Perm-Motoren und andere Hoffnungsträger - Elektroauto Forum

Perm-Motoren und andere Hoffnungsträger

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Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Für mich war die Firma Perm aus dem Breisgau der Hoffnungsschimmer in die glorreiche elektrische Zukunft. Es war wohl die einzige deutsche Firma, die die Kontakte zu Cedric Lynch mit seinem Scheibenmotorprojekt wirklich nutzte. Klar, dessen Motor war nicht drehzahlfest genug, um den gesamten Drehmoment-Drehzahlberich abzudecken, den ein getriebeloses Elektroauto benötigt. So baute auch Perm die Lemcoschen , immerhin sehr dünnblättrigen Blechpakete in den Rotor ein, die , nun eisenhaltig, immerhin eine begrenzte Einsatzmglichkeit in Elektrofahrzeugen ermöglichte. Leider nur im Cityel, das auf den Motor von Perm nicht anzupassen war. Die Betriebsspannung des Perm lässt sich praktisch nicht ändern, zum Einbau eines vernünftigen Getriebes ist Herr Nestmeier nicht in der Lage. So bleibt es bei der Zittiäll-Trauergemeinde. Wirklich sehr schade. Ich wette, es hätte sonst einen Riesenaufschwng in der deutschen Elektromotorentwicklung gegeben.Mal sehen, ob die Heinzmänner aus ihrem Krankenfahrstuhldasein aufsteigen können. Es darf gezweifelt werden.
Für den etwas missratenen kommutatorlosen Permmotor wäre die Integration der Ansteuerung erforderlich, um den geldlichen Ambitionen des TÜV mit seiner Protektion der großen Hersteller in Stuttgart und Wolfsburg den Boden zu entziehen.
Aber, wie gesagt, die Sterne stehen nicht günstig.
Ein Stern leuchtet in Starnberg, dort wurde ein sogenannter Transversalflussmotor kreiert, erfunden von Professor Weh in Braunschweig, etwa 1975 patentiert, Patent also abgelaufen und zum Nachbau freigegeben. Ich stehe auf diesem Motor, denn ich habe ihn, praktisch in gleicher Form, unabhängig von Professor Weh, wenige Jahre später ebenfalls erfunden und stand in Verhandlung mit der Vakuumschmelze in Hanau, die das damals übermäßig teure Magnetmaterial hätte zum völlig überteuerten Preis liefern müssen.
Die Seltenerdmagnete fehlten damals auch noch, ich wäre auf Ferritmaterial mit seiner 12 fach niedrigeren Leistungsdichte angewiesen gewesen.
Heute liefert eine chinesische Firma zum niedrigen Preis das Material für die Statoren. Ich sehe hier eine Revolution in der Antriebstechnik voraus. Die Vakuumschmelze will sich nicht völlig dem Wettbewerb entziehen und deutete schon eine heftige Senkung des Preises für "Corovac" auf ein wettbewerbsfähiges Niveau an. Drei Jahrzehnte lang hatte die Siemens-Tochter Vakuumschmelze wegen Wegbrechens des Telefonmarktes die Produktion praktisch eingestellt.
Vermutlich werden noch einige Entwicklungsarbeiten zur Überwindung von Kinderkrankheiten erforderlich sein. Super: die Firma am Starnberger See hat meine immer wieder propagierte Integration der Leistungselektronik im fremdgekühlten Motor bereits verwirklicht.
Unter dem Stichwort EMV verhindert der TÜV jede hoffnungsvolle Entwicklung im Bereich der Elektromobilität. Umbauer werden regelrecht ausgenommen.
Mit einem alten Transistorradio um das Elektroauto herumgehen kann ich auch und ebenso die Unzugänglichkeit elektrischer Leitungen prüfen.
Leider geben die meist vom Motor immer noch getrennten Motorcontroller Anlass zur Existenzberechtigung der wahnsinnig teuren EMV-Prüfung, die Privatleuten einen Umbau unmöglich macht und Deutschland in die elektrische Steinzeit zurückschleudert.
Der Fortschritt findet vermutlich weiterhin im Ausland statt, es werden im Ausland gefertigte Komponenten zugekauft.


 

lukski1

Neues Mitglied
11.02.2011
39
Hallo Bernd,

darfs a bisserle mehr sein :)

Du würdest an dem Brusa HSM Motortype sicher deinen Spass haben. Diese Maschine vereint derzeit das so was wie das beste aus den Typen Reluktanzmotor und BLDC. Der Wirkungsgradverlauf ist schon sehr "kernig" und der Leistungsverlauf vorbildlich.

Gibt es incl. passendem Getriebe bis 10 :1 dazu:
http://www.brusa.li/index.php?id=136&L=0&id=136

Der oberste Artikel erläutert den Hintergrund der Motoren
http://www.brusa.biz/index.php?id=246

Beste Grüße,
Lukas

 

Bernd Schlueter

Bekanntes Mitglied
10.12.2004
10.138
Ja, die Schweizer sind uns um einiges voraus, das Transaxle-Konzept kenne ich ja schon aus einem Fahrzeug. Relktanz? Das hört sich ja sehr nach Transversalfluss an mit evtueller Geräuschkulisse? Ja, der Motor würde mich schon interessieren. vielleicht rufe ich mal in Sennwald an? Die Appenzeller und St. Gallener sind sehr am Ausbau ihrer Industrie interessiert.
Da könnte ich mich auch noch für begeistern. Kennst du jemanden, der den Motor in Betrieb hat?
Der ist ja noch ziemlich schwer. aber mich interessiert insbesondere die Geräuschentwicklung. Reluktanz bedeutet ja meist gleichphasige mechanische Anregung von Schwingungen...wie in Druckern...rrrrt!....rrrrrrt!
 

Eba_M

Mitglied
06.09.2008
192
Die Jungs vom Zero-Tracer www.zerotracer.com haben diesen Motor verbaut und sind damit als Sieger aus dem Zero-Race hervorgegangen. Der Hybridmotor ist fast lautlos, wie ein normaler AC-Motor.
Ich war Anfang Februar in Sennwald und habe eine Werksführung bekommen währen mein Fahrzeug mit 32A geladen wurde. Bieten ein komplettes Programm aus Lader (3x32A), Kontroller und Motor mit Getriebe und Sperreinrichtung.

Gruß

Eberhard

 

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