Hier jetzt noch eine weitere Stelle: Haube oben rechts. Dort war es auch eingerissen. Dem Anschein nach, weil die kleinen Metallhaken des Tenax-Verschlusses an der Stelle genau in die Naht einhakten und auf Dauer wohl wie kleine Messer wirkten. An dieser Stelle konnte ich den Stoff nicht einfach umlegen und doppelseitig kleben. Zum Einen deshalb nicht, weil das Stoffpaket sonst deutlich zu dick geworden wäre und ich die Tenax-Verschraubung nicht hätte ansetzen können (war so, mit einseitiger Stoffaufdopplung schon schwer genug). Zum Anderen, weil das Verdeck dort "um die Ecke" geht, also an der Stelle ein deutlich von 180° abweichender Winkel im Zuschnitt ist. Es kam also nur ein einseitiger Flicken in Frage ("oben") und an der Kante mußte sauber gearbeitet werden.
Da in der Anleitung der Tipp gegeben wird, daß man die Folie im Verdeck auf gar keinen Fall unter 10°C knicken oder falten soll, habe ich das Verdeck erst tagsüber abgenommen und in der warmen Wohnung gearbeitet. Auch die Vernetzung des Klebers fand komplett in der Wohnung statt, damit ich das Verdeck morgen Abend wieder aufziehen und unter Zug setzen kann.
Erst Flicken zuschneiden (diesmal die "4cm" rund um den Riß nicht so ganz eingehalten) und Loch für den Tenax Verschluß vom Verdeck auf den Flicken übertragen:
dann Kontur des Flickens mit Buntstift auf den Verdeckstoff übertragen:
(Danach Umdrehen des Flickens nicht vergessen!)
Dann Tenax, Segerringzange (für's Anziehen der Tenaxmutter), Unterlage (ruhig auch etwas PE-Folie) und Gewichte zurechtlegen und Kleber beidseitig auftragen. Bis etwa 1..2mm vor den jeweiligen Rand, war zumindest mein zuletzt herausgefundenes Optimum. 5min Abtrocknen lassen; der Kleber zieht in dieser Zeit sichtbar ins Gewebe ein. Dann (und das hatte ich beim ersten Flicken nicht gemacht) kleine "Restberge", die innen noch recht flüssig waren, mit kleinem Plastikstreifen o.ä. in Richtung Mitte verstreichen. So können sie beim anschließenden Andrücken und "Zusammenmassieren" nicht unterm Rand des Flickens austreten und eine unschöne Blase bilden.
Scjließlich aufsetzen, kurz zum Fixieren andrücken, dann wieder halb aufrichten, Tenax durchstecken und von der anderen Seite her die Muter mit der Segerringzanze recht fest anziehen. Danach Flicken richtig fest andrücken, indem Rand und Fläche mit dem Fingernagel und unter hohem Druck Stück für Stück "abgefahren" werden. Um den Verschluß herum geht das natürlich nur mit ca. 5mm Abstand. Aber der Rest kommt so schon richtig gut und eng zusammen. Tenax nochmal weiter anziehen. Wenn doch ein klein wenig Kleber rausgequollen ist, PE Folie auflegen. Danach mit einem flachen und ordentlich schweren Gegenstand beschweren und 48-72h warten. Nach 72h kann die verklebte Stelle laut Anleitung wieder voll auf Zug belastet werden.
So siehts jetzt fertig aus:
Bin sehr zufrieden, die Gewindelänge vom Tenax hat unter festem Druck geraaade noch so gereicht um die Mutter ansetzen zu können. Auch hier bin ich mir wieder sehr sicher, daß die so verklebte Stelle mehr aushält als der Stoff und die morschen Nähte des restlichen Verdecks.
Die dritte Stelle, die ich gestern gemacht habe (links vorn/unten), zeige ich nicht. Ist mir peinlich. Ich hatte vor dem Auftragen des Klebers vergessen, den Flicken umzudrehen. Da die händisch zugeschnittenen Flicken natürlich nie symmetrisch sind, paßte der Flicken nun natürlich nicht mehr zur bereits mit Klebstoff bestrichenen Kontur auf dem Verdeck. Außerdem hat die jetzt außen sichtbare Fläche des Flickens eine ganz andere Textur als das sonstige Verdeck. Aber was soll's ich konnte es, nachdem der Flicken nun schonmal bestrichen war, nicht mehr ändern. Einen passgenauen neuen Flicken auf die Schnelle zuzuschneiden hätte ich nicht geschafft. Es sind ja auch nur etwa 3mm Differenz und mit ein wenig schwarzem Edding sieht man den überschüssigen Kleber auch gar nicht so doll. Außerdem ist's links unten und wenn dort Schatten ist, sieht man's gar nicht mehr ...