Wie bei konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor lässt sich beim elektrisch betriebenen Twizy die Reichweite durch den Fahrstil, die Geschwindigkeit und das Streckenprofil beeinflussen. Dabei gibt es allerdings auch Unterschiede: So ist der City-Stromer im dichten Stadtverkehr mit vielen Stop-and-go-Phasen am sparsamsten unterwegs, da hier durch häufiges Verzögern viel Energie zurückgewonnen wird. Außerdem wird selten die volle Leistung benötigt.
Glaubt ihr das???
Ich habe festgestellt, dass beim "in Schrittgeschwindigkeit Dahinstauen" ungefähr gleich viel benötigt wird, wie beim "konstant 50 Fahren", aber Reku ist da nicht... viel zu langsam.
Gruß
Andreas
Eine generell für alle EV gültige Aussage lässt sich nicht machen. Hier ist die Rede vom Twizy. Die Begründung mit der Rekuperation ist jedoch falsch. Die Reichweite hängt ausschliesslich davon ab, wie klein der Netto-Verbrauch pro km ist. Und dieser hängt von vielen Faktoren ab, nicht primär von der Rekuperation.
Weil sich EV so sparsam und effizient bewegen lassen, fallen auch Faktoren ins Gewicht, die auf den ersten Blick eher nebensächlich erscheinen.
Der Netto-Verbrauch pro km für ein bestimmtes EV wird beeinflusst durch Faktoren, die vom Fahrer beeinflussbar sind. Unter anderem sind dies:
- Beschleunigung in g
- Geschwindigkeit (Luftwiderstand)
- Gleitphasen
- Bremsen mit Rekuperation statt mechanisch
- Rollwiderstand (Reifen)
Der Netto-Verbrauch pro km wird weiter beeinflusst durch konstruktive Eigenheiten des jeweiligen EV, die den Wirkungsgrad beeinflussen. Unter anderem sind dies:
- Fahrzeuggewicht
- Aerodynamik des Fahrzeugs
- Typ und Bauart der Elektromaschine (Gleichstrom-, Drehstrom-, Induktion-, Permanentmagnetmaschine, usw.)
- Betriebsspannung der Elektromaschine
- Wirkungsgrad des Inverters (Motorsteuerung, Rekuperation)
- Wirkungsgrad des mechanischen Antriebs
Diese verkürzte Aufzählung weist bereits darauf hin, dass die Reichweitenfrage je nach EV anders ausfällt. Die einen haben im Stadtverkehr den geringsten Netto-Verbrauch, die andern auf der Landstrasse.
Für meinen i-MiEV lässt sich sagen, dass ich damit im Stadtverkehr am sparsamsten fahre, wegen der geringen Durchschnittsgeschwindigkeit (<40 km/h). Die Rekuperation trägt da ihren Teil bei, wenn man vorausschauend fährt bzw. verlangsamt.
Für das Modell 2012 hat Mitsubishi den Wirkungsgrad der Rekuperation um 12% verbessert. Damit fährt der i-MiEV im japanischen Verbrauchstest 180 statt 160km weit.
Gleiten (manche sagen segeln) ist in jedem Fall besser für die Reichweite, weil beim rekuperieren immer etwas Energie verloren geht (Wirkungsgrad <100%). Und es spielt auch eine Rolle, bis zu welcher konstruktiv festgelegten minimalen Geschwindigkeit die Rekuperation wirksam bleibt.
Gruss Walter