Hi there!
Meine Erfahrungen mit der Frage nach Strom sind nicht ganz so toll. Meistens geht viel Zeit für erfolglose Versuche drauf und nach Einbruch der Dunkelheit ist meist gar nichts mehr zu machen. Über ein Notstromaggregat habe ich auch schon nachgedacht. Ich komme auf etwa 15% Anteil des Aggregats an meiner Jahres-Gesamtkilometerzahl, also etwa 1500km pro Jahr. Das Ganze würde etwa 2 bis 3 Liter auf 100km verbrauchen und müsste etwa 1-1,5kW am Motor verwertbare Leistung haben. Da man es ohnehin nur vier bis fünf Stunden im LEM aushält und die danach fällige Pause gut zum Laden der Akkus nutzen kann, rechne ich ohnehin mit einer negativen Energiebilanz, das heisst, das Aggregat liefert nur 70-85% der durchschnittlichen Leistungsabnahme des Motors. Der Rest käme aus der Batterie. So vermindert man auch die Umladeverluste, da der grösste Teil der Aggregatsenergie direkt auf den Motor geht und nicht über die Batterie. Will man weiter fahren, verringert man einfach die Geschwindigkeit und erhöht so den Aggregatsanteil an der Energiebilanz. Leider ist es beim TWIKE nicht ganz so einfach, die Energie vom Aggregat in den Fahrzeugstromkreis zu bekommen. Das Ladegerät benutzt einige Spulen des Motors bzw. der Rekuperation beim Laden, so das Laden während der Fahrt kaum möglich ist. Man müsste das Aggregat sozusagen als dritte Batterie "tarnen", also der Fahrzeugelektronik virtuelle Werte vom Aggregat zuspielen. Dabei wäre es jedoch erforderlich, das Aggregat abhängig von den realen Batterien zu regeln, also die Aggregatsspannung an die Batteriespannung anzupassen. Da eine solche Lösung bei der Konstruktion des TWIKE nicht berücksichtigt wurde, wird es hier doch recht kompliziert und entsprechend teuer (Beim City-el ist das sicher einfacher). Ich sehe in dem Ganzen jedoch eine richtige und keine "Not"Lösung. Wenn ich mit einer Lithium-Batterie mit 200km Reichweite und 2000 Zyklen Lebensdauer rechne, komme ich auf 400000km Batterielebensdauer. Das wären so um die 40 Jahre, man müsste ein bis zwei mal ein neues TWIKE um die Batterie "herumbauen" und in spätestens zehn Jahren würden sich die Brennstoffzellenfahrer über uns schlapp lachen. Das Reichweitenproblem nur über die Batterietechnik zu lösen ist also nicht so ideal und zu warten, bis sich die Industrie endlich mal bequemt, geeignete Brennstoffzellen zu konstruieren und zu bauen, habe ich auch keine grosse Lust.
Mein Fazit: Willst Du, das etwas richtig gemacht wird, dann mach es selbst!
Also: Kannst Du mir genauere Informationen über das angesprochene Honda-Aggregat besorgen? (Die EU10i und EU20i hatte ich auch schon mal in meinen Überlegungen) Zum experimentieren hätte ich noch ein altes Mini-el (#119) mit 1kW-Motor. Bei Durchschnitt 30km/h sind Tagesreichweiten von 500km möglich und Übernachten kann man in dem Ding auch. Als "BitchCraft" für meine Raubzüge nach Neu-Fünfland oder demnächst nach Käsehausen (NL) würde das schon reichen.
Bis dann
SternFuchs