Ein erfolgreiches Wochenende liegt hinter mir.Nachdem das alte Motorlager etwas Überredung gebraucht hat, sich von seinem Sicherungsring zu trennen, konnte das neue Lager prblemlos eingepresst werden.
Da das neue Lager erst am Samstag Nachmittag geliefert wurde hatte ich zuvor noch Zeit, dem Motor ein Tiefenreinigung und eine neue Lackschicht zu verpassen. Das Teil ist jetzt außen und innen Olivgrün. (Da hatte ich noch einen Rest hitzeresistenten Rostschutz-Lack rum liegen.)
Der Rotor bekam ebenfalls eine Tiefenreinigung und eine neue Schutzschicht aus Klarlack. (Dabei den Kollektor abkleben! Die Kohlen sollen ja später noch guten Kontakt haben.)
Das neue Lager war bis dahin aber immer noch nicht da.
Also gleich noch die Blattfedern demontiert, entrostet und neu lackiert, sowie die alte, zerbrochene Feder aufgetrennt und neue Löcher gebohrt.
Damit werden die Original-Federn aufgedoppelt.
Zwischen die beiden Stahlstreifen kommt eine Lage 0,5mm-Messingblech, damit sich an den Reibepunkten nicht sofort Rost bilden kann.
Die alte Feder habe ich dabei ein einem Winkel von etwa 30° in mittig abgeflext. Auch hier war Geduld gefragt, da die Feder dabei nicht zu heiß werden darf - also immer etwa eine Minute geflext und dann mit Wasser gekühlt.
Das Bohren war dann vergleichsweise einfach. Die Löcher haben einen Abstand von 40mm von Mitte zu Mitte und im Original einen Durchmesser von 11mm.
Einen 11er Bohrer habe ich nicht, aber einen 12er. Der muss es tun.
Die neuen Löcher also zuerst mit einem 5er Boher vorgebohrt und dann mit dem 12er erweitert.
Dabei VIEL Öl benutzt, damit der Spaß nicht zu glühen anfängt. Die Feder ist HART.
Dann noch entgraten und lackieren, und die neuen alten Federn sind wieder bereit für den Einbau.
Dann kam endlich der DHL-Mann mit meinem Päckchen.
Dann das neue Lager eingepresst und den Motor wieder zusammengesetzt.
Das einpressen des Lagers ins Gehäuse war relativ einfach - das einpressen der Achse ins Lager hat recht lang gedauert, da ich den Innenring nicht zu grob achsial belasten wollte. (Kriechöl und Geduld hilft da ungemein.)
Nachdem alle Sicherungsringe wieder an ihrem Platz und das Ritzel wieder montiert waren bekam dieser Teil des Motors (der ja unlackiert geblieben ist wegen der Lager-Passung) eine ordentliche Portion Fett aufgepinselt. Da rostet so schnell nichts mehr.
Am nächsten Tag dann den Kohlenhalter fallen gelassen (sollte man vermeiden). Glücklicherweise ist nur ein kleines Plastikteil abgebrochen, das beim Einführen neuer Kohlen hilft. An der Stelle muss ich also beim nächsten Kohlentausch vermutlich etwas frickeln, aber wenigstens ist nichts essentielles kaputt gegangen.
Da durch die neue Lackschicht die alten Markierungen des Kohlenhalters natürlich nicht mehr zu erkennen sind das Labornetzteil angeworfen und bei etwa 3V so lange herum probiert, bis der Motor wieder ruhig, sauber und leise läuft.
Dann schrauben fest und langsam Spannung erhöhen um zu sehen, ob auch bei höherer Drehzahl alles sauber läuft.
Passt. Bin zufrieden.
Dann zurück ans Fahrzeug und alles wieder eingebaut.Zuerst den Motor, dann die Federn und zuguterletzt noch eine brandneue Kette.
Die Federn bekamen bei der Gelegenheit gleich noch ein Upgrade: Edelstahl-Befestigungsschrauben.
Mit der Aufdoppelung waren mir die alten Schrauben ohnehin zu kurz, und wenn schon neu - dann gleich rostfrei.
Auch die Schraube der Motorhalterung ist jetzt aus V2A und hat eine Gummischeibe bekommen, die das Ganze noch besser vom Batteriekorb akustisch entkoppeln sollte.
Dann bei der Probefahrt erst ein kurzer "Huch!"-Moment: Das El fährt falschrum!
Beim Einstellen des Kohlenhalters habe ich nicht auf die Drehrichtung des Motors geachtet.
Glücklicherweise ist die Beschaltung im EL ja für vorwärts und rückwärts identisch. Ich muss mich also bloß umgewöhnen, dass der Fahrtrichtungsschalter nun anders herum belegt ist.
Dann raus aus der Garage und...
summm
Wow! So leise war Mushu noch nie. So
gefällt mir das! Bin zufrieden. Das Wochenende war ein voller Erfolg.
Aber die Arbeit geht nicht aus am EL. Als nächstes steht ein Reifenwechsel an. Bin mir nur noch nicht sicher, ob ich trotz abweichender Eintragung in der Zulassung auf 80/80er Reifen wechseln soll, oder wieder die teuren 80/70er Originalreifen nehme...
(Leider habe ich vom Zusammenbau kaum Fotos gemacht... Hände zu dreckig um das Handy zu benutzen... ? )