Stop&Go besser als dahingleiten? - Elektroauto Forum

Stop&Go besser als dahingleiten?

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Andreas Friesecke

Aktives Mitglied
27.04.2006
743
Wie bei konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor lässt sich beim elektrisch betriebenen Twizy die Reichweite durch den Fahrstil, die Geschwindigkeit und das Streckenprofil beeinflussen. Dabei gibt es allerdings auch Unterschiede: So ist der City-Stromer im dichten Stadtverkehr mit vielen Stop-and-go-Phasen am sparsamsten unterwegs, da hier durch häufiges Verzögern viel Energie zurückgewonnen wird. Außerdem wird selten die volle Leistung benötigt.

Glaubt ihr das???
Ich habe festgestellt, dass beim "in Schrittgeschwindigkeit Dahinstauen" ungefähr gleich viel benötigt wird, wie beim "konstant 50 Fahren", aber Reku ist da nicht... viel zu langsam.

Gruß
Andreas
 

hk12

Aktives Mitglied
06.01.2009
1.695
Hallo Andreas,

wenn das "dahinstauen" nicht gerade gegen den Berg geht, kann ich das bestätigen.
Eine Ursache liegt möglicherweise darin, das die Akkus immer wieder Erholungsphasen haben und damit eine höhere Durchschnittsspannung als bei konstanter Entnahme.

Gruß
Horst
 

Martin Heinrich

Aktives Mitglied
21.08.2008
1.533
Hallo Andreas,

die Leute die das so schreiben gehören zur Sorte bei denen bei sparsamer Fahrweise irgendwann der Tank überläuft so wenig Sprit brauchen die!

Also alle Bremsenergie die mit Wirkungsgradverlust zurückkommt wurde ja vorher reingesteckt, das Argument von Horst ist trotzdem überdenkenswert.

Wenn ich tingelnderweise auf der AB (selbst im Windschatten hinter polnischen Lastern mit Hänger) fahre habe ich merklich geringere Reichweite als wenn die Familie damit im Stadt und Überlandverkehr unterwegs ist.

Gruß Martin
 

weiss

Administrator
15.01.2004
2.277
hallo horst & martin :)
aber in einem punkt seit ihr mit den naturgesetzen schon einig -oder :confused:
mehr kommt ned raus wie reingesteckt wurde.

meine erfahrung mit dahinstauen:
zeitmäßig: kann ich lange fahren
km-mäßig: ist stadt- und staufahren eine katastrophe. d.h. da komme ich gerade mal 1/3 meiner normalen reichweite

anmerkung: keine reku verbaut
 

Martin Heinrich

Aktives Mitglied
21.08.2008
1.533
Hallo Werner,

zittiere mich selber:
"Also alle Bremsenergie die mit Wirkungsgradverlust zurückkommt wurde ja vorher reingesteckt" - soviel zu den Naturgesetzen -
Aber wenn Du keine Reku hast und im Stop and Go nur 1/3 der Reichweite unterstützt es ja genau die Theorie!
Trotzdem unterschreibe ich die so wie veröffentlicht nicht - deswegen auch der Hinweis auf überlaufenden Tank:D

Gruß Martin
 

hk12

Aktives Mitglied
06.01.2009
1.695
Hallo,

ich denke hier liegt auch noch einmal ein Unterschied darin, ob man genötigt ist, mit viel Strom anzufahren (um z.B. die Ampelphase dann noch zu schaffen) oder ob man sachte anfahren und dann bis ans Stauende rollen kann.

Vergangenes Jahr, auf dem Heimweg von Sinsheim, hatten wir auf einer der Zufahrtsstrassen nach Köln, eine Strecke mit vielen Ampeln. Ich hatte damals im Absackerthread die Theorie vom kleinen schrumpeligen Männchen an der Überwachungskamera aufgestellt, welches uns immer gerade so nah an die Ampeln kommen ließ, das wir aus voller Fahrt abbremsen mußten und erst als wir zum Stillstand gekommen waren wieder grünes Licht gab. Ich kann Euch sagen, das hat echt Strom gekostet und in diesem Fall kann ich Werner nur zustimmen.

Gruß
Horst
 

Alfons Heck

Aktives Mitglied
14.01.2008
861
Stop&Go besser als dahingleiten? NEIN NEIN NEIN
Oder alles eine Frage des Standpunktes ;) Im Vergleich E-Auto vs B-Auto hat natürlich das E im Stop und go klare Vorteile. Aber im Vergleich E-Auto Stop&Go vs E-Auto dahingleiten hat das Dahingleiten klare Vorteile. Ich kann das als Stadtfahrer eindeutig bestätigen. Das viele Anfahren und Anhalten (0km/h - 50km/h - 0km/h - 45km/h - 10km/h - 55km/h...) kostet klar mehr Energie als das gemütliche Dahingleiten mit ca 45-70km/h. Wenn ich mit der Familie am WE wegfahre oder zu einem Kunden im Umland geht der Verbrauch immer runter.


Gruß
Alfons.
 

bioke

Neues Mitglied
07.02.2009
49
Ich hatte das irgendwann zu meiner Anfangszeit mal ausprobiert. Immer auf 55km/h beschleunigen und dann auf null abbremsen. Das gleiche dann mal mit mech. Bremsen ( Vorsicht: die werden bei falscher Planung schnell zu heiß!!) Langer Rechnung kurzer Sinn war damals: die Reku bringt weniger als 50% der Bewegungsenergie beim Beschleunigen wieder auf die Straße. Sie muß ja Zweimal durch Motor und Getriebe plus Spannungshub und Innenwiederstand das Akkus. Die Aussage gilt natürlich nur für die Asynchronmaschine das Twike und seine geschlossenen NCs. Wie das anderswo aussieht ist damit nicht gesagt, aber Traumwerte sind das nicht.
Übrigens ist der Luftwiderstand im Twike bei Tempo 30 etwa genauso groß wie sein Rollwiderstand. Das wird bei anderen Fahrzeugen nicht großartig anders sein. Wer also eher 30 statt 50 fährt braucht auch nur etwas die halbe Energie (18 Einheiten gegen 34 Einheiten). Das gleicht die stop and go Verluste schnell wieder aus. Evtl daher der Eindruck.
 

hk12

Aktives Mitglied
06.01.2009
1.695
Hallo Alfons,

Ihr habt ja alle Recht, nur die Ausgangssituation welche Andreas geschildert hat war:
"dahinstauen in Schrittgeschwindigkeit" und nicht der übliche Stadtverkehr wie Du ihn beschreibst.
Hier liegt ein gravierender Unterschied, da Anfahren mit geringem Strom, geringer Beschleunigung und Rollen bis zum Stauende Energetisch anders wirken als ständiges Beschleunigen und Abbremsen im Stadtverkehr.

Andreas hat im Text auch nicht geschrieben, das er weiter kommt sondern annähernd gleich viel verbraucht (ich denke die Überschrift ist da eher etwas provokativ gemeint).
Hier machen sich sicher Aspekte wie z.B. Windwiederstand (bei 50km/h) versus Kurzschlußstrom beim Anfahren bemerkbar die sich dann teilweise aufheben. Ein Akku welcher pulsend mit geringem Strom belastet wird verhält sich auch anders als ein konstant belasteter.

Ich denke hier geht es auch nicht um exakte Messreihen, sondern darum das man in diesem Fahrmodus deutlich mehr zur Verfügung hat als man eigentlich erwartet und das kann ich aus meiner Erfahrung bestätigen.

Gruß
Horst
 

Alfons Heck

Aktives Mitglied
14.01.2008
861
Also ich halte beide Aussagen für falsch:
Anfahren braucht immer recht viel Energie um das Losbrechmoment zu überwinden und die Masse zu beschleunigen. Reku ist beim Stop + Go mit einem Energiegewinn von null anzusetzen.
Daraus folgt mehr Energieverbrauch gegenüber dem ungebremsten dahingleiten.

Ist in so fern falsch als die Batteriesysteme (egal welche Chemie) immer mehr Kapazität rausgeben wenn Sie nur mit kleinem Strom belastet werden. Somit kommt eben bekannter Weise mehr Kapazität raus. Also fährt das Fahrzeug im Schleichgang weiter als im Normalmodus und da wiederum weiter als im Rennmodus.


Gruß
Alfons.
 

thegray

Bekanntes Mitglied
15.04.2008
8.715

Jaein

Man muß auch unterscheiden ob man - in der Reihenfolge Aufsteigend die Aerodynamik betrachtet.

Nach Dauemregel wird bei einem normalen Fahrrad ab ca. 16Km/h der gegen den Fahrtwid aufzubringende Energie größer als alle andren Verluste zusammen - da zieht selbst ein dreirädriges (zusätliche Lager; dreimal mehr Kettenglieder ; Rollwiderstand ) Liegerad sprichwörtlich davon und da rede ich von den zerklüfteten drahtigen Winddfängern - ganz zu schweigen so Sachen wie Alleweder oder sowas wie es in Deutschem Museum hängt - solche Windeier werden mit 1KW - 100Km/h schnell.

Twike; Cityel (der sicherlich dagegen im vergleich von Dom;Radkasten; Batt.kasten Motoraum ein klein wenig schlechter abschneiden könnte ) und ganz schlimm die umgerüsteten Benziner - Faux pas Verbrenner um genauer zu sein - ich eigenlich innerlich anfange mit dem Kopfschütteln wenn man anfängt in den Kreisen von "optimiereten Aerodynamik" zusprechen - und Unterhalb der Schweller seht es aus als wenn dort Vakuum herrschen sollte - Ich denke das eindrittel der Windwiderstandes duch die Unterbodengruppe und die dortige verbauten Komponenten kommt. Aber oben von den Strömungsgünstigeren Rückspiegel reden.

Des wegen wird bei den Umgerüsteten Verbrenner E-Fahrzeugen sich auch eine deutlicherhöhte Vmax auch deutlich im Verbrauch bemerkbar machen mehr als bei EL oder Twike.

Ich denke wenn man soche aussagen überprüfen möchte dann solte man die ermitelte Durchschnittsgeschwindigkeit im dahin lümenden StopanGo ermitteln und dann mit Dieser Durchschnittsgeschwindigkeit mal eine Strecke fahren - dann ....- aber eigentlich durfte schon aus der theoretischen Berachtung das stark unterschiedliche Ergebniss erkennbar sein.

ps. laut internet Schnellesuche beträgt die Städtiche Durchschnittgeschwindigkeit eines PKW 16KM/ h, schleichendes StopanGo wird auch nicht schneller sein! Was habt ihr E-Reichweite wenn ihr mit 16 KM/h fahren würdet?
 

i-MiEV

Aktives Mitglied
28.02.2011
1.201
Wie bei konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor lässt sich beim elektrisch betriebenen Twizy die Reichweite durch den Fahrstil, die Geschwindigkeit und das Streckenprofil beeinflussen. Dabei gibt es allerdings auch Unterschiede: So ist der City-Stromer im dichten Stadtverkehr mit vielen Stop-and-go-Phasen am sparsamsten unterwegs, da hier durch häufiges Verzögern viel Energie zurückgewonnen wird. Außerdem wird selten die volle Leistung benötigt.

Glaubt ihr das???
Ich habe festgestellt, dass beim "in Schrittgeschwindigkeit Dahinstauen" ungefähr gleich viel benötigt wird, wie beim "konstant 50 Fahren", aber Reku ist da nicht... viel zu langsam.

Gruß
Andreas

Eine generell für alle EV gültige Aussage lässt sich nicht machen. Hier ist die Rede vom Twizy. Die Begründung mit der Rekuperation ist jedoch falsch. Die Reichweite hängt ausschliesslich davon ab, wie klein der Netto-Verbrauch pro km ist. Und dieser hängt von vielen Faktoren ab, nicht primär von der Rekuperation.
Weil sich EV so sparsam und effizient bewegen lassen, fallen auch Faktoren ins Gewicht, die auf den ersten Blick eher nebensächlich erscheinen.

Der Netto-Verbrauch pro km für ein bestimmtes EV wird beeinflusst durch Faktoren, die vom Fahrer beeinflussbar sind. Unter anderem sind dies:
- Beschleunigung in g
- Geschwindigkeit (Luftwiderstand)
- Gleitphasen
- Bremsen mit Rekuperation statt mechanisch
- Rollwiderstand (Reifen)

Der Netto-Verbrauch pro km wird weiter beeinflusst durch konstruktive Eigenheiten des jeweiligen EV, die den Wirkungsgrad beeinflussen. Unter anderem sind dies:
- Fahrzeuggewicht
- Aerodynamik des Fahrzeugs
- Typ und Bauart der Elektromaschine (Gleichstrom-, Drehstrom-, Induktion-, Permanentmagnetmaschine, usw.)
- Betriebsspannung der Elektromaschine
- Wirkungsgrad des Inverters (Motorsteuerung, Rekuperation)
- Wirkungsgrad des mechanischen Antriebs

Diese verkürzte Aufzählung weist bereits darauf hin, dass die Reichweitenfrage je nach EV anders ausfällt. Die einen haben im Stadtverkehr den geringsten Netto-Verbrauch, die andern auf der Landstrasse.

Für meinen i-MiEV lässt sich sagen, dass ich damit im Stadtverkehr am sparsamsten fahre, wegen der geringen Durchschnittsgeschwindigkeit (<40 km/h). Die Rekuperation trägt da ihren Teil bei, wenn man vorausschauend fährt bzw. verlangsamt.
Für das Modell 2012 hat Mitsubishi den Wirkungsgrad der Rekuperation um 12% verbessert. Damit fährt der i-MiEV im japanischen Verbrauchstest 180 statt 160km weit.

Gleiten (manche sagen segeln) ist in jedem Fall besser für die Reichweite, weil beim rekuperieren immer etwas Energie verloren geht (Wirkungsgrad <100%). Und es spielt auch eine Rolle, bis zu welcher konstruktiv festgelegten minimalen Geschwindigkeit die Rekuperation wirksam bleibt.

Gruss Walter
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Bei kaltem Karnewaldwetter bin ich zunächst mit 75 auf der Autobahn dahingeglittert.
ca 0,9% Verbrauch pro km. Dann Landstraße wegen diverser Sperrungen und endloslange Ampelhalte und bremsvorgänge in den dörfern: 0,8% pro km, aber jeder Halt ließ den Verbrauch gewaltig emporschnellen. Annende Heizung und dauernd Energievernichtung im dicken Verkehr, in der Summe 1,4% pro km. Auf der Autobahn machte ich dann den Fehler, mich an einen LKW mit 95km/h anzuhängen. Trotz Windschatten 1,6% pro km, sodass ich bei anderen Bekannten nottanken musste.
Also, gerade bei kalter Witterung machen Spitzenbelastungen ennorm viel aus , sei es, hohe Geschwindigkeit, oder im knallgelben Bereich anfahren, was ich dann regelmäßig muss, um im Verkehr mitzuhalten. Störungsfreies Dahingleiten ist hingegen an Sparsamkeit nicht zu überbieten. Habe das vorgestern alles beobachtet, wie noch nie.
Mein Saxo verbraucht im Stand auch enorm viel. Die Vakuumpumpe 60% Laufzeit, Dauerservopumpenlauf und die vier Motoren, die zum Betrieb der Benzinheizung nötig sind.
Zum Entladungsende saust zudem bei kaltem Winterwetter die Ladungsnadel mit 2% pro km nach unten...
12 Jahre haben meinen Nicads wohl doch zugesetzt.

Bei warmem Wetter sah alles ganz anders aus.
 

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