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Norbert

Aktives Mitglied
19.08.2018
415
79771 Klettgau
zurück zu den Zebras als Hausspeicher Ein mehr oder weniger großer Bedarf an Strom um den Akku warm zu halten ist ja die meiste Zeit im Jahr kein Verlust im Hause. Ausnahme wen ich das im Hochsommer "rauskühlen" müsste aber da hab ich ja auch wieder genug Solarstrom dazu.
 
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Emil

Bekanntes Mitglied
04.04.2006
2.876
Aber eine Elektroheizung ist preisgünstiger. Und die Verluste bei der Speicherung des hochwertigen Stroms anstatt den Strom einzuspeisen, sorgen dafür dass andere elektrische Verbraucher im Netz weiterhin fossilen oder Atomstrom nutzen müssen.

So lange noch soviel nicht-regenerativer Strom im Netz ist macht es keinen Sinn in Heimspeicher irgendwelchen Strom mit hohem Verlust zu speichern. Dagegen ist das laden eines Elektroautos mit Überschussstrom durchaus sinnvoll.
 
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Werni

Bekanntes Mitglied
19.02.2019
2.040
Heidenrod
Nun ja,

ich denke die Speicherung macht schon Sinn: Wenn ich den eingespeisten Strom im Moment nicht sinnvoll vergütet bekommen kann, warum sollte ich dann einspeisen und später für teuer Geld eventuell wieder zurückkaufen?

Und speichern ist auch aus einem anderen Grund sinnvoll: Wenn ich einspeichere, bringen auch die ganzen anderen einspeisenden Solaranlagen Strom ins Netz. Wenn ich den Strom aus dem Speicher nutze, ist aber offensichtlich gerade KEIN Solarstrom verfügbar. Ohne den Speicher müsste ich dann selbst fossilen oder Atomstrom nutzen (wenn ich Glück hab, könnte es natürlich auch Windstrom sein).

Mit dem Speicher umgehe ich also die Nutzung nichtregenerativer Energien und entlaste das Netz, weil das Netz ist eben kein 'großer Akku', auch wenn es aus Sicht des Einzelnen so genutzt werden kann.

Gruß,

Werner
 

Emil

Bekanntes Mitglied
04.04.2006
2.876
Mit dem Speicher umgehe ich also die Nutzung nichtregenerativer Energien und entlaste das Netz, weil das Netz ist eben kein 'großer Akku', auch wenn es aus Sicht des Einzelnen so genutzt werden kann.

Du umgehst zwar die Nutzung nicht-regenerativer Energie, aber Du kannst nur vielleicht 80 % der vorher mit PV erzeugten Energie dafür nutzen. Diese 20 % Verlustenergie hätte auch jemand anderes im Netz sinnvoll nutzen können. Und natürlich ist das Netz kein Speicher. Deshalb ist es auch sehr effizient.

Ein Heimspeicher wirkt gerade so als wenn 20 % weniger PV Erzeugung vorhanden wäre. Sind sind viele auf das letzte % Wirkungsgrad bedacht, habe beim Heimspeicher denken alle nur egoistisch an sich selbst. Es geht nur darum dass man von sich selbst behaupten kann dass man sich weitgehend autark mit Strom versorgen kann, und vergessen dabei, dass dies eine ökologische Schandtat ist einfach so 20 % der Energie zu verschwenden, anstatt mit den 20 % im Netz nicht-regenerative Erzeuger zu verdrängen. Mit den 20 % hätte der Nachbar ohne Speicher auch sein Elektroauto direkt aufladen können.

Die Ökobilanz von Heimspeichern ist deshalb gegenüber direkter Einspeisung sehr schlecht, denn neben dem zusätzlichen Energieverlust wird für das Produkt, das eigentlich derzeit gar nicht im Netz benötigt wird, für die Bereitstellung sehr viel Energie benötigt.

Mit den Speicherzellen wären auch besser Verbraucher wie E-Autos bestückt, wo man direkt fossile Primärenergie verdrängt. So führt die zusätzliche Nachfrage mit Heimspeicher insgesamt zu höheren Preisen.

Im E-Auto braucht man sowieso einen Speicher, deshalb sollte man erst Mal diesen Speicher ausnutzen, aber auch nicht mit Vehicle-to-Grid, da dieses auch den gleichen unnötigen Verlust produziert. Sondern erst Mal mit Demand-Side-Management. D.h. man lädt die E-Autos dann wenn viel EE im Netz ist. Das E-Auto muss sowieso geladen werden, insofern ist das kein zusätzlicher Verlust.

Die Leute sollten weniger auf ihren emotionalen Eigennutz achten, sondern das Gesamtsystem im Blick haben. Erst wenn die nicht-regenerative Erzeugung auf ein Minimum reduziert ist und trotz Lastmanagement der Verbraucher tatsächlich laufend regenerative Erzeugungsanlagen abgeregelt werden müssen, machen zusätzliche Speicher Sinn. Dies aber auch nicht lokal in jedem Haushalt mit PV, sondern lokal und regional in den Netzen. Diese Systeme können weit effizienter sein als das was als Kleinanlagen derzeit auf dem Markt ist.

Was viele auch nicht bedenken ist, dass sie mit solchen Speichern die großen nicht-regenerativen Erzeuger mit eigenem Geld unterstützen. Sie übernehmen Aufgaben für die die Netzbetreiber zuständig sind und sorgen damit dass die nicht-regenerativen Erzeuger noch viel länger am Netz bleiben können. Das Geld für den Speicher wäre besser in noch mehr PV Erzeugung investiert worden. Mit den Kosten solcher Speicher könnte man meist die PV-Erzeugung mehr als verdoppeln und noch mehr nicht-regenerative Erzeugung aus dem Netz verdrängen.

Ich bleibe dabei, Heimspeicher sind in der derzeitigen Situation der immer noch hohen nicht-regenerativen Erzeugung, vor allem in Regionen in denen ein stabiles Netz vorhanden ist, wenig sinnvoll, wenn nicht sogar kontra produktiv, und letztlich eine ökologische Katastrophe, da ca. 20 % der wertvollen Energie sinnlos verschwendet wird.
 
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Norbert

Aktives Mitglied
19.08.2018
415
79771 Klettgau
? 20 % Verlust Energie geht nie verloren wen der Speicher und die Wechselrichter im Keller sind ist das die meiste Zeit im Jahr ne Zusatzheizung also nicht wirklich verloren ?
Das wir mit Speicher Aufgaben übernehmen für welche die Netzbetreiber zuständig sind mag so sein. Wen wir aber mit vielen kleinen Speicher die Netzbetreiber "entlasten" wird das finanziel nicht zu unserem Nachteil sein. Was immer " die " Netzbetreiber machen müssen wird umgelegt also zahlen auch wir
Gruß Norbert
 

Werni

Bekanntes Mitglied
19.02.2019
2.040
Heidenrod
Hab gerade noch das zum Thema gefunden:


Die Idee mit den Riesengewichten in alten Bergwerkschächten hat was. Da kann das Ruhrgebiet auch einige Anlagen bauen...

Gruß,

Werner
 

Christian s

Bekanntes Mitglied
28.10.2006
3.205
ich hab mal was von einem Bergwerk gehört dass man absaufen lässt dabei Energie erzeugt u mit überschüssiger Energie wieder leerpumpt . Di e Leerpump Pumpen waren von früher noch da u man konnte sie nutzen . man musste nur überirdisch wasserspeicherplatz schaffen .
 

Emil

Bekanntes Mitglied
04.04.2006
2.876
ES wurden im elweb schon viele solche Lösungen diskutiert, vom Lagenergiespeicher, bis zum Druckspeicher in der Tiefsee.

Die meisten dieser Lösungen scheitern an den hohen Kosten der Realisierung, im Vergleich zu den aktuell verwendeten Lösungen. Tatsächlich ist es auch so, dass solche Lösungen erst dann interessant werden, wenn die nicht-regenerativen Erzeuger, die ja einen zwar in der Gewinnung und dann im Verbrauch umweltschädlichen Brennstoff nutzen, weitgehend stillgelegt sind. Erst dann sind die Preissignale im Markt so groß, dass sich neue Methoden zu Energiespeicherung etablieren können.
 
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wollibri

Neues Mitglied
02.09.2016
34
64
Schorndorf-Buhlbronn
Darf ich mal was aus der eigenen Praxis zu diesem leidigen Thema Energiespeicherung zum Besten geben?

Hab letztes Jahr eine gebrauchte Sonnenbatterie 4,5kWh in mein Haus eingebaut - darf nur ein zertifizierter Elektromeister installieren - gibt's hier im Umkreis von 100km aber nicht. Da ich aber Elektroing. bin und dem Inschinör bekanntlich nix zu schwör ist hab ich die Kiste selbst an die Wand gehängt (100kg mit den Hebelgesetzen der Natur alleine millimetergenau justiert) und, natürlich ohne Genehmigung, die Drehstromverkabelung im Schaltschrank vorgenommen. Nun fließt also PV-Strom in den Speicher. In der Garage hab ich eine go-e-Wallbox aufgehängt, zu einer Zeit, als noch keine Förderung durch KfW oder Vorschrift über WIE WAS WO bestand. Nebenan liegt die berühmte Ladebox aus meinem Saxo-Projekt, die an dieser Wallbox 18kW saugen konnte - braucht heute auch keiner mehr, da keine Saxos oder 106er mehr umgerüstet werden.

Zurück zum Speicher: Mein Citigo hängt gerade mit seinem Ziegel 2,5kW am gleichen Stromkreis wie Speicher und PV - alles funktioniert - doch Nachbar's Töchterchen steht mit einem TransAm Pickup 4x4 im Hof und versaut den CO2-Footprint des Grundstücks...
 

Emil

Bekanntes Mitglied
04.04.2006
2.876
Zurück zum Speicher: Mein Citigo hängt gerade mit seinem Ziegel 2,5kW am gleichen Stromkreis wie Speicher und PV - alles funktioniert - doch Nachbar's Töchterchen steht mit einem TransAm Pickup 4x4 im Hof und versaut den CO2-Footprint des Grundstücks...

Der Speicher hat auch einen CO2-Rucksack und von jeder kWh die dort durch fließen gehen in der Realität inklusive der Standbyverluste wohl mindestens 20 % verloren. Mit diesen 20 % hätte bei Einspeisung ins Netz auch entsprechend viel nicht-regenerative Strom ersetzt werden können. Jeder private Speicher trägt zur Verlängerung des Betriebs von nicht-regenerativen Kraftwerken bei.
 
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Werni

Bekanntes Mitglied
19.02.2019
2.040
Heidenrod
Der Speicher hat auch einen CO2-Rucksack und von jeder kWh die dort durch fließen gehen in der Realität inklusive der Standbyverluste wohl mindestens 20 % verloren. Mit diesen 20 % hätte bei Einspeisung ins Netz auch entsprechend viel nicht-regenerative Strom ersetzt werden können. Jeder private Speicher trägt zur Verlängerung des Betriebs von nicht-regenerativen Kraftwerken bei.

Das sehe ich deutlich anders:

Kraftwerke können nur um einem bestimmten Prozentsatz leistungsreguliert werden. Wind und Sonne gehen dagegen von 0-100%. Und diese Leistungsänderung kann ich noch nicht mal steuern, die ist vorgegeben.

Nehmen wir nur mal Solar als Beispiel: Tagsüber hab ich genug Power, um mich selbst zu versorgen, könnte also auf das Kraftwerk verzichten und sogar noch ein paar andere mitversorgen. Soweit ok. Mein Nachbar braucht also tagsüber das Kraftwerk nicht mehr. Alternativ lade ich meine Akkus und der Nachbar hängt am Kraftwerk.

Abends wirds dunkel. Ohne Speicher brauche ich jetzt das Kraftwerk, und das sogar mit 100% meiner geforderten Leistung. Genauso wie die anderen, die ich mitversorgt habe. Mit Speicher versorge ich mich im Optimalfall weiter komplett selbst, nur mein Nachbar ohne Solar (und ohne Speicher) braucht weiterhin das Kraftwerk.

Aus Sicht des Kraftwerks ist das dann folgendermaßen: Ohne meinen Akkuspeicher stehts tagsüber dumm rum und muss Nachts die volle Anforderung decken. Mit Akkuspeicher versorgt es durchgehend meinen Nachbarn, aber ich brauche es gar nicht. Daraus erschließt sich, wenn ich mich mit Akku selbst versorge, kann das Kraftwerk kleiner sein!

In der Summe von allen Haushalten brauche ich bei Akkupufferung kleinere bzw. weniger Kraftwerke. Auf die aktuelle Situation bezogen kann ich also die schmutzigsten Werke früher zumachen, wenn mehr Akkus installiert sind.

Der Wirkungsgradverlust beim Akkuspeichern ist gegenüber der Begrenzung durch die eingeschränkte Leistungsregelung bei Kraftwerken deutlich vorteilhafter.

Gruß,

Werner
 

wollibri

Neues Mitglied
02.09.2016
34
64
Schorndorf-Buhlbronn
Jeder private Speicher trägt zur Verlängerung des Betriebs von nicht-regenerativen Kraftwerken bei.
Diese Sichtweise ist mir fremd und wird es auch bleiben: Der Speicher lädt nur, wenn auf seiner Ladephase PV-Energie frei ist. Wandlungsverluste sind nicht zu umgehen - Wechselrichter jenseits der 90% Wirkungsgrad sind gegenüber Trafos mit 50% schon einen guten Schritt in die richtige Richtung der verlustlosen Energiewandlung mit Supraleiterchemie.
 

Berlingo-98

Administrator
23.11.2004
4.173
91365 Reifenberg
ES wurden im elweb schon viele solche Lösungen diskutiert, vom Lagenergiespeicher, bis zum Druckspeicher in der Tiefsee.

Die meisten dieser Lösungen scheitern an den hohen Kosten der Realisierung, im Vergleich zu den aktuell verwendeten Lösungen. Tatsächlich ist es auch so, dass solche Lösungen erst dann interessant werden, wenn die nicht-regenerativen Erzeuger, die ja einen zwar in der Gewinnung und dann im Verbrauch umweltschädlichen Brennstoff nutzen, weitgehend stillgelegt sind. Erst dann sind die Preissignale im Markt so groß, dass sich neue Methoden zu Energiespeicherung etablieren können.

Es muss sich vor allem an den Netzdurchleitungsgebühren etwas ändern. Wenn hier Gebühren beim Stromspeichern und dann nochmal beim Stromabgeben erhoben werden, kann man die meisten Speicherformen nicht kostendeckend im Netz nutzen. Sogar Pumpspeicherwerke wurden deshalb stillgelegt oder nicht mehr repariert. Unwirtschaftlich durch doppelte Netznutzungsgebühren.

Anders sieht es aus, wenn ein EVU im eigenen Netz bleibt. Die Münchener Stadtwerke z.B. mit einem Batterie-Grosspeicher:

Gruss, Roland
 
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Emil

Bekanntes Mitglied
04.04.2006
2.876
@Werni
Eben weil die meisten nicht-regenerativen Kraftwerke nicht geregelt werden können, sollten die Befürworter der EE nicht freiwillig und mit viel privatem Geld dafür sorgen dass die diese auf konstanter Leistung betrieben werden können. Denn wenn niemand freiwillig die Aufgabe der Speicherung übernimmt dann müssen das entweder die Erzeugerkonzerne selbst tun oder die Kraftwerke abschalten.

Ich halte es geradezu für Paradox dass die EE-Befürworter mit ihren freiwilligen Maßnahmen dafür sorgen dass die Dreckschleudern alle unter Volllast weiter laufen können. Dazu noch wird ein signifikanter Teil der wertvollen PV-Energie in ineffizienten Kleinspeichern verheizt.

Das Ziel der EE Community muss sein die Dreckschleudern aus dem Netz zu verdrängen. Das geht nicht wenn man durch eigene Speicher den Druck von den Stromkonzernen nimmt.

@wollibri
Es ist keine PV-Energie frei solange noch Dreckschleudern im Netz sind. Jede erzeugte kWh der PV-Anlage verdrängt 1 kWh Strom von den Dreckschleudern. Die Einspeisung erhöht auch den Druck auf die Marktpreise, so dass die Dreckschleudern immer unrentabler, und dann aus dem Strommarkt verdrängt werden. Sie bekommen dann den Strom nur noch los in dem sie ihn Verschenken. Das ist dann auch das Signal aus dem Markt, dass sich Speicherung lohnt, und führt zum Aufbau von Speichern im Netz, ohne dass Netzkosten anfallen.

@Berlingo-98
Man braucht bei einer vorhandenen Netzinfrastruktur keine privaten Speicher. Deshalb sind die die Netzdurchleitungskosten gar nicht relevant. Sollen doch die Netzbetreiber und diejenigen die ihre Dreckschleudern weiter betreiben wollen, in neue Speicher investieren, anstatt dass Privatleute ihre Privatvermögen investieren und den Stromkonzernen die Dienstleistung einfach schenken.

Ich kann nicht verstehen wie man auf dieses geschickt angelegte Täuschungsmanöver der Stromkonzerne hereinfallen kann.

Ich habe das Gefühl dass auch hier der vermeintliche Eigennutz und die Gier der privaten Speicherbetreiber die Vernunft blockiert.

Es ist halt gut für das Ego wenn man behaupten kann dass der Strom für den Haushalt und das Elektroauto vom eigenen Dach kommt. Das man damit der Energiewende einen Bärendienst erweist, in dem man den Dauerbetrieb der Dreckschleudern weiter verlängert, das wird nicht mal erkannt.

Tut mir leid, aber alle privaten Speicherbetreiber sind in die Falle der Stromkonzerne gegangen. Sie setzen viel Geld in den Sand, das im Sinne der Energiewende viel besser in noch mehr Erzeugung mit Netzeinspeisung investiert wäre.
 
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Werni

Bekanntes Mitglied
19.02.2019
2.040
Heidenrod
Emil,

du bist auf das Hauptargument nicht im geringsten eingegangen: Das selbstspeichern sorgt dafür, dass schon jetzt die Lastspitzen weniger werden - in beide Richtungen.

Tagsüber hast du recht, da kann man die 'Dreckschleudern' so verdrängen. Nur wo kommt dann nachts der Strom her, wenns mal windstill ist? Und genau DIESER Fall muss abgedeckt sein! Sonst wirds dunkel.

Und du kannst mit Speicherung sehr gut Kraftwerke aus dem Netz drängen: Die wollen dir nämlich Strom verkaufen. Wenn ich aber quasi nie Strom kaufe, weil ich tagsüber vom Dach und nachts zu 90% aus dem Speicher lebe, von wo bekommen die dann den Bedarf für die vielen Kraftwerke?

Wenn aber tagsüber alle alles einspeisen (und ihren Nachbarn, der keinen Bock auf ein Solarprojekt hat, mitdurchfüttern), hängen sie Abends wieder am Tropf der Energiekonzerne. Und du glaubst doch nicht, wenn DIE den Speicher anstatt Kraftwerke bauen, dass ich den so günstig wie meinen eigenen nutzen kann. Die wollen ja schließlich Geld verdienen - MEIN Geld.

Und es funktioniert schon, Kohlekraftwerke werden immer unrentabler:



Gruß,

Werner
 

Werni

Bekanntes Mitglied
19.02.2019
2.040
Heidenrod
So,

nochmal nachgedacht.

Ich glaube, wir gehen hier von verschiedenen Zielsetzungen aus:

Emil will die Energiekonzerne zum Speicherbau zwingen.

Ich will so weit wie möglich komplett von den Konzernen weg und Selbstversorger sein.

Diese beiden Ziele erreicht man natürlich nicht mit dem gleichen Ansatz. Ich denke, das kam so bis jetzt nicht rüber. Am Ende wird aber beides das Netz konventioneller Verbrennungskraftwerke ausdünnen.

Gruß,

Werner
 

Kamikaze

Aktives Mitglied
Das Paradigma ist im Grunde ja das gleiche: Die Umstellung der Stromversorgung auf saubere Quellen.

Dazu gilt zu beachten, dass Privathaushalte nur rund 1/4 der elektrischen Energie in D verbrauchen.

Den größten Anteil verbraucht hier die Industrie (knapp die Hälfte).

In sofern geht die Rechnung mit den Hausbatterien nur sehr bedingt auf, da diese finanziell nur defizitär machbar und daher insbesondere für Industriebetriebe gar nicht interessant sind.
Dabei wäre besonders hier das Potential für Netzausgleichende Maßnahmen wesentlich größer, als wenn sich die kleinsten Verbraucher hier in Unkosten stürzen.

Zwar verstehe ich den Reiz, selbst nur noch EE-Strom zu nutzen durchaus - das lässt sich aber auch mit einem Ökostromtarif umsetzen.
Faktisch kann jede aktuell von Aufdach-PV-Anlagen erzeugte kWh direkt und unmittelbar verbraucht werden - und das nahezu ohne Verluste.
Dabei fällt im Gesamtnetz eine einzelne Haus-PV mit ihren paar kW gar nicht auf. Hunderte davon aber durchaus (und die speisen ja idR. alle ziemlich gleichzeitig ein), was insgesamt bedeutet, dass die Kraftwerke abgeregelt werden könn(t)en.
Bleiben nun einige wenige Privathaushalte für das Stromnetz "unsichtbar" steigen nur die Energieverluste (Be- u. Entladen) - nicht jedoch das EE-Energieangebot im Netz.

Übrigens schreibst du selbst sehr schon, dass du nachts "nur" 90% autark bist. Auf hunderte ähnliche Anlagen hochskaliert bedeutet das, dass irgendwann in den frühen Morgenstunden spontan sehr viel Energie aus dem Stromnetz bezogen wird, was den ganzen "Für mich muss kein Kraftwerk vorgehalten werden"-Aspekt ad absurdum führt.
Zwar kann man theoretisch vollständig energieautark werden (vorausgesetzt man hat genug Dachfläche und Geld dafür), aber es ist (leider) weder finanziell rentabel, noch ökologisch sinnvoll, wenn man den CO2-Rucksack der dafür nötigen Akkus mitbetrachtet.

In sofern bin ich bei Emil.

Dennoch sehe ich großen Bedarf an Energiespeichern kommen, um mit steigendem EE-Anteil ausreichend schnelle Regelleistung verfügbar zu haben. Immerhin fallen die großen "rotierenden Massen" der Großkraftwerke zunehmend weg, die bisher viele kleine Schwankungen "weggepuffert" haben. Hierfür sehe ich insbesondere Batteriespeicher für kurzfristigen Regelbedarf (Sekunden bis wenige Stunden) mit sehr hohen Peakleistungen sowie Redox-Flow-Speicher für mittelfristige Regelenergie (Stunden bis einige Tage) mit hoher Dauerleistung gut im Rennen - insbesondere auch aufgrund der Wartungsarmut und vollautomatisierten Steuerung.
Langfrist-Regelenergiebedarf (Wochen bis Monate) wird vermutlich noch eine ganze Weile mit Gaskraftwerken bereit gestellt werden, da die Kosten für P2X aufgrund exorbitanter Wandlungsverluste noch lange ein massives Hemmnis bleiben werden.
 
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Wertungen: Emil

Kamikaze

Aktives Mitglied
mehr Fernübertragungsleitungen einrichten, um Regionen zu ermöglichen, sauberen Strom nach Bedarf untereinander auszutauschen – oder Anreize für Kunden schaffen, den Energieverbrauch auf Tageszeiten zu verlegen, die besser mit den Zeiten hoher Stromerzeugung übereinstimmen.
Da wird sich was bewegen müssen. Nicht nur im Amiland. ;)

Grundsätzlich sehe ich das Potential für Hausbatterien dann, wenn alte PV-Anlagen aus der Einspeisevergütung fallen und ausreichend Überschüsse produzieren, um einen Akku zu rechtfertigen.

Bei mir fallen in etwa 9 Jahren ~5kWp aus der Förderung. Danach gibt es vom Netzbetreiber noch etwa 2ct/kWh - gleichzeitig müsste ich den Strom nachts für ~30ct/kWh zukaufen.
Wenn die Preise für Akkus weiter so fallen, wie in den letzten Jahren, sehe ich da gute Chancen, dass diese Zellen dann zukünftig eine "Nacht-Batterie" bedienen. (Den Tagesbedarf deckt die neuere ~50kWp-Anlage easy - auch mit mehreren E-Mobilen und Wärmepumpe.)

Dass PV natürlich nur tagsüber produzieren kann aber rund um die Uhr Energie gebraucht wird ist ja nun nichts wirklich neues. Ein Stück weit kann man diesen Effekt mit ausgedehnten Netzen mindern - ein weltumspannendes Stromnetz, das rund um die Uhr Sonnenstrom liefern kann wäre zwar wünschenswert aber ist aktuell nicht darstellbar.
Das bedeutet, man muss entweder genug diversifizierte Erzeugungskapazitäten (z.B. PV, Wasser, Wind) bereits stellen, dass möglichst immer eine Primärenergieform liefern kann, oder man muss den Verbrauch der Erzeugung anpassen.

Ich favorisiere eine Kombination aus beidem: Das was sinnvoll möglich ist sollte direkt verbraucht werden. Dafür können flexible Strompreise (wie z.B. aWattar) einen Anreiz liefern. Solche Modelle habe ich leider für die Industrie- und Gewerbekunden (die mit ~75% bei Weitem größten Stromfresser im Land) noch gar nicht gesehen.
Eine alternative Methode der "Verbrauchsverlagerung" können auch Batterien sein/werden, sobald diese billig genug werden, mit den Preisschwankungen flexibler Strompreise und ggf. eigener Stromerzeugungskapazität rentabel zu sein. Auch hier sehe ich zwar die "Vorreiterrolle" einiger Privathaushalte (meist erkauft durch finanzielles Defizit) aber das größte Potential liegt auch hier wieder bei Industrie- und Gewerbekunden. Diese allerdings beziehen ihren Strom aktuell oft für ~7ct/kWh. Da muss sich schon eine PV-Anlage richtig anstrengen, da günstiger zu sein - trotz Förderung(en) und niedriger Modulpreise. Insbesondere, wenn man nicht auf die Anlagen-Lebensdauer, sondern nur bis zur nächsten Quartalsbilanz rechnet. Bis Batterien hier rentabel werden muss noch sehr viel passieren.
 

Werni

Bekanntes Mitglied
19.02.2019
2.040
Heidenrod
Hi,

jupp, fürs Gewerbe ist der Strom oft zu billig (manche werden da auch durch Befreiung von Umlagen 'gefördert').

Zwei Dinge gibts da aber schon: Stromtarife, die billiger sind, dafür aber eine Laststeuerung durch den Anbieter ermöglichen (bei Strommangel wird der betreffende Verbraucher dann mal zeitlich limitiert runtergeschaltet) und die Anschlusskosten beziehen sich auf die maximal geforderte Leistung - wer Peaks mit einem Akku abfedern kann kommt da dann günstiger weg.

Gruß,

Werner
 
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