Hallo Emil, hallo Weiss,
tut ihr nur so, oder wisst ihr es wirklich nicht: nämlich die Geschichte der Ligiers?
Immerhin hat ATW (Bad Rappenau, siehe www.atw-mobil.de) Anfang der 90er Jahre den damaligen Ligier als ATW-Ligier Optima in zwei verschiedenen Versionen als Elektroauto angeboten. Es sind damals mit einem 12/25 kW Asynchronmotor (Thien, Österreich) und einer Steuerung von Genlab, Schweiz, rund 150 oder so Wagen gebaut worden. Ich hatte mir selbst, nachdem mein Sohn 1992 auf der Tour de Sol die Weltmeisterschaft als Beifahrer zusammen mit Manfred Walther mit eingefahren hatte, dann 1993 einen ATW Ligier gekauft. Gefahren ist er super, nur Batterien hat er gefressen: 5 Sätze in knapp 2 Jahren und 19.000 km (damals Hagen Vlies, daher noch heute mein besonderes Verhältnis zu Vlies Akkus). Wie erwähnt: die Fahreigenschaften waren Spitze hinsichtlich Beschleunigung, Reichweite und Geschwindigkeit. Der Hotzenblitz hatte übrigens einen fast identischen Antrieb drinnen und auch die gleichen Akkus (an denen er dann auch gescheitert ist).
Nun denn, ATW hat nach über einer Million DM an Verlusten oder so ähnlich die Elektromobile aufgegeben. War ein Gesellschafterbeschluss. Einer der damaligen Gesellschafter ist Herr Resetka (den ich noch ein wenig in Erinnerung habe von damals bei der Tour de Sol). Er hat sich dann von ATW abgekoppelt und die deutsche Ligier Vertretung aufgemacht, siehe http://www.ligier.de/produkte/neuwagen/eingabe_beup.html (gleich der link zu dem kleinen halboffenen Wagen). Ligier Deutschlang macht nichts mehr mit Elektroautos.
ATW macht vorsichtig wieder einige Typen elektrisch, siehe www.atw-mobil.de. Manfred Walter, der damalige Fahrer des Weltmeisterwagens, hat mittlerweile eine eigene Firma. Er fährt noch immer einen ATW Ligier Optima elektrik und zwar einen Rückläufer aus einem Leasing-Vertrag mit Österreich. Besonderheit: Gasdichte und voll verschlossene NiCd Akkus, damals von der DAUG (Hoppecke). Die Akkus tun es noch immer, nach über 10 Jahren (wie er mir kürzlich bei einem Telefonat versicherte).
Der schweizer Ligier-Händler Pierre Scholl hat seinen Ligier übrigens zur Rennmaschine ausgebaut und ist ihn viele Jahre mit echter Rennausstattung wie mehr Motorleistung, Überrollbügel innen, Feuerschutzausstatttung, Notstromschalter von außen und so bei allerlei Rennen gefahren. Ich habe ihn selbst einmal in La Rochelle in Frankreich erleben dürfen. Er zählt bei allen Rennen mit zu den Favoriten.
Übrigens hat Erik Manthey in Berlin (www.manthey-mobil.de) die Ligiers lange gehandelt. Er hat außerdem Anfang der 90er viele Trabis auf Elektroantrieb umgerüstet und auch entsprechende Bausätze vertrieben. Heute handelt er den Chatenet, ein süßes kleines Auto, allerdings nicht elektrisch erhältlich, dafür mit einem pflanzenöltauglichen Dieselmotor.
Gruss, Roland, bsm