Halli hallo,
Strom tanken hat leider keine gute Gegenwart, Zukunft hat es schon. Ich jedenfalls vertrete diese Meinung auf vielen Ebenen - im Bundesverband Solarmobil (da bin ich nun mal seit vielen Jahren im Vorstand), in den Solarmobil Mitteilungen (die ich immer noch massgebend mit bearbeite) und im Solarmobil Verein Erlangen (den ich schon 1986 mit gegründet habe).
Allerdings weiss ich, dass die Öffentlichkeit die E-Autos sehr kritisch sieht, und mit den Solarmobilen ist es noch schlimmer. Die will schon gar niemand, und selbst hartgesottene E-Mobil-Fahrer zweifeln den Nutzeffekt der Solartechnik fürs Auto noch immer heftig an.
Ich will mir jedoch nicht den Frust der vielen Jahre E-Mobil-Fahrerei hier von der Seele schreiben. Vielmehr geht es darum, dem Artikel etwas entgegenzusetzen. Und hier sind Leserbriefe gefragt. Einen kann ich natürlich selber schreiben. Aber es sollten viele sein, und es sollten positive eigene Erfahrungen drin sein.
Also los - nicht nur hier im Forum diskutieren, denn das bleibt weitgehend unter uns - den Insidern nämlich. Geht raus an die Öffentlichkeit und hier ist eine Gelegenheit, etwas für die Sache zu machen.
Meine Position, die ich hier nochmal vertrete, ist dabei ganz klar:
Das Elektroauto ist einfach besser vom Antrieb her. Die Elektromaschine ist von Haus aus viel besser an das Fahrprofil, d.h. an die Erfordernisse von Drehzahl und Drehmoment, angepasst als eine Verbrennungsmaschine. Der Verbrennungsmotor kann ein Fahrzeug nur deshalb antreiben, weil ein mehrstufiges Getriebe und eine mehr oder weniger rutschende Kupplung das ermöglichen.
Die Knackpunkte sind bekannt: Das Energiespeicherproblem, und damit die Folgeprobleme: geringe Reichweite, hoher Preis, kleine Stückzahlen usw.
Wird das Speicherproblem richtig gut gelöst, ist das Benzinauto weg. Das wissen die zwei größten Industrien dieser Welt, die Mineralölwirtschaft und die Automobilindustrie. Daher bekämpfen sie alles Neue, wozu auch gehört: neue Kraftstoffe, wie A55 (halb Diesel halb Wasser), das Wasserauto von Daniel Dingel, das Druckluftauto (wobei hier die Technik noch immer nicht ganz klar ist), und natürlich auch die Pflanzenöltechnik.
Alle neuen Techniken haben es schwer, sich durchzusetzen. Und die Angriffe kommen von allen Seiten. Ich erinnere an die Rügen-Studie (Rügen-Lügen). Es gibt aber auch schöne Ansätze, siehe EVS18 im Oktober in Berlin. Und vielleicht hilft sogar die Wasserstofftechnik. Ich jedenfalls sehe es doch recht positiv, nachdem ich ein Buch darüber übersetzt und rausgebracht habe (Tom Koppel, Energie der Zukunft - Die Ballard Brennstoffzelle und der Weg zum sauberen Elektroauto).
Also müssen (auch) wir dran arbeiten. In Anlehnung an ein Zitat formuliere ich es mal so: "Das Elektroauto ist viel zu wichtig, als das man es der Industrie überlassen kann."
Und wir arbeiten dran. Wir (vom Bundesverband Solarmobil) versuchen zur Zeit mal neue Wege bei Park & Charge, d.h. bei öffentlich zugänglichen Ladestationen. Aber es ist natürlich schwer, mit sehr kleinen finanziellen Budgets was zu machen...
Also schreibt gute und qualifizierte Leserbriefe.
Mit solarmobilen Grüßen, Roland Reichel, Bundesverband Solarmobil e.V.,
www.solarmobil.net