Hallo "Devilguy" Peter,
Du schreibst ganz richtig:
<i>Schade das keiner für manchen Quatsch haftbar gemacht werden kann.</i>
Wenn der Quatsch offensichtlich zu gefährlichen Folgen führen kann, werde ich ihn wohl rausputzen müssen. Daher ermahne ich ja auch immer wieder, keinen offensichtlichen Blödsinn hier reinzuschreiben.
Allerdings zur Akkuladung muss ich doch was sagen. Als ich - angeregt durch Diskussionen mit Herrn Messmer und nach dem Studium der Veröffentlichungen von Prof. Winsel zu seinem "Kugelhaufenmodell" - vor vielen Jahren auf die Schnellladung von Akkus kam, habe ich ein wenig bei Bekannten und ehemaligen Kollegen und bei massgeblichen Herren aus der Akku-Industrie rumgefragt.
Hier aus dem Gedächtnis nur mal kurz die Ergebnisse zusammengefasst:
Nach den Erfahrungen nicht weniger Fahrer hielten die Akkus besser, wenn sie mit recht hohen Strömen geladen wurden. Prof. Winsel hatte es so formuliert in seiner Theorie: Die Akkus müssen mit ähnlichen hohen Strömen geladen werden, wie sie auch bei der Entladung fliessen. Nicht immer, aber wenigstens häufig. Viele Fahrer hatten dann Ladegeräte mit moderaten Strömen von 40 bis 50 A für 180 Ah Akkus eingesetzt und bis auf hohen Wasserverbrauch bei offenen Blei-Säure Akkus keine Nachteile festgestellt. Beispiel Puli: 22.000 km mit einem Akkusatz. Hohe Gasung mit hohem Wasserverlust deutet auf recht kräftiges Überladen hin. Geschlossene Akkus können und sollen auch mit recht hohen Strömen geladen werden, doch hohe Ströme immer nur unterhalb der Ladeschlussspannung. Man muss also gut überwachen. Da liegt das ganze Geheimnis.
Vertreter der Batterieindustrie lehnten hohe Ströme ab, aber es kam raus, dass sie keinerlei Erfahrung damit hatten. Sie fürchteten Schäden, und meinten, dass dann eine intelligente Spannungsübermachung ein MUSS sei. Dem kann ich beipflichten. Ich hatte den Eindruck, dass das ganze Problem sehr an ihnen vorbeiging, die waren damals im Gespräch nicht echt interessiert, sich damit auseinander zu setzen. Die Arbeiten von Prof. Winsel, immerhin seinerzeit bei VARTA, waren ihnen gar nicht bekannt.
Ehemalige Kollegen, die Batterieladegeräte für sehr professionelle Anwendungen bauen (Bahn, Post und ähnliches), lachten nur wegen der Bedenken der Akkuhersteller. Sie ließen sogar durchblicken, dass die Akkus verkaufen wollen und nicht primär an langer Gebrauchsdauer interessiert wären. Auf hohe Ströme angesprochen sagten sie ziemlich wörtlich: "Unsere Anwender würden uns rausschmeissen, wenn wir die Akkus mit niedrigen Strömen verhungern liessen", und dann "natürlich laden wir mit recht hohen Strömen, genau, mit 40 A Strom-Blöcken, die wir sehr niederfrequent pulsen. Wenn die Akkus voll werden, werden die Pausenzeiten länger. Anmerkung: Und das bei Akkus um die 100 Ah Kapazität.
Meine eigenen 50 Ah Blei Vlies sind 1993 - 1994 im ATW Ligier mit Strömen um 40 A bei normaler Fahrt und bis 150 A in der Spitze belastet worden. Das Ladegerät brachte nur 8 bis 10 A. Die Akkus sind regelgerecht "verhungert", ich habe für 19.000 km fünf Akkusätze gebraucht (alle auf Garantie) und viel mit Firma Hagen seinerzeit über die Ursachen diskutiert. Schließlich habe ich den Wagen entnervert verkauft, Ende 1994 oder Anfang 1995 oder so. Aufgrund dieser Erfahrungen lade ich heute immer mit moderat hohen Strömen und habe zumindest noch keine Nachteile erfahren. Natürlich muss bei geschlossenen Akkus die Ladeschlussspannung peinlich eingehalten werden, und am besten für jeden einzelnen Block. Es empfiehlt sich also Einzelüberwachung.
Wär doch gelacht, wenn es uns nicht gelänge, auch mit Blei Akkus ganz vernünftig zu fahren. Man muss nur wissen, wie. Dazu soll auch dieses Forum beitragen, und darum freue ich mich über positive Erfahrungsberichte z.B. von Carlo, der rund 80.000 km mit einem Satz Blei-Gel gefahren ist (und noch immer fährt ???), über Berichte von Enno, der mit Blei-Säure Akkus über 30.000 km gefahren ist und über Berichte von Jürgen, der offenbar auch die recht preiswerten Baumarktakkus gut behandeln kann und damit 15.000 km und so schafft.
Und übrigens: Das richtige Laden ist nur ein Baustein für langes Akkuleben. Wichtig ist, dass man die Akkus nicht mit zu hohen Strömen quält. Bei Blei würde ich immer unter C1 bleiben, also unter 100 A bei einem 100 Ah Akku. Besser noch: bei 80 % bleiben, also Akkustrombegrenzung auf z.B. 80 A stellen bei einem 100 Ah Akku.
NiCd verträgt mehr. Meine SAFT 100 Ah Blöcke im Citroen AX werden bis max. 200 A belastet. Ist von Citroen bzw. SAGEM, den Elektronikhersteller, so eingestellt, und es funktioniert.
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