Nun ja, das ist nicht völlig utopisch, aber bedauerlicherweise auch nicht gerade ein Schnäppchen, zumindest wenn man einen EL mit rund 3-4kWh an Akkupower ausrüsten möchte wird man dann wohl inkl. Versand, MWSt, BMS, ... so 5000¤ + x auf den Tisch legen müssen.
Nun könnte man argumentieren, dass man bei den angegeben Zyklenfestigkeit von 95% Kapazität nach 2000(!) 80% Entladungen während der Lebendsdauer des Fahrzeugs nie wieder einen neuen Akku kaufen muss.
http://www.kokam.com/english/product/kokam_Lipo_01.html
Vorausgesetzt allerdings, die Zellen sterben nicht einen frühzeitigen Tod an interner Oxidation und weiterhin vorausgesetzt, die Angaben stimmen auch so.
Wenn die 5000¤ erstmal in Korea angekommen sind, dann ist man wohl mehr oder weniger darauf angewiesen, diesen Angaben zu vertrauen, was einem dann bei diesen Summen schon etwas schlucken lässt.
Ich würde das Wagnis wohl eher noch bei Velomobilakkus eingehen wollen, also z.B. ein 24V Bionx Hilfsantrieb (250W) mit 6 oder 7 Zellen a 20Ah oder z.B. dem 36V Antrieb des Aerorider (600W) mit meinetwegen 10 oder 11 Zellen a 30Ah.
(wobei ich hier eben noch die NiMh F Zellen als "günstige" Alternative sehe, Blei-Akkus sind in den Dingern ja der reine Irrsinn, werden aber auch angeboten)
Mein Problem ist (ich bin ja noch reiner Theoretiker was E-Antriebe betrifft), dass ich Blei-Akkus beim EL -aus meiner Sicht- vom bisher angelesenen für nahezu untauglich halte und die NiCd von SAFT zwar bessere Leistungen uva auch eine längere Lebensdauer bringen, aber dummerweise 6 oder 7 Blöcke eben nicht richtig ins Fahrzeug passen und auch alles andere als narrensicher sind. Das Gewicht ändert sich ebenfalls kaum.
Mit den NiMh F Zellen (a 13Ah) hat man eine ewige parallel- und seriell- Verdrahterei, wenn man da für 2000¤ Zellen kauft kann im Endeffekt auch vieles falsch laufen und bei Hochstrombelastung soll die Lebendsdauer dann ja auch nur bei ~400 Zyklen liegen.
Aber das ist ja für Euch alles nichts neues.
Im Endeffekt klingt das mit den neuen LiPoly oder LiIonen Zellen fast perfekt.
Sehr geringes Gewicht, geringer Platzbedarf, hohe Zyklenfestigkeit, passable Leistung bei Kälte, keine nenneswerte Selbstentaldung, Schnellladefähig, geringer Innenwiderstand, fast jederzeit wieder aufladbar, mit BMS weitgehend narrensicher, usw...
Selbst die sehr hohen Kosten wären für manche ja durchaus noch verkraftbar (vorausgesetzt die Lebensdauer stimmt, dann kaufe ich lieber einmal was gutes als alle 6 Monate das billige Zeug), allerdings wäre eine fertige Komplettlösung von einem deutschen (und somit greifbaren) Anbieter bei den Preisen und der noch minimalen Erfahrungen auf dem Gebiet meiner Ansicht nach sehr wichtig.
Ich finde den EL an sich nicht uninteressant, aber die beiden aktuellen angebotenen Akkusystem (Blei und NiCd) halte ich für arge Kompromisse und ich gehöre noch zu der Zielgruppe, die einen gewissen Spaß an der Technik hat und auch halbwegs weiß, worauf man achten muss.
Wenn man den Durchschnitts Zweitwagenkäufer ansprechen will (das ist doch laut Werbung die Zielgruppe), dann muss da auch ein simples Akkukonzept rein, wo der Anweder jederzeit losfahren kann und das Ding zum Laden daheim einfach in die Steckdose steckt, ohne Batterien im Fussraum lagern zu müssen, ohne Einzellader und Voltmeterüberwachung, ohne Wasserauffüllen, ohne Kühlen, ohne Heizen usw...
Ich hoffe mal, die LiPoly oder LiIonen Akkus kommen über die Elektro-Fahrradtechnik (da spielt das Gewicht ja eine sehr große Rolle und die Preise sind wegen der kleineren Akkus noch eher akzeptabel) mittelfristig auch zu den E-Fahrzeugen.
Mal schauen, ich beobachte den Markt (Velomobile mit E-Antrieb, diverse E-Fahrzeuge) schon eine Weile und aus meiner Sicht als (noch) "Unbeteiligter" könnte die LiIonen Technik (oder evtl. auch noch NiMh, falls da mal große Einzellzellen kommen sollten) tatsächlich einen gewaltigen Schub bringen.
Wenn man bedenkt, dass die Serienaustttaung beim EL auf einer Akkutechnik basiert die (was weiß ich?) vielleicht 100 Jahre alt ist und nicht mal wirklich dafür ausgelegt ist, dann wird es schön langsam auch Zeit...
Martin