Hallo Willi,
schau Dir mal die Daten der GP NiMH Batterien an:
http://www.gpina.com/pdf/1300FH-2.pdf
http://www.gpbatteries.com.hk/catalogues/NiMH_technical.pdf
In der Anwendung im Elektromobil will man ja Fahrzeiten von 1h und mehr errreichen deshalb wird normalerweise soviel Kapazität installiert dass selten eine Entladung über 1 C stattfindet. Diesen Strom können NiMH Batterien problemlos liefern. Die GP Zellen sind sogar teilweise bis 10C belastbar.
Die GP Zellen sind mit -20 Grad bei der Entladung spezifiziert. Da wir alle wissen, dass jede Batterietechnology bei niedrigen Temperaturen nicht die gewünschte Leistung bringt ist egal welcher Batterietyp verwendet wird dafür zu sorgen, dass die Temperaturen möglichst im Bereich um 20 Grad bleiben. Dies kann einmal durch entsprechend Vorheizung kombiniert mit einer Wärmeisolation realisiert werden.
Bezüglich der Lithiumbatterien ist als einziges zu beachten dass weder eine untere Spannungsgrenze unterschritten noch eine obere pro Zelle überschritten wird. Das Ladeverfahren ist dagegen einfacher als bei den meisten anderen Batteriearten. Bei TS Zellen soll eine Konstantstromladung mit 0.3C bis zu 4,25 V erfolgen und dann diese Spannung solange gehalten werden bis der Strom auf C/100 abgefallen ist. Einfacher gehts fast nicht mehr. Wichtig ist halt dass keine der zellen beim Laden 4,25 V überschreitet. Dies kann mit bereits hier diskutierten Spannungsbegrenzern problemlos sichergestellt werden. Das Ladegerät selbst muss nur eine IU-kennlinie ohne Temperaturkompensation bieten.
Bei Tiefentladungen nimmt jede Batterie einen gewissen Schaden. Insofern ist das nicht Neues. Bei mehr als 3-fach höherer Kapazität bei hohen Strömen und damit wesentlich grösserer Reichweite lässt sich eine Tiefentladung aber leichter vermeiden. Die Schutzelektronik muss die Unterschreitung der Spannungsuntergrenze zuverlässig vermeiden.
Die Nutzung von Lithiumbatterien in einem Elektrofahrzeug ist kein technisches Problem mehr sondern eher ein finanzielles.
Bezüglich Kokam muss ich sagen, dass diese Zellen noch extrem teuer sind und auch für den Privatmann kaum zu bekommen. Auch ist wie oben schon geschrieben bei einer für ein E-Fahzeug sinnvollen Reichweite eine Belastbarkeit weit über 1C hinaus wegen der hohen installierten Kapazität nicht weiter relevant.
Ein Beispiel für den EVT-4000. Für eine Reichweite von 100 km werden 14 90 Ah Zellen (50,4 V) installiert. Der Motor hat eine Nennleistung von 1,5 KW und eine Spitzenleistung von 2,8 KW. Bei Nutzung der Spitzenleistung fliesst ein Strom von etwa 56 A, mit sonstigen Verlusten vielleicht von 60 A. 60A sind aber nur 0.7C. Bei Nennleistung wird die Batterie aber nur mit 30 A belastet.
Gruß,
Emil