









Robotertaxi

Wie schon füher angekündigt, will Tesla es ermöglichen autonom fahrende Fahrzeuge als Robotertaxis fahren zu lassen. Um die Fahrzeuge allein fahren zu lassen, muss aber Level 5 möglich sein. Einen festen Zeitpunkt dafür hat aber auch Elon Musk nicht sagen können.

Elon Musk hatte mehrere starke Sprüche auf Lager an dem Abend: "Ein anderes Auto zu kaufen ist wie ein Pferd zu kaufen". Er ist selbst von seinem FSD überzeugt, so dass es keinen Sinn macht etwas anderes zu kaufen. Es zeigt wieviel weiter er in seinem Kopf bereits ist. Letztlich dauert es bei Tesla oft länger als angekündigt "two Tesla years", aber sie kommen zum Ziel.




Eine ergänzende Information dazu war, dass die aktuelle Batterie des Model 3 für 300-400.000 Meilen ausgelegt ist, die nächste Generation für 1.000.000 Meilen. Anmerkung: Die restliche Fahrzeugtechnik wird sicher vorher Teilsanierung brauchen. Wir kommen dem Langzeitauto näher.



rw
Alle Fotos Screenshots aus dem Tesla Videostream
 
Zuletzt bearbeitet:

Kommentare

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.709
Filderstadt
www.elweb.info
Tesla hat am 22.04.2019 20:00 Uhr Deutscher Zeit eine sehr ausführliche Pressekonferenz zum autonomen Fahren gegeben.

In mehrere Teilen wurden die Entwicklungen beschrieben, bis hin zu Robotertaxis, die laut Tesla in Zukunft das Verkehrsgeschehen beherrschen werden.

Als Rückblick:
Im Jahr 2014 wurde der Autopilot 1 eingeführt mit einer Kamera, Frontradar von Bosch und Technik des israelischen Herstellers Mobileye. Mobileye war zu dieser Zeit führend und nennt sich auch heute noch selbst führend in der Technologie. Zwischenzeitlich wurde Mobileye von Intel gekauft. Systeme von Mobileye finden sich z.B. auch bei BMW, Hyundai und Kia.

Der nächste Schritt (AP2) waren 8 Kameras, 12 Sensoren und eine leistungsfähigere Rechnerhardware von NVIDIA. NVIDIA hat für das autonome Fahren spezielle Rechner entwickelt für den Fahrzeugmarkt. Tesla war damals der Meinung dass die Rechenleistung bereits ausreicht für vollautonomes fahren (SAE Level 5). Für vollautonomes fahren muss das Fahrzeug aber alle Systeme redundant ausgelegt haben, so war schon von dem Punkt her klar, dass der AP 2 kein Level 5 sein kann.

Autopiloten
Alle Schritte und Funktionen des Tesla Autpiloten sind gut in der Wikipedia beschrieben.

SAE Level zum autonomen fahren
Wer fachsimpeln will beim autonomen fahren kann sich hier die 5 Stufen ansehen. Tesla steht nach meiner Ansicht zwischen Level 2 und 3. Level 5 braucht man um das Fahrzeug alleine loszuschicken.

Im Detail:

Full Self-Driving Computer (FSD)

Tesla hat vor zwei Jahren angefangen eigene Chiptechnologie für das autonome fahren zu entwickeln und hat diese heute vorgestellt.

Das Entwicklungsziel war eine sehr leistungsfähige Hardware zu entwickeln für Fahrzeuge die Level 5 erreichen können. Weitere Entwicklungsziele waren auch die Nachrüstbarkeit und geringer Energieverbrauch. Das Ergebnis war überzeugend, wurden doch einige bisherige Benchmarks verzwanzigfacht. Konnte die Hardware 2.5 110 Bildframes pro Sekunde verarbeiten, sind es jetzt 2300, bei 2,5 Giga Pixel pro Sekunde. Bilder werden im Standard H265 encodiert. Eine ähnliche Steigerung gibt es bei der Rechenleistung (144 TOPS), bei nur 72W Stromverbrauch, durch optimiertes Chipdesign. Vergleichbare Systeme brauchen ein mehrfaches an Leistung, was im Elektrofahrzeug zu Lasten der Reichweite geht. Die Chipkosten des Systems sind günstiger als das bisher zugekaufte System ( x 0,8).

So wie es zu verstehen war, sind seit 10 Tagen ausgelieferten Fahrzeuge (S,X,3) mit AP 3 ausgestattet. Für das FSD sind redundante Systeme notwendig z.B. an der Lenkung (zwei Servomotoren). Nicht ganz klar war ob die Fahrzeuge mit FSD jetzt bereits die redundante Technik verbaut haben. Eine Nachrüstung des AP1 ist nicht mehr möglich, ihm fehlen die notwendigen Kameras.

Sensoren
"Lidar is doomed" meint Elon Musk, das meint so viel wie Lidar ist dem Untergang geweiht. Hier ist die Meinung in der Fachwelt geteilt. Viele Firmen sagen mit Lidar wird durch Abtastung eine Punktwolke geschaffen, mit der sich der Computer orientiert. "Ohne Lidar gehts nicht" hört man öfters. Die Lidar Sensoren sind aber je nach Typ vergleichsweise teuer.



Tesla geht einen anderen Weg, sie setzen auf Kameras. Der Mensch hat auch nur Augen und ist in der Lage schnelle Objekte zu steuern, also muss dies der Computer mit ausreichend Rechenleistung und Kameras auch schaffen. Ergänzend hat Tesla Radarsensoren die auch durch Nebel oder Schneetreiben sehen können. Nach vorne ist die einzige Richtung in der sich das Fahrzeug schnell selbst bewegt, deshalb nur der Radar nach vorne. Aus dem Publikum kam die Frage ob nicht auch seitliche Sensoren für Querverkehr an Kreuzungen sinnvoll seien. Für den Nahbereich werden auch Ultraschallsensoren genutzt.








Tesla setzt auf künstliche Intelligenz und das Netzwerk aller Fahrzeuge "fleet learning". All die letzten Jahre in der Tesla Fahrzeuge mit Autopilot unterwegs sind, sammeln sie Daten für die Datenbasis von Tesla die einen großen Vorsprung vor vielen anderen Fahrzeugherstellern darstellt. Die kontinuierliche Verbesserung war bereits beim AP 1 deutlich spürbar. Alle Fahrzeuge lernen zusammen Situationen zu erkennen und wahrscheinliche Verhaltensmuster anderer Verkehrsteilnehmer vorauszusagen. "Seltsame" Situationen wie z.B. ein Fahrrad das quer hinter einem fahrenden Auto hängt können so identifiziert werden, z.B. das sich das Fahrrad voraussichtlich mit dem Auto bewegen wird (da es am Heckträger montiert ist). Tesla erklärt dass sie mit der Technik (fleet learning) fast alle Situationen beherrschen, da fast alle Situationen schon mal da waren und gelernt wurden.

Master Plan

Elon Musk zeigte nochmal seinen Masterplan. Nicht ohne Stolz sagt er dass das Model S aus dem Entwicklungsjahr 2012 immer noch nicht von anderen Fahrzeugen "geschlagen" ist.
Anmerkung: In Teilbereichen hat der eine oder andere "Tesla Jäger" aufgeholt oder überholt, in Summe der Eigenschaften aber immer noch nicht. - Eigentlich ist das schade -






Tesla Network (sharing)

Die meisten Fahrzeuge stehen 90-95% der Zeit. Tesla kann helfen die Fahrzeuge temporär zu vermieten. Den Nutzerkreis kann man selbst festlegen und so helfen das Fahrzeug zu finanzieren. Einige tun dies heute bereits schon mit Ihrem Tesla. Tesla würde diese Dienstleistung organisieren und dafür (25-30%) der Mieterlöse bekommen.









Robotertaxi

Wie schon füher angekündigt, will Tesla es ermöglichen autonom fahrende Fahrzeuge als Robotertaxis fahren zu lassen. Um die Fahrzeuge allein fahren zu lassen, muss aber Level 5 möglich sein. Einen festen Zeitpunkt dafür hat aber auch Elon Musk nicht sagen können.

Elon Musk hatte mehrere starke Sprüche auf Lager an dem Abend: "Ein anderes Auto zu kaufen ist wie ein Pferd zu kaufen". Er ist selbst von seinem FSD überzeugt, so dass es keinen Sinn macht etwas anderes zu kaufen. Es zeigt wieviel weiter er in seinem Kopf bereits ist. Letztlich dauert es bei Tesla oft länger als angekündigt "two Tesla years", aber sie kommen zum Ziel.




Eine ergänzende Information dazu war, dass die aktuelle Batterie des Model 3 für 300-400.000 Meilen ausgelegt ist, die nächste Generation für 1.000.000 Meilen. Anmerkung: Die restliche Fahrzeugtechnik wird sicher vorher Teilsanierung brauchen. Wir kommen dem Langzeitauto näher.



rw
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Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.709
Filderstadt
www.elweb.info
Mittlerweile gibt es weitere gute Komentare, hier der von Mario Herger, dem Autor des Buches "der letzte Führerscheinneuling ist bereits geboren"

Die gestern vermiste Demonstration kann man sich hier ansehen.

Die Veranstaltung kann sich hier noch einmal ansehen
 
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