Hallo zusammen,
ich bin bis Juli 2008 mit Herrn Messmers Akkus 3 Jahre in meinem Mini-El Bj 91 (36V, Titan Thrige) unterwegs gewesen. Mit dem Batteriesatz bin ich 15000Km gefahren. Das El habe ich täglich für den Arbeitweg benutzt, d.h 5x/Woche täglich 30km (ohne Nachladen am Arbeitsplatz) mit 150Hm, davon 15km Stadtverkehr. Vor den Ökobatts von Friedhelm Messmer bin ich 3 unterschiedliche Sätze (Deta Blei-Säure, CTM Blei-Gel, Effekta 120) gefahren. Bei diesen Sätzen hatte ich große Probleme mit dem Auseinanderlaufen der Spannung der einzelnen Blöcke und habe bei allen dreien im Winter das El 1-2x auf dem Heimweg schieben müssen. Und dies trotz Optimierung der Ladetechnik, Akkuequalizer, Akkuisolation, Solardachinstallation, Batterieheizung und Garagenstellplatz über Nacht. 2005 hatte ich nach 5km Schiebeaktion unter gefrierendem Regen die Nase gestrichen voll und wollte das El verkaufen. Über den Bericht von Enno bin ich auf die Ökobatts aufmerksam geworden und habe telefonisch Kontakt mit Herrn Messmer aufgenommen. Aufgrund dem Telefonat und Ennos Bericht habe dem El nochmals eine letzte Chance eingeräumt und ein Satz Ökobatts bestellt. Herr Messmer hat mir versprochen, dass der Satz im regelrechtem Einsatz bei meinen Bedingungen mindestens 10000km hält. Ich war etwas skeptisch über diese Aussage, CityCom hatte für die CTM damals eine Haltbarkeit von 12000km angegeben- der Satz war bei mir nach 4000 km am Ende. Ich habe die Ladekurve meines Ladegerätes (KOP 36V 24A) anpassen lassen und die Ökobatts in das El eingebaut. Im Neuzustand war im Vergleich zu den Blei-Gel-Sätzen von CTM und Effekta auffallend, dass die Messmers deutlich "weicher" sind, d.h. bei hohen Stromflüssen z.B. beim Beschleunigen die Voltzahl deutlicher abnimmt ( im El-Display erlöschen von 4 LED des Voltmeters beim harten Beschleunigen im vollgeladenen Zustand), sich nach Beendigen der Hochstromphase sofort wieder regeneriert. Dieses Verhalten kannte ich von den Blei-Gel kurz vor dem Einbrechen einer Zelle. Nach der ersten Probefahrt mit den neuen Akkus hatte ich ein ungutes Gefühl und sah mich gedanklich das El durch den Schnee klatschnass und frierend heimwärts schieben. Diese Befürchtung hat sich nicht bewahrheitet. Nach 3 Jahren und über 15000km habe ich kein einziges mal mehr geschoben.
Die Batterien haben eine weiche Hochstromentladungscharakteristik, halten diesen Zustand aber ohne einzubrechen (im Gegensatz zu den Blei-Gel). Die Reichweite pro Ladung hat sich nach 15000km von initial 55-60km auf 45-50km reduziert und der Satz ist nochmals geringfügig weicher geworden wobei sich die Messmers nach 8000km in der Reichweite und Hochstromfestigkeit nicht mehr verändert haben. Wichtig ist eine regelmäßige Nutzung, eine hochamperige Ladung (idealerweise 30A) und eine Temperierung der Akkus (Isolation/Heizung). Die Temperaturempfindlichkeit der Ökobatts ist deulich geringer wie z.B. bei den Effektas. Die Ökobatts verlangen nach mehr Wartung als die mir weiter bekannten Batterien. Alle 2 Monaten muss der Wasserstand in den Zellen kontrolliert werden, alle 4-6 Wochen empfiehlt Herr Messmer eine Sättigungsladung mit 3-5 Ampere über 72h. Weiter müssen die Batts 3-4x jährlich langsam tiefenentladen werden. Der Zeitaufwand dieser Arbeiten hält sich in Grenzen, muss aber konsequent durchgeführt werden. Dafür belohnen die Ökobatts einem mit einer phänomenalen Zuverlässigkeit und Lebensdauer. Im Juli 2008 musste ich das El nach Umzug aufgrund des Stellplatzes in einen Elektroroller (EVT 168) umtauschen. In den EVT passen die Messmers nicht hinein, was sehr schade ist.
Häufig wird als Kritikpunkt der Preis für die Ökobatt angeführt. 270.-Euro für eine Blei-Säure-Batterie scheint auf den ersten Blick sehr hoch zu sein. Hier gilt jedoch, wie so oft, das Zitat von Oscar Wilde: Ich kann mir es nicht leisten, etwas billiges zu kaufen. Die Akkus von Herrn Messmer werden in Handarbeit von ihm und einem Facharbeiter Stück für Stück hergestellt. Das Gehäuse der Batterien bezieht er aus der Schweiz, die Bleiplatten werden von Hand gezogen. Die Platten werden vermessen und selektiert in die Batterien verbaut. Die Bleiplattendicke wird von jeder Zelle pro Batterie handschriftlich festgehalten. Die Batterien werden nummeriert, so dass Herr Messmer weiß, welcher Käufer welchen Akku hat. Mit dem Kauf der Batterie erhält man zusätzlich Beratung durch den Meister persönlich: Bei mir hat Herr Messmer 2-3x im Jahr angerufen und gefragt wie die Batterien laufen. Bei jedem Telefonat hat er mich zur weiteren Pflege der Batterien beraten. Er selbst hat kaum ein Einkommen an seinen Ökobatts: die Einnahmen decken zeitweise nicht einmal die Kosten für das weltweit gültige Patent des Batteriekorsetts. Da die europäische Industrie an seiner Batterie kein Interesse zeigt, hat Herr Messmer sich mittlerweile an chinesische Firmen gewandt. Erste, unter seiner Lizenz probeweise gefertigte chinesische Ökobatts entsprechen Herrn Messmers Qualitätsvorstellungen und lassen auf eine Serienfertigung hoffen. Er selber fährt seine Akkus in einem Mini-Cooper (Kunststoffkarosserie) mit einer selbstgebauter Steuerung und Rekuperation. In Sachen Umwelt ist Herr Messmer sehr engagiert, hier im Raum Freiburg ist er bekannt für seinen Einsatz als AKW-Gegner als in der Nähe von Freiburg (Wyhl) ein Kernkraftwerk gebaut werden sollte, was aber durch Proteste u.a. durch ihn organisiert, verhindert wurde.
Weitere Infos sind unter http://www.umdenken.at/content/view/20/40/ zu finden.
Sonnige Grüße und ein fröhliches neues Jahr Christian