So, jetzt mit Bildern:
der RBZ, den ich gebraucht von Michael/Microcar erworben habe (Danke!) ist top. Nix dran zu erkennen, was beunruhigend wäre.
Schön auseinandergenommen, Gleitflächen (Zylinderwand) und Kolben mit Silikonfett ("Hahnfett") bestrichen/eingerieben und wieder zusammengesetzt. Davon leider keine Fotos gemacht und auch keinen Durchmesser gemessen
Naja, mache ich dann beim ausgebauten Altteil.
Dann ggf. BremsFlü-Vorratsbehälter mit DOT5 nachfüllen, Radmutter anlösen, Elli vorne hochbocken (bei mir mit Wagenheber+Lastverteilbrett kurz hinterm Radkasten; Mitte ziemlich genau unter dem vorderen Wannenablauf), Rad abnehmen, Mutter, Scheibe und Distanzstück sauber weglegen, transportable Leuchte unters Radhaus, Rückstellfeder ausbauen (bei mir mit Flachschraubenzieher und Knipex-Rohrzange die Feder anlupfen und "sauber" auf den Schrauzi gleiten lassen) und alles ordentlich abwischen. Bescherung ansehen (ja, RBZ immer noch feucht), neuen RBZ und Werkzeug zurechtlegen (17er(?) zum Lösen der Bremsgegenhalter(Reaktionsarm-)mutter, 14er gekröpften Ring für Hydraulik-Hohlschraubenkopf, 5er Inbus für Halteschrauben und später noch 8er Maul zum Entlüften).
Abdeckkappe der Entlüfterschraube abnehmen und sicher weglegen. Lage/Winkel des Bremsschlauchs merken für später wieder (ging bei mir ziemlich mittig über den rechten Inbus):
Dann Hohlschraube soweit lösen (bis es dort feucht wird) den Bremsschlauch soweit drehen, bis sich die Imbisse lösen lassen (einen Inbus aber noch mit einem Gang bzw locker drin lassen)
Dann die Ankerplatte am Bremsschlauch baumelnd von der Achse abziehen, hängen lassen und den Boden mit ordentlich saugendem Material und offenem Pizzakarton drunter belegen, damit die Siffe nachher nicht dauerhaft den Boden ziert. Die folgenden Arbeiten müssen flott gehen, daher alles griffbereit haben:
Jetzt die Hohlschraube ganz rausdrehen (ab jetzt fließt die "AhaltBrüh" in einem durchgehenden Faden und die Finger+Hand+Unterarm werden nass), darauf achten, daß die beiden dichtenden Kupferscheiben auf/an der Schraube bleiben, die letzte Inbusschraube herausnehmen, alten Bremszylinder von der Ankerplatte nehmen und in der Siffe ablegen, neuen RBZ hernehmen und auf die Platte aufsetzen, ausrichten, eine Inbus locker eindrehen und so schnell wie möglich die Hohlschraube inkl Cu-Scheiben richtig angesetzt kriegen und eindrehen. Schnell handfest anziehen. Uff, jetzt tropft es nicht mehr. Aber ca. 50ml werden raus sein, denn es floß ja ca. 30s frei heraus. Hände, Bremsbacken, Ankerplatte, alten RBZ und was sonst noch so feucht ist grob reinigen, Unterlegmaterial entsorgen und Finger waschen gehen.
Anschließend die zweite Inbusschraube eindrehen, beide richtig anziehen (würde auf 8Nm tippen, habe aber Handgelenk genommen), Bremschlauch auf Winkel wie vorher drehen (dazu ggf wieder ein klein wenig lösen) und so fest wie es jetzt eben geht anziehen. Da der "Saft" stetig von oben runterdrückt (und beide Kolben soweit auseinandergetrieben hat, bis sie nur noch von den Gummikappen gehalten werden), kann man jetzt auch gleich entlüften: Ankerplatte so frei im Raum drehen, bis der Nippel "schräg oben" ist und den dann mit dem 8er Maul öffnen. Erst kommt eine Weile nichts, dann mit einem Mal läuft es ordentlich raus. Tuch drunter und kurz gewähren lassen. Dann Nippel wieder festziehen, Gummi-Schutzkappe drauf und Platte abwischen.
Jetzt die Platte mit neuem RBZ wieder auf die Achse stecken, Bremsgegenhalter "durchstecken" und Mitter festziehen, Rückstellfeder montieren. Das mache ich, wie oben schon erwähnt, mit einem Schraubenzieher (Klingenbreite ca. 6mm) und einer größeren (300er?) Rohrzange mit Druckknopf-ÖffnungsbreitenVerstellung. (hier altes Bild von 2017 verwendet! Zange nur symbolisch bzw nur Angriffspunkte eingezeichnet). So geht es, finde ich, supereinfach:
Vor dem Einsetzen der Feder beachten, daß diese nicht symmetrisch ist: wenn sie "mit dem Bauch nach oben" eingebaut wird, schleift sie sich ganz sicher mit der Zeit tief in die Verstärkungsrippen der Bremstrommel/Felge ein und kann die Felge so total unbrauchbar machen! Der Bauch gehört also in Richtung Ankerplatte.
Wenn es nur um den RBZ-Wechsel ging, ist man an dieser Stelle schon fast fertig. Jetzt nur noch die Bremsbacken mit Bremsenreiniger gut säubern, Distanzstück auf die Achse, Rad aufsetzen, freien Lauf prüfen, Scheibe und Mutter rauf, anziehen auf 100Nm (bei mir mit Holzstück zwischen Radoberseite und Dom des Radhauses), ablassen, Breflü auf max nachfüllen, Probefahrt.
Bei mir ging es aber zusätzlich noch um halb abgenutzte Bremsbeläge und den damit verbundenen langen Leerweg des Bremspedals. Weiter im nächsten Beitrag.