Missverständnisse - Elektroauto Forum

Missverständnisse

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Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.710
Filderstadt
www.elweb.info
Aus dem richtigen Leben ;-). Ich habe beruflich auch ab und zu mit dem Thema Ladeinfrastruktur zu tun und wir hatten jetzt mehrfach mit dem Thema Shoppingcenter, Parkhausbetrieber und Ladeinfrastruktur zu tun.

Es gibt dazu ein paar Variante die ich gerne mit Euch diskutieren will.

Variante 1. Shoppingbetreiber gibt Parkhaus an Pakrhausbetreiber ab, der wiederum sucht sich einen Betreiber die Ladesäulen, z.B. ENBW, die die bewährten Säulen mit 4/22KW aufstellen wollen. Abrechnung über ENBW. Durch die hohe Leistung von 22 kW werden nicht mehr als 2 oder max 3 Säulen möglich sein. Der Parkhausbetreiber stellt sich vor von der ENBW noch eine Gebühr für die Aufstellung der Säulen zu bekommen.

Variante 2. Der Shoppingbetreiber baut 10 Ladestationen auf, Strom ist frei während der zu bezahlenden Parkzeit reguläre Parkgebühr in der TG, die Leistung ist jedoch auf 4 kW je Platz limitiert.

Was meint Ihr dazu? Kosten / Nutzen
Ralf
 

teutocat

Mitglied
25.11.2012
110
Hallo Ralf,

die Situation hängt IMHO stark von den Umgebungsbedingugen ab.
Wenn z.B. meine Mall auf grüner Wiese steht, würde ich das Parken und den Strom aus mehreren Zapfstellen mit 22kW in Eigenregie kostenlos anbieten um einfach weitere Kunden mit EV anzulocken. Die würden dann ja nicht nur zum Aufladen kommen sondern zum Shoppen und nebenbei aufladen.

In der Stadt wo viele Geschäfte und Parkhäuser nebeneinander um die Gunst des Kunden buhlen ist es anders. Die Kunden parken in einem Parkhaus und gehen bei der Konkurrenz shoppen. Hier ist es wahrscheinlich sinnvoller das Parken und Laden gegen Entgelt anzubieten. Aber hier macht auch eine Schnelllademöglichkeit Sinn. Ich würde am Anfang wahrscheinlich eher wenige dafür starke Zapfstellen anbieten. Da passt dann auch die Kooperation mit einem Energieversorger der damit Geld verdienen könnte.

In Parkhäusern z.B. an Bahnhöfen, Hotels, Messegeländen etc. machen wiederum viele Ladestationen ggf. mit schwacher Leistung Sinn, deren Nutzung ich über die Parkgebühr abrechnen würde.

Gruß
Roman
 

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.710
Filderstadt
www.elweb.info
Hallo Roman der andere ;-),

im aktuellen Fall in Stuttgart sind weitere ENBW Säulen mit 22 kW im direkten Umfeld (300 m) vorhanden. Ziel ist schon Leute mit EV anzulocken die ja auch fürs Parken bezahlen unabhängig davon ob sie direkt im Einkaufscenter einkaufen oder der umliegenden City. Wenn die Ladung etwas länger dauert muss das ja kein Fehler sein. Wenn jemand drei Stunden im Parkhaus steht kann er sich 12kWh reinziehen, das reicht für Aufladung bis Richtung Reutlingen / Heilbronn. Wenn jemand schnellladen will kann er an eine ENBW Säule gehen.

Ich schlage daher eher Variante 2 vor, es wird wohl trotzdem Variante 1 und damit vermutlich wenig Frequentierung der Ladesäulen.

Schöne Grüße
Ralf
 

wchriss

Aktives Mitglied
30.12.2010
1.842
57
Egweil
Hallo Ralf,
bei bestehenden Parkäusern wird es wohl schwierig werden mehrere 22kW-Ladepunkte aufzubauen, da meist der vorhande Grundanschluss dies nicht hergibt, also mit hohen Kosten verbunden ist.
Von daher sehe ich die Variante 2 mit mehereren 1-Phasigen Anschlüssen als praktikabler, da ja meist länger als eine Stunde geparkt wird, wenn man Shoppen geht.
Hier in München wird das in einigen Parkäusern mit entweder Schuko oder 16A-Type2 einem einmaligen Aufpreis von 1,- € für den Ladepunkt so praktiziert. Der Ladepunktpreis wird über die Parkhauskarte abgerechnet, was ich als überaus angenehm finde.
Gruß
Christian
 

Jan-EL

Aktives Mitglied
07.02.2011
813
Nach meinen Erfahrungen mit nicht funktionierenden Ladesäulen, würde ich
eindeutig für 2. plädieren. Der große Vorteil ist das jeder sie nutzen kann,
auch wenn er keine Karte des dortigen Energieversorgers hat. Der Euro
Tank-Aufschlag ist eine gute Idee.

bis denne
Jan
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Denke mal viele kleine Ladestationen machen mehr Sinn als eine Große die dann nicht mehr genutzt werden kann wenn einer mit Typ 2 Stecker nur an einer Phase nuckelt.


Clever wäre natürlich ein Energiemanagement, das den Strom entsprechend verteilt, also erst mal alles gleichrichten und dann so auf die Phasen verteilen wie es gerade gebraucht wird.

Ist natürlich ers mal aufwendig aber man würde sich viel Stationen sparen, da könnte dann der Tesla mit 70A an einer Phase laden, und andere an Typ 2 dosen mit 1, 2 oder 3 Phasen bis halt die Grenze erreicht ist die der Anschluß hergibt.

Gruß

Roman
 

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.710
Filderstadt
www.elweb.info
Hallo Roman,
die Lösung mit dem Lastmanagement wäre natürlich vornehm und ist ja auch als System käuflich zumindest für gleiche Phasenbeleastung. Ich baue 10 Ladeplätze mit in Summe Absicherung 63A 3 ph / 44 kW. Wenn nur zwei da sind, könnten die sich jeweils 22 kW laden > dann habe ich als Betreiber wieder ein Abrechnungsthema. 22kW eine Stunde lang wären rund 22kW * 0,25€/kWh = 5,50€ mehr als die Parkgebühr oder ein Aufschlag darauf.

Gruß
Ralf
 

E. Vornberger

Aktives Mitglied
09.10.2006
569
Genau dafür ist ja die Ladekontoll-Kommunikation über die standardisierte Ladeleitung gedacht.
Die Ladestation gibt eine aktuelle Ladeleistung vor, an die sich das Auto anpassen muss. Wenn das Auto die Vorgabe ignoriert und mehr zieht als durch das PWM-Signal auf der CP-Leitung der Ladedose von der Station vorgegeben, kann sie abschalten.
 

Thomas Pernau (Ion)

Aktives Mitglied
22.02.2012
731
glei bei Blaubeira
Hallo Leute,

der beste Weg Missverständnisse zu vermeiden ist auch der bewährteste: Park&Charge oder ein vergleichbare Box, 3-phasig 25A abgesichert (Zuleitung) und 3x16A in der Box bringt auch ältere Infrastruktur nicht ins Schwitzen. Wenn der Zähler in der Box binnen Jahresfrist die 1000 kWh knackt wirds Zeit für eine zweite Box und ein paar Gedanken über die Abrechnung. Gleich mit superintelligenten Ladesäulen und teurer Abrechnung à la ENBW anzufangen kostet zuviel und bringt nichts.

Thomas
auch aus Stuttgart
einzige kostenlose Lademöglichkeit in der Landeshauptstadt (Nr. 5806)
 

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.710
Filderstadt
www.elweb.info
Hallo Thomas,

so sehr ich P&C schätze aber die Zukunft sieht nach Typ 2 Stecker aus. Es gab zwar Zweifel aber Politik und Hersteller drück in die Richtung.

Wir sprachen auch von 10 Ladeplätzen das sind bei 10 x 3 x 16A auch mehr als wir können. Die Absicherung ist 63A. Die Abrechnung der ENBW will ich eben nicht, sondern 10 x Typ 2 limitiert auf 16A 1 ph, abgegolten mit der Parkgebühr oder einem Aufschlag nach Münchner Modell...

Grüße von den Fildern
Ralf
 

Thomas Pernau (Ion)

Aktives Mitglied
22.02.2012
731
glei bei Blaubeira
Hallo Ralf,

wenn Ihr auf Typ2 Stecker setzt dann sollte die Lastverteilung aber nicht über PWM-Kommunikation zwischen Ladebox und Fahrzeug gehen sondern schlicht in Hardware durch zu/abschalten einzelner Boxen. Das ist auch mit den Bastellösungen von Typ2 auf CEE rot kompatibel. Als Abrechnungsmodell ist eine Ladezeitsteuerung naheliegend: Nutzer zahlt im Voraus für eine bestimmte Zeit, danach schaltet die Ladebox ab und andere kommen zum Zug. Fairerweise sollten Nutzer für die einphasige Nutzung weniger zahlen.

Thomas
 

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.710
Filderstadt
www.elweb.info
Die Säulen gibts ein und dreiphasig, bei Siemens heißt der Untertyp 5TT3 201-1KK12.
Der Link wurde entfernt (404).
In der Säule ist dann auch nur ein einphasiger RCD verbaut. Für eine ähnliche Phasenbelastung tauscht mal die Ladeanschlüsse zyklisch an den Phasen durch.


Ich habe mal kalkuliert wie die Unterschiede aussehen.

Reichweitengewinn mit einer Stunde Ladezeit.
Hinter dem Leichtfahrzeug steht der Twizzy, dem Plugin der Ampera hinter dem kleinen E-Fzg der Smart mit optionalen Schnellader und beim großen E-Fzg ein Fahrzeug auf Richtung Tesla S

[attachment 3 Reichweite.gif]



Grüße
Ralf
 

R.M

Bekanntes Mitglied
24.12.2006
10.248
Hallo

Genau das mein ich auch, einfache Lösung wäre der Tausch der 1 Phase an den Steckern, also L1 auf L1 an Stecker 1, L2 auf L1 an Stecker 2 usw.

Löst aber das Problem nicht daß man nicht weiß ob man noch alle 3 Phasen nutzen kann.

Für einphasig würde ich keinen Typ 2 Stecker verwenden sondern CEE Blau, die Ladekabel für Schuko hat doch jeder und 8€ für den Adapter auf CEE sind auch nicht die Welt.

Also am besten gar keine Freigabe des Typ 2 Anschlusses wenn nur einphasig geladen wird.

Mein Ladegerät kann zwar 1, 2 oder 3 Phasig, aber für 1 Phasig muß ich es manuell umschalten da normalerweise kein MP angeschlossen ist.


Generell würde ich die Typ 2 Stecker immer so abrechnen daß alle 3 Phasen 50% ausgelastet sind, dann würden die mit 10A einphasig die Dosen gar nicht nutzen und blockieren.


Also alles nicht so einfach aber am billigsten wäre eine CEE Blau am Parkplatz, damit käme jeder klar.


Gruß

Roman
 

Thomas Pernau (Ion)

Aktives Mitglied
22.02.2012
731
glei bei Blaubeira
Super, bald gibts Mennekens Stecker in Ralfs Parkhaus gratis!

Spaß beiseite: diese Ladebox hat weder Schuko, noch gehen Typ2 auf Typ1 Adapter oder Typ2 auf CEE. Also wenn unbedingt Typ2 dann bitte wenigstens eine Ladebox mit Typ2 Anschlussdose und kein Stecker!

Thomas
 

Ralf Wagner

Administrator
15.03.2007
4.710
Filderstadt
www.elweb.info
Hallo Thomas,
die Ladebox wie abgebildet ist nur für den nicht-öffentlichen oder halb-öffentlichen Bereich vorgesehen. Sobald das Kabel fix an der Box ist, haftet der Betreiber dafür und den Schuh ziehen sich die meisten nicht an.

Die Ladeboxen für den öffentlichen Bereich haben dann eine Ladebuchse mit Verriegelung, sprich der Fahrer bringt die Leitung mit. Wenn keine Abrechnungsminik dran ist gibts einen Knopf zum Stecker entriegeln.

@Roman Das CEE blau für alle funktioniert, stimmte mal. Es gibt immer mehr Leute die nur mit dem großen blauen Stecker unterwegs sind, ich denke das wandelt sich.

Grüße
Ralf
 

wchriss

Aktives Mitglied
30.12.2010
1.842
57
Egweil
Hallo Christian,
wie funktioniert das genau. Ziehst Du bei der Einfahrt ein anderes Ticket?
Gruß
Ralf

Hallo Ralf,
es wird eine ganz normales Ticket am Parkauseingang gezogen, das Ticket schiebst du dann in die Ladesäule, damit wird diese dann aktiviert.
Zum Ladeende wird das Ticket einfach nochmal eingeschoben und die Verriegelungsklappe öffnet sich wieder, der Ladevorgang ist beendet.
Nun braucht du nur noch zum Parkhausautomaten oder an die Kasse gehen und die Park/Ladegebür bezahlen.
So muss es sein, einfach und für jeden Nutzbar.
Gruß
Christian
 

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