Peugeot 106 Akkus verwässert und tiefenentladen / Hilfsbatterie



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CH250

Neues Mitglied
14.08.2018
4
Hallo liebe Fachkundige!
ich habe begonnen an einem 106 rumzubasteln, der länger als 1/2 Jahr gestanden hat und nicht entsprechend vorbereitet war.
Nun ist er natürlich komplett tiefenentladen.
Zu allem Überfluss habe ich Diletant die Baterien mit dest. Wasser gefüllt und erst nachher gelesen, das dies auf keinen Fall vor dem Laden geschehen soll.
Sind die Akkus nun total im Sack oder ist das ein heilbarer Fehler, wenn ja, wie?
Ein weiteres Problem ist die Hilfsbatterie. Diese fehlte in dem Fahrzeug und die Batterien die laut Listen der Batterienhersteller passen sollten sind viel zu groß.
Ist das eine Sondergröße?
Ich habe nur Unterlagen zum (wohl baugleichen) Saxo. Hier ist auch eine Standard Batterie angegeben.

Für alle Hinweise bin ich als Novize dankbar !
 

Reiner106

Mitglied
07.05.2018
293
nahe Giessen / Hessen
Hallo :)
Ich habe ebenfalls vor Kurzem einen 106er mir zugelegt - zum Glück war der noch fahrbereit und ich düse damit herum, sammle Erfahrungen... Ich bin weit von "Experte" entfernt, aber versuche mal wenigstens ein bischen zu helfen:

Wie hast Du die Antriebsbatterien aufgefüllt? Über die 4 Einlassventile im Motorraum?
Der Sinn des "Volladens" vor dem Auffüllen liegt darin, dass sich beim Volladen mittels Wartungsladung die Flüssigkeit (Lauge) im Akku so weit ausdehnt, dass sie das Maximum an Volumen erreicht - füllt man jetzt dest. Wasser nach, fliesst dieses durch das Befüllsystem über die Akkus drüber. Hat man eine niedrige Flussgeschwdinsdigkeit, sollte sich das dest. Wasser nicht mit der Lauge mischen... Die unterschiedliche Dichte der beiden Flüssigkeiten sowie das akku-interne Kanalsystem im oberen Bereich sorgen dafür..... Deswegen kann man beim Befüllen auch ohne Probleme "Überfüllen" - es tropft einfach aus den Abflussschläuchen das überschüssige dest. Wasser hinaus...
Erst, wenn man zu schnell reinkippt, führt die Turbulenz zum Vermischen der beiden Teile, was dann ein "Rausspülen" von Lauge zur Folge haben kann - das wiederum führt dazu, dass sich die Konzentration ungünstig verändert...
Füllt man jetzt auf, ohne vorher diese Seerviceladung durchgeführt zu haben. kippt man zu viel dest. Wasser auf die Akkus. Mit der Zeit vermischen sich die beiden Phasen (begünstigt durch rütteln beim Fahren, aber auch "einfach so") - lädt man jetzt wieder voll auf - drückt man einen Teil der Lauge oben raus - und verliert dadurch chemisch aktive Flüssigkeit im Akku...

Es gibt auch schöne Tutorials zum Nachrfüllen
Auch das Akku Manual von SAFT liefert wertvolle Infos.
Hast Du beides`? Ich häng mal was an...

Vermutung: Wenn... WENN.. Du gaaanz vorsichtig reingefüllt hast und das ganze noch nicht all zu lange her ist... könnte es sein, dass das dest. Wasser noch "oben auf" ist... Evtl. kann man dann einbischen abpumpen und alles is gut... Aber um ehrlcih zu sein ist das eine gaaaanz wage Vermutung. Wie schnell sich beides vermischt usw... weiss ich nicht...

Man kann theoretisch die Lauge natürlich prüfen... So weit ich es weiss, kommt man da mechanisch gesehen aber nicht so einfach ran wie bei einer "normalen Autobatterie", wo man oben abscharubt und den Säureprüfer reinhält.. Man müsste sich also entweder irgend eine schlauchpipette basteln - vermutlich aber eher ein Loch bohren... Da wissen andere sicher mehr zu berichten.

Ich habe gelesen, dass man die Lauge auch neu befüllen kann.. Leider habe ich hierzu noch keine genaueren Infos (da ichs nicht gebraucht habe bisher), aber so weit ich mit meinen Recherechen gekommen bin scheint es chemisch kein Hexenwerk zu sein, könnte man sich selber zusammenpanschen mit dest. Wasser und... [füge Pulver XY zur Herstellung von Kalilauge hier ein].... Es gab in Norwegen das Zeug wohl mal fertig gemixt zu kaufen, als dort die NICD-E-Auto Szene noch aktiver war... Vielleicht kann jemand hier noch auffüllen (wissen, nicht Lauge :) ).

Wo bist Du denn verortet?



Zur "Starterbatterie": So weit ich weiss ist das eine "ganz normale" Nass-Blei-Batterie wie in jedem anderen KFZ auch. Diese versorgt das Bordnetz wie bei einem Verbrenner-Auto auch, also Scheinwerfer, Autoradio, Lüftung, etc.... Sie wird von einem DC-DC Wandler (in der Sagem?) geladen, der von den Traktionsakkus gespeist wird...
Mein Vorbesitzer hat in meinem 106er auch mal diese Batterie getauscht und einfach "irgend eine, die halbwegs passte" reingesetzt, kein Problem....

Als mein 106er mal zwei Wochen (ich im Urlaub) Pause hatte, habe ich diese Bleibatterie abgeklemmt und mit einem normalen Autoladegerät geladen - das hat dem 106er nicht geschadet, zwei Wochen ohne den Bleiakku rumzustehen..

Wenn die Batterie nicht völlig im Eimer ist (gefroreren, ausgebeult, innen völllig mit Kristallen verzogen), kannst Du sie ja vorsichtig mal versuchen aufzuladen... Da sie im 106er keine Starterfunktion haben muss, braucht sie die sehr hohen Ströme nicht liefern wie in einem KFZ... Ich habe sogar schon mal über eine GEL oder AGM nachgedacht, die nicht so schnell altert, aber die braucht eine andere Ladeschlussspannung, ob der eingebaute Lader.... In Anbetracht der günstigen Preise für so eine kleine KFZ Batterie - wenn sie nach Aufladen nich mehr richtig will, kauf eine neue :) So ein kleines Batterie-KFZ-Testegrät gibt Aufschluss darüber, was sie grob noch kann (ich hab zwei 30 Euro billigdinger, die tuns dafür)... Eine KFZ Werkstatt hat das auch, die helfen gern.

Ich könnte jetzt noch über regenerieren von Bleiakkus anfangen - aber ads ist zu viel off topic :)

Ich drück Dir die Daumen!
 

Anhänge

  • Kalilauge in saft nicd akkus.pdf
    487,4 KB · Aufrufe: 664
  • SAFT-technical-manual.pdf
    182,7 KB · Aufrufe: 883
  • Stm5_chg.pdf
    28,8 KB · Aufrufe: 515

el3331

Aktives Mitglied
03.12.2008
809
Köln
Hallo,
was die 12 Volt-Batterie angeht: es ist schon eine Standardgröße, allerdings eine hierzulande eher seltene. Der Händler, bei dem ich für meinen AX vor ein paar Jahren eine gekauft habe nannt sie "eine japanische". Sie ist jedenfalls für ihre Kapazität äußerst klein, gängige hiesige Akkus gleicher Kapazität sind viel größer.

Meine heißt Dynalite 545 106 030, 12 V 45 AH, Einsetzbar für 54577. Mit der letzteren Zahl müssten gutsortierte Händler (Baumärkte u.ä eher nicht) etwas anfangen und eine passende Batterie finden können.

Was die NiCad-Akkus angeht: Selbstverständlich vermischt sich das nachgefüllte Wasser mit der Lauge in den Zellen, das ist schließlich der Zweck des Nachfüllens.
Wegen der trickreichen Kanalführung in den Akkus wird allerdings in jede Zelle nur soviel Wasser hereingelassen, wie maximal zulässig, der Rest fließt direkt weiter in die nächste und so weiter. Beim Aufladen erhöht sich der Laugenstand und die zuviel vorhandene Lauge wird herausgedrückt. Der Rest ist also in jedem Fall verdünnt.(Zur Kontrolle ein Auffanggefäß unter den Überlauf stellen). Laugeverdünnung ist in gewissem Rahmen unkritisch. Eine Kontrolle der Lauge ist nicht vorgesehen. Dafür müssten Löcher gebohrt - und später wieder verschlossen - werden. Bei Saft gab es mal eine Reparatur- oder Überholungsmöglichkeit, heute eher nicht mehr. Wie das gemacht wurde, weiß ich nicht, ich schätze, die haben den "Deckel" abgesägt und hinterher wieder verschweißt.

Man kann die Lauge auch ohne aufsägen oder anbohren wechseln, ich kenne jemanden, der das bei meinen Akkus (aus dem El) seinerzeit gemacht hat. Ob er das immernoch macht oder kann, weiß ich nicht. Der Erfolg seinerzeit war auch nur unwesentlich höher als Null.
Für Neufahrzeuge sind die Akkus verboten; neu produziert werden sie nicht mehr, es soll aber noch Restbestände geben - nicht billig -
Die einzig sinnvolle Reparatur von NiCad-Akku-Sätzen ist für mich der Ersatz durch Lithium, ich will jedenfalls nie wieder welche im Auto haben.
Grüße

Lothar
.
 

Reiner106

Mitglied
07.05.2018
293
nahe Giessen / Hessen
Meine Formulierung zu den Traktionsbatterien war in der Tat ungenau, danke fürs Ergänzen... Natürlich mischt sich dest. Wasser mit der Lauge in der Batterie - die niedrige Fliessgeschwdinigkeit und die Leitungsführung im Akku sorgt aber dafür, dass das "oben auf" liegende dest. Wasser beim Auffüllen sich nicht (oder nur sehr gering) mit der Lauge vermischt - wäre das nicht so, würde man ja mit jedem Auffüllen Lauge ausspülen...
 

CH250

Neues Mitglied
14.08.2018
4
Super!
Vielen Dank für die Dokumente und Tips!
Die Dokumente zu den Akkus werde ich erst mal in Ruhe studieren müssen vor den nächsten Schritten ;-)
Ich habe heute mal die vordere, obere Batteriebox ausgebaut und die Akkus entnommen.
Die drei Akkus hatten 0,25, 1 und 5,4 Volt. Die Großen Unterschiede haben mich schon erstaunt.
Ich werde mich jetzt mal im Forum auf die Suche machen nach Empfehlungen zu Ladegeräten und Testmethoden für die Einzelakkus.
Eine erste Idee ist die alte, ggf. verwässerte, Lauge mit neuer Lauge heraus zu drücken. Hat das einen Einfluss ob man das vor oder nach dem Ladeversuch macht?

Verortet bin ich in Köln.

Vielen Dank auch an el3331 für den Hinweis auf die (Hilfs-) Batterie ! Der Umbau of Lithium ist wahrscheinlich auch nicht so günstig und erfordert doch wahrscheinlich ein komplett anderes Lademanagement. Ich weiß nicht, ob mich das nicht ( zumindest zum jetzigen Zeitpunkt) etwas überfordert ;-)
 

el3331

Aktives Mitglied
03.12.2008
809
Köln
Hallo,
ich bin auch aus Köln, aber das nur nebenbei.
Das Herausdrücken evtl. verwässerter Lauge wird nicht funktionieren. Die Nachfüllflüssigkeit wird ja nicht der Reihe nach durch die Zellen geführt, sondern oben drüber. In die Zelle läuft nur etwas, wenn etwas fehlt - wenn bereits vorher nachgefüllt wurde, eben garnichts.
Lithium-Umbau ist zugegebenermaßen ein Kraftakt. Neben den Batterien braucht man ein Batteriemanagementsystem. Das Bordladegerät bleibt unverändert, das wird durch das BMS ein- und ausgeschaltet.
Aber teuer genug ist es allemal und "lohnt" nur für Fahrzeuge, die ansonsten in gutem bis sehr guten Zustand sind und/oder die man noch viele Jahre fahren will und natürlich, wenn mehr als nur eine Handvoll NiCad-Akkus nicht mehr zu brauchen sind.
Grüße

Lothar
 

CH250

Neues Mitglied
14.08.2018
4
Hallo Lothar,
Vielleicht hast Du ja mal Zeit und Lust Dir das Wägelchen mal an zu schauen ;-)
Ich habe nun alle Akkupacks ausgebaut, stehe jetzt vor dem Problem, wie ich die einzelnen 6 Volt Blocks am besten lade und teste.
"Normale" KFZ Ladegeräte taugen da ja nicht und eine Konstantstromquelle ausreichender Kapazität habe ich (noch) nicht.
 

Reiner106

Mitglied
07.05.2018
293
nahe Giessen / Hessen
Das nette an den NICD Akkus ist ja, dass man sie "regenerieren" kann - sofern sie nicht defekt sind...
Hast Du ein NICD Ladegerät am Start? Ein bischen Power sollte es schon haben - aus dem Modellbaubereich ein kräftigeres mit 10A Ladeleistung wäre z.B. super...Weniger geht auch, dauert aber bei 100Ah Akkus dann ewig und die Akkus mögen es auch, wenn sie belastet werden, 10A sind ja nur 1/10 C, das ist Kindergarten für einen solchen Akku.
Wenn es eines ist, dass "computergestuert" ist, wäre das optimal. Damit könntest Du jeden einzelnen Block (6 Volt) Dir mal vorknöpfen.

NICD Nasszellen gehen nicht kaputt, wenn sie nach "voll" weitergeladen werden. Das passiert im Auto auch dauernd und ist nötig, um die Unterschiede im Ladezustand der einzelnen Zellen auszugleichen (Ausgleichsladung, passiert normalerweise alle 10 Ladungen, kann aber auch extern getrigert werden)... Die eine Zelle ist schon voll, die nächste noch nicht - also lädt man weiter (nennt sich Balancing)... Die schon volle Zelle fängt einfach an zu "gasen", d.h. die überschüssige Energie wird in die Spaltung der Flüssigkeit (Lauge, keine Säure wie bei Blei Starterbatterien wie die 12V Starterbatterie) in Gase und Wärme umgesetzt (vorsicht, da entsteht Knallgas, so weit ich mich erinnere, also Wasserstoff und sauerstoff... keine offene Flamme, Frischluft Du brauchst). Dadurch verliert der Akku dann auf Dauer Flüssigkeit (deswegen das Nachfüllen...)

Innerhalb eines Akkus mit 5 Zellen gibt es diesen Effekt (Auseinanderdriften) natürlich genau so wie im ganzen Verbund aller 20 Akkublöcke im Auto.

Du könntest mit einem guten NICD-Lader also folgendes machen:

Jeden Block erst mal volladen und schauen, was passiert. Lässt er sich volladen? Hält er die Spannung dann stabil? Wird er nicht heiss beim Laden (10A sollten da quasi nichts erwärmen...). Wenn alles gut, dann:

Ein paar Zyklen "fahren" mit dem Ladegerät - also entladen, aufladen, entladen, aufladen.... Das sollte den "Memory Effekt" wieder reduzieren, verlorengegangene Kapazität wieder herstellen und "power" wieder bringen.. Das Auseinander Driften der Zellen (unterschiedliche Ladezustände) wird dabei auch aufgehoben (=Balancing), indem bei jedem Volladen leicht "überladen" wird... Natürlich nur, wenn die Akkus und die Lauge noch ok sind..

Wie "flach" man die Zyklen fährt (also von wieviel "überladen" bis zu wieviel Entladeschlusspannung) ist so eine Wissenschaft für sich.. Gerade bei ungewissem Zustand der Blöcke würde ich Anfangs erst mal nur bis 1,1V pro Zelle (6V pro Block) runtergehen.Prinzipiell kann man die NICDs auch weit tiefer runter entladen, sogar komplett leer machen geht prinzipiell (sofern nicht zu oft)... Aaaaber: Wenn eine Zelle im Vergleich zu den anderen so stark schwächelt, dass beim Entladen des Blockes diese früher als die anderen in sehr geringe Voltzahl abkippt, kann sie sich umpolen.. Das sollte man vermeiden.. Und da man die einzelnen Zellen im Block nicht messen kann und nur die Summe bilden kann, weiss man nicht, ob beim Spannungsabfall beim Entladen gerade eine Einzelne Zelle absäuft oder 4 zusammen... Von daher am Anfang eher vorsichtiger - am Ladegerät kann man das einstellen..

Viele Ladegeräte haben extra Prohgramme dafür, da man das im Modellbau auch nutzt. Die machen diese Zyklen dann automatisch - und zeigen dann auch die Kapazität an...

Wenn die Akkus allerdings mechanisch kaputt sind (evtl. innen, sieht man dann nicht von aussen) oder die Lauge "hinüber oder verwässert", dann wirds fummelig. Es gab irgendwo mal eine Doku, wo jemand einen SAFT NICD aufgeschnitten hat, da sah man schön, wie der innen aussieht.

Wenn Du kein Ladegerät dieser Art zur Verfügung hast, kannst Du das natürlich auch alles "von Hand" machen... Ist nur seeehr aufwändig dann bei so vielen Bläcken und man muss schon mehr wissen, was man tut und ständig aufpassen.
 

CH250

Neues Mitglied
14.08.2018
4
Hallo Reiner,
so ähnlich ist mein Plan. Da die Akkus nun wahrscheinlich Verwässert sind und bei einem Ladevorgang ggf. Lauge ausgespült würde, schwebt mir vor, die ausgebauten Blööcke einzeln zu laden und entladen, hierbei an den Wasseranschlüssen "Steigrohre " anbringen, so das die dünne Lauge nicht verloren gehen kann.
Durch ausgasen bei Lade und Entladevorgängen sollte sich dann ja die Lauge durch den Wasserverlust wieder aufkonzentrieren.
Was mir fehlt ist halt ein gescheites kräftiges Ladegerät. Bisher hab ich im Netz nichts vernünftiges gefunden. Ich denke die Modellbauer haben nicht so gewaltige Akkus.
Hast Du vielleicht einen Tip? Auch stellt sich mir die Frage ob es ggf. möglich ist, das Ladegerät aus der Sagem Box zu hacken um es zum Laden ausserhalb des Fahrzeuges zu nutzen. (Ich habe eine zweite Sagem Box, bei beiden ist mir der Zustand aber nicht wirklich bekannt :-( )
 

Reiner106

Mitglied
07.05.2018
293
nahe Giessen / Hessen
Ob man die Sagem Box haken kann - da bin ich skeptisch. Aber da wissen andere sicher mehr als ich.

Ich würde bei dem Zustand Deiner Akkus mir auch erst mal jeden Block einzeln vornehmen... Wenn (mit Glück) die noch brauchbar sind, kannst Du die letzten paar Zyklen ja dann im Auto auch machen - theoretisch.. Das ist ein bischen die Frage des Zeitbudgets und der Ausstattung - was dauert länger - alle einzelnen Blöcke ausgebaut wieder komplett frisch machen und dann einbauen - oder sie "so nötig wie muss" frisch machen und dann den Rest im Auto machen (durch fahrweise, leerfahren, ausgleichsladung antrigern, usw..) .... ich würde gefühlt eher extern alles machen, wobei ich den Aufwand des Ausbaus der Akkus noc nicht kenne, das habe ich noch nicht gemacht (zum glück sind meine Akkus noch gefühlt ok).

Ich habe aus dem Modellbau noch einen Junsi Icharger 106b+, der ist ein bischen schwach auf der Brust (max 10A laut Datenblatt), aber für kleine Versuche ausreichend. Frank (nahe Berlin, NICD Kangoo) brachte mich auf den großen iCharger 4010DUO:
http://www.jun-si.com/EnProductShow.asp?ID=107
Der soll 70A rein/raus können... Ich habe mir einen "B-Ware" hier bestellt:
https://www.zj-hobbyshop.de/solange-vorrat-reicht-c-37.html

Jetzt brauche ich "nur noch" ein starkes Netzteil dafür und dicke Kabel (die fliegen aus dem Audio KFZ Bereich rum)... Ich habe zwar noch das eine oder andere 12V 30A Netzteil, aber ich liebäugele mit einem dieser "Server Netzteil Umbauhacks". Von HP und Co gibt es aus Rackservern Netzteile, die um die 50 Volt bei 50 Ampere können und als refurbished Ersatzteile in der Bucht unter 25 Euro kosten - da ist dann ein bischen Gebastel angesagt. Gibt es auch in anderen Volt/Ampere Kobinationen und sind mal mehr mal weniger zum haken geeignet, aber da ist zumindest eine günstige Quelle für power-DC...

Es gibt als externe Ladelösung für die NICD PSA Fahrzeuge auch Bastelanleitungen im Netz, wo man 3 von diesen in Reihe schaltet um eine Schnellademöglichkeit für kleines Geld damit zu bauen.. Haben einige schon gemacht - wenn mal Zeit ist...

Ein 12V 10A Netzteil aus der Bucht /Pollin / etc.. plus ein Robbe/Junsi/China etc... Modellbauding das um die 10A raushauen kann, sollte es für den Anfang aber tun - kommt ja auch auf Dein Budget an... Lies mal das SAFT Manual gut durch, da stehen wichtige Infos drin, auch Temperaturkompensation und so Dinge. Du musst z.B. berücksichtigen, dass die korrekte Ladeentspannung auf einen bestimmten Akkutemperaturbereich bezogen ist (ich meine 20 Grad Celsius). Auf ein paar mV und Grad kommts aber sicher nicht an...

Finger weg von so Steckernetzteilen zum NICD Laden.. Erstens sind die viiiiel zu schwach und zweitens kommt da am Ende nur Murks raus.

Zur Not kannst Du natürlich auch eines dieser 30A Labornetzteile nehmen und von Hand mal loslegen... aber sooo viel billiger als ein vernünft8iges Ladegerät nebst Schaltnetzteil ist das dann auch nicht..

Als Budget Lösung zum "hochziehen" des gesamten Akkupacks auf 80 Volt habe ich in einem anderen Thread auch den nentten Tipp bekommen, einen Regeltrafo (220V AC auf <220V AC, rund 60 Euro vom Chinesen, 2 kw) plus nachgeschalteten Gleichrichter zu nehmen. Das nur am Rande - für die Diagnose Deiner einzelnen Blöcke würde ich dann doch eher zu einem automatischen Ladegerät greifen, dass Dir das zyklen abnimmt.

Mit etwas Glück sind Deine Akkus ja gar nicht sooo verwässert... Der Gedanke sie ein bischen Gasen zu lassen um damit die Säure wieder auf die richtige Konzentration zu bringen klingt für mich erst mal logisch und machbar - ich bin mir nur nicht sicher, wie lange man da blubbern lassen müsste - das kommt natürlich einfach stark darauf an, wie viel Wasser zu viel drin wäre .. Hm, warte.. wenn Lauge rausgespült wurde, klappt das aber eh nicht....

Sofern sich die Akkus beim zyklen nicht erholen - dann hast Du Glück gehabt - wäre eine Überporüfung der Lauge mittels Loch bohren oder wie auch immer sicher unumgänglich...
 

Berlingo-98

Administrator
23.11.2004
4.176
91365 Reifenberg
Wegen starker Ladegeräte aus server-racks hatten wir schon einen sehr langen Thread "Neues Mini-HP-Lader Projekt gefällig ?". Solche hp-DSP2500 oder so haben einige Kollegen erfolgreich in CityEls eingesetzt und auch in "Franzosen" wie AX, Saxo und co. Ich will mir sowas für meine NiCd-Saft-Teststation als direktes Ladegerät aufbauen oder als Netzteil für einen Junsi4010duo.

Getestet werden nur die SAFT STM100. Andere habe ich nicht. Mit einem dieser Mini-HPs kann man ganz ideal 6 SAFT Blöcke in Reihe mit rund 40A laden. Diese DSP2500 kann man für mehr Strom gut parallel schalten oder für mehr Spannung in Reihe, z.B. drei Stück für einen SAXO oder vier Stück für einen Berlingo. So ein Mini-HP will ich auch zur Versorgung des Junsi 4010duo einsetzen. Alles geplant.

Mein üblicher Test mit 2 Saft Blöcken in Reihe beginnt mit total entladenen Akkus, die ich erstmal für einige Tage parallel schalte. Restspannung dann meist um die 5 Volt oder so, mal mehr, mal weniger. Danach sind sie reif, um in Reihe geladen zu werden.

Zur Zeit lade ich jeweils zwei SAFT Blöcke in Reihe mit einem herkömmlichen 15V 40A Netzgerät. Ich lade die Akkus meist mit rund 25A voll laut SAFT Anleitung bzw. Temperaturkurven. Meist so um die 7,5 Volt oder so pro Block oder nach Ah Messung mit 100Ah. Danach - auch laut Saft Handbuch - noch rund 4 oder 5 Stunden mit 5A weiterladen. Entweder mit diesem Gerät oder einem anderen Labornetzgerät, dass ich einfach auf 5 A Strombegrenzung einstelle.

Dann sind die Akkus irgendwann knallvoll. Jetzt prüfe ich den Wasserstand und fülle bei Bedarf etwas nach über den dünnsten Plastikschlauch, den ich finden konnte. Das Wasser läuft immer noch schnell genug rein. Rein an der Seite, an der der minus Anschluss liegt. Raus an der Plus Seite. Raus in einen Überlaufschlauch in ein kleines Plastikgefäss.

Danach gehts ans Entladen, ebenfall mit rund 20 bis 22 A über handelsübliche 12V 50W Halogenlampen, normale Glühlampen oder Autolampen. 6 Stück parallel.
Die Ah messe ich mit einem magnetronic Ah Zähler. Abgeschaltet wird bei 5,5 oder 5V. So ermittele ich die Ah Kapazität. Zur Zeit baue ich eine Entladeüberwachung, die bei einer einstellbaren Spannung die Entladung über Relais beendet. Ich nehme dazu herkömmliche Auto-Relais 12V 40A.

Entlade Akkus - und ich meine wirklich total entladene SAFT Blöcke - kann man lange stehen lassen. Es wird sogar empfohlen, für eine lange problemlose Lagerung die Akkus auf 5V oder weniger zu entladen. Umpolen muss man natürlich vermeiden. Hab ich aber nicht gehabt. Man merkt durch Spannungsmessung sehr schnell, ob eine der 5 Zellen im Saft Block kaputt ist. Der Block kommt dann trotz Ladung nicht mehr hoch, außerdem erwärmt sie sich. Ich messe die Temperatur mit einem Infrarot-Punkttermometer. Damit merkt man auch schnell, wenn eine Zelle im Block sich mehr erwärmt.

Grüße, Roland
 
Zuletzt bearbeitet:

el3331

Aktives Mitglied
03.12.2008
809
Köln
Hallo,
ich sehe mir natürlich gern neu erworbene E-Autos an, z.Zt. bin ich allerdings bis Ende nächster Woche verreist. Viel helfen kann ich auch nicht mehr. Meine Erfahrungen mit NiCd-Akkus stammen aus meiner El-Zeit und sind inzwischen 5 Jahre her, und damals war ich noch 5 Jahre jünger.
Im Forum gelte ich (zu Recht) als Gegner von NiCd-Akkus.Die 7 Jahre mit dem El waren auch wegen der ständigen Probleme mit den Akkus nur Frust.

Ich will dem, was hier geschrieben wurde, nicht widersprechen, es stimmt ja alles - jedenfalls in der Theorie. Die praktische Umsetzung ist für den Nicht-Fachmann schwierig bis nicht möglich und die Ergebnisse von "Regenerierungsaktionen" waren teilweise erschütternd kurzlebig, auch solche von ausgewiesenen Fachleuten.

Manipulationen an der - auch verdünnten - Lauge würde ich lassen. Die Konstruktion der Akkus widersetzt sich jeder do-it-yourself-Aktion. Man macht alles eher noch schlimmer. Ich will nicht annehmen, das bei der Nachfüllaktion kanisterweise dest. Wasser zum Einsatz gekommen ist, die Verdünnung dürfte sich damit noch halbwegs im Rahmen halten - und auch der Einfluss auf die Leistung der Akkus, zumal sich im Laufe der Zeit die Säuredichte wieder erhöht.
Das Vorladen der einzelnen Akkus geht zur Not auch mit einem billigen Autobatterieladegerät - auch einem für 12 Volt. Kaputtmachen kann man dabei allenfalls das Ladegerät, vorausgesetzt, man bleibt dabei und überwacht die Batteriespannung mit einem Multimeter. Die steigt relativ schnell auf 5 Volt, dann abbrechen und nächster Block. Problem: bei 20 Blöcken hat, wenn man durch ist, der erste Block schon wieder Spannung verloren. Man muss das also mehrmals machen.

Den mir vorliegenden Werksunterlagen (für den Citroen AX) - Kundendienstschule und Werkstattmanual - entnehme ich im übrigen, dass eine Initialisierungsladung eines tiefentladenen Batteriesatzes auch mit dem Bordladegerät möglich sein müsste. Ich finde eine Service-Mitteilung (Info'Rapid), die sich allerdings auf Fahrzeuge mit Sagem-Box-Nr. älter als 3YXSY10003755 bezieht. Da ist ein unbedingt einzuhaltendes Ladeverfahren beschrieben, das von etwa 40 Volt Rest-Gesamtspannung ausgeht, und dessen Nichtbeachtung zu Zerstörung der Sagem-Box führen kann (Weil evtl. auch Wasserpumpe und Kühlerventilator nicht anlaufen??).

Es sieht wie folgt aus:
Fahrzeug spannungsfrei machen
12-Volt-Batterie ausbauen und extern aufladen
Antriebsbatterien 3-4 Standen ruhen lassen
12-Volt-Batterie einbauen und anklemmen
Fahrzeug wieder unter Spannung setzen
Fahrzeug maximal 15 Minuten Normalladen
- Dies erfolgt "blind", d.h.es wird nichts angezeigt, weder Blinker noch Ladekontrollampe
Ladeklappe öffnen und Marechal-Stecker für eine Minute vom Fahrzeug abziehen
Marechal-Stecker wieder anklemmen.
Die 15-Minuten-Ladephasen solange wiederholen, bis die Blinker und die Ladekontrollampe angehen und wieder Normalladung anzeigen.

Die Kundendienstschule (die vermutlich neueren Datums ist), sagt hierzu nichts abgesehen davon, dass bei weniger als 105 Volt eine Vorladephase mit 10 Amp.eingeschaltet wird. Von Mindestspannung steht da nichts, könnte also auch bei viel niedrigeren Spannungen schon beginnen.

Grüße

Lothar
 

Junkerjakob

Neues Mitglied
07.09.2017
48
Ich würde mir wegen der Laugenkonzentration keine so großen Gedanken machen, der Akku funktioniert bei einer Konzentration von 15 bis 25 %, das "Aufwecken" der einzelnen 6V-Blöcke ist da deutlich wichtiger. Ohnehin könnte sich das Aussortieren von bis zu 10 oder mehr Akkus ergeben, weil nicht alle Blöcke die 100 AH kapazität wiedererlangen werden. Zum Prüfen ist der Junsi ICharger optimal, die Ausgabe lohnt sich wirklich. Ich habe als Stromquelle 8Nicas verwendet, weil der Junsi regneratives Entladen ermöglicht, d.h. der Entladestrom wird wieder in die Versorgungsbatterie eingespeist. Das ist etwas ökonomischer.
 

Reiner106

Mitglied
07.05.2018
293
nahe Giessen / Hessen
Die Idee mit dem Speisen des Junsi durch Akkus is prima, danke :)
Mein Junis läuft inzwischen an einem 12V 30A Netzteil, was fürs erste mal ausirecht...
An die Bedienung muss ich mich noch gewöhnen - mein 106B+ von Junis hat ein ganz anderes Set von Einstellungen (der kann z.B. keine zyklen bei Blei)... Einiges finde ich beim großen Junis gar nicht... Kann es sein, dass man für manche Einstellungen beim großen Junsi dsa Gerät per USB an den Rechner anstöpseln muss?
 

thegray

Bekanntes Mitglied
15.04.2008
8.715
Einiges finde ich beim großen Junis gar nicht... Kann es sein, dass man für manche Einstellungen beim großen Junsi dsa Gerät per USB an den Rechner anstöpseln muss?

Nein beim 4010 wird alles über das LCD eingestellt. Ich habe selber eins.

Was mit dem Verwässern
- was ist -IST. Da der Hersteller keine Vorkehrungen getroffen hat und die Gesamtkonstruktion selbeiges auch vereitelt.
Aufgrund der Konstruktion der Überläufe kann es natürlich passieren das die Erste die Rausdrückt nicht nur Wasser mit Rausdrückt wenn die Nöchste von dem noch was Aufnimmt - hat die über die Zeit schon eine Andere Konzentration und die Nöchste noch mehr und ....

Von daher ist es schon mal von Vorteil das man jeden Block einzelne behandelt - damit das nicht noch von Block zu Block......​

Man könnte - weil Wasser immer Verbraucht wird nur lange ZEit immer mit "flachen" Zyklen fahren - Somit die ZEllen nicht ganz Vollgeladen - nicht die Maximale Volumen benötigen damit dann nur geringste Wassermengen weiterdrücken. Demgegenüber in dem noch Frisch überfüllten die Wahrscheinlichkeit höher das wenn nur Wasser weitergedrückt wird .......
Da das aber alles unkontrolliert ist, weil in den Ladeprozess eigentlich nicht wirklich eingreifen kann in der Alltagsfahrpraxis nicht praktikabel.

Also einfach mit Leben - mit einer EBÜ man auch dicke Ausreißer sehen kann denen man sich zu einem anderen Zeitpunkt widmen kann.

Letzendlich würde eine niedriger Laugenkonzentration - dann auch nur mit Verantwortlich sein das Zellen einen etwas höheren Innenwiderstand haben.
Dagegen einen höhere die Lebenszeit sicherlich verkürzend wirkt.

Hier sollte weniger Stress zur die Blöcke - das Fahren mit EBÜ- was von der "eigenen Fehlleistung" was Wett machen können.

Wenn man dann viel ErFahrener ist - kann man ja sich an andere Blockbastelgeschichten wagen - es gibt viele Wege nach Rom, welchem man betritt hängt auch immer davon ab welche Föhigkeiten man mitbringt und welche Möglichkeiten Platz/Handwerklich tatsächlich hat.
 

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