Hallo zusammen,
der Saxo ist sicher bedingt auch als Langstrecken-Fahrzeug nutzbar. Meine Erfahrung mit dem AX zeigt, daß Autobahnfahrten von 75-80km selbst dann machbar sind, wenn man durchgehend die Abregelgeschwindigkeit von 95km/h (Tacho) fährt. Mehrfach hatte ich auch schon das Glück LKWs zu finden, die sich mit 85km/h recht gut an Ihre zulässige Höchstgeschwindigkeit gehalten haben. In diesen Fällen bin ich meine 70km Standdard-Autobahnstrecke auch schon mit knappen 70% gefahren. Im letzten Sommer habe ich somit eine dieser Fahrten sogar mit einem Ladezustand von 70% angetreten und konnte trotz Anzeige 0% an meinem Zielort noch ca. 5km fahren, bevor ich geladen habe.
Beim Zwischenladen mit dem eingebauten Ladegerät werden pro Stunde ca.25% Nachgeladen, so daß ich bei vorher leeren Batterien teilweise schon nach 3 Stunden den Rückweg angetreten habe.
Die angegebenen Ladezeiten von bis zu 8 Stunden beinhalten auch bei den NiCd-Batterien Ladephasen zur Ausgleichsladung, die bis zu 10% zusätzliche Kapazität bringen und auch mindestens einmal die Woche durchlaufen werden sollten. Bei mehreren Zyklen am Tag ist jedoch nicht jedesmal eine Ausgleichsladung nötig.
Mit dem Standard-Lader würde ich dem Citroen AX, Saxo und Peugeot 106 also folgende Tagesetappe zutrauen:
Start ca. 8.00 Uhr mit geladenen Batterien
Fahrt bis 9.00 Uhr => ca.90km
Laden bis 13.00Uhr => 4 Stunden und somit annähernd voll geladen
Fahrt bis 14.00Uhr => weitere 90km
Laden bis 18.00Uhr => 4 Stunden und somit annähernd voll geladen
Fahrt bis 19.00Uhr => weitere 90km
Laden bis nächsten Morgen => Ladung inkl. Ausgleichsladung
270km pro Tag wären somit bei passenden Lademöglichkeiten zu realiseren, wobei die Lademöglichkeiten haushaltsübliche 220V/16A-Steckdosen sind.
Dieser Weg wurde ja mit der Stromtankstellenliste des BSM bereits begonnen und ich denke es wäre als erster Schritt wichtiger, daß jeder von Euch auf die Suche nach Lademöglichkeiten geht, die in diese Liste eingetragen werden können.
Als zweiter Schritt könnte dann eine Schnelllade-Infrastruktur kommen. Doch die Ladung mit bis zu 150A hat leider auch Nachteile die bisher nicht genannt wurden:
Bei Ladung mit externen nicht von Citroen/Peugeot lizensierten Ladegeräten erlischt eine evtl. von vorhandene Batterie-Garantie, da mit dem Ladestrom auch die Gefahr des Übeladens einzelner Zellen und somit der Batteriewasserbedarf ansteigt. Obwohl der Orginal-Schnelllader (150A) nur bis 80% Gesamtkapazität lädt wird bereits hier zu häufigeren Batteriewasser nachfüllen geraten und darauf hingewiesen, daß eine Schnellladung nur dann durchgeführt werden soll, wenn dies wirklich nötig ist. Als Preise für den Orginal-Schnelllader war mal von mehr als 10.000Euro die Rede, was eigentlich für Citroen/Peugeot noch billig wäre, wenn man bedenkt, daß das Orginal-Ladekabel 220V/16A inkl. Kabelbaum und Buchse im Fahrzeug über 1.100Euro kosten soll !?! In den Ersatzteillisten ist das Ladekabel als Einzelteil schon auf die Schnelle nicht zu finden gewesen und erstrecht kein Schnellladekabel. Außerdem ist anzunehmen, daß das Schnellladekabel nicht einzeln verkauft wird, um den Batterie-Garantieverlust zu überwachen, da ohne Orginalstecker andere Schnelllader nur durch Änderungen am Kabelbaum bzw. zusätzliche Kabel brauchbar anzuschließen sind und dies dann sichtbar ist.
Als letztes Argument bleibt nochmal der Preis ein brauchbares Ladegerät mit 3kW oder mehr Ausgangsleistung wird bei ca. 500Euro pro KW liegen, kleine leichte Exemplare auch beim doppelten, womit ein nicht unerheblicher Express-Zuschlag fällig wird.
Darum möchte ich an dieser Stelle nochmal darum bitten zuerst die Stromtankstellen-Liste des BSM durch Melden weiterer Lademöglichkeiten zu ergänzen.
Gruss
Roland Bittner, Nürnberg