Saft Batterien Elektrolyt tauschen???



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Saxoist

Neues Mitglied
14.02.2010
30
Hallo Leute.

Wollte mal fragen was ihr davon haltet, wenn ich vielleicht vorhabe bei meinen 97er Safts STM 5-100 MRE den Elektrolyd zu tauschen.....

Habe heute Unterlagen von uralt NICD Zellen in die Finger bekommen und die schreiben, dass nach gewissen abständen die Lauge gewechselt werden soll?!?!?! Bei E-Fahrzeugen sogar alle 2 Jahre °_°
Bitte fragt mich nicht, wie alt diese Unterlagen sind.... Werde es aber herausfinden...

So??? Hat da irgend jemand erfahrung? Kann mir jemad sagen ob das bei meinen (40000km gelaufen) Zellen sinn macht? Ist es überhaupt möglich? Sind ja immerhin immer 5Stück zusammen vergossen....

Fragen über Fragen.... Hoffentlich auch Antworten..... ;-)

Grüsse an die E-Auto Gemeinde

Hannes
 

el3331

Aktives Mitglied
03.12.2008
809
Köln
Hallo,
grundsätzlich braucht bei den SAFT-STM-Akkus die Lauge nicht gewechselt zu werden, insbesondere dann nicht, wenn kein deutliches Nachlassen der Leistung festzustellen ist. Ich vermute mal, dass die Dir vorliegenden Unterlagen "normale" offene Zellen betreffen. Die STMs sind allenfalls halboffen, da ist das Risiko durch ständiges Luftansaugen nicht so groß.
Bei meinen ist es gemacht worden, weil ich drastische Reichweiteneinbrüche hatte - statt 60 km nur noch 25. Danach war die ursprüngliche Reichweite wieder vorhanden.
Frag ggfls. mal bei Gero nach.

Grüße

Lothar
 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Kalilauge absorbiert zwar augenblickich alles CO2 aus der Luft, das mit ihr in Berührung kommt, aber die dafür nötigen Luftmengen sind gewaltig. Sind die Zellen an das Schlauchsystem, der Nachfüllvorrichtung angeschlossen, wird die Luftmenge nie erreicht, die für einen merklichen Abfall erforderlich sind. Steht eine offene Nicadzelle jedoch ohne Verschlüsse in einer zugigen Ecke, ist die kritische Kohlendioxydmenge schon nach wenigen Tagen erreicht, die Zelle lässt nach.
Sauerstoff dringt durch das Plastikgehäuse, Kohlendioxyd nicht. Sind die Schläuche nicht angeschlossen, muss schon eine Luftmenge von weit mehr als 1000 m³ durch die Öffnungen gepustet werden, ehe die Zelle ihre Leistung reduziert.
Ich empfehle folgendes Vorgehen bei der Überprüfung von Zellen mit Nachfülleinrichtung:
Man vergleiche den Kapazitäts- oder Innenwiderstandswert der ersten und der letzten Batterie an einer Nachfülleitung. Ist jeweils die letzte Batterie schwächer, dann hat dise über das offene Schlauchende genügend Luft gezogen, um den Laugenvorrat zu neutralisieren. Normal werden die ersten Batterien schwächer!

So passierts:
Beim Laden entsteht Knallags. Dieses verdrängt die gesamte vorhandene Luft im System. Anschließend rekombiniert diese, zusätzlich sinkt der Laugenstand und zieht weitere Luft nach. Das enthaltene CO2 landet fast ausschlißlich in den letzten Zellen, die als erste in ihrer Leistungsfähigkeit nachlassen. Sie erhlten die geballte CO2-Ladung, die von allen Zellen zusammen angesogen wird.
Der Eintrag gehört eher ins andere Forum.

Wer einen Lageplan der "schlechten"Zellen gemacht hat, überprüfe doch bitte einmal auf diese Besonderheit.
Fliegerzellen werden täglich vielemals um 30% evakuiert und erleiden so einen stärkeren Luftwechsel, denn die Überduckventile sind nicht hermetisch dicht.
Da stecken schon Pottascheteilchen (= die Verbindung aus Lauge und Kohlendioxyd) unter den Gummischlauchdichtungen und machen diese undicht.
 

Saxoist

Neues Mitglied
14.02.2010
30
Hallo Bernd!

Das klingt so logisch, dass es fast nicht wahr sein kann..... ^^
Werde morgen mal nachschauen welche und insbesondere an welcher stelle die schlechtesten waren!

Denke ich richtig?? Ich habe 2 Safts die nur mehr ca 80Ah haben. Kann das sein, dass ich sie mit einem neuen elektrolyt reparieren kann??? Oder kann ich es zumindest versuchen?

Mfg Hannes
 

Saxoist

Neues Mitglied
14.02.2010
30
[quote el3331]
Frag ggfls. mal bei Gero nach.
[/quote]

Vielleich hast auch eine Adresse oder nen link für mich.....

Mfg Hannes
 

01309

Neues Mitglied
24.07.2007
6
Hallo und Schönen Sonntag zusammen!

soweit ich weiß soll die Lauge grßtenteils um Kalilauge und noch etwas Lithiumlauge handeln;

Kann jemand die genaue Zusammensetzung aufschreiben ?

Vielen Dank,

Armin
 

Saxoist

Neues Mitglied
14.02.2010
30
Falls noch Interesse besteht.
Saft STM sind Sinterplattenbatterien. Laut meinen Unterlagen über NICD kommt da lauge mit 1,3kg/L rein und einem Anteil von 2% Lithiumhydroxyd.
Letzeres soll die Leistung und Kapazität erhöhen, jedoch ist es hoch korrorsiv...
Ich habe reine Kaliumlauge eingefüllt! Hat vielen Zellen gut getan. Besonders diese die unter Kälte zu früh eingebrochen sind.

Hannes
 
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Wertungen: Berlingo-98

Bernd Schlüter

Aktives Mitglied
19.01.2004
326
Krefeld, 02151 9287045
Falls noch Interesse besteht.
Saft STM sind Sinterplattenbatterien. Laut meinen Unterlagen über NICD kommt da Lauge mit 1,3kg/L rein und einem Anteil von 2% Lithiumhydroxyd.
Letzeres soll die Leistung und Kapazität erhöhen, jedoch ist es hoch korrorosiv...
Ich habe reine Kaliumlauge eingefüllt! Hat vielen Zellen gut getan. Besonders diese die unter Kälte zu früh eingebrochen sind.

Hannes

Ja, da besteht durchaus Interesse. Ich habe etliche schwächere Blöcke auf der Werkbank stehen, plus einen ordentlichen Vorrat an Lauge.
Ausschütten der Lauge ist , entgegen den meisten Aussagen höchst einfach, einfach langsam umkippen. Was man nicht herausbekommt, ist die Lauge, die durch Kapillarkräfte in den Zellen und Separatoren gehalten wird. Es sei denn, man steckt die Blöcke in eine Waschmaschine und schleudert sie aus (?!?). Also, freiwillig kommt da nur der geringste Teil, vielleicht 1/4, heraus, und entsprechend wenig kann man nachfüllen. Wenn wir wüssten, dass die durch CO2-Aufnahme entstandene Pottasche, die neben falschem Wassernachfüllen nicht in die Batterieelektroden eindringt, bekäme man diese auf diese Weise gut heraus, auch durch mehrfaches "Spülen" mit destilliertem Wasser und könnte die Dichte messen und korrigieren...Leider wird die Pottasche immer mitgemessen.
Leider bindet KOH ähnlich viele Wassermoleküle. So ist schwer, durch Spindeln die Konzentrationen auseinander zu rechnen.

Du hast ja statt 1,2 Laugendichte eine von 1,3 genommen. Klar, dann hast Du auf jeden Fall wieder eine höhere Leitfähigkeit. Könnte natürlich auch mal zu hoch werden.
Die Gefahr, dass Rückstände zwischen die Elektroden fallen, sehe ich als gering an, weil man die freie Lauge durch sehr vorsichtiges Auskippen über die Seiten fast vollständig entfernt. Auf keinen Fall anbohren, wie hier oft empfohlen!!!

Bemerkung: die Kapillarkräfte binden die Lauge so stark, dass man auch mit einer explodierten Zelle weiterfahren kann. Ältere Zellen (vor Jahrgang 2000) erzeugen meist einen dauerhaften Kurzschluss, mit dem man getrost weiterfahren kann, die neueren, ich hatte einen Block von 2003, der explodierte. Den Ärger möchte ich nicht noch einmal haben. Also, die neueren Zellen haben auch Nachteile, ich ziehe die älteren vor.

Wir sollten unsere Erfahrungen austauschen...

...und noch mal vor der hochgefährlichen Lauge warnen.
 

Reiner106

Mitglied
07.05.2018
293
nahe Giessen / Hessen
Spannend... Ich lese aufmerksam mit...
Was wäre, wenn man viiiel Dest. Wasser zur Verfügung hätte und saubere Druckluft oder eine Pumpe, mit der man das H20 auf der einen Seite "reindrückt" und auf der anderen wieder rauslaufen lässt? Zwangsspülen quasi? Könnte das klappen?
Oder mit der Druckluft an die eine Seite und dann Luft reinpressen - den Block so hinlegen, dass die Lufseite oben, der Rest unten ist - dann dann rausdrücken, nachspülen mit Dest. Wasser?
 

Christian_B

Mitglied
08.10.2010
162
Teltow
Ich bin immer für mutige Versuche, aber dieser Satz im originalen Manual der SAFT-Akkus gibt mir schon zu denken:

Low maintenance STM
monoblocks equipped with a
centralized filling ramp welded to
the cover can be considered as
being closed. Measuring or
reconcentrating the electrolyte
density is impossible.
However, if a concentration of
the electrolyte is deemed
necessary, this can only be done
by specialists from Saft.
 

Christian_B

Mitglied
08.10.2010
162
Teltow
und:

The construction of a monoblock
does not permit electrolyte
sampling of an STM battery
with integrated ramp without
mechanical destruction of the
monoblock. Measuring the density
of the electrolyte is therefore
impossible.
 

Reiner106

Mitglied
07.05.2018
293
nahe Giessen / Hessen
Ja, das klingt schon sehr "final" :) Auf der anderen Seite steht ja auch auf jedem zweiten Consumer-Elektroni-Gerät drauf: "No user servicable parts inside" ....
Ich kanns letzlich nicht einschätzen, da ich keinen Block vor mir habe um das zu testen - die stecken alle im Auto drin :) Falls jemand einen "Schlappen" Block übrig hat - alle Tools wären vorhanden - da würde ich mich mal ranwagen... Letztendlich ist es doch "nur" Flüssigekit, die da oben reingelaufen ist, also muss sie doch auch wieder rauszubekommen sein.. Klar muss man sich was einfallen lassen - aber darum gehts doch :)
 

Bernd Schlüter

Aktives Mitglied
19.01.2004
326
Krefeld, 02151 9287045
Einen Block kannst Du haben, aber bedenke, es ist nur ein kleiner Teil der Lauge, die herausläuft oder bei umgekehrtem Block per Aqueriumluftpumpe herausgedrückt wird. Am SAFT-Fülllabyrinth liegt es nicht, auch, wenn Saft das steif und fest behauptet.
 

Reiner106

Mitglied
07.05.2018
293
nahe Giessen / Hessen
Hallo Bernd et al.

Ich hoffe, Ihr seid gut über die Feiertage gekommen und hattet einen guten Rutsch...

Ich bin jetzt erst mal mit dem Nachwuchs ein paar Tage Skifahren - danach könnte man das Experiment ja mal angehen (meine Experimente mit Blei-Säure werden langweilig, sind ausgereitzt)..

@Bernd: Wo befindest du Dich denn? Ich bin im Großraum Giessen unterwegs.
 

Saxoist

Neues Mitglied
14.02.2010
30
Habe inzwischen wieder mein Wissen über NICD erweitert... Bei unseren Sinterplattenbatterien würde ich nur im Vollgeladenen Zustand die Lauge auslehren. Aber !!!! Niemals die Geladene Batterie unnötig lange ohne Lauge stehen lassen, da die negative Platte mit dem Luftsauerstoff reagiert, warm werden kann und dann irreparabel beschädigt wird. (Oxidiert) Sicherer währe mit einer entladeten Batterie, jedoch würde bei der STM nichts "rausrinnen).
Für unsere Nerds hab ich was im Anhang. Bitte diese Lektüren mit Vorsicht genießen, denn meistens gehts um Taschenplattenbatterien... wohl bekomms
 

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Denis Matt

Neues Mitglied
17.02.2016
3
Nun, ich hatte einmal bei SAFT nachgefragt, wie es denn mit einem Laugentausch aussehe. Sie schrieben netterweise zurück und es sei kein Laugentausch nötig. Die genaue Zusammensetzung rückten sie natürlich auch nicht raus.
Es gibt in der Tat auch Blöcke welche nach 20 Jahren ohne Laugentausch noch gut funktionieren.

Ich denke man sollte bei Kapazitätseinbusse, und schon gar wenn sie plötzlich auftritt, mit einem Blocküberwachungstool die Einzelspannungen während der Fahrt beobachten. Wenn da annomalien festgestellt werden alle Kästen raus und alle Batterien raus und diese rundum beobachten und auf Löcher von Separatorendurchbrand untersuchen. Ich glaube das ist das grössere Risiko.
Wenn die Lauge getauscht wird, wird natürlich dar ganze Akku gründlich "bewegt", das heisst vielleicht vorher schon ein Kapa Messzyklus, aber sicher dann danach und so weiter. Da ist eine Verbesserung normal.

Man könnte vorerst mal einfach die altbekannte Entladekur (Blöcke einzeln langsam entladen, danach normal laden) durchführen und schauen was sich tut.
 
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