Hi,
hier jetzt ein Update von mir. Der Rotor ist raus. Nachdem das Ritzel ab war, mußte erst einmal auch die rechte Batterie raus, sonst ist ja nicht einmal genug Platz zum Demontieren des rechten Lagerschilds (Bürstenhalter) vorhanden. Also dort erst einmal alles ab. Ich glaube jeder halbwegs neugierige Thriganer hat das Lüfterrad und Schild schon einmal abgenommen, von daher beschreibe ich das nicht weiter (2x Kabel ab, 3xM6 Sechskant beim LüRad, 4xM5 Inbus für das Lagerschild).
Auffällig war, daß das Kunststoff-Lagerschild im Bereich des Lagersitzes rissig oder zumindest "schlecht ausgespritzt" war bzw. beim Spritzguss schlecht entlüftet zu sein scheint:
Da es aber bisher keine Probleme damit gegeben zu haben scheint, habe ich das nicht weiter beachtet. Mit dem Lagerschild=Kohlenhalter habe ich mich wegen der Länge der Kohlen später wieder beschäftigt.
Der Läufer (Rotor) ist nun rechts "frei" und links muß noch (mit seinem größeren Lager) aus dem Lagerschild raus. Ich hatte erst Angst, daß das nun schon wieder ein heftiger Akt wird, aber schon mit nur einem Gummihammer kam er mit verhältnismäßig wenig Prügelei raus. Dann hat man den Rotor dann schon in der Hand. Ab jetzt immer aufpassen, daß man nicht die Lackisolierung der Kupferstäbe ("drähte") beschädigt. Das Kollektor-Laufbild ist etwas riefig:
Aber auch da habe ich schon Schlimmeres gesehen und beschließe, einfach gar nichts zu machen. Höchstens nochmal säubern (entstauben) und entfetten vor dem Einbau.
Während das "linke" Lager (das an der Abtriebsseite) mit einem normalen 3-Klauen Abzieher (einer mit nicht allzu "hohen" Füßen) gut runterging, war das lüfterseitige Lager ein Problemfall, da der Spalt zum "hinterfassen", wie man im Bild oben auch schon ahnen kann, extrem schmal ist. Zwei Versuche mit Beschleifen von großen 2-Klauen Abziehern schlugen fehl (entweder waren die Füße noch zu "hoch"/dick oder die arg abgeschliffenen Füße brachen ab beim Abziehversuch). Erst mit diesem extra neu gekauften Abzieher
und einer zusätzlichen Schraubzwinge zum "Arme zusammenhalten" ging es dann:
Ich will aber damit nicht sagen, daß es ein Qualitätswerkzeug gewesen wäre. Einen Fuß mußte ich trotzdem stark beschleifen, da dort ein Gußgrat dran war, der eben immer noch nicht zwischen Lager und Kollektor paßte. Außerdem war keine gelagerte Spitze dran, das Gewinde eher rau, aber letztendlich hat es irgendwie funktioniert und es ist nichts zerbrochen. Man achte aber auf die "Bleeder"-Schraube an der Welle, ohne eine solche hätte ich mir das Gewinde dort sicher zerstört.
Mit zwei Rohren (Wort ist geprahlt, es waren eher "Blechhülsen) passenden Durchmessers und einem 500g Stahlhammer habe ich dann heute die neuen Lager (per Innenring!) vorsichtig und in kleinen Schritten auf die gereinigten und Ballistol-geölten Lagersitze auf der Welle "geschlagen":
Auf Erhitzen der Lager, Kühlen der Welle usw hatte ich absolut keine Lust, da ich aus vergangenen Aktionen schon ahnte, daß ich das nicht schnell genug hinbekommen würde mit dem gleichzeitigen Halten des Rotors, Ansetzen, Nichtverkanten und "Runtertickern" des Lagers. Letztlich wäre das dann wohl auch nur wieder ein "Schlagen" geworden ...
Hier muß ich noch das Ausblasen der Luftführungen (vier Bohrungen) des Rotors erwähnen. Es war mächtig viel Staub drin; eine war ganz verstopft.
In diesen Lagersitz
mußte der Rotor (bzw sein abtriebsseitiges Lager) jetzt wieder rein. Dazu habe ich ihn sauber gewischt, ebenfalls leicht geölt und die zum Glück noch wiedergefundene und nicht vergessene Feder-Wellscheibe (bewirkt wohl eine axiale "Wandermöglichkeit" der Lagerung?) eingelegt. Dann den Rotor reingeschoben. Ich hatte Angst, nun mit einem Stahlhammer vorgehen und das Lager von Schlag zu Schlag immer ein paar Grad weiterdrehen zu müssen um so Kugeln und Lagerlaufflächen möglichst wenig zu beschädigen. Aber es ging letztlich mit zwei zaghaften Gummihammerschlägen schon so einfach rein, daß ich nun fast zweifle, ob die Passung nicht vll ein wenig zu lose ist.
Nach dem nicht übertriebenen Reinigen des Kollektors sollte nun das rechte Lagerschild mit den Kohlenhaltern wieder drauf. Dazu baute ich mir aus alten Alu(Nummernschild)resten erst einmal einen "Kohlenrückhalter" (Grundlänge ca. 64mm, Schenkellänge je etwa 38mm):
Mit dem gingen die Kohlen wirklich schwuppdiwupp auf den Kollektor! Rückhalter danach einfach abziehen und gut ist's.
Aber halt, ich habe vor dem Zusammenbau natürlich noch die Kohlen vermessen:
Fazit: haben alle noch etwa 16 von ehemals wohl 20mm, ich kann also noch etwa 50Tkm damit weiterfahren. ;-)
Auch das hier ja schn öfter mal erwähnte ungleichmäßige Abnutzen der Kohlen kann ich bei mir (trotz vielfach offenem Compound) nicht erkennen.
Nicht ganz so glücklich bin ich mit der Lage von Kohlen und Rillen im Kollektor zueinander. Hier habe ich wohl nicht wieder die "alte Rille" wiedergefunden, sondern bin mit der Kohlenlage etwa 2mm weiter in Richtung Rotormitte gerutscht:
Woran das liegt, ist mir, ehrlich gesagt, ein Rätsel. Die Lagergrößen sind ja gleich. Bleibt eigentlich nur, daß früher einmal die oben erwähnte gewellte Federscheibe im Lagersitz diesmal nicht zusammengedrückt ist. Läßt sie sich auch nicht, bzw nur kurzzeitig, da der lose Lagersitz den Lageraußenring nach einem Schlag auf das Wellenende nicht festhält, sondern das Lager (mit Rotor) immer wieder zurück (nach rechts) wandert. Mit dem Anziehen der vier Schrauben des rechten Lagerschilds wandert der Rotor zwar wieder ein wenig nach links, aber offenbar eben nicht so weit, wie er früher einmal saß. Aber egal, ich werde es so mal ausprobieren. Mein Batteriestrombegrenzer ist ja mit etwa 90A nicht so übel hoch eingesetellt, daß es mir gleich den ganzen Kollektor verbrennnen würde. Und außerdem lasse ich es vor einer Belastung noch ein paar Minuten leer (ohne Riemen) einlaufen. Vielleicht "setzt" sich die (eine?) Kohle ja nach ein paar Umdrehungen auch noch etwas anders.
Viele Grüße, Lars