Lastabnahme/Lasterhöhung MFH



Bis zu 350 € für alle Fahrer von Elektroautos!
» Jetzt die höchste Quote am Markt sichern
» Oder direkt FIX 85 € erhalten.

Bereits jetzt THG-Quote für 2024 beantragen! Sichere dir deinen Quoten-Anspruch bevor die Prämie sinkt!
(Werbung)

owl_mobil

Neues Mitglied
30.12.2021
17
Hallo,

um in unserem MFH (7 Parteien) auf Sicht parallel mehrere BHEV laden zu können, planen wir eine Lasterhöhung zu beantragen. Wie sieht dies bei Euch aus? Wie viel Last stellt Euer Netzanbieter zur Verfügung und wie viel benötigt man, um neben der Ladekapazität für die Wallboxen auch noch den normalen Hausbetrieb problemlos betreiben zu. können?

VG
 

Kamikaze

Aktives Mitglied
Ich betreibe hier mit einem (für hiesige Verhältnisse) normalen 30kW-Hausanschluss ein Vier-Parteien-Haus mit Wärmepumpenheizung und drei Wallboxen (mit Lastmanagement).
Funktioniert nach anfänglicher Software-Hakelei ganz problemlos. (Aktuell sind noch nicht alle Fahrzeuge BEV, aber es werden vermutlich mal bis zu 10 BEV werden, die daran laden. Die Nachbarn haben nämlich auch schon Interesse angekündigt.)
Das Zauberwort für dich dürfte "Lastmanagement" sein - also eine halbwegs intelligente Steuerung, wie die verfügbare Leistung des Hausanschlusses bestmöglich genutzt werden kann.
Auch eine PV auf dem Dach kann helfen Last vom Hausanschluss zu nehmen, bzw. dem Lastmanagement der Wallboxen erlauben mehr Leistung zu verteilen.
Generell wird der Leistungsbedarf für Ladepunkte aber oft drastisch überschätzt.
Es ist kein Beinbruch, wenn nicht alle gleichzeitig mit 11kW oder mehr laden können.

Die Nacht hat idR. 10 Stunden Standzeit für jedes Fahrzeug zur Folge.
Mit 20kWh kommt praktisch jedes BEV etwa 100km weit (viele kommen damit deutlich weiter).
--> mit nur 2kW (das kann jede Steckdose) kann man über Nacht 100+km nachladen.

Ich empfehle daher, um mit möglichst geringer Anschlussleistung optimal aufgestellt zu sein, je Stellplatz nur einen einphasigen Ladepunkt zu realisieren. (1*230V*16A = ca. 3,6kW bzw. rund 180km/Nacht bzw.
400km/Homeoffice-Tag) Das reicht für die täglichen Fahrten normalerweise locker aus.
Dazu ein gemeinsam genutzter Schnelladepunkt mit 11 oder 22kW, der bei Bedarf genutzt werden kann. (Hier sollten Vorkehrungen getroffen werden, dass dieser nicht unnötig/dauerhaft belegt wird. Ich empfehle hier eine geringe "Standgebühr" zu erheben, so lange das Fahrzeug den Ladepunkt blockiert. Das sollte dafür sorgen, dass der Ladepunkt nur bei wirklichem Bedarf benutzt wird.)
So kannst du mit geringer Anschlussleistung trotzdem allen einen Ladepunkt bieten, der für den täglichen Bedarf gut ausreicht, und bei Mehrbedarf kommt das Gefährt eben hin und wieder für ein Stündchen an den Schnelladepunkt.

PHEV brauchen natürlich aufgrund der kleinen Batterie noch viel weniger Strom.
Die Infrastruktur für Plugin-Hybride aus zu legen halte ich angesichts des Trends hin zu reinen E-Fahrzeugen für falsch. Mach es gleich zukunftssicher, sonst musst du bald nochmal ran.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Wertungen: Werni

Werni

Bekanntes Mitglied
19.02.2019
2.033
Heidenrod
Ja,

das ist im allgemeinen das, was ich auch immer schreibe: Nötige Ladeleistung wird überschätzt, wenn man vernünftige Autos fährt.

Auf einen Haken möchte ich aber hinweisen (ist mir selbst auch erst recht spät eingefallen): Ladeeffizienz! Einige E-Autos (z.B. Zoe, neuer Smart) haben einen sogenannten Chameleon-Lader, der läuft nur bei höheren Leistungen effizient (90%+). Bei Schukodosenladen sind es dagegen teilweise nur 60%, das kann einem den Spass dann schon etwas verderben...

Wenn ihr es erstmal so auslegt wie oben geschrieben, legt trotzdem an jede Wallbox schon dreiphasig 16A (11kw). Dann könnt ihr später wenns doch nötig sein sollte, den Hausanschluss aufstocken, jeweils die zwei zusätzlichen Phasen anschließen und seid fertig. Ohne Kabel umtauschen und ähnliche Kabelarbeiten - das kommt viel teurer als bisschen mehr Kupfer von Anfang an zu verlegen.


Gruß,

Werner
 
  • Like
Wertungen: Kamikaze

Kamikaze

Aktives Mitglied
Wenn ihr es erstmal so auslegt wie oben geschrieben, legt trotzdem an jede Wallbox schon dreiphasig 16A (11kw). Dann könnt ihr später wenns doch nötig sein sollte, den Hausanschluss aufstocken, jeweils die zwei zusätzlichen Phasen anschließen und seid fertig.
Bei den meisten Wallboxen kann man auch softwareseitig einstellen, dass nur eine Phase genutzt werden soll. Dann braucht man im Fall des Falles gar keinen Elektriker, sondern muss nur softwareseitig die anderen beiden Drähte "frei schalten".
Je nachdem, wie intelligent das Lastmanagement ist, kann man auch nur bei Bedarf (z.B. bei Überschreiten einer bestimmten Gesamt-Ladeleistung) den Einphasen-Betrieb anordnen.
 

owl_mobil

Neues Mitglied
30.12.2021
17
Unser Hausanschluss liegt bei 78 kW, eine Erhöhung wäre nach Rückfrage sogar noch möglich. Um langfristig zukunftsfähig aufgestellt zu sein, sollte man diese (auf über 100 kW) vielleicht durchführen, oder? Es scheint das Windhundprinzip zu gelten.
 

Werni

Bekanntes Mitglied
19.02.2019
2.033
Heidenrod
Unser Hausanschluss liegt bei 78 kW, eine Erhöhung wäre nach Rückfrage sogar noch möglich. Um langfristig zukunftsfähig aufgestellt zu sein, sollte man diese (auf über 100 kW) vielleicht durchführen, oder? Es scheint das Windhundprinzip zu gelten.

Hi,

also im Moment hat jeder sozusagen 11 Kilowatt 'für sich'. Das ist schon ganz komfortabel, wie du aber schon richtig bemerkst, wer zuerst kommt... Auch die Gesamtbelastung der Leitung in der Straße hat einen Wert, wenn jetzt andere zuerst aufstocken geht das irgendwann nicht mehr.

Die Frage ist jetzt, kann eure Hausanschlussleitung die erhöhte Last schon? Dann werden einfach die Hausanschlusssicherungen gewechselt, das kann nicht so sehr teuer sein. Muss man dagegen das Kabel ins Haus auch ertüchtigen...

Gruß,

Werner
 
  • Like
Wertungen: Kamikaze

el3331

Aktives Mitglied
03.12.2008
809
Köln
Hallo,
ich hatte vor Jahren mal wegen Verstärkung des Hausanschlusses nachgefragt. Damalige Auskunft: Geht ohne weiteres, außer neuer Sicherung muss nichts gemacht werden. "Baukostenzuschuss" aber trotzdem rd. 1.500 EUR.
Allerdings hat dann ein Elektriker mal den Hausanschluss aufmachen müssen und festgestellt, dass die Sicherungen ohnehin bereits stärker waren als angenommen. Damit war für mich damals alles geregelt.

Grüße

Lothar
 

Berlingo-98

Administrator
23.11.2004
4.173
91365 Reifenberg
Ich habe kürzlich meinen Hausanschluss von 35A auf 50A umstellen lassen. Bis 50A dreiphasig gehts meist recht problemlos und zu überschaubaren Kosten. Ja nachdem, wie der Versorger reagiert, kann es schon mal dauern. Ich habe den Eindruck, dass die z,Z, mit Anfragen und so stark ausgelastet sind.

Hier die Info, warum es bis 50A pro Hausanschluss bzw. Zählerkasten eigentlich problemlos geht und darüber eher nicht.

Wenn die Ströme größer werden, wird die sogenannte Stromwandlerlösung nötig. Dann hat der Zähler separate Stromwandler. Wenn die nicht in die vorhandene Verteilung reingehen, muss man umbauen. Das kann dann kosten.

Das gilt jeweils für einen Zählerkasten. Kann also bei euch sein, dass der Hausanschluss mehr hergibt und man einfach jede Mietpartei auf 50A Drehstromeingang, also max. 35 kW, umstellen läßt. Schau mal. Wenn das schon so installiert ist, sollte es reichen auch zum E-Auto laden. Mit 11kW wallboxen immer. Bei 7 Stück 22 kW wallboxen würde ich ein Lastmanagement konfigurieren nach den Vorgaben und Absprachen mit dem Stromversorger.

Allerdings sind die jetzigen "nur" 78 kW für 7 Anschlüsse nicht wirklich viel. Im Klartext: Jede Mietpartei hat einen dreiphasigen Anschluss mit 3x16A. Ist sehr fraglich, ob und wie eine Verstärkung da geht. Denn Wallboxen werden vom EVU als Dauerlast eingestuft. Da schauen die schon genauer hin, und deshalb muss man die ja auch anmelden. Ich würde daher mal sagen, dass pro Mietpartei mindestens ein 22kW Anschluss möglich sein sollten, was dann letzlich eine Verdoppelung der Anschlussleistung erforderlich machen würde. Ob die Kabel da ausreichen, ist zu prüfen. Wenn nicht, kanns teuer werden.

Wenn die verstärkten bzw. neuen Kabel allerdings nur von der Hauptverteilung zu den wallboxen gehen, ist zu prüfen, ob das reicht. Denn die Hauptverteilung muss ja auch dann aufs Doppelte verstärkt werden. Außer man arbeitet mit Lastmanagement und reduziert die Gesamtleistung der Wallboxen so, dass zwar eine 11kW bekommt, aber alle zusammen auch nicht viel mehr. Die Autos müssen dann zu verschiedenen Zeiten geladen werden.

Die cFos Wallbox kann das alles. Also 7 Boxen zu einem System verbinden mit Lastmanagement. Ich habe allerdings nur eine installiert. Die jedenfalls habe ich auf Lastmanagement konfiguriert für das Laden nur mit Solar-Überschussstrom. Und es funktioniert einwandfrei.

Gruss, Roland
 
Zuletzt bearbeitet:

owl_mobil

Neues Mitglied
30.12.2021
17
Hallo,

die Eigentümergemeinschaft hat sich für eine „maximale“ Lasterhöhung entschieden. Diese wurde heute von den Stadtwerken durch den Austausch der Sicherungen umgesetzt. Statt 3 * 125 A sind nun 3 * 200 A verbaut. An die Fachleute unter euch … was für eine max. kW-Abnahme ergibt sich dadurch rechnerisch?
 

Werni

Bekanntes Mitglied
19.02.2019
2.033
Heidenrod
Hi,

entnehmbare Leistung ist Spannung mal Stromstärke mal Anzahl. Hier also

3x 200A x 230V = 138 kW

Das macht bei sieben Parteien 19,7 kW je Partei...

Gruß,

Werner
 

Anmelden

Neue Themen