Ich dachte bisher immer, dass der bei NICD und NImh zum Ladeende entstehende Spannungsbuckel "fest eingebaut" sei, also eine Funktion des internen Wiederstandes, der "bei voll" sich eben derart ändert, dass es zu diesem Absacken kommt. Die Temperaturüberwachung ist quasi ein "Failsafe", falls die deltaU Überwachung nicht zieht und man aus versehen die Zelle überlädt.
Aber Du hast da natürlich ein Arguemnt,. über das ich so noch nie nachgedacht habe - wenn dieser Spannungsbuckel nur bei geschlossenen Primärzellen auftritt und bei den offenen Schwippschwappzellen nicht - dann wäre auf den kein Verlass....
Könnte man dann mit einer fixen Endspannung laden und einfach am Ladeende zuschauen, wie die Stromstärke sinkt (wie bei einem Bleiakku)?
Diese Platinbesetzten Recombinierer für H und O bei den Bleiakkus kenne ich. Ich hab an ein paar alten Hoppecke Ogi Bloc solche Dinger dran, die bei vermehrter Blubberei der Akkus warm werden (sind bis 2A spezifiziert, sagt das Dateblatt) und deutlich kondensat produzieren.
Von solchen habe ich bei den SAFT NiCds noch nichts gehört, ich glaube, die haben das nicht.
Entladen:
Das, worauf man aufpassen musst, ist das Umpolen einzelner Zellen. Ein kurzfristiges umpolen killt nicht sofort die Zelle, aber passiert das öfters bei hohem Strom geht was futsch. Wo hier genau die Grenze liegt vermag ich nicht zu sagen. Aber ich habe es so gemacht: Damit man zügig fertig wird, habe ich bis 1V pro Zelle so stark entladen, wie es mir möglich war. Reiseföhn, Bremswiderstand, Junsi-Charger, Glühlampen - egal... Das Limit ist hier meist nicht die Zelle, die kann ohne zu meckern dutzende Ampere dauerhaft liefern, eine Zelle, die gut in Schuss ist sollte 100A dauerhaft schaffen - welcher "normal im Haushalt vorhandene " Verbraucher kann das schon aushalten...
An sich könnte man auch deutlich tiefer mit hohem Strom entladen um "leer" zu bekommen - nur hat man ja aber keinen Zugriff auf die einzelne Zelle, sondern immer nur auf minimum einen Block = 5 Zellen. Wenn jetzt eine der Zellen deutlich niedrigeren Ladezustand aufweist als die anderen, oder geschädigt ist, oder aus irgend einem anderen Grund eine niedrigere Spannung (und anderen Innenwiderstand) hat - läuft man Gefahr, dass diese Zelle vor den anderen die 0V erreicht und dann sich umpolt.
Von daher mache ich bis 1V - sofern der Akku nicht eh schon eine vöölig defekte Zelle hatte, sollte man da safe sein.
Ab da entlade ich sanfter. NICDs neigen ja - im Gegensatz zu Lion- viel mehr dazu unter Last einzusacken und sich danach zu erholen. Der Rückschluss auf den Ladezustand aufgrund der Spannung wie bei LiIon ist daher auch viel schwerer. Ergo kann auch eine sehr niedrig entladene Zelle die Spannung fast genau so noch halten wie eine vollere - sofern die Stromstärke gering ist... Je mehr Zeit man sich nehmen kann, desto safer.. Ich hab mich so um die 1A bewegt - und meist einfach irgend einen ohmschen widerstand dran gepackt und dann einfach mal Tagelang stehen lassen... Das witzige ist, dass selbst nachdem man das eine Woche gemacht hat und man dann den Widestand weg nimmt - die Zelle oft wieder nach oben schnellt und nach einer Stunde dann wieder deutlich Spannung zeigt
Dann hab ich einfach mal ein Strommessgerät dran und kurz gemessen, wie viel Ampere bei Kurzschluss noch kommen - wenn das nur noch ein/ zwei Ampere sind - hab ich einfach kurzgeschlossen und dann stehen lassen... "Einlagern im kurzgeschlossenen Zustand"... Höchstwahrscheinlich findet hier schon minimales Umpolen statt, aber eben nur mit so wenig Power, dass es der zelle nicht schadet. Angeblich soll eine lange Standzeit im kurzgeschlossenen Zustand den Zellen dann gut tun. In wie weit man das beliebig oft machen kann, weiss ich nicht... Von dem, was ich so gelesen habe, ist 5 bis 10 Mal aber Null Problem - wer hat schon dauern den Bedarf nach dieser Tortour? Das macht man ja auch nur ein paar Mal im Leben der Akkus - wenn überhaupt..
Ach ja - obiges betraf bei mir jeweils die einzelzellen zu 6V - im Prinzip trifft das natürlich aber auch auf einen kompletten Strang zu - nur müsste man hier natürlich noch vorsichtiger sein, da die statistische Chance auf "ausreisser" noch größer ist - und man hat anfangs schon mit ordentlichen Strömen zu tun. Da im zweifel von "evtl. schlechten Akkus" aber eine Einzelüberprüfung eines einzelnen Blockes eh sinnvoll ist (inkl. check aller Kabel, evtl. aich anbringen von Einzelüberwachung) - kann man sich ja auch Block für Block vornehmen - je nach Vermögen und Material natürlich auch größere Gruppen.
Das "runterbringen" im eingebauten Zustand zum "trainieren" geht natürlich mit "auf 100V sanft leerfahren" und danach Standblicht und Co anlassen... Auf 0V kommt man damit nie, aber leerer machen als bei normalem Fahren geht damit immer.
Beim Wieder Aufladen bilde ich mir ein dass ein Anfangs sehr kleiner Strom sinnvoll ist - und sobald man ca 0.7 bis 1V pro Zelle hat, kann man beruhigt erhöhen, ab 1,2V Dann Gas geben beim Laden - man kann sich da auch an der Ladekurve des Ladegerätes orientieren, das macht das ähnlich - und natürlich auch das SAFT Manual mal lesen.